Hype 3.0 und dergleichen

Die deutsche „Blogosphäre“ ist ja nach landläufiger Meinung todkrank, alles voll mit Spinnern, die weder schreiben können, noch etwas zu schreiben haben. Inklusive Papier und Stift, und deswegen tauchen sie selbst beim Texten ins Netz ab, wo man sowieso keine Freunde hat, und deswegen auch vom Nachbarn alles kopieren kann.
Das ist die überspitzte Zusammenfassung dessen, was in den Printmedien gerne über „uns“ alle sowieso völlig gleichen Blogger geschrieben wird. Dass das Quatsch ist, sollten selbst die Top-Blogger bei myblog.de wissen, die – zumindest als ich das letzte Mal dort war – allesamt nur über Tokio-Hotel schreiben und „knuddels-stuff“ anbieten und austauschen. Soviel zum Thema Vorurteile 😉
Dass es auch anders geht, habe ich in den letzten Tagen erfahren dürfen. Andreas Winterer hat mich angeschrieben, weil er einen Artikel übers Geldverdienen mit Blogs für tomorrow schreibt, ein – wie er das umschreibt – „Internetmagazin, das noch auf Papier erscheint“.
„Nun, vielleicht bin ich wirklich ein guter Vertreter für kleine Blogs“, habe ich mir gedacht, auf der anderen Seite bin ich noch immer verwundert, wie weit mein Blog tatsächlich im Netz rumkommt. Dass man tatsächlich bei mir landet, wenn man „auf die schnauze fliegen“ bei google eingibt, ist das Eine. Inzwischen häufen sich aber die Fälle, dass mein Blog (wie jetzt auch wieder im echt guten Blog von eben Andreas Winterer, Hype^2.0) spontan verlinkt wird, und der ein oder andere tatsächlich gerne zu lesen scheint, was ich mir hier und da aus den Gehirnwindungen presse.
Das freut mich natürlich, denn was hat ein Blogger sonst bitte für Ziele? Abgesehen von privaten Kleinigkeiten wie Weltfrieden, soziale Gerechtigkeit und Exklusivrechte an den Nacktfotos von Paris Hilton?
Zwei bis 10 Cent verdiene ich gerade mit Bloggen täglich, so wird es dann auch demnächst auf Papier gebannt geschrieben stehen. Das heisst, ich kann irgendwann nach der ersten Auszahlung im Jahr 2011 sagen, dass ich mir monatlich immerhin ein Bierchen für den Werbebanner hier links verdient habe. Bis Bloggen sozialversicherungspflichtig wird, ist es dann eben doch ein weiter Weg. Aber es ist eben schön zu erkennen, dass meine – vielleicht nicht zahlreichen, aber scheinbar sehr motivierten – Leser zu schätzen wissen, dass ich sie gelegentlich unterhalte oder sogar informiere.
Die eMail-Korrespondenz mit Winterer war sehr erheiternd und haben selbst mich dazu gebracht, das ein oder andere Vorurteil neu zu sortieren. Bei allem Scheiß, den man täglich über z.B. die Bild liest, manches Mal sogar selber schreibt, freut es dann, wenn man selbst als Blogger noch fair behandelt wird, und einem gerade die einem ja eigentlich am nächsten stehende Spezies der Journalisten nicht mit Verachtung oder Verängstigung gegenübertritt, wie das wahrscheinlich die Leute vom Spiegel (ich erinnere an den famosen Artikel über das Land der Beta-Blogger) tun würden.
Eigentlich wollte ich mich nur dafür bedanken!PS: Winterer hat sogar angefragt, ob er nach einem wohl bald Relaunch der Kaschemme ein paar meiner Gedichte

veröffentlichen könne. Da ich da natürlich nichts dagegen habe, solltet ihr euch wohl alle baldestmöglich bei mir einschleimen, weil ich übermorgen dann endgültig total berühmt und überheblich bin 😉

2 Comments

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2 Responses to Hype 3.0 und dergleichen

  1. Wenn wir unsere Leser zusammenschmeissen, dann knacken wir locker die Hürde der Zweistelligkeit!

  2. Sicher, jetzt kommt es nur noch drauf an, in welchem Zeitintervall…

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