1952? Ausgerechnet?

Interessanterweise hat ausgerechnet mein Artikel über die neue Werbekampagne der Bild mir ein paar Zuschauer mehr beschert. Ich bin zwar nicht so weit bei google vorgedrungen, um ihn zu finden, aber ein paar Leute haben da wohl mehr Durchhaltevermögen beim Durchforsten gehabt. Ich hab mir schon überlegt, ob ich für die Leute tatsächlich mal Fotos machen soll, aber irgendwie finde ich die Geschichte dann doch nicht aufregend genug. Denn: So sehr man es zur Belustigung weiterverbreitet: Man unterstützt den Werbefeldzug dieses nicht sehr sympathischen Mediums damit. Denn das Schlimme an der Bild ist ja nicht, dass sie heimlich lügt. Ich würde schätzen, neunzig Prozent der Leser wissen auch, dass sie der Bild nicht trauen können. Leider erledigt sich das in dem Moment, indem einem die Zeitung mal aus der Seele spricht. Dass aber da immer noch eine Kampagne, womöglich sogar eine finanzierte (aka Werbung), dahinterstecken kann, das ignoriert man dann, oder besser: Man blendet diese Möglichkeit aus.
Und das tut nunmal fast jeder. Ich nehme mich da nicht aus. Natürlich gibt es News, bei denen ich mir gleich denke „Ich hab’s ja immer schon geahnt!“, aber was hat das auszusagen?
Deswegen halte ich es für wichtig, grundsätzlich skeptisch zu sein. Nicht nur bei der Bild. Wie man in den letzten Tagen beobachten konnte, sind leider nicht einmal Agenturmeldungen sicher. So ist man als Leser letzten Endes immer selbst gefragt, sich eine Zweit- oder Drittmeinung einzuholen, wenn man sich informieren will. Dass man das schon aus Zeitgründen nicht macht, nutzt die Bild und widerlegt bisweilen ihre eigenen Artikel im Laufe weniger Wochen. Denn wer hat die alte Bild noch rumliegen?
Also: Allen, die hier zufällig reinschneien, weil sie nach der Bild-Werbung „Bild informiert“ suchen: Tragt euer Wissen weiter und glaubt der Bild auch nicht, nur weil es mal bequem ist oder stimmen könnte.

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