C18H27NO3

Ich muss irgendwie noch einmal zum gestrigen Thema zurückkehren: Ich bin gerade hocherfreut darüber, dass auch meine Freundin sich langsam dem scharfen Essen zuwendet. Na gut, ich bin nicht alleine daran schuld, und zudem reizt sie der Anbau von Pflanzen allgemein. Die bei uns nun wachsenden Chilis haben also ihren Ursprung nicht unbedingt in meiner Liebe zur Schärfe.

Wer sich noch fragt, was die Überschrift zu bedeuten hat, der sei – ohne bei Wikipedia schauen zu müssen – hiermit aufgeklärt: Es ist die chemische Formel für Capsaicin, jenem Stoff, der meinen Lieblingspflanzen die nötige Würze verleiht, und zudem im Falle einer Extremsituation dafür verantwortlich ist, dass ich vor der Polizei nicht mehr fliehen kann (Pfefferspray).

Aber Capsaicin ist ein recht positiver Stoff, der nicht nur Schmerzrezeptoren reizen kann, damit man Chilis als feurig empfindet. Er findet auch Anwendung auf Wärmepflastern und kann zumindest bei Mäusen zu einer Bremse für Prostatakrebs werden. Desweiteren hält er Bakterien und Pilze fern – allerdings keine Motten! Die Erfahrung haben wir in unserer WG vor langer Zeit schon gemacht. Auch wenn man es nicht glauben will – Lebensmittelmotten nisten sich auch in getrockneten Chilis ein. Die Schweine!

Die Vermutung, dass eine „leichte Sucht“ nach scharfen Speisen entwickelt werden kann, kann ich nur zustimmen. Ich denke aber, dass es – sofern man den Magen seiner Gäste nicht übermäßig strapaziert – weitaus schlimmere Süchte als die diese gibt.

Ich bin sicher (noch) kein „Chilihead“, wie er auf vielen einschlägigen Seiten beschworen wird, aber ich muss meine Liebe zu herzhaftem Essen mit einem Hang zu höheren Stufen auf der Scoville-Skala eingestehen. „Pain is good“, wahrscheinlich das tragende Leitmotto der Bewegung, mag ich nur zum Teil tragen, aber ja: Ich kenne das Gefühl, das dahintersteht, und das sehr gut.

Ich hoffe stark, dass die Habaneros im Zimmer von Ozie ordentlich reifen mögen, und ich auch in Zukunft noch viel Spaß mit meinem Freund Capsaicin habe. Ich weiss, dass mich bei weitem nicht jeder versteht, aber das ist ok. Wer keine Chilis mag, der kann seine gerne an mich spenden 😉

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