Monthly Archives: September 2008

Noch ein langweiliger Linux-Eintrag

Sorry, ich komme leider nicht umhin, einmal mehr meinen unfreiwillig vollzogenen Betriebssystem-Wechsel zu kommentieren.
Nochmal zur Erinnerung:
Vor vier Tagen habe ich mir einen ekligen Virus eingefangen, der mein System dermaßen lahmgelegt hat, dass ich nicht dazu kam, irgendwas am Rechner zu machen, da er sich selbst nach wenigen Sekunden Windows ausgeschaltet hat. Und ich meine ausgeschaltet, nicht heruntergefahren. Ich bin sicher nicht der blödeste Computernutzer, dennoch hat es mich erwischt. Naja, ohne Firewall ausser dem Router darf einem sowas passieren. Ich hab’s verdient, ich gebe es ja zu.
Als Maßnahme, die eigentlich zunächst zur Rettung von Windows gedacht war, habe ich mir das neue ubuntu-Linux 8.04 Hardy Heron heruntergeladen und von CD aus erstmal weitergebloggt 😉
Das Problem war, dass ich offenbar einen weiteren Virus, einen Bootvirus namens Antiexe auf der Festplatte habe, der wohl mit ein Grund dafür ist, dass Windows sich bis jetzt hartnäckig geweigert hat, auch nur das Setup zum Laufen zu kriegen.
Immer noch aus der Not heraus habe ich ubuntu installiert. Im Gegensatz zum Redmonder Kollegen hat sich das als problemlos erwiesen. Naja, mehr oder weniger – schliesslich musste ich mich erst einmal damit auseinandersetzen, wie man Linux-Platten partitioniert, bzw. formatiert. Ich war ja ein ewig verwöhnter Windows-Nutzer seit Ewigkeiten. Wirklich groß geworden (pc-mäßig) bin ich im Jahr 2000 mit meinem ersten PC und Windows 98. Dieses Betriebssystem habe ich vier Jahre nahezu studiert und kannte eigentlich jeden nur erdenklichen Kniff, den man kennen kann, wenn man von Programmierung keine Ahnung hat und nicht einmal ins Netz der Netze kommt.
Dennoch war Win98 für mich ein permanenter Absturzkandidat. Ich hab die Startdiskette öfter benutzt als manche Leute ihre Lieblings-CD im Player angehört haben. Alle 2 Monate unübertrieben war eine komplette Neuinstallation zur Systementschlackung angesagt. Aber irgendwie hab ich das geliebt.
Auf XP bin ich dann spät (2004? 2005?) gewechselt, als ich mir ein neues Mainboard zugelegt habe und ich in der WG bereits festgestellt habe, dass ein funktionierendes Netzwerk mit XP leichter zu installieren und vor allem aufrecht zu erhalten ist. XP hatte dann den Nachteil, dass es einfach nicht abstürzen wollte. Trotz quadrierter Ahnungslosigkeit (das Ding hat auf einmal alles selbst eingestellt) und Dummheit (Virenscanner? Firewall? Wozu?) habe ich dieses System nahezu problemlos bis vor vier Tagen – inzwischen mit Virenscanner – am Laufen halten… können. Es lief einfach. Bisweilen monatelang ohne Ruhepause. Das Chaos auf dem Rechner kann nur nachvollziehen, wer unsere WG-Küche in den Anfangstagen mal gesehen hat. So zugemüllt war auch mein PC.
Und jetzt habe ich auf einmal ubuntu installiert und bin zunächst auch überrascht worden, denn dieses System macht noch viel mehr selbst als WinXP. Das aufgeblähte Windows bietet mir auch nicht mehr als diese gut gepackte CD, die ich da vor ein paar Tagen installiert habe. Mein positiver Eindruck will einfach nicht abreissen, wenngleich ich mich immer noch ein wenig über die Installationsroutine unter Linux wundere – aber das muss wohl dazugehören.
Das einzige, was zu Beginn mehr als nur unschön war, war die Internet-Geschwindigkeit, aber die Lösung war so einfach wie schwer zu finden: Bei jedem Neustart stellt ubuntu als zweiten DNS-Server den Router ein statt des entsprechenden Arcor-Servers. Das fixe ich zwar gerade noch nach jedem Neustart von Hand, aber das ist auch das einzige, was mir negativ aufgefallen wäre.
Nun kam es am gestrigen Tag zum schönen Ereignis: Ozie hat sich ebenfalls dazu durchgerungen, ihr System neu zu installieren. Dabei ergab sich dann das erhoffte Ergebnis: Sie kann Die Sims 2 jetzt auch auf ihrem Rechner spielen. Das heisst: Vorerst brauche ich dafür kein Windows zu installieren, und wahrscheinlich lasse ich es deswegen ganz. Natürlich werde ich mich auf die Suche nach Emulatoren machen, um gelegentlich auch mal Win-Software nutzen zu können – aber gerade sehe ich dazu keine Notwendigkeit.
Es ist ein bisschen, wie einen neuen PC geschenkt zu bekommen: Man kann alles neu entdecken und probieren. Ich fühle mich ein bisschen in meine Anfangszeit mit eigenem Computer zurückversetzt… und das ist schön!
Vom jetztigen Standpunkt kann ich nur sagen, dass ich den Wechsel zu Linux wohl viel zu lange aus Bequemlichkeit verweigert habe. Aber ich möchte dennoch – alle anderen Linken bitte die Ohren zuhalten! – sagen, dass ich mit WinXP nie ernstlich unzufrieden war. Die Politik, die Microsoft mit ihrem Monopol machen, ist scheiße. Die Unfähigkeit, auf Sicherheit den nötigen Wert zu legen, ist armseelig. Aber vom Prinzip her sind die Betriebssysteme nicht grundlegend nur schlecht.
Naja, aber Vista hab ich bei meiner Mutter probiert – auf einem Laptop mit 512 MB RAM… nettes Design, aber ich wollte es nicht haben.
Und was die Nachfolger angeht: Ich kann mich auch von Bill Gates adoptieren lassen, dann kann er auch auf mich aufpassen und für mich lohnt sich das dann sicher auch finanziell – aber mein Betriebssystem soll mir bitte wenigstens die Wahl lassen, ob ich fragwürdige Inhalte sehen will. Denken kann ich noch alleine!
Naja, ein Gruß zu später Stunde an all die fleißigen Schreiber beim ubuntu-Wiki und im Forum, die einem den Umstieg echt vereinfachen. Danke!
So, ich weiss, das wollte keiner lesen, aber da ich gerade so viel Zeit damit verbringe, musste ich nochmal was dazu schreiben.

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Zeitverschiebung bei bild.de

Chuck Norris, so sagt man, weine nicht. Dies sei insbesondere schade, weil seine Tränen Krebs heilen könnten. Wahlweise auch Aids oder eine aktuelle Modekrankheit. Chuck-Norris-Sprüche, im Englischen sogar „Facts“ genannt, sind seit gefühlten 4 Jahren ein Trend, der auf Unterhaltungsseiten nicht abreisst. Es gibt schon Bücher mit gesammelten Sprüchen, auf Shirts und anderen Kleidungsstücken werden die Sprüche auch seit Jahr und Tag gedruckt, sogar Chuck Norris himself hat schon seine Favoriten gewählt und öffentlich verkündet. Aber heute könnte er weinen.
Denn heute – wann auch sonst? – veröffentlicht bild.de den ersten Teil ihrer Serie über die Norris-Facts.  „Keiner ist so hart! Chuck Norris – wirklich alle Sprüche“ lautet die Überschrift, und als Kenner der Materie kann ich nur sagen, dass die erste Auswahl eher mau ist.
Das ist aber noch nicht alles. So sind die gewählten Sprüche zum Teil grammatikalische Luftgurken, die unbeschadet jede Form des Gegenlesens überstanden haben. Beispiel gefällig?

„Chuck Norris kann einen Stuhl mit einem einzigen Arm hochheben – auf dem er selbst sitzt!“

Mein Favorit ist aber eigentlich der hier:

„Wenn beim Knobeln spielt: Papier schlägt Stein, Stein schlägt Schere, Schere schlägt Papier. Was schlägt alles auf einmal? Richtige Antwort: Chuck Norris.“

Dass bei diesen – eventuell kurz selbst erfundenen? – Sprüchen auch irgendwie die Witzigkeit zum Erliegen kommt, ist da nur noch eine unbedeutende Randnotiz wert.

Die Krönung des Ganzen ist aber der Schluss:

 

Einer geht noch... Quelle: bild.de

Einer geht noch… Quelle: bild.de

Also, bild.de sucht den „alle plus einten (?)“ Chuck-Norris-Spruch.
Ich hab ihn nicht, denn Chuck Norris ist der einzige Mensch, der schon bis unendlich gezählt hat. Aber dafür zweimal.

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Brennende Kinder…

Kann mir bitte mal jemand bestätigen, dass Franz Josef Wagner auch in seiner heutigen Kolumne (Liebes Grundgesetz) den Boden entwas unter den Füßen verliert, wenn er schreibt:

„[…] Ich liebe unser Grundgesetz. Es ist entstanden aus Bomben, brennenden Kindern und unfassbaren Verbrechen. Ich liebe Utopia. […]“?

Entweder ich bin heute wirklich extrem unkreativ, oder es hat mir die Sprache verschlagen. Mir fällt nichts, aber auch gar nichts dazu ein. Sorry!

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Kreativ sind sie ja schon…

bild.de überrascht heute auf der Hauptseite mit folgender Headline:

Voll der Russe! Quelle: bild.de

Voll der Russe! Quelle: bild.de

Abgesehen davon, dass es auch wieder eine völlig übergeigte Überschrift ist (im Artikel steht wirklich ausschliesslich, dass Schröder dem Westen einige Vorwürfe macht und vorschlägt, über Medwedjews Angebote nachzudenken), finde ich es erstaunlich, dass bild.de

  • eine Fotomontage als solche kennzeichnet und
  • „Russe“ in Anführungszeichen setzt.

Was zweiteres eigentlich soll, werde ich wahrscheinlich in diesem Leben nicht mehr erfahren. Naja.

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Des Wagners Kahn

Es wird mal wieder Zeit für eine Runde kommentierten Wagner. Es geht um diese Kolumne.

Lieber Oliver Kahn,
Ach ja, den gibt es ja auch noch…

heute Abend im ZDF ihr Abschiedsspiel
Ich sagte ja: Noch!

– dann werden sie gehen wie Boris Becker, Michael Schumacher.
Und?

Sie werden Vergangenheit sein, Nostalgie.
Ich sehe da eine neue Kampagne der Regierung entstehen: Du… bist Nostalgie! Da könnte man dann prima – ach, bleiben wir bei Wagner!

Nach einem Abschiedsspiel sagt niemand „Auf Wiedersehen“.
Wetten, dass es diese Menschen doch gibt?

Ein Abschiedsspiel belebt nicht,
Wenn es das tun würde, dann bräuchten wir kein sackteures Duschgel kaufen.

reanimiert nicht.
Dafür sind ja auch eher die Jungs mit dem lustigen roten Kreuz da. Wenn sie genau hinsehen, dann fallen sie ihnen vielleicht irgendwo am Spielfeldrand auf. Und es würden noch viel mehr sein, wenn der Herr Kahn noch ein paar Jahrzehnte spielen würde…

Es ist eine Totenmesse.
Sie gönnen den Leuten heute Abend keinen Spaß beim Fussball, stimmts?

Titan Kahn wird beerdigt.
Das hoffe ich. Denn „Titan Kahn“ ist eine der bescheurtsten Wortschöpfungen ihrer Heimatzeitung.

Mit Trauer werde ich dabei sein, wenn der Gott der Reflexe seine letzten Blumen kriegt.
Also ganz so tot ist er ja dann auch nicht…

Der Tote
Übertreiben sie mal bitte nicht so!

war ein Opfermensch,
Oliver Kahn? Opfermensch? Ich bin sicher, er ist heilfroh, dass sie diesen Aspekt seines Lebens beleuchten…

er hat sich Schüssen entgegengeworfen
Der Mann war, pardon: IST, Torwart. Ein guter dazu! Der muss sich Schüssen entgegenwerfen!

– er hat das Überleben des Fußballs gerettet.
Mindestens.

Wie wird seine Auferstehung sein,
Ist er jetzt der Messias?

„das Leben des Titanen in Rente“?
Also das Zweitleben des toten Titanen-Messias in Rente? Sie verwirren mich!

Boris Becker ist Stammgast bei „Bunte“, „Gala“, RTL.
…sowie wahrscheinlich bei Boss, Gucci und Prada. Seine Vorliebe für Besenkammern haben sie auch noch vergessen!

Michael Schumacher sagt kein Wort.
Nur der Bild gegenüber nicht? Nur ihnen nicht? Wie kommen sie denn darauf?

Seltsam ist nur, dass er mit mörderischen Motorrädern sein Leben aufs Spiel setzt.
Ja, wirklich seltsam. Wissen wir doch alle, dass der werte Michael seine Bekanntheit auch durch gefahrlose Disziplinen wie Sesselfurzen, Langatmen und Bild Kolumnen schreiben erlangt und gefestigt hat.

Lieber Oliver Kahn,
Laaaangweilig!

ihre Zukunft kann ich nicht voraussehen.
Herr Kahn ist sicher froh drum, denn sie würden ihm sicher jeden Morgen schreiben, was er Abends zu essen bekommt – und das wäre eine unerträgliche Langeweile! Außerdem: Können sie das bei jemand anders?

Aber ich hoffe nicht, dass sie in den Klatschspalten enden.
Womöglich auch noch bei der Bild. Igitt.

Ich will nicht lesen, dass sie sich verheiratet haben,
Dann lesen sie keine Klatschblätter!

geschieden haben,
Lesen sie keine Klatschblätter!

sich getrennt haben von x, y, z.
Also erstens: Im Ernst, lesen sie keine Klatschblätter – denn die schreiben sowas ganz sicher. Fragen sie mal bei der Redaktion der Bild nach, die schreiben sowas sogar, wenn es nicht stimmt.
Zweitens: Diese Buchstaben kommen in „Oliver Kahn“ nicht vor… (Sorry, mir war gerade nach Flachheit!)

Wie schön wäre es, wenn sie ein normaler Mensch werden
Ist es nicht eigentlich fies, jemandem zu unterstellen, er müsse dies erst noch werden?

– wie du und ich.
Diese Redewendung, die wie eine grammatikalische Gurke beim Aus-dem-Glas-Linsen wirkt, schießt dann echt den Vogel ab. Wie du und ich? Wie Wagner?

Herzlichst,Franz Josef Wagner
Hui. für den Titanen fällt sogar das „ihr“ weg!

Also ich weiß nicht so recht, ob ich Oliver Kahn irgendwas wünschen soll, denn ich finde ihn so auf Distanz recht unsympathisch. Aber man muss jemanden nicht mögen, um ihm zu wünschen, dass Wagner nicht ständig Kolumnen an einen schreibt – und das tue ich hiermit!

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Würden wir nur alle HatzIV kriegen!

Wie alle Jahre wieder scheint sich die Bild erneut auf „HartzIV-Betrüger“, „Abzocker“ und „Schmarotzer“ einzuschießen. „Der große HartzIV-Report“ bei bild.de zeigt heute unter der fetten Headline „So einfach ist es, den Staat zu bescheißen“, wie Markus M. mit Schwarzarbeit seinen Reichtum als Arbeitsloser vervielfacht – oder so. Immerhin bekommt der gute Mann 610,44 €. Über die Richtigkeit der Angaben will ich besser gar nicht nachdenken, es würde mich nicht verwundern, wenn bildblog bald einen Artikel dazu veröffentlicht…
Etwas erstaunt hinterlassen mich solche Artikel bei bild.de immer, weil sie – ob jetzt aus ihrer Statisten-Datenbank oder doch wirklich von der Straße – immer wieder die schlimmsten Vollhonks der Republik finden. Markus M. streckt die Zunge raus, posiert mit 4 Handys oder chillt gemütlich vor zwei Flachbildschirmen, wobei man natürlich erfährt, dass er noch einen hat.
„Auch sonst ist er bestens ausgerüstet:“, liest man da: „Waschmaschine, Spülmaschine, DVD-Player, Satellitenempfänger, zwei Rechner, drei Bildschirme, Scanner, Drucker.“
„Das ist ja ungeheuerlich!“, mag sich der ein oder andere Bild-Leser denken, schließlich haben HartzIV-Empfänger doch gefälligst von Wasser und Brot zu leben, und wenn sie schon einen PC haben müssen, dann doch bitte einen alten – sie wissen schon – nix mit DVD und so!
1000 Euro, so verrät uns Markus M., verdient er angeblich schwarz dazu. Zugegeben, von 1600 € netto könnte ich auch ganz gut leben. Aber wie macht er das denn jetzt. „So einfach ist es, den Staat zu bescheißen“ hieß es doch in der Überschrift. Ach ja: Markus M. versucht „Sozialdetektiven“ zu entkommen, indem er mit der U-Bahn erstmal in die falsche Richtung fährt und immer „in letzter Sekunde“ aus dem Wagen springt. So einfach ist es also! Wenn man einmal mehr (wir gehen ja davon aus, wir sind so dämlich!) bild.de glauben, dann liegt die – geschätzte – Missbrauchsquote bei 15 Prozent der Fälle. Das wären – bleiben wir bei den bild.de-Infos – 15% von 6,1 Mio. Menschen.
915000 HartzIV-Betrüger bevölkern also unser Land. Rund jeder neunzigste Bundesbürger also springt – und wer hat das noch nicht beobachtet – immer ganz schnell aus der Straßenbahn. Natürlich erst, nachdem er sinnlos kreuz und quer durch die Stadt gefahren ist.
Nein, natürlich schreibt bild.de nicht, dass das so ist. Aber sie schreiben auch nicht das Gegenteil. Hier werden wieder einmal besonders extreme Idioten vorgestellt und mit einem Verweis auf die Zahlen suggeriert, dass alle so skrupellos, schlimm oder sonstwas sind. Dass „ungerechtfertigter“ Bezug von Sozialleistungen aber auch sehr niederschwellig sein kann (z.B. mal 50 € zu wenig Nebenverdienst angegeben, um nicht in Zukunft alle Bezüge zu verlieren und alles neu zu beantragen) oder gar aufgrund der nicht immer einfachen Gesetzeslage versehentlich vorkommt – das wird natürlich unter den Tisch fallen gelassen.
So prollig und arschlochmäßig Markus M. auch sein mag (wenn es ihn denn so gibt): Ob er von den 610 € vielleicht wirklich nicht leben kann, das wird nicht thematisiert. Meiner Meinung nach gehört das aber mindestens dreimal so oft in einen „großen HartzIV-Report“ wie die Hackfresse irgendeines geltungssüchtigen Idioten, der alleine sicher nicht das Sozialgefüge zum Einsturz bringt.
Aber darüber kann man sich natürlich nicht so schön echauffieren, wenn man es gerne einfach hat.

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Hype 3.0 und dergleichen

Die deutsche „Blogosphäre“ ist ja nach landläufiger Meinung todkrank, alles voll mit Spinnern, die weder schreiben können, noch etwas zu schreiben haben. Inklusive Papier und Stift, und deswegen tauchen sie selbst beim Texten ins Netz ab, wo man sowieso keine Freunde hat, und deswegen auch vom Nachbarn alles kopieren kann.
Das ist die überspitzte Zusammenfassung dessen, was in den Printmedien gerne über „uns“ alle sowieso völlig gleichen Blogger geschrieben wird. Dass das Quatsch ist, sollten selbst die Top-Blogger bei myblog.de wissen, die – zumindest als ich das letzte Mal dort war – allesamt nur über Tokio-Hotel schreiben und „knuddels-stuff“ anbieten und austauschen. Soviel zum Thema Vorurteile 😉
Dass es auch anders geht, habe ich in den letzten Tagen erfahren dürfen. Andreas Winterer hat mich angeschrieben, weil er einen Artikel übers Geldverdienen mit Blogs für tomorrow schreibt, ein – wie er das umschreibt – „Internetmagazin, das noch auf Papier erscheint“.
„Nun, vielleicht bin ich wirklich ein guter Vertreter für kleine Blogs“, habe ich mir gedacht, auf der anderen Seite bin ich noch immer verwundert, wie weit mein Blog tatsächlich im Netz rumkommt. Dass man tatsächlich bei mir landet, wenn man „auf die schnauze fliegen“ bei google eingibt, ist das Eine. Inzwischen häufen sich aber die Fälle, dass mein Blog (wie jetzt auch wieder im echt guten Blog von eben Andreas Winterer, Hype^2.0) spontan verlinkt wird, und der ein oder andere tatsächlich gerne zu lesen scheint, was ich mir hier und da aus den Gehirnwindungen presse.
Das freut mich natürlich, denn was hat ein Blogger sonst bitte für Ziele? Abgesehen von privaten Kleinigkeiten wie Weltfrieden, soziale Gerechtigkeit und Exklusivrechte an den Nacktfotos von Paris Hilton?
Zwei bis 10 Cent verdiene ich gerade mit Bloggen täglich, so wird es dann auch demnächst auf Papier gebannt geschrieben stehen. Das heisst, ich kann irgendwann nach der ersten Auszahlung im Jahr 2011 sagen, dass ich mir monatlich immerhin ein Bierchen für den Werbebanner hier links verdient habe. Bis Bloggen sozialversicherungspflichtig wird, ist es dann eben doch ein weiter Weg. Aber es ist eben schön zu erkennen, dass meine – vielleicht nicht zahlreichen, aber scheinbar sehr motivierten – Leser zu schätzen wissen, dass ich sie gelegentlich unterhalte oder sogar informiere.
Die eMail-Korrespondenz mit Winterer war sehr erheiternd und haben selbst mich dazu gebracht, das ein oder andere Vorurteil neu zu sortieren. Bei allem Scheiß, den man täglich über z.B. die Bild liest, manches Mal sogar selber schreibt, freut es dann, wenn man selbst als Blogger noch fair behandelt wird, und einem gerade die einem ja eigentlich am nächsten stehende Spezies der Journalisten nicht mit Verachtung oder Verängstigung gegenübertritt, wie das wahrscheinlich die Leute vom Spiegel (ich erinnere an den famosen Artikel über das Land der Beta-Blogger) tun würden.
Eigentlich wollte ich mich nur dafür bedanken!PS: Winterer hat sogar angefragt, ob er nach einem wohl bald Relaunch der Kaschemme ein paar meiner Gedichte

veröffentlichen könne. Da ich da natürlich nichts dagegen habe, solltet ihr euch wohl alle baldestmöglich bei mir einschleimen, weil ich übermorgen dann endgültig total berühmt und überheblich bin 😉

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