Monthly Archives: Juli 2008

Völlig unnötiger Artikel

Wenn wir über Bild und bild.de eines wissen, dann dass sie… lügen? Naja, das auch, aber mir ging es eigentlich darum, dass sie eine recht klare politische Linie haben. Da mag noch so oft „überparteilich“ unter dem Titel stehen, oder in „leicht einseitigen Artikeln“ von einer Zeitung fabuliert werden, die „rein sachlich“ berichtet, es ist und bleibt so.

Um das ein x-tes Mal zu verdeutlichen, sei hier einmal gezeigt, weswegen Heiner Geißler der Verlierer des Tages ist:

Screenshot: bild.de

Screenshot: bild.de

OK, über Weltanschauungen darf, ja sollte man vielleicht sogar streiten. Was aber soll „wunderlich“ daran sein, wenn Geißler seine Meinung ändert? Eine Torheit, so das Fazit, ist es wohl, sich mit Linken zu solidarisieren (ich glaube kaum, dass die Bild-Macher die Materie so differneziert betrachten, dass sie wissen, dass inzwischen selbst überzeugte Neonazis sich gegen die Globalisierung stellen). Ich möchte anmerken, dass es hier nicht um die RAF geht. Am besten allerdings ist der Satz „Jetzt macht er auch noch den Kapitalismus schlecht…“

Böser Geißler! Pfui!

Der arme kleine Kapitalismus ist beleidigt und möchte von Mama Bild im Kinderparadies abgeholt werden!

Ich weiss, das ist alles nichts neues, aber ich musste einfach einmal mehr erwähnen, bis in welche Tiefen der Zeitung und des Online-Auftritts die Meinungsmache reicht.

Ach ja, der Gewinner des Tages ist Thomas Godoj, der „Superstar“, der verkündet, dass er trotz vermutlich siebenstelliger Gewinne an seinem Kurzauftritt im Rampenlicht der Geschichte nicht vorhat, abzuheben und sich höchstens eine kleine Wohnung kaufen will. Verweigert sich also auch dem Konsum, dieser, ach… Terrorist!

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Das Tor des Wagners

Wenn ich schon wieder einsteige beim Bloggen, dann kann ich doch gleich mal wieder den guten alten FJW ausgraben. Folgendes hat er für die Bild am Freitag geschrieben:

Screenshot: bild.de

Screenshot: bild.de

Also ich weiss nicht: Ich schaffe es einfach nicht, die Welt so sehr zu meiner persönlichen Geschichte zu machen wie der Herr Wagner. Ich kann es einfach nicht.

Wagner erinnert also an die Zeit vor über 20 Jahren, als das Brandenburger Tor an der Berliner Mauer nicht durchquert werden konnte. Dazu erinnert er sich, wie im Westen mit den türkischen Gastarbeitern das Leben tobte, während im Osten die Stasi herrschte. Das ist irgendwie als würde ich schreiben:

„Heute lebe ich in einer 5-Zimmer-Wohnung, auf der anderen Straßenseite aber hat in den 80er Jahren ein Hund hingekackt.“

Das soll jetzt auch keine Relativierung der Stasi-Verbrechen sein, aber wie will ich die Stasi mit türkischen Gastarbeitern vergleichen?

Aber egal. Wie sehr Wagner der deutsch-deutschen Verbrüderung in den Zeiten der Wende anheim gefallen war, lässt sich vielleicht belegen mit der damals mit von ihm herausgegebenen Schundblatt „Super!„, in der Wagner offenbar wenig Probleme damit hatte, von Osten aus auf die „Wessis“ einzuschlagen. Verbal natürlich, wie heute auch.

Eigentlich geht es ja aber darum, ob Barack Obama am Brandenburger Tor sprechen darf. Wagner meint: „Alle Menschen, die für die Freiheit sind, dürfen vor unserem Brandenburger Tor sprechen. Es ist mein persönliches Tor.“

Gut, dann darf sich der freiheitsliebende Barry vom Franzl die Genehmigung abholen (vielleicht auch noch ein paar Tipps, in welche Richtung er vom Tor aus pöbeln und in welche er schleimen darf) und auf geht’s! Denn es ist das Tor, an dem Franz Josef Wagner glücklich wurde. Wenn das nicht Grund genug ist.

Ich bin ja schon froh, dass er nicht geschrieben hat, dass er an diesem Tor zum Mann wurde…

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Sleeping Blog

Ja, man könnte tatsächlich der Meinung sein, der Blog sei gerade dabei, einzuschlafen. Das ist nicht korrekt, aber die letzten Tage bin ich einfach nicht zum Schreiben gekommen, bzw. hatte keinen Nerv mehr, wenn ich es dann konnte.
Das hier wird jetzt ein bisschen ein gemischter Beitrag. Ich weiss, das macht es vor allem schwer zu kommentieren, aber das werden wir dann sehen.

Zunächst zum Blog selber:
Ich bin jetzt eine Woche quasi nicht zum schreiben gekommen, habe nur spärlich auf Kommentare geantwortet und den Eindruck erweckt, ich stelle mich tot: Ergebnis: Wiederaufnahme in die Top 10, Verdopplung der Besucherzahlen und mehr Kommentare als zuvor? Mögt ihr meinen Blog lieber, wenn ich nichts schreibe? 😉

Zu unserer WG:
Die Woche war alles in allem ziemlich hart. Durch Nicos Einzug ging uns das Wohnzimmer vorübergehend verloren, das Lager musste ausgeräumt, tapeziert und gestrichen werden – und zu guter Letzt musste Nicos Zeug dann dort auch noch hinein. Aber natürlich war die Zeit am härtesten für den Durchling selbst, der nun – wie er vorher erkannte – drei Zimmer in zwei Wochen bewohnte. Naja, und die Bedingung zum Einzug war eben das Helfen beim Renovieren des Zimmers. Was das Zimmer angeht, können wir uns eigentlich selber loben. Ich würde zwar behaupten, dass man um das Fenster vielleicht noch ein drittes Mal hätte streichen können, aber besser als die alte Tapete ist das dort auf jeden Fall.
Für die, die es nicht glauben wollen, gibt es hier die alte Tapete (im Originalzustand – inkl. Abriss):

Quelle: Vormieter

Quelle: Vormieter

…und inzwischen ist sie einfach nur durchgehend weiß. Ich hab dann aber heute gleich noch ein wenig mein Zimmer aufgeräumt – und fertig ist der ganze Rummel, der einen mit allem anderen Gedöns vom Lernen abhalten kann. Naja, und die Würmer eben 😉 Ich hab echt schon eine Weile nicht mehr so lange ein Spiel gezockt wie die letzten Tage Worms. Unglaublich. Schön, dass derartige Unterhaltung heutzutage mit 7 € recht erschwinglich ist.

Zur Welt da draussen:
Inzwischen weiss ich echt nicht mehr, was ich noch alles kommentieren soll, denn dazu ist die Zeit meines Nicht-Kommentierens etwas lang geworden. Ein paar Themen möchte ich dennoch anschneiden, aber nur um kurz meine Meinung wiederzugeben:

1. Der geköpfte Hitler
Es ist doch faszinierend, dass insbesondere die Bild zunächst einen öffentlichen Aufschrei gegen das Ausstellen Hitlers als Wachsfigur heraufbeschwört und man sich dann wundert, wenn jemand das ernst nimmt. Wobei die Reaktionen ja für einen derartigen „Angriff“ erstaunlich verständnisvoll ausfielen. Ich persönlich hab jetzt gar nicht mal was gegen derartige Aktionen, aber warum bei einer dämlichen Wachsfigur?
Ich bin nach wie vor kein Freund der Political Correctness, und ich finde es als ausgemachter Gegner rechten Gesocks kein Problem, Adolf Hitler in einem Wachsfigurenkabinett auszustellen. Ist das Glorifizierung? Ernsthaft? Wenn Hitler keine „interessante“ zeitgeschichtliche Person war, wieso dann der Aufschrei? Heilig wird Hitler doch insbesondere durch all die Tabus, die ihn auf ein Podest stellen. Skandalös soll es ja sein, dass die Hitler-Figur nur ein paar Hundert Meter vom Holocaust-Mahmal entfernt steht. Skandalös finde ich, dass sich zwischen diesen beiden Punkten sicher hundert in Hinterhöfe und Treppengeländer geritzte Hakenkreuze befinden, deren Ersteller sicher wesentlich eher Hitler glorifizieren, als es die recht unspektakulär gehaltene Puppe im Sitzen je tun wird. Heuchelei meiner Meinung nach!

2. Atomkraft
Kernenergie ist der neue Ökostrom, das ist doch so, oder? Das hab ich zumindest geglaubt zu vernehmen, als ich in den letzten Tagen die Medien durchforstet habe. Nehmen wir doch mal wieder unseren alten Helden Wagner:

Screenshot: bild.de

Screenshot: bild.de

Was lernen wir daraus? Wagner war vom Herzen her Atomkraftgegner, nicht aus Vernunftgründen. Das glaube ich ihm, denn vernünftig gesehen hat sich bei der Lage um die strahlende Materie nichts getan. Hey, ich bestreite gar nicht, dass es schwer bis unmöglich ist, aus der Kernkraft auszusteigen und gleichzeitig CO2 einzusparen – vor allem in der Menge, in der es Merkel beinahe fast schon sicher vorzuhaben glaubt.

Aber wie kann man behaupten, das sei der bessere Weg. Hunderttausende Tonnen radioaktiver Abfall für den nach wie vor kein einziges Endlager weltweit existiert sind also eine ernstliche Alternative. Und dann auch noch mit der Begründung, Windräder versperren den Blick aufs Meer?

(Einschub: Mir ist bewusst, dass die Windenergie Kernenergie gerade nicht ersetzen könnte, aber die Gewichtung der Nachteile ist einfach eine perverse Verdrehung der Tatsachen, denn Wagner erwähnt kein Gegenargument zur Atomkraft ausser der Tatsache, dass er selber mal dagegen war)

Ist der Kampf gegen globale Erwärmung wichtiger als Sicherheit vor radioaktiver Verstrahlung? So muss die Frage dazu doch lauten? Und wenn wir bei Horrorszenarien sind, dann möchte ich die Frage nachreichen, wie schlimm im Vergleich zur Überhitzung des Planeten und der Verstrahlung desselben ein Brachliegen der Wirtschaft wäre. Denn das wäre so ziemlich alles, was wir in Kauf nehmen müssten, wenn wir beides umgehen wollten. Alles nicht schön, aber mindestens eines davon wird irgendwann – uns oder unsere Kindeskinder – ereilen.

Aber mir ist schon klar: Wenn der Onkel Sarkozy Kraftwerke bauen darf, dann wollen wir das auch, schließlich sind wir mindestens genauso gut darin hier in Deutschland. Nehmt es mir nicht allzu übel, aber das ist für mich mindestens ein so guter Grund zu Kotzen wie Adolf Wachskopf für Franz Josef Wagner.

3. Die U-Bahn-Schläger
Nun sind die beiden Idioten, die einen Rentner fast totgeschlagen haben also endlich im Knast. Das reicht der Bild und einigen Politikern nicht, jetzt wird spekuliert / gefordert / beschlossen, dass sie nach Verbüßen der Haftstrafe abgeschoben werden.

Also ich bin der Meinung, dass das unsinnig ist. Ich kann Abschiebungen echt nicht nachvollziehen. Da leben wir in einer „so schönen“, fast völlig globalisierten Welt, aber sobald einer böse wird, da drücken wir ihn wieder unseren total lieben Nachbarn auf und sagen: „Da, den wollen wir nicht! Ihr könntet uns aber im Ausgleich gerne ein paar liebe gut ausgebildete Ingenieure schicken, die für 6 € pro Stunde bei uns tolle Flugzeuge bauen.“

Hat eigentlich irgendeiner der Verantwortlichen mal darüber nachgedacht, was passiert, wenn das alle anderen auch machen: Richtig, es ändert sich gar nix! Toll! Wirklich!

Aber gut, das war es jetzt erstmal aus meinem evolutionsskeptischen Lager hier in Berlin-Marzahn. Ich wünsche euch allen noch eine gute Nacht und versuche zu versprechen, dass ich bald wieder etwas mehr schreibe.

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Immer wieder die Würmer…

Sorry, dass ich gerade nichts sinniges schreibe! Seit 24 Stunden mindestens zocke ich gegen Nico „Worms“. Ich weiss. dass das etwas veraltet ist, aber so viel Spaß hatte ich seit langem nicht mehr am PC. Muss man nicht glauben, aber ich denke, die Worms-Zocker da draussen wissen es besser 😉

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Mission erfüllt!

So, nun sind wir also übergangsweise wieder einmal eine Vierer-WG. Irgendwie ist gleich einiges mehr los, seit Nico da ist. Aber das ist bei der jüngsten WG-Vergangenheit auch nicht so überraschend.  Im Laufe des heutigen Tages habe ich mit Nico einiges hin- und hergetragen, wir haben ein paar alte Reliquien aus alten Zeiten geborgen, Nico ist jetzt endlich wieder online und man kann sich im Wohnzimmer wieder umdrehen.
Nein, das Wohnzimmer ist jetzt für die nächsten Tage Nicos Refugium, währenddessen wird das kleine Zimmer (das „Lager“) renoviert, und dann zieht Nico dort ein. Zeitrahmen sind etwa 8 Tage für die Renovierung. Ich freu mich drauf, wenn das mal erledigt ist. Nico sicher noch mehr. Die nähere Zukunft der WG ist allerdings immer noch reichlich ungewiss. Wann Ralf auszieht, ist unklar, wie lange Nico bleiben wird ebenso. Abgesehen von witzigen Ex-Vermietern, Geldsorgen und unklaren Arbeitsverhältnissen bin ich aber optimistisch, die WG wieder in einen Quell des Froh- und Irrsinns verwandeln zu können…

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Dr. Tod…

Roger Kusch, mehr oder minder unbekannter Komunalpolitiker, steht mal wieder wegen Sterbehilfe am Pranger. Selbst Wagner hat inzwischen vergessen, dass dieser Politiker angeblich eine „Selbstmord-Maschine“ gebaut hat – so schrieb es vor Monaten zumindest die Bild. Wie überraschend war es also jetzt, dass er anscheinend – ich hab wirklich nicht nachgeschaut, ob da was dran ist – einer alten Frau geholfen hat, das letzte Kapitel zu schließen. In seiner neuen Kolumne (ist Wagner eigentlich krank gewesen?) schreibt Wagner mehr oder minder wörtlich, wie sehr ihn „Dr. Tod“ ankotzt.
Zunächst bin ich verwirrt gewesen, denn „Dr. Tod“ war nun wirklich eine Bezeichnung, die seit dem Vergessen der Schandtaten eines gewissen Herrn Mengele ausschließlich dem Plastinator Gunther von Hagens zugedacht worden war. Nun aber Kusch.
„Ich muss kotzen.“ „Für mich sind sie nicht besser als ein Mörder.“ Das sind Sätze, die Wagner schreibt. Dass ich eine andere Auffassung vertrete, das kann man sicher erahnen, aber wie dem auch sei: Primitivere Meinungsmache findet sich wohl selten.
Hey, wenn hier ein paar Kommentare eintrudeln, dann werde ich auch Partei für die Sterbehilfe ergreifen – aber sicher nicht auf dem Niveau von Herrn Wagner. Ich muss… jetzt besser aufhören 😉

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So, wieder da!

Manches Mal geht es hier in der WG dann doch alles schneller und anders als erwartet. Gestern Mittag habe ich ein paar Mal mit Nico telefoniert. Jetzt pennt er gerade inmitten seines Zeugs im Wohnzimmer. Wir haben es hier mit dem Phänomen eines sehr sehr schnellen Umzuges zu tun. Vom ersten gegenseitigen Anrufen über die
Auto-Reservierung,
die Wieder-um-Reservierung-weil-Sash-(und-das-Zeug-auch-nicht)nicht-in-das-Auto-passt,
das Eintüten und
Übergabefertig-Machen der Wohnung
und nicht zuletzt die 800 km über deutsche Autobahnen und
das Ausladen sind bis zur Ankunft im trauten Heim nach der Abgebe des Mietwagens etwa zwanzig Stunden vergangen. Ich denke, das kann sich sehen lassen – auch wenn es nur ein einzelnes Zimmer war.
Nach dieser stressigen, völlig schlaflosen Nacht, habe ich gerade 4 Stunden gepennt. Ich weiß auch nicht, was ich jetzt am Rechner mache. Eigentlich bin ich noch tot!

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