oder: Wie mich O2 über’n Tisch gezogen hat
Mein abermaliger Schnellcheck hat bestätigt, was ich befürchtet hatte: Das mit Abstand beste Angebot hatte ausgerechnet Congstar. Das ist moralisch wirklich nicht leicht für mich, denn Congstar ist bekanntermaßen eine Tochter der Telekom, und zu denen zu gehen, ist im Grunde nie eine gute Idee gewesen, spätestens dieses Jahr aber eigentlich völlig untragbar. Pest und Cholera eben. Aber, in Ermangelung wirklich gangbarer Alternativen: Wenn die Telekom doppelt so beschissen wie Vodafone ist (was angezweifelt werden darf, Vodafone ist halt nicht so blöd, mit dummen Plänen als erstes an die Öffentlichkeit zu gehen), ich aber bei denen nur ein Drittel des Preises zahle – hab ich dann am Ende nicht doch weniger Scheiße mitfinanziert?
Ich weiß es nicht. Fakt ist, dass ich bei denen 3 mal mehr Datenvolumen bei jederzeit möglicher Kündigung für 12,99 € kriege.
Sogar eine Mitnahme der Rufnummer war nachträglich noch möglich, soweit alles gut. Dauert halt ein bisschen, ist ja logisch. Mindestens eine ganze Woche ohne Netz hätte ich so aushalten müssen. Dass ich ein paar Tage nicht auf dem Handy erreichbar bin, ist nicht wirklich schlimm – aber ohne Mails und Twitter? Ohne Tracker? Vergiss es!
Aber die Welt kennt Abhilfe. Warum nicht kurz eine Prepaid-Karte holen, für eine Woche sollte da ja der letzte Rotz funktionieren. Prepaid ist zwar so ein Wort, von dem ich dachte, es sei in Verbindung mit Handytarifen im letzten Jahrtausend bereits ausgestorben, jetzt war ich froh, dass es offenbar doch in einer Nische überlebt hat. Denn ich saß jetzt in einer Nische, in der das Konzept passend war.
Ich bin in unserem Einkaufscenter in den O2-Shop reingelaufen, kurz nachdem einer der Mitarbeiter einen Kasten Bier vom Rewe dort hineintrug. Find ich nicht unsympathisch, schien aber in Anbetracht der folgenden Ereignisse vielleicht nicht der erste an dem Tag zu sein.
Denn mein Anliegen war nicht so kompliziert: Eine Woche Internet, maximal. Telefonieren, Tarife, alles völlig wurscht!
Nun, zugegeben: Bekommen hab ich das, allerdings unnötig teuer. Denn – auch wenn es vielleicht lieb gemeint war – ich hätte ganz offensichtlich keine 10 € für eine Internet-Flat (witzigerweise mit einem vergleichbaren Volumen wie mein Vodafone-Vertrag bis dato) ausgeben müssen, wenn ich schon einmal 10 € Guthaben auf der normalen Karte hab. Bei einem Besuch im Netz bucht der O2-Prepaid-Salat nämlich automatisch eine Ein-Tages-Flat für 0,99 € – was auf eine Woche hochgerechnet ziemlich problemlos in 10 € drin ist. Ergo: 20 € gezahlt, 10 davon umsonst. Grummel. Es ist mir tatsächlich gerade egal, wie viel das kostet, aber umsonst das Geld zum Fenster rauswerfen wollte ich auch nicht. Das Fazit des gestrigen Tages kommt daher von Ozie:
„Eigentlich ist es ja praktisch, dass O2 sich so verhalten hat. Hab ich schon einen Anbieter weniger, bei dem ich mich umsehen muss, wenn ich mir demnächst einen neuen Vertrag besorge.“
Egal. Ich bin also am Wochenende weiter online. im dritten Teil geht es dann um die DHL und die Zukunftsaussichten.
Die Telekom ist zwar schlecht, aber es gibt auch keinen Provider, der nicht noch schlechter wäre – zumindest von den „Netzbetreibern“, vor allem auf die Netzabdeckung bezogen. Congstar als Tochter der Telekom ist in sofern eben vor allem wegen des Preises von Interesse. Und, als die Drosseldebatte am Hochkochen war, twitterte Congstar auf seinem offiziellen Feed, dass *sie* ganz sicher nicht auch anfangen würden mit drosseln. Ob man das glauben kann oder nicht, weiß ich zwar nicht, und mir genügt auch schon seit Jahren das O2-Netz, aber ich weiß vor allem, dass ich zu Vodafone unter keinen Umständen wechseln würde, denn: Dieser Provider hat sich als erster, der freiwillig und willfährig Zensurmechanismen einführt (ohne, dass es dafür eine rechtliche Grundlage gegeben hätte), einen Namen gemacht. Vodafone ist also Zensurprovider #1, und damit völlig außer Frage. E+ wäre wohl, wenn man vom ethischen Standpunkt schaut, noch mit am besten, allerdings ist die Netzabdeckung da zu schlecht…
@Wahlberliner:
Ja, so in etwa sehe ich das auch.
Ich hätte da ja Simyo empfehlen können. Ist auch mit Prepaid eigentlich, ABER du kannst das so einstellen, dass es dir bei einem Guthaben von z.B. unter 5€ automatisch Geld aufs Handy lädt. Ist ja im Prinzip dann auch nix anderes als Rechnung, nur dass du eben wirklich bezahlst, was du auch verbrauchst.
Und 9 Cent pro SMS und Minute ist ja wirklich günstig. Ohne Mindestgebühr. Und zu guten Preisen für Internet, wie ich finde.
(1 GB für 10€/Monat, 3GB für 15€/Monat, 100MB für 5€ und alles was drüber ist, ist eben kostenlos via GPRS)
Und wenn du das mal nicht brauchst, kannst du es jederzeit abbestellen. Haben sonst auch gute Pakete, da kann man auch rumprobieren und muss sich nicht für immer festlegen. FÜR IMMER. ^^
P.S: Die ganzen „großen“ Anbieter kannste eh alle inne Tonne kloppen. Vodafone is arschteuer, Telekom…äh reden wir nicht drüber, O2 sind auch doof. Hab ich mit allen schon schlechte Erfahrungen gemacht.
Und überhaupt kann bisher keiner der großen Anbieter mit dem Trend mithalten. Und auch wenn ich eigentlich nicht gern Werbung für irgendwas mache, aber Simyo hats halt doch drauf, allen WÜnschen gerecht zu werden. Dahin hab sogar ich Gewohnheitstier gewechselt, nachdem mir die 19Cent für ne SMS und 49 Cent für ne Minute bei Vodafone zu bescheuert wurden. Was für Wucher!
So ein ähnliches Problem hatte ich auch mal: 8 Wochen lang keinen Telefon- und Internetzugang dank 1 & 1. Ständiges reklamieren hat nichts geholfen. Von Aldi-Talk eine Sim-Karte geholt und ins Netz (lag preislich ähnlich wie Deiner). Frist an 1 & 1 blieb erfolglos, also fristlos gekündigt. Theoretisch könnte es an der Fritz-Box gelegen haben, hat 1 & 1 aber nicht auf die Reihe gebracht.
Mein Handy geht über Fonic mit PrePaid. Bin zufrieden damit. Wenn es sich irgendwie vermeiden lässt, möchte ich nie wieder zu den Telekomikern wechseln
Sorry Sash, ein bissel selbst bist du schon Schuld….
Dein Smartphone hat doch sicher ne Kalenderfunktion und ne Todo Liste…
Ich kündige auch alle 2 Jahre meinen Mobilfunkvertrag (weil man als Neukunde immer bessere Angebote bekommt als wenn man den Vertrag einfach so verlängert). Ca. 4-6 Wochen vor Ablauf leuchtet das in meiner ToDo auf, wenn man sich dann nen neuen Anbieter sucht reichts locker zum reibungslosen Übergang mit der Nummer.
Wenn ich dir nen Tipp geben darf, ich suche mir immer passende Angebote auf http://www.telefon-treff.de im Werbeforum. Was da teilweise an Provision rausgehauen wird ist echt Hammer, da kommen die Angebote direkt bei den Netzbetreibern nicht mit.
Klar, das Verhalten der O2 Mitarbeiter ist unentschuldbar… aber wenn du informiert in den Laden gegangen wärst wär das nicht passiert 😉 Die Tarife lassen sich ja mit wenigen Klicks auf der Webseite rausfinden.
Wie ja gemerkt hast kann man sich auf den „Service“ und die „Dienstleistung“ der Telefon und Mobilfunkprovider nicht verlassen. Daher gibts nur eine Lösung: Selbst rausfinden was zu einem am besten paßt und was man benötigt, und gezielt das holen. Und sich nicht auf „Beratungen“ verlassen.
Die Angebote von Congstar sind wirklich gut, und perfekt wenn man viel in nem guten Netz surfen will (und die Telekom hat nunmal das beste Netz zur Zeit…) aber keine SMS oder Telefonflat braucht. Die 9 Cent pro SMS bzw. pro Minute sind ja für wenig User ein faires Angebot. Ich werde da auch hinwechseln wenn mein derzeitiger Vertrag ausläuft (und es bis dahin nirgendwo ein besseres Angebot gibt).
Auch bei Congstar kann man übrigens ein paar Euro extra mitnehmen, wenn man über die Cashback Plattform Qipu bestellt (bei dir ist es vermutlich zu spät für den Tipp, aber vielleicht künftig interessant, da gibts auch viele andere Shops mit denen die kooperieren): https://www.qipu.de/cashback/congstar/
Mir haben Taxler “ Aldi Talk “ empfohlen. Ich habe auch länger überlegt und bin damit nun recht zufrieden. Die haben nette Tarife.
@nickel und Sven-Erik:
Ja, das klingt auch ok.
@Rena:
Ja, so Ausfälle sind natürlich was ganz eigenes. Das muss natürlich nicht sein. 🙁
@Daniel:
Natürlich bin ich schuld. Das ist ja das „Ärgerliche“ (Im Grunde hab ich ja jetzt kaum Ärger, außer eine Woche eine andere Nummer). Ich hätt’s mir auch in den Türrahmen schnitzen können, Zeit hatte ich genug. 🙂
Aber zum Thema „Informiert in den Laden gehen“: Ich hab auf gut Glück vor Ort geschaut, welche Läden wir überhaupt haben, so sehr ist mir das am Arsch vorbeigegangen. Ich mach mir da nämlich nicht dauernd Stress mit.
aldi talk find ich auch immer noch gut htte nie große probleme, die flats sind echt ok und praktisch
bin mittlerweile bei base,vorallem die sms flat macht sich bezahlt und als das mobile netz gehakt hat, haben die sich echt den arsch aufgerissen nur meine tachnikverweigerung (ich will kein smartphone nur mit touchscreen) hat die echt aus der fassung gebracht („waaaaaaaaaaas du willst kein samsung galaxy s 10000?! das will doch jeder“ „nee eigentlich hätt ich gern wieder mein altest nokia 6070“ der blick wars wert xD )
@bowser:
SMS … auch so ein Irrlicht der Geschichte, das ich fast so umfassend wie MiniDisc vermieden hab. 🙂
Alles eine Frage des Standpunktes …