Monthly Archives: September 2008

Liebe und Hass!

Es ist so unglaublich. Meine Welt färbt sich dunkelblau und leuchtend rot. Ich bin in einer gewissen Art und Weise glücklich, auf die man nur glücklich sein kann, wenn man davor abgrundtiefen Hass empfunden hat. Und – oh ja! – den hatte ich, habe ich zu guten Teilen noch immer.

Wenn ihr hier links auf die Seite seht, dann seht ihr mit etwas Glück die Farben, mit denen meine Welt gerade durchflutet ist, in Form einer Werbeanzeige für Arcor.

In meiner momentanen Euphorie kann ich alle Leser nur bitten: Klickt nicht darauf! Nein, besser: Klickt darauf, dann kostet das Arcor Geld, und mir bringt es was. Nur nichts dort kaufen oder Kunde werden, sonst wird Sash böse…

Also, damit es alle verstehen: Ich bin Arcor-Kunde!!! Es hat zweieinhalb Jahre gedauert, es war eine absurde Geschichte, die beinahe komplett in meiner Kategorie „Dienstleistungswahn“ (gibt es hier im Blog nicht mehr) durchzulesen ist, und nun ist sie vorbei. Nie wieder dem Telefonsupport ein falsches Geburtsdatum vorschwindeln, nie wieder erlären, dass der Mensch auf den der Vertrag läuft 500 km entfernt wohnt. Vor allem aber: Nie wieder ein Versprechen, dass das bald behoben wird!

Aber natürlich war es so einfach auch dieses Mal nicht. Vor einiger Zeit habe ich ja einen extrem netten Brief an die Damen und Herren von Arcor geschickt, mit einem so vollständig wie dem Verein irgendwie zugebilligten Formular zusammen. Das war bis gestern Abend, 23.30 Uhr der Stand der Dinge. Zwei Wochen lang keine Antwort, nichts was wir nicht erwartet hatten. Als ich dann zu besagter Zeit vorher an den PC wollte, erzählte mir der etwas von einem ungültigen DSL-Passwort und „Fehler 691“. Wie eine technische Störung klang es nicht.

Letztlich habe ich dann allerdings doch bei der Störungshotline angerufen, denn das hat zwei Vorteile:

  1. Die arbeiten die ganze Nacht durch
  2. Die Hotline ist kostenlos

Und wenn es wer wissen will (ich hab ja inzwischen so meine Erfahrungen): Die haben auf alles Zugriff, auf das auch die Hotline Zugriff hat – ist wahrscheinlich sowieso das gleiche Callcenter. Also: Es ist nicht verboten, diese statt der anderen Nummer zu wählen – auch wenn das Arcor sicher nicht passt – dabei kann man Geld sparen und sonst ändert sich nichts!

Nun, dort hatte ich auch einen bis zur bei Arcor scheinbar vorhandenen IQ-Obergrenze kompetenten Mitarbeiter, der mir auch gleich erklärte, dass ich nun meinen eigenen Account habe, und es wohl ein Fehler von Arcor – wem auch sonst? – sei, dass ich noch keine Benachrichtigung erhalten habe. Er hat mir meine Zugangsdaten gleich telefonisch mitgeteilt, was bedeutet, dass ich gleich ins Netz kann – mit dem kleinen Nachteil, dass wahrscheinlich die ein oder andere Staatsbehörde die Daten jetzt auch hat 😉

Da ich die IQ-Untergrenze erwähnt habe, sollte ich vielleicht noch kurz erläutern, weswegen.

Er hat mir meinen Benutzernamen, mein Passwort und dergleichen mitgeteilt, und damit war es gut. Ich hab dann sicherheitshalber (weil man mit der Zeit ohne Nachdenken echt nicht mehr weiss, welches Passwort man wo angeben muss) gefragt, wie das mit dem PPPoE-Passwort sei, weil wir damals beim Umzug Probleme mit selbigem hatte, und ob ich da nicht auch ein neues bräuchte, ich wüsste es einfach nicht.

Antwort:

„PPPoE-Passwörter haben wir hier nicht. An Passwörtern mangelt es uns hier nicht, aber das muss dann was routerseitiges sein, etwas derartiges ist ihm noch nie untergekommen, der Router macht das ja dann automatisch…“ (so in etwa)

Beim Eingeben der neuen Passwörter am Router stellte sich dann heraus, dass das Passwort, das er mir mitgeteilt hat, das – ja! – PPPoE-Passwort war. Immerhin tut jetzt alles, und ich bin deswegen schon fast so etwas wie dankbar…

Aber nicht vergessen: Bei Arcor klicken und nichts kaufen, und zudem als Kunden immer die kostenlose Hotline wählen! Versprochen?

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Ein klares Jein zum Internet-Sex

bild.de weiss doch immer wieder von den grausamen Auswüchsen der modernen Medien zu berichten. Das Internet ist natürlich besonders schlimm. Nun gibt es einmal mehr einen Artikel über Prostitution im Netz, und dieses Mal trifft es… studiVZ!
bild.de berichtet, dass offenbar einige Frauen versuchen, sich dort mit Sex ihr Studium zu finanzieren:

Huch! Prostitution! Quelle: bild.de

Wie man sieht, hat bild.de diese skandalöse Entwicklung auch nur bedingt selbst recherchiert, berufen sie sich doch auf das Magazin Focus. Der Trend, aus Wochenmagazinen die Tagesnachrichten zu generieren, hält also offenbar an. Die Gefahren werden auch brav erwähnt, so „warnt der Sexualtherapeut Reinhold Munding“ wie folgt (und wie auch oben schon zu lesen ist): „Es gibt von Jahr zu Jahr mehr Sexualstraftäter, und die wissen genau, wie sie im Internet das Vertrauen der Mädchen erwecken.“
Bereits dieser Punkt bringt mich eigentlich dazu, aufzuspringen, um wenigstens anzukreiden, dass dieses „jedes Jahr Mehr“ in den vergangenen 10 Jahren etwa auf jeden Fall falsch ist – zumindest vermitteln einem das die Polizeistatistiken.
Aber um die nicht unsinnige Warnung nicht zu sehr in Misskredit zu bringen: Meinetwegen!
Nun, das alles wäre also noch ein halbwegs informativer Happen täglichen Voyeurismus, wenn die Linie von bild.de nicht so unglaubwürdig wäre. Vor ein paar Tagen habe ich nämlich etwas gefunden, das so doof ist, dass ich es eigentlich gar nicht breittreten wollte. bild.de hat eine Klickstrecke zu einem Artikel gestreckt, deren Inhalt und Titel war: „100 Sex-Dinge, die sie mal gemacht haben sollten„. In diesem hochwertigen, professionell aufbereiteten Medienangebot wird einfach mal munter empfohlen, was man so alles mit seinen Geschlechtsorganen und denen des Partners anstellen kann. Von kuriosen Behauptungen wie „Jeder Mann sollte einmal Sex mit drei Frauen gehabt haben“ (genauso wie der noch viel absurdere Umkehrschluss „Jede Frau sollte einmal Sex mit zwei Frauen und einem Mann gehabt haben“) über grundsolide Forderungen wie „[sie sollten] multiple Orgasmen haben – denn es gibt sie wirklich“ gelangt man auch zu folgendem Kleinod:

Rrrr! Ficken! Quelle: bild.de

Rrrr! Ficken! Quelle: bild.de

Ja, was bleibt dazu noch zu sagen? Internet-Sex-Bekanntschaften: Gefährlich oder heiss? Ja oder nein. bild.de bleibt bei einem klaren Jein!

PS: Damit jetzt nicht alle die bild.de-Klickstrecke überstrapazieren, habe ich hier die absoluten Highlights der Sex-Empfehlungen zusammengefasst. Langweiliges wie Prostituierte, Gleichgeschlechtliche, Tiefgaragen oder Sexshops habe ich weggelassen:

01. Sex mit drei Frauen (Mindestens, oder?)
02. Sex im Flugzeug (für die ganz Eiligen)
03. Sex auf dem Schreibtisch des Chefs (Na klar!)
04. Sex im Waschsalon (Also eigentlich überall, oder?)
05. Sex beim Konzert neben der Bühne (Ja…)
07. Sex im Paternoster (Für ganz schnelle)
21. Sex mit Liebe (Wie… ungewöhnlich!)
26. Machen sie das Bobbele (Gemeint ist hier die Besenkammer-Sache)
39. Sex im Hörsaal der Uni (Für Gelangweilte offenbar)
45. Handjob bei ihrem Lieblingsitaliener (Der findet das sicher ok)
49. Sex auf dem Oktoberfest (Viel Spaß mit der Security…)
52. Beim Sex Haushaltsgummihandschuhe tragen (WTF?)
55. Bewerbungs-Sex (Mein absoluter Favorit!)
59. Sex im Badezimmer ihres besten Freundes (Warum auch immer)
61. Sex-Spiele (Zitat: „Pimpern sie mit Klöterkram.“ Äh… ok!?)
62. Sex auf einem Tretboot (Wie kommen die auf Tretboote?)
64. Sex im Riesenrad eines Vergnügungsparks (Nötig! Unbedingt!)
72. Sex mit guten Freunden (Guten Freunden gibt man doch ein Küsschen)
73. Gemütlicher Kuschel-Sex auf Omas Hollywoodschaukel (Hallo Oma, ich wollte mal…)
76. Sex in der Geisterbahn (Wer mag die Atmosphäre nicht?)
77. Sex zur Brunftzeit im Wildpark (Die haben Drogen genommen. Sicher!)
79. Sex in der öffentlichen Bücherei (Vielleicht auf dem Rückweg vom Park)
82. Sex auf einem Ruderboot (Vielseitig sind sie schon, nicht wahr?)
83. Mit dem Nachbarn um die Wette stöhnen (Sonst noch was?)
96. In der Bettenabteilung ihres Lieblingsmöbelhauses (Sorry, ich vergaß!)
97. Sex auf dem Bahnhof (Ganz hinten auf dem Bahnsteig, nee is klar!)

Bevor jemand in trostloser Verzweiflung versinkt: Ich wette, dass keiner dieser Punkte von einem der Schreiber selbst schon umgesetzt wurde. Obwohl ich jetzt natürlich nicht so genau weiss, wie es sich mit Kai Diekmanns Schreibtisch verhält…

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Schaffensreicher Sonntag

Nun, nach dem Vorgriff auf den heutigen Tag will ich aber noch verkünden, dass ich heute mit Ozie zusammen die WG ein wenig bewohnbarer gemacht habe. Wie ich gestern früh bereits verkündet habe, war der Sonntag tatsächlich ein nicht so lethargischer Tag, wie es in letzter Zeit ja auch den einen oder anderen gegeben hat.
Nachdem wir am Samstag im Baumarkt 90 Euro haben liegen lassen und sogar schon ein paar Bretter lackiert haben, sind wir heute zur Tat geschritten, und haben einen Aufsatz, eine Art Regal für den Küchenschrank gebaut. Ziel war es, dort die Mikrowelle unterzubringen, ohne Platz zu verlieren, dafür auf dem Kühlschrank (da stand die Mikrowelle vorher) welchen zu schaffen. Ach ja: Farbe wollten wir auch noch in die Küche bringen.
Der Bau des Teils verlief recht problemlos, wir hatten ja gut vororganisiert. Dann hoben wir unser Werk an den Bestimmungsort und versanken in Fassungslosigkeit. Es passte nicht! Es war 5 cm zu lang! Etwas irritiert – wir hatten doch alles gemessen – suchten wir nach dem Fehler. Er lag tatsächlich nur bedingt bei uns, denn der Zuschneider im Baumarkt hatte ein Brett auf 59 statt auf 54 cm zugeschnitten. Glücklicherweise handelte es sich um das am leichtesten zu modifizierende Brett, und so stand unsere Kreation nach einer Säge-Attacke wieder dort und passte dieses Mal.
Nun sah aber die Küche aus wie ein Schlachtfeld. Das war den letzten Tagen geschuldet, aber es hat den Auftritt unseres neuen Accessiores erheblich behindert. Also hab ich mit Ozie zusammen die Küche aufgeräumt, gefegt und geputzt. Das Spülen haben wir natürlich auch nicht vergessen. Dann haben wir gleich in Bad und Flur weitergemacht, und so standen wir letztlich nach 5 oder 6 Stunden da und die Bude sah aus wie verwandelt.
Ein tolles Gefühl! Ja, das hat aber auch den größten Teil des Tages eingenommen. Egal, es erhöht die Lebensqualität enorm – zumindest, wenn man sich die Ordnung davor so lange aufspart…

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Traumklo

Es gibt manches mal Träume, die einen verwundern, noch ehe man aufwacht. So ging es mir in den Morgenstunden heute. Ich habe in meinem Traum einen sehr ausführlichen Rundgang durch ein neues und völlig revolutionäres – ja! – Klo erlebt. Irgendwas völlig absurdes, inklusive digitaler Revolution in Form von holografischen News direkt auf dem Pott. Es war fast schon ernüchternd, beim Aufwachen festzustellen, dass ich einfach dringend pinkeln musste. Da soll nochmal jemand behaupten, Körper und Psyche arbeiten nicht zusammen…

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Guten Morgen!

Oh Mann, was war das denn gestern für ein verstrahlter Tag. Ich bin ziemlich früh in einem ziemlich abenteuerlichen Zustand im Bett gelandet, nachdem unser Besuch weg war und mein PC sich beharrlich allen Versuchen, ihn nutzen zu können, widersetzt hat.
Dadurch bin ich dann auch heute Nacht um 2.45 Uhr erwacht und bis jetzt wach. Grafikmäßig habe ich ihn in die Knie gezwungen, er zeigt jetzt wieder brav so viel Bildschirm wie zuvor auch. Ozie hat noch nicht bemerkt, dass ich ihre Karte drin habe – was aber auch relativ irrelevant sein sollte, da die Eckdaten zumindest die selben sind (selber Chip, gleiche Menge RAM, etc.).

Nun ja, der heutige Tag wird mal schaffensreich und nicht so lethargisch wie die letzten. Das ist schon beschlossene Sache.

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Mein PC hasst mich!

Die Überschrift mag etwas hart klingen. Ja, vor allem klingt sie sogar ein wenig beliebig. Ich bin kein absoluter Computer-Profi, aber eben auch kein Anfänger.

Erst gestern hatte ich es mit Ozie wieder einmal darüber, dass PC’s vielleicht auch einfach zu leicht zu bedienen sind. Klingt absurd? Nun, die Überlegung, die dahinter steckt ist eine einfache: Heutzutage werden einem PC auch im Alltagsbereich hochsensible Daten anvertraut. Wichtige Texte, Rechnungen, sämtliche private Fotos, Videos. Man wickelt seine Bankgeschäfte online ab und dergleichen. Dies zum Teil von Menschen, die nicht einmal den Unterschied zwischen einem Betriebssystem und einem Prozessor kennen.

Ich gönne ja auch jedem Nicht-Experten einen Computer, so soll das nicht klingen. Aber durch die einfache Bedienbarkeit wird dem letzten Idioten suggeriert, dass er völlig im Griff hat, was er da tut – und diese Illusion ist nicht nur nervig für die Leute, die dann das System wieder richten sollen, sondern schlicht und ergreifend in gewissen Ausmaßen gefährlich. Und eigentlich haben die Nutzer selbst gar keine Schuld daran, sie wissen es ja nicht besser.

Aber gut, ich bin mal wieder abgeschweift.

Ich wollte eigentlich nur schreiben, dass ich nicht gedenke, mich einzureihen in einen Haufen Geschrei mit dem unsinnigen, völlig informationsfreien Inhalt, dass der PC halt nicht macht, was ich will.

An vielen PC-betreffenden Entwicklungen in meinem Zimmer habe ich mehr als nur genug Schuld und erkenne das an. Ärgerlich ist es für mich dennoch. Aber was ist eigentlich passiert?

Nun, dass vor einer Weile mein PC unter Windows einem massiven Virenangriff nicht standgehalten hat, das wissen inzwischen alle Leser. Daraufhin habe ich – weil Windows sich bis heute weigert, installiert zu werden – Ubuntu installiert.

Grundsätzlich bin ich happy mit dem System, zumal ich längerfristig (der Sankt-Nimmerleins-Tag lag in der näheren Auswahl) sowieso vorhatte, dem Software-Riesen aus Redmond den Rücken zu kehren. Aus politischer Sicht, aus Interesse, aus Protest auch meinetwegen. Getan habe ich es nun doch nicht, weil ich endlich meine Faulheit in den Griff gekriegt habe, sondern aus der Not heraus. Naja, manchmal haben eben auch schlechte Dinge ihr Gutes 😉

Die letzte Woche habe ich mich damit herumgeschlagen, dass ich nicht in vollem Umfang auf meine alten Windows-Platten zugreifen kann, was ich eigentlich bis heute noch nicht so ganz im Griff habe. Da es aber nur darum geht, ob ich Programme dort installieren kann, hält sich das Problem in Grenzen. Für Daten kann ich meine Platten nutzen.

Nun saß ich gestern am Rechner und habe dieses neue Adventure-Game Firefox 3.0 gespielt. Eigentlich recht erfolgreich. Ich hab einige schwierige Texte hinter mich gebracht, und war recht zufrieden mit mir und der Welt.

Dann schaltete sich plötzlich mein Monitor ab.

Etwas erstaunt stellte ich fest, dass mein PC scheinbar problemlos weiterlief. Der nun auftretende Geruch verbrannten Plastiks hat mich dann recht schnell auf die Lösung des Problems gebracht: Grafikkarte überhitzt. Und zwar so richtig!

Ich hab dann im weiteren Verlauf des Abends die Karte ausgebaut und bei einem zangenunterstützten Schnell-Check meine Vermutung bestätigen können: An der GPU sind einige dunkelbraune Stellen zu erkennen, die da offenbar nicht hingehören, der Lüfter dreht sich im Betrieb gar nicht, und von Hand nur noch schwer.

Die Überraschung war so groß gar nicht, da ich die Karte erst um den Jahreswechsel bekommen habe – als Ersatz für eine baugleiche, bei der mir die Plastik-Halterung des Lüfters abgeschmolzen war, wodurch sich derselbe an lustigen Fäden im Gehäuse abgeseilt hat, bis die GPU dem elektrischen Strom endgültig erlag.

Der Verkäufer meines Computer-Dealers war sichtlich erstaunt („sowas hab ich auch noch nicht gesehen“) und entsprechend problemlos ging der Umtausch vonstatten.

Früher war sowas in der WG nie ein Problem. Wir hatten immer massig Computer-Zubehör rumliegen, und eine veraltete Grafikkarte als Ersatz – bis die neue geschickt wird – war immer da. Das ist leider nicht mehr so. Die einzige Grafikkarte, die derzeit unbenutzt in der Wohnung weilt, ist meine alte GeForce 4 Ti 4600 von Asus, die auch schon tot ist, die ich aber irgendwie aus Sentimentalitätsgründen nicht wegschmeissen will. Wahrscheinlich, weil sie anno dazumal exakt 100% meines ersten Solds beim Zivildienst gefressen hat. Ich nehme an, mein Unterbewusstsein wartet darauf, dass sie die 469 Euro wieder ausspuckt…

Was nun?

Ich entschloss mich mit Ozie dazu, heute die An- und Verkaufsläden direkt ums Eck aufzusuchen, um eine alte Karte für ein paar Euro aufzutreiben, die mir übergangsweise wenigstens den Zugang zum Netz sichert.

Im ersten Laden fanden wir ein bisschen unsortiertes Computer-Zubehör, das allerdings selbst meinen niedrigen Ansprüchen nicht wirklich gerecht wurde. Eine Grafikkarte (die man sicher nicht einmal hätte testen können) lag herum, und wenngleich ich nicht herausgefunden habe, was es genau für eine war, so sagten mir doch die Datumsaufkleber (1992 – 1994) und der Slot (PCI) genug, um zu verzichten.

Meine Minimalvorstellung war etwa: Jahrgang 2000, 32 MB, GeForce 2 vielleicht. Ist Rückschritt genug, wenn man normalerweise eine 512 MB-Karte (ATI X1600 Pro) verwendet.

Im nächsten Laden gab es gar nichts. Dann fiel unser Blick auf einen PC-System-Zusammenschraub-Laden, in dem wir beim ersten Umsehen auch nichts fanden. Ein netter Verkäufer fragte uns, was wir suchen, worauf ich ihm antwortete, dass ich eine möglichst billige AGP-Grafikkarte zu Ersatzzwecken benötige. An Neuware hatten sie nur eine einzige AGP-Karte zur Auswahl (GeForce 5600 mit 128 MB, wenn ich mich recht entsinne), die lag allerdings mit 25 Euro ein bisschen über dem, was ich für zwei Wochen Internet ausgeben wollte.

Er meinte, er könne mal sehen, ob sie noch irgendwas gebrauchtes dahätten. So kam er dann auf eine GeForce 4 MX 440, die er dann auch mal eben erfolgreich testete. Er fragte mich, was ich ausgeben will, ich erwiderte: „Möglichst wenig, ich brauch sie ja nur ein paar Tage“, und ich hab seinen Vorschlag („N Fünfer“) angenommen. Ich denke, das war für beide ein faires Geschäft:

  • Ich hab für fünf Euro ein paar Tage einen funktionierenden PC
  • Er ist etwas losgeworden, für das heute niemand mehr Geld bezahlt

Frohen Mutes ging ich nach Hause, und wider Erwarten ward ich nicht so recht glücklich. Die Karte funktioniert – da kann ich mich nicht beschweren! Dummerweise konnte mein System mir dennoch keine höhere Auflösung als 640 x 480 anbieten. drei nVidia-Chips gibt es offenbar, die unter Linux Probleme machen können. Unter ihnen: natürlich die MX 440. Das scheint also das Problem zu sein.

Die erste Idee war mehr oder minder vorprogrammiert: Karte mit Ozie tauschen! Nun ratet mal, was für eine Karte Ozie in ihrem Rechner hat…

Aber versucht habe ich es natürlich dennoch.

Und so komme ich – während ich mit einer Bildschirmauflösung von 640 x 480 an meinem Rechner sitze – auf die Idee, dass er mich hassen könnte.

Kann man nachvollziehen, oder?

Manchmal wünsche ich mir wirklich Willy – das ist der Rechner von Ozie inzwischen – zurück. Der läuft und läuft und… wenngleich einige seiner Bauteile noch von 2000 sind. Aber mein PC – vorerst Tiger, inzwischen Seuchentiger getauft – hasst mich. Ich weiss es!

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Gott sei Dank!

Nein, leider war der Ausruf nur ironisch gemeint. Nicht nur, dass ich mich seit mehreren Jahren erfolgreich durchs Leben schlage, ohne ernstlich einem Gott dafür dankbar zu sein, nein auch der Grund ist ein eher mieser.

„Gott sei Dank, es gibt sie noch!“

sollte der Ausspruch in aller Länge lauten, und es geht einmal mehr ums Arbeiten. Die HartzIV-Abzocker hat bild.de nun hinter sich gelassen und konzentriert sich nun auf Menschen, „die sich lieber abrackern, als HartzIV zu kassieren“.

Nun, ich möchte meine Meinung zum Thema mal kurz zusammenfassen:

  1. Die meisten HartzIV-Empfänger haben nicht die Wahl, ob sie  arbeiten wollen oder nicht.
  2. Sich in einem selbst gewählten Beruf zu verwirklichen, ist mitunter eine schöne Sache. Von Agenturen mehr oder minder aufgezwungene Jobs können so etwas eher selten leisten.
  3. Wie bitte, soll jemand „den Wert der Arbeit“ kennen lernen, wenn er sich für 7 Euro brutto pro Stunde den Tag ruiniert?

Hier verfährt bild.de wieder nach dem selben Motto wie in der Vorgänger-Serie (auf die auch ausgiebig verlinkt wird): Es wird suggeriert, jeder Arbeitslose könne was finden, wenn er nur will. Hier sogar noch schlimmer: Er findet sogar was tolles: Eine Arbeit, die ihn fordert, Spaß macht und bei der am Ende Geld übrig bleibt.

Es mag die allgemeine Sozialromantik beflügeln, wenn muskelgestählte Endvierziger für 1500 Euro brutto klempnern und stolz darauf sind. Dass  aber auch dies nur ein kleiner Ausschnitt aus einem mehr als vielschichtigen Bild ist, wird natürlich nur beiläufig erwähnt. Wenn überhaupt.

Die vorgestellten Arbeitnehmer finden ihr totales Glück in ihrer Familie, haben vielleicht ein Haus gebaut, das sie begeistert abzahlen, und das… ja, das war es dann.

Ich gönne diesen Menschen ihr Glück und ich will es nicht in Frage stellen.

Dass das aber nicht zwingend der Lebensentwurf aller Menschen ist, sollte klar sein.

Aber eigentlich waren wir bei HartzIV.

Bild und ihr Online-Ableger versuchen stets kampagnenartig die Solidarität zwischen den Menschen zu zerschlagen, wenn es um gesellschaftliche Unterschiede geht. Wenn man Bild liest – und das tue ich online nun schon mit einer gewissen Regelmäßigkeit, dann erfährt man – mitunter durch die Blume – dass Deutschland aus vier Gruppen besteht:

  1. HartzIV-Empfänger, die dem Rest der Gesellschaft auf der Tasche liegen und dabei meistens noch kriminell oder wenigstens unsympathisch sind. Ach ja: Außerdem fast alles Ausländer!!!
  2. Eine hart arbeitende, fast grundweg ehrliche Normalbevölkerung mit Durchschnittsverdienst, bei denen es nur gelegentlich und eigentlich völlig gerechtfertigt zu kriminellen Handlungen kommt, weil sie unfair behandelt werden.
  3. Firmenbosse mit Einkommen weit jenseits der Millionengrenze, die je nach politischer Einstellung ihr Geld mal hochverdient bekommen und mal alles nur ergaunert haben.
  4. Politiker, die all das kein bisschen interessiert, die die Normalbevölkerung schröpfen, den HartzIVlern Geld in den Arsch schieben und ausgerechnet die bösen Firmenbosse hofieren.

Nebenbei gibt es natürlich noch die aktuellen oder ehemaligen Stars, die entweder neu verliebt oder krebskrank und pleite sind. Eine Randgruppe.

Die meisten Bild-Serien (will heissen: Kampagnen) versuchen eigentlich immer, dieses Weltbild irgendwie zu festigen und zu untermauern.

Es ist in meinen Augen erbärmlich, immer nur danach zu schielen, wer wen jetzt irgendwie Geld kostet, wer Geber oder Nehmer ist. Eine heterogene Gesellschaft wird nie einen absoluten Gleichstand monetärer Art zwischen den einzelnen Menschen erreichen. Ich bin zwar nicht der Meinung, dass das kapitalistische Grundgesetz „Es braucht einen Anreiz, mehr zu erreichen“ bedingungslos stimmt, aber es wird immer Menschen geben, die sich auch mit wenig zufrieden geben (Ich bin selbst einer davon, ich weiss, wovon ich rede!) und andere, die gerne mehr als der Durchschnitt hätten. Mit etwas Glück pendelt sich das ein.

Oben erwähnte Publikationen sorgen nun aber dafür, dass der ohnehin besser stehende Teil der Meinung ist, er leide wahnsinnig, weil andere weniger für ihn tun. Das finde ich persönlich absurd, denn wieso sollte jemand, der selbst nicht mal eine Fiat besitzt, jemand anders seinen dritten Ferrari ermöglichen, indem er Verzicht übt.

Wenn wir diese Neid-Diskussion à la „Aber ich arbeite viel härter als der da!“ mal beiseite lassen, dann muss man doch feststellen, dass jeder auf seine Art von der Gemeinschaft profitiert. Während Hugo Habnichtviel sich seine Miete vom Staat zahlen lässt, freut sich Bernhard Bremsnichtgern darüber, dass die Autobahnen stetig erneuert werden, und ihm somit ein Ausfahren seines Sportwagens erlauben. Oma Liebegras ergötzt sich am neuen Stadtpark, der nun endlich aus Steuergeldern finanziert wurde und auch Mama Mittelverdiener kann dank Kindergeld mehr neue Klamotten für den Sohn kaufen. Und alle beteiligen sich nach ihren Möglichkeiten daran, dass dem jeweils anderen das ermöglicht wird.

Witzigerweise wäre das – und das sage ich irritiert sogar aus meiner Sicht als Linker – tatsächlich schon mit dem Recht von heute möglich. Stattdessen aber wird von – meiner Meinung nach – gesellschaftsfeindlichen Blättern wie der Bild der Hass zwischen den Gruppen geschürt.

Und der Mensch mit seinem ihm innewohnenden peinlichen Egoismus nimmt das natürlich gierig auf. Vielleicht versteht der ein oder andere langsam, was mich an Blättern wie der Bild wirklich stört.

Anmerkung: Ich bekomme gerade ALG I, liege also auch dem Staat und allen arbeitenden Lesern auf der Tasche. Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass ich versuche, das nicht in die Bewertung einfließen zu lassen. Davor habe ich für 7,20 € brutto die Stunde gearbeitet, und habe immer gesagt, dass ich meinen Steueranteil gerne für all die Arbeitslosen zahle. Und wenn ich (hoffentlich) Ende des Jahres wieder arbeite, dann werde ich von dieser Meinung nicht einen Milimeter Abstand nehmen.

Wenn ich mit allen anderen Steuerzahlern monatlich je 100 € dafür zahle, dass auch ein paar Leute ohne Arbeit leben können – dann ist es mir das nicht nur wert, sondern dann begrüße ich das. Denn: Besser, als Menschen das Leben lebenswert zu gestalten, kann man Geld nun wirklich nicht einsetzen! Und dabei interessiert es mich sowas von gar nicht, ob die Leute arbeiten wollen oder nicht. So lange ich mit meiner Arbeit zufrieden bin, sollen andere es (meinetwegen auch mit meinem Geld) auch sein.

Danke fürs Lesen, ich konnte diese Gedanken einfach nicht bei mir behalten…

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