…würde ich mal sagen. OK, ich gebe zu: Ich hatte gerade, als ich heimgekommen bin so richtig beschissene Laune. Aber das ist eigentlich nicht so schlimm. Eine liebe Karte, und schon ist alles wieder ok 😉 Ich bin gerade fertig ohne Ende und zudem einfach auch psychisch ein wenig überlastet. Es ist einfach komisch, die Schlüssel einer Wohnung abzugeben, in die man 18 Jahre lang immer reinlaufen konnte. Es ist irgendwie scheiße, wenn man die begründete Befürchtung hat, dass man seine Mutter das letzte Mal in ihrem Leben sieht. Ja, eigentlich vermisse ich sogar das fucking Auto! Dann noch eine Weile keine Privatsphäre, und es geht einem nicht so sonderlich gut, wenn man dann plötzlich alleine ist (und es trotz allem auch unbedingt sein will!). Aber da ich hier nicht schreibe, um euch was vorzujammern, werde ich nun mal detailliert schildern, was sich so alles zugetragen hat in den letzten anderthalb Wochen. Punkt eins: Ich habe gelernt, meine Page zu vermissen. Es ist so verdammt viel passiert, und ich kann mit Sicherheit nicht alles schreiben, was mir durch den Kopf geht, weil das den Rahmen eines Monats sprengen würde. Dass ich in Berlin bei Ozie war, und dort nicht nur auf der faulen Haut gelegen habe, das haben nun wohl alle mitgekriegt. Nun stand ja aber noch der Umzug an. Nachdem ich am Dienstag Abend heimgekommen bin, war ich erstmal fertig, bin dann aber doch noch bis um 2 Uhr Nachts im icq versackt. Ich weiss, so kennt ihr mich nicht, aber es hat sich nach etlichen Zeiten verbaler Abstinenz ergeben, dass Larissa und ich beide online waren, und so kam es dann zu dieser Ausuferung. Und ich freue mich auf das ein oder andere Bierchen am nächsten Freitag mit ihr zusammen, während von uns wohl eher unbemerkt Costa Rica die ersten WM-Punkte ergattert. Nun ja, Mittwoch Morgen hab ich noch relativ lange ausgeschlafen – bis 7.25 Uhr. Um 8 Uhr wollte / sollte ich bei Mami sein, und das war ich auch. Danke nochmal an Felie, die dafür gesorgt hat, dass meine Wäsche trocken war! Es war etwa viertel nach 8 Uhr, als ich das erste Mal während dieses Umzuges dachte, mich trifft der Schlag: Das Auto war nicht – wie von mir ausdrücklich befohlen – ein Sprinter, sondern ein VW. Nicht, dass ihr jetzt denkt, ich sei so wahnwitzig markenfetischistisch: Bei einem Sprinter weiss ich einfach sicher, dass ich Platz hinter dem Lenkrad habe. Glücklicherweise ist das bei der schönen LT35-Schleuder kein Problem gewesen, da das Teil fast 1 zu 1 ein Sprinter war. Ich schwöre, die sind in etlichen Bauteilen identisch! Dann ging es aber beim Umzug weiter. Meine Mutter hat ja immer gesagt, dass sie kaum was mitnehmen. Leider nur knapp doppelt so viel wie ursprünglich geplant… mit Mühe und Not haben wir fast alles in die Autos gekriegt, der Bügelautomat und ein paar Stühle mussten da bleiben. Insgesamt waren wir aber nicht wie geplant um 14 Uhr wieder unterwegs, sondern bereits um 12.30 Uhr. Im Großen und Ganzen gab sich die Fahrt problemlos und die Autobahnen frei. Wie man sich das wünscht. Ein außerplanmäßiger Stopp zur Schlüsselübergabe war noch, und einer um zu überprüfen, ob die von uns abgeschossene Taube einen Schaden am Wagen hinterlassen hat. Hat sie nicht! Oben angekommen (ca. 21.30 Uhr) war es dann noch ein wenig spannend, die Matratze aus der hintersten Ecke des Busses zu kramen, aber wir haben es überlebt. Danach war relaxen angesagt. Marco und ich sind erstmal ans Wasser vor, das sogar da war als wir kamen, um dann wieder ein paar Meter landeinwärts als die letzten Gäste an diesem Abend ein Fischrestaurant aufzusuchen. Danach gab es noch einen kurzen Abstecher in eine gruselige Altherrenkneipe, und nach einem Bier war dann Bettchen angesagt. Der nächste Tag und damit dieser Monat begann mit einer Verspätung. Tobi kam nicht wie angekündigt um 8 Uhr früh, sondern erst gegen halb 12, weil sich wirklich alle Umstände gegen ihn verschworen hatten. Bis dahin hatten Marco und ich den Bus aber quasi schon ausgeladen und gut war. Dann folgte der Schrankaufbau, und zur Nachmittagszeit war dann das Auto weggebracht und wir bereit für einen kleinen Ausflug. Wir sind nach Spieka-Neufeld gefahren – mit Ernas Hilfe – und haben dort bei Norbert super gefrühstückt, zu Mittag / Abend was auch immer gegessen. Für den Laden kann ich eine Empfehlung aussprechen: „Ebbe und Flut“ in Spieka-Neufeld. Ein kleines Container-Restaurant, zu dem man allerdings nur gelangt, wenn man über den Deich fährt, und wenn nicht gerade zufällig Land unter ist. Dann steht das Teil nämlich als Insel da… Der Nachmittag wurde nach unserer Rückkehr in Cux erstmal mit weiterem Aufbau und der sehr abenteuerlichen Suche nach einer Bank für Tobi verbracht. Dabei haben wir festgestellt, dass Erna (das ist die Stimme von Tobis Navi-System) einen zwar überall hinführt, nicht aber zwingend zu einer Bank. Dann kam der Abend der Abende. Der Umzug war bis auf wenige Kleinigkeiten erledigt und wir waren soweit eigentlich noch relativ fit. Also haben Tobi, Marco und ich uns aufgemacht auf die Suche nach einer Kneipe. Wir sind ein bisschen planlos durch Cux geirrt, und als wir bei der Bundespolizei hinterm Deich rausgekommen sind, war auch uns klar, dass wir da wohl nix mehr finden würden. Zu diesem Zeitpunkt beschloss dann das Wetter uns zuzusetzen. Tobi, diese Arschgranate mit Schirm ergötzte sich immer mehr daran, dass Marco und ich nass wurden. Ausweg? Wir fanden tatsächlich eine kleine Kneipe – die Koralle. Eine kleine Darterkneipe im Tiefparterre, 3 Sorten Bier und es war noch hell. Wir beschlossen, hier nur ein Bier zu trinken und dann weiterzuziehen. Aber: Klar, wurde nichts. Nicht, dass die Kneipe so wahnsinnig toll war… es war gemütlich, das Bier lief gut, und so eine Bedienung wie Martina muss auch erstmal gefunden werden. Irgendwie schien es sehr realistisch, dass das Wort Hysterie für sie erfunden wurde, und dazu war sie „ein kleines Bisschen frech…“ Ein wenig anstrengend zwar, aber ein besseres Thema als Politik und Familie. Man hat gemerkt, dass der Altersunterschied zwischen ihr und Tobi am niedrigsten war, was jetzt aber auch niemand beunruhigen muss. Ein paar blöde Sprüche von beider Seite und gut is. Dann gingen wir. Jeder hatte 8 Bier intus, es war noch immer hell draussen, und wir waren ziemlich angeschlagen. 10 Jahre ohne Klingelputz überlebt, und dann eben dieser Abend. Wir fanden strange Läden, Tobi baggerte ein wenig in der Gegend rum und letztlich sind wir noch zusammen in die Kiste gegangen. Wahrscheinlich hat dieser Laden den Namen nur wegen dieser Redewendung. Die Kiste ist eine kleine Cocktailbar in der eine vermeintlich böse blickende Bedienung selbst zu uns nett ist und in der es Long Island Iced Tea für 6,60 Euro gibt. Das war mein Ende. Die Mischung war ausserordentlich gut, und nach den 8 Bier haben mir 3 davon auch wirklich gereicht. Marco entdeckte noch den Wodka-O auf der Karte, Tobi noch zwei Bier, und das war dann definitiv genug. Ich glaube nicht, dass man das, was wir dann praktiziert haben, noch als Laufen bezeichnen kann. Wir haben dennoch zielsicher die Reineke-Strasse gefunden und uns dort alsbald niedergelassen. Marco hat zwar den Schlüssel stecken lassen, aber selbst das war kein Problem. Am Freitag sind wir dann nach gemütlichem Tischzusammenschrauben kurz nach 12 Uhr Mittags aufgebrochen nach Bremerhaven, von wo aus unsere Zugreise startete. Nun sollte man ja meinen, dass damit alles gegessen ist, tat ich auch, aber: Ich bin in letzter Zeit ja wirklich nicht nur einmal mit der Bahn unterwegs gewesen. Und ich muss zugeben: Die ICE’s waren immer pünktlich. Und ein oder zwei Minuten auf eine Strecke von 700 km – das geht einfach nicht genauer. Aber warum hat ein Zug ausgerechnet dann Verspätung, wenn wir mal was vorhaben. Jedes Mal wenn ich in Berlin war, war es mir scheissegal, wann ich wieder zu Hause ankomme. Nur dieses eine Mal hatte ich etwas vor – nämlich das Konzert gestern Abend im Kneiple. Für alle die da waren: Ich war einfach echt nicht in Konzertstimmung! Am liebsten wäre ich direkt heimgefahren, aber ich konnte natürlich nicht ganz fernbleiben. Aber hallo, wenn Censored Poetry spielen. Anscheinend wurde ich ja schon aufgrund meines Zuspätkommens vermisst. Leute, womit habe ich diesen Ruhm eigentlich verdient? OK, ich weiss: Mit der Live-DVD… na klasse! Ja gut, was aber eigentlich noch viel absurder anmutet als die Tatsache, dass unser Zug Verspätung hatte, das ist der Grund dafür: Spielende Kinder im Gleisbett. Spielende Kinder im Gleisbett? Hallo? Man muss mal dazu eines sagen: Es ist nicht so, dass da ein Bahnonkel hingefahren ist, und die vom Gleis verscheucht hätte und gut is. Nee nee, die haben mindestens 2 ICE’s auf eine andere Strecke umgeleitet! Also entweder das waren verdammt viele und gut bewaffnete Kinder (man weiss ja nie, Jugend von heute und so) oder aber die Bahn ist einfach wirklich verdammt kinderlieb. Naja, mir isses eigentlich auch egal. Ich bin noch angekommen. Ich bin schon irgendwie froh darum, einen Ruf zu haben, der ausreicht, um Konzerte zu verschieben, wenn ich spät dran bin (das muss man als Fan echt mal schaffen!) Im Kneiple angekommen hab ich mich natürlich erstmal wahnsinnig gefreut, dass echt wieder alle am Start waren, die man zu so einem Anlass erwarten konnte. Ja, es war ungewohnt, Censored Poetry an diesem Abend nur als Vorgruppe zu sehen – vor allem wenn man wie ich noch das famose Abschiedskonzert in Erinnerung hat. Aber es ist endgeil (nicht etwa waffengeil), dass ihr dennoch mal wieder auf die im Kneiple nicht vorhandene Bühne gekraxelt seid, und uns eingeheizt habt. Dann kam ja der allererste Auftritt von Don’t trust the smiling Pinguin. Ich bin nicht bis zum Schluß geblieben und es tut mir leid. Was ich bis dato gehört hab von eurer Musik fand ich echt geil. Sehr überraschende Vielfalt, aber das meine ich wirklich positiv. Wenn ihr derart eigen weitermacht, wird das vielleicht wirklich mal was mit größeren Konzis. Bleiben noch ein paar wild zusammengewürfelte Fakten dieses denkwürdigen Ausfluges:
- Nein, das geht nicht, was bei uns versiegelt ist, bleibt versiegelt
- „Du hast ’nen geilen Arsch“ ist keine Anmache
- Long Island Iced Tea rockt weiter
- Am Bahnsteig schlafen ist Kult
- Die deutsche Bank in Cux gibt es nicht. Zumindest nicht in der Deichstrasse. Auch nicht in der Gordener Deichstrasse (omfg), am Deich oder sonstwo in Deichnähe
- Die Autobahn nach Neuwerk ist immer noch nicht fertig. Schlafen die Nordlichter wie ihre Krabben?
- Zu zweit ein Auto leerrocken kann auch Spaß machen
- Bei Schiller die letzte Arschlochbestellung zu machen rockt auch
- ICH hatte keinen Kater
- LT35 sind Sprinter mit anderem Firmenemblem
- mein Zimmer sieht immer noch furchtbar aus
- deine Mudder isch’n Mülleimer!
So, ich denke, ich kann diesen gesammelten Hirnschwund ruhig mal beenden, auch wenn ihr jetzt dasteht und euch fragt „was wollte der Sash uns damit sagen?“ Eigentlich kann ich euch das nämlich auch nicht beantworten, ich kann nur sagen: Äch bän weedr doa!!!“