Monthly Archives: Oktober 2009

Die Sache mit dem gelben Schein…

So, nun ist es amtlich: Ich bin noch krank. Schöne Scheiße!

Ehrlich gesagt war mir das natürlich – woher nur? – durchaus schon vorher bewusst. Bis nächsten Mittwoch bin ich krankgeschrieben, und soweit ich das derzeit abschätzen kann, ist es auch gerechtfertigt. Ich bin immer noch verdammt platt, und ich würde mich sogar privat hüten, ein Auto in dem Zustand zu lenken. Also hat das auch im Namen des Geldes wenig Sinn. Von – geschäftlich unbedeutenden – humanitären Kleinstverbrechen wie angesteckten Kunden mal ganz zu schweigen…

Also war ich vorher wieder beim Onkel Doktor, und es war deprimierend zu sehen, dass ich für die simple Verlängerung der Krankschreibung wesentlich länger warten musste als zur Diagnose.

Ich mag Arztpraxen nicht. Das hat nicht einmal mit den Ärzten zu tun, schließlich hatte ich bisher bei meiner – oft durch den Zufall bestimmten – Wahl immer Glück. Nein, mir sind Wartezimmer ein Graus! Ich gehöre zu den Menschen, die im Krankheitsfall eines am besten vertragen können: Ruhe. Und Ruhe meint hier weniger die Abwesenheit von Tätigkeiten oder gar Lärm. Ruhe meint insbesondere die Abwesenheit anderer Menschen. Wenn ich mich unwohl in meinem Körper fühle, mag ich es nicht, irgendwo auf dem Präsentierteller zu sitzen. Wenn ich Schmerzen habe, ist das letzte was mir fehlt, jemand der mich komisch anschaut, weil ich mein Gesicht verziehe. Im Gegenzug zu meiner sonst recht ausgeprägten exhibitionistischen Ader fällt Leid bei mir definitiv ziemlich weit in den Bereich, der gemeinhin Privatsphäre genannt wird.

Und heute musste ich also fast 2 Stunden in einem Zimmer verbringen, in dem 10 Leute vor mir an der Reihe waren. Wenn es nötig wäre, Schwächen meines Arztes zu benennen, so würde ich wohl als erstes die Zeitschriftenauswahl im Wartezimmer kritisieren. Es schmerzt schon genug, dass die meisten Ärzte dieser Republik im Focus offenbar einen adäquaten Ersatz für seriöse Nachrichtenquellen sehen – das gänzliche Fehlen solcher Schriften schmerzt dann noch mehr. Ich bin durchaus bereit, mich ein wenig vom klischeehaften männlichen Rollenbild zu lösen, aber was hätte ich in diesen 2 Stunden für ein hirnrissiges Schundblatt wie die Auto-BILD gegeben. Wohlwissend, dass ich alles, was darin geschrieben steht, wieder vergessen kann, hätte ich doch gerne ein wenig über Themen gelesen, die mich interessieren. Die Auswahl im Wartezimmer allerdings reichte wirklich nur von Gesundheitszeitungen bis zu sogenannten „Frauenzeitschriften“. Und obwohl ich mir nun in den zwei Stunden ziemlich hirnrissige als Artikel getarnte Werbeanzeigen über Rheuma, Fußpilz und Sonnenbrand durchgelesen habe, weiss ich wirklich nicht, welch fatale Notlage mich dazu bewegen sollte, das „goldene Blatt“, „Freundin“, „Brigitte“ oder dergleichen zu lesen. So habe ich mich neben dem Lösen sinnloser gedanklicher Rechenspielchen (Wie groß ist eigentlich die Wahrscheinlichkeit, dass gerade im Wartezimmer wirklich erst alle Frauen und dann erst die Männer aufgerufen werden?) auch noch mit einer äußerst seriös anmutenden Broschüre beschäftigt, die zum Ergebnis kam, dass Kaffee ausschließlich positive Wirkungen auf die Gesundheit hat. Nur so, falls es meine Kollegen interessieren sollte…

Letztlich hat es sich wirklich als gut herausgestellt, dass ich nochmal da war, und das vor allem aus einem Grund: Die letzte Krankschreibung hatte mein Arzt nicht wie ausgemacht auf den 10.10., sondern nur auf den 11.10. rückdatiert. Kleiner Fehler, aber für mich bares Geld…

Ich hab zu Krankenscheinen – euphemisierend Arbeitsunfähifgkeitsbescheinigungen genannt – ein zwiegespaltenes Verhältnis. Ganz ehrlich! Im Grunde sind sie ja nichts weiter als Unterdrückungswerkzeuge. Natürlich verschaffen sie einem Arbeitnehmer Schutz vor dem Chef – aber das ist auch nur deswegen so, weil eigentlich niemand niemandem vertraut.

Ganz ehrlich: Ich hab während meiner Schulzeit desöfteren blau gemacht. Das hat ziemlich extreme Maxima in der 11. Klasse gehabt, wo ich irgendwann festgestellt habe, dass ich jeden 5. Tag gefehlt habe. Nichts, weswegen ich heute gerühmt zu werden gedenke – aber eigentlich zeigt es die Verlogenheit solcher Maßnahmen. Mein Gott, mein Arzt hat selbst zu wenig Schlaf als Argument für eine Arbeitsunfähigkeit erachtet. 2 Tage lang… und jetzt stellt euch mal vor, was der mir gegeben hat, wenn noch ein bisschen „persönlicher Stress“ dazu kam. Was sagt den der gelbe Schein da noch aus?

Aber ich denke, in der heutigen Gesellschaft ist es wichtig, dass es solche Ärzte gibt. Wirklich! Denn Stress kann wahnsinnig enervierend sein, und es gibt Arbeiten, die enorm drunter leiden, wenn man nicht wirklich fit ist. Und ganz ehrlich: Auch wenn es täglich zigtausendfach gut geht: Ich zähle das Autofahren dazu.

Nun möchte ich aber noch was anderes klarstellen: Ich bin kein unfairer Arbeitnehmer! So schwülstig es klingt: Ich bin froh, gerade meine Chefs als Chefs zu haben, und nur weil ich mal ein bisschen gestresst von meiner Umwelt bin und Kopfschmerzen deswegen habe, renne ich nicht zum Arzt. Dann mache ich unentgeltlich frei und in aller Regel kriegt nicht einmal jemand mit, dass ich „krank“ bin. Wenn ich zum Arzt gehe, dann hat das per se schon etwas zu sagen. Denn den Stress gebe ich mir nicht für ein paar Euro.

Und da sind wir einmal mehr bei dem Punkt, an den ich seit einem Jahr immer wieder komme: Ich bin verdammt froh darüber, dass ich genau den Job mache, den ich mache. Im Falle einer ernsten Krankheit – wie jetzt – ist es zwar mit finanziellen Einbußen sehr stressig, wenn man mal krank ist. Aber für mich zählt die Freiheit wesentlich mehr. Die Freiheit, mal nicht zu arbeiten, auch wenn es mir nur „ein bisschen“ schlecht geht – ohne dass ich deswegen einem Arzt das Wartezimmer vollhusten muss.

Wahrscheinlich ist das alles sehr zu meinen Ungunsten so wie es ist. Aber die gelben Scheine sind doch eigentlich nichts anderes als die roten und die grünen und die… es ist eigentlich nur Geld. Und eine subtile Form von Misstrauen…

Ach so: Eigentlich wollte mich mein Doc gleich bis übernächsten Montag krankschreiben.

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Krankheitsausfall

Bäh, was könnte ich jammern über das Loch, dass das Kranksein in meine Finanzen haut. Aber das soll nicht Thema sein. Ich wollte mich nur entschuldigen, dass mir gerade keine Taxi-Stories einfallen, weil ich nach wie vor krank bin und nicht arbeite. Der Vorlauf für die regelmäßigen Postings war dieses Mal ein wenig zu knapp…

Ich bin dann demnächst beim Doc, um meine Krankschreibung zu verlängern – und das schmerzt am Wochenende doppelt, das könnt ihr glauben.

Aber noch kann ich einfach nicht, sorry!

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Aua!, Glücklicherweise…

Nach dem Verzehr eines Stückchens Schinken festgestellt, dass nun der langweiligste Part des Krankseins beginnen wird: Der ohne Geschmacksnerven. In Panik gewesen, dass wie beim letzten Mal auch die Wärmerezeptoren betroffen sind, die mich wenigstens an Chili noch Freude haben lassen.

Ein Schuß Tabasco pur klärt die Situation: Brennt ein bisschen. Gott sei Dank!

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Krankengedanken

Ach ja, bin ich mal wieder krank. Ihr als Leser habt irgendwie Glück, dass eines der ersten Symptome jeder Krankheit bei mir ein festwachsen an der Tastatur ist. Peinlich wird’s dann im Fieberdelirium – aber das gedenke ich erstmal nicht zu erreichen.

Krank sein hat in diesen Tagen ja schöne und schaurige Seiten. Schaurig ist es natürlich, weil man sich wie Hohlgebäck mit Cremefüllung fühlt, schön ist es dagegen aus einigen anderen Gründen.

Man hat zum Beispiel eine Ausrede, um nichts machen zu müssen. Nicht dass meine Verpflichtungen gerade irgendwie überhand nehmen würden, aber allein der Gedanke an totale Verantwortungslosigkeit hilft manchmal. Dazu ist gerade ein beschissenes Wetter auf der anderen Seite des Fensters, und bei aller Liebe zum Winter ist es schön, in der warmen Wohnung zu sitzen.

Aus Gemütlichkeitsgründen reduziere ich in den letzten Tagen die Zimmerbeleuchtung auf 2 Kerzen und den Monitor, was sicher Augenärzte erschüttern würde, mich aber sehr viel mehr entspannt als andere angeblich entspannenden Dinge. Grundsätzlich würde ich gerne ein Foto posten, aber mein Schreibtisch sieht gerade aus, als hätte eine internationale Messi-Vereinigung dort ihr Vereinsheim errichtet, und das ist mir dann doch zu peinlich. Malt es euch aus und freut euch 😉

Eigentlich würde ich gerne aufräumen, aber ich bin in der letzten Phase des Zimmer-Lebens angekommen, und das ist jene, in der der Auszug gedanklich schon so nahe ist, dass man der Meinung ist, Aufräumen lohnt nicht mehr. Ist ein Trugschluss, kann ich euch jetzt schon sagen – aber wenn man krank ist, kann man seinem Gehirn auch mal ein paar Patzer verzeihen.

Die letzten 2 Stunden habe ich damit zugebracht, mit Nico bei einer Kanne Tee Scrabble zu spielen. Es ist wohl dem Schlafrhytmus von Nico geschuldet, dass ich ausnahmsweise mal gewonnen habe…

Ca. 300 Gramm Honig habe ich in den letzten 2 Tagen vernichtet, was im Umkehrschluss erlaubt zu behaupten, dass ich sehr viel Tee getrunken habe. Ich trinke wahnsinnig gerne Tee, bin aber im Normalfall zu faul, mir welchen zu machen. Noch ein Vorteil des Krankseins. Einzig ein paar psychische Schäden vom Honig werden bleiben, aber das hat ein wenig damit zu tun, dass es sich um Dr. Krieger’s Bienenhonig handelt. Der Gedankensprung bedarf an dieser Stelle der Erklärung, dass ich nebenbei FarCry zocke, und ein gewisser Krieger dort der Erschaffer von genetisch vermatschten Super-Kämpfern ist. Sollte ich also doch noch hohes Fieber bekommen, werde ich mich wahrscheinlich gegen Bienen mit Raketenwerfern durchsetzen müssen. Kann ja nicht überall Frieden sein, nicht wahr?

Mein Arzt hingegen hat heute einen labilen Eindruck hinterlassen. Immerhin war er dieses Mal da. Ich kann ihn wirklich sehr gut leiden, aber es ist im Allgemeinen wenig vertrauenserweckend, wenn der Arzt ins Behandlungszimmer kommt und vor sich hinsagt:

„Hände waschen und dann Sash begrüßen…“

Im Gegensatz zur Panik all seiner Vorgänger bezüglich dieses Lasters ist es niedlich, dass er jedes Mal aufs neue zu entdecken glaubt, ich sei Nichtraucher. Dafür hat er andere Macken. Er ist scheinbar der festen Überzeugung, mein Bluthochdruck sei aufs Taxifahren zurückzuführen. Das ist nicht nur theoretisch durch eine Stunde Fahren mit mir zu widerlegen, sondern auch dadurch, dass ich beim ersten Besuch die Prüfung noch gar nicht geschafft hatte.

Die Krönung meines Besuches waren dann seine Bedenken, ich hätte die Medikamente dagegen nicht etwa aus Verplantheit irgendwann vergessen, sondern ich sei besorgt, weil in der Liste der Nebenwirkungen Impotenz aufgeführt ist. Zur Verdeutlichung ein Dialogausschnitt:

Sash: „Ich hab’s einfach irgendwann verpennt. Nebenwirkungen habe ich überhaupt keine bemerkt.“

Arzt: „Nicht, dass sie Angst haben, die Frau läuft ihnen weg.“

Sash: „Da mache ich mir gerade wirklich keine Sorgen!“

Arzt: „Denn: Übelnehmen tun sie’s uns ja doch!“

Naja, vielleicht wollte er einfach mal mit jemandem drüber reden…

Und jetzt ist es wieder spät in der Nacht. Während ich beim Arzt war, haben die Elektriker unser Flurlicht notdürftig repariert und in Aussicht gestellt, dass in den nächsten zwei Monaten mal einer vorbeikommt und in der Küche eine größere Luke für den Sicherungskasten aus der Betonwand schlägt. Na denn, wenn’s sein muss…

Mal ganz im Ernst: Wie sollte einem langweilig sein, nur weil man sich irgendeinen Virus eingefangen hat?

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Brief aus dem Internet

Ich hab ein Brief aus dem Internet gekriegt. Sowas sollte den Politikern, die glauben, es habe nichts mit der Realität zu tun, auch mal passieren…

Gut, was ist los?

Der Brief kommt von jenem Herrn, der ins Impressum einen Kommentar geschrieben hat, und mich gefragt hat, ob ich Werbung für Pfefferspray machen wollte – im Tausch gegen eine Gratisprobe. Darüber habe ich lang und breit geschrieben, und zwar hier.

Im Brief bittet mich der Herr freundlich, ich solle den Kommentar bitte löschen, da er ihn ungewollt gepostet hat, weil er dachte, es handelt sich um ein Kontaktformular, und er keinesfalls den Eindruck erwecken wolle, zu spammen. Nun ja, jedenfalls habe ich den Kommentar wie auch den Link aus meinem Artikel entfernt. Ich wollte nur, dass ihr wisst, weswegen.

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Schweinerei!

Fuck!

Es ist nicht wirklich nett. Nein nein nein!

Mal im Ernst: Man ist nie gerne krank. Schon gar nicht, wenn das Einkommen vom Erfolg abhängig ist und man nicht so sonderlich darauf steht, sich wie ein Quarkkuchen zu fühlen. Aber dennoch hats mich erwischt. So halbwegs zumindest. Bislang hab ich noch kein Fieber oder dergleichen, aber ich fühle mich matschig in Kopf und Beinen. Hatte schon gestern früh beim Heimkommen ein ungutes Gefühl…

Wenn ich jetzt in der Nacht noch wirklich wegklappe, dann ist es wohl Grippe – schließlich ging es jetzt doch recht schnell, dass ich mich arbeitsunfähig fühle. Und ganz aus dem Hinterkopf kriegt man dann unsere derzeitige Super-Mega-Alle-werden-sterben-und-Deutschlands-Wirtschaft-wird-untergehen-Grippe dann auch nicht. Vor allem deswegen, weil sie sie der Niedlichkeit wegen nach rosa Borstentieren benannt haben.

Ich bin diesbezüglich kein Paniker, aber es ist schon bezeichnend, dass unser neuer Mitbewohner seit heute (also Samstag) Morgen erkältet ist, ich im Endeffekt seit dem abendlichen Aufstehend völlig matschig und Ozie quasi mit dem abendlichen Aufstehen gleich liegengeblieben ist, weil es ihr noch mieser geht als dem Rest zusammen.

Aber meinetwegen soll es unser aller Lieblingsgrippe sein. Dann hab ich sie weg und brauch mir keinen Kopf mehr machen. Soll ja schnell und schmerzlos sein…

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Werbung oder Nicht-Werbung?

Dies hier könnte Werbung sein. Oder auch nicht. Ehrlich gesagt, ich weiss es nicht.

Gestern trudelte hier ein Kommentar von Dominik H. (Link zu seinem Shop entfernt) ein, der mir angeboten hat, für seine Produkte – Abwehrsprays – Werbung zu machen. Also einen Artikel darüber zu schreiben, um dafür etwas gratis zu bekommen – oder umgekehrt. Das ist wohl eine Definitionsgeschichte 😉 Auf der einen Seite lehne ich das in diesem Fall (die Gründe folgen weiter unten) ab, auf der anderen mache ich jetzt ja genau das. Also: Ist das schon die Werbung?

Ob so ein Angebot nun als moralisch verwerflich zu bezeichnen ist, weiss ich gar nicht so recht zu bewerten. Werbung ist für Betriebe notwendig, und die Hoffnung, über Blogs sogar virales Marketing loszutreten, ist ein verlockendes Angebot mit recht wenig Einsatz.

Dominik hat seinen Kommentar im Impressum abgegeben, was ich als Zeichen dafür werte, dass es als „private“ Nachricht gedacht war. Ich hab für solche Fälle nun dennoch meine eMail-Adresse ins Impressum geschrieben, wo ich auch bitten würde, derartige Anfragen in Zukunft zu hinterlassen.

Ozie hat gestern in erster Konsequenz die Signatur aus dem Comment entfernt. Dies ist nicht böse gemeint, es soll lediglich verhindern, dass die Kommentare in meinem Blog unerwünschterweise selbst zu Werbeträgern werden. Ich werde in Zukunft weiterhin von Fall zu Fall darüber entscheiden, ob ich einen Link als Werbung betrachte oder nicht. Seht mir das bitte nach – aber ich bin weder für ein striktes Link-Verbot, und selbst Links zu Shops können manchmal zur Erklärung hilfreich sein. Also werde ich diesen Weg gehen.

Jeder Shop-Inhaber darf aber natürlich weiterhin seine Homepage angeben, dort wo das Eingabeformular es vorsieht (es sei denn, ich finde heraus, dass es eine wirklich unvertretbare Seite ist), und jeder Besucher kann aufgrund der Qualität des Kommentars weiterhin selbst entscheiden, ob er die Seite des Autors besucht oder nicht. Das halte ich für eine faire Geschichte.

Zu diesem speziellen Fall:

Ich bin zwar Taxifahrer, aber ich halte in meinem Beruf nicht sonderlich viel vom Einsatz von Pfefferspray. Es mag sicher irgendwann einmal DIE Situation geben, in der es hilfreich sein kann, aber das trifft wahrscheinlich auch auf die richtige Zigarettenmarke zu.

Überfälle auf Taxifahrer gehören in Deutschland täglich, in Berlin wohl etwa wöchentlich dazu. Ich glaube, die wenigsten lassen sich mit Pfefferspray im Innern eines Autos zufriendenstellend „lösen“. Bei den in Berlin erzielten Einnahmen und der Wahrscheinlichkeit eines Überfalls kann ich getrost eine Tageskasse opfern, wenn ich damit ernste Konsequenzen vermeide. Und den Leuten, die so blöd sind, einen Menschen wie mich zu überfallen ohne sich entsprechend zu bewaffnen, traue ich zu, sich andersweitig außer Gefecht setzen zu lassen. Bei weiterer Einsatzfähigkeit des Taxis wohlbemerkt…

Somit bin ich in diesem Fall nicht wirklich an einem der Produkte interessiert. Der Gedanke, mit Pfefferspray zu trainieren um die Polizei auf Demos zu überraschen (man kann die Toleranz gegenüber Capsaicin auf Dauer erhöhen) ist zwar nach wie vor reizbar, aber zum einen bräuchte man da wohl eine längerfristige Anwendung, und zum anderen ist mir das auch zu nervig – zumal es die Dinger offenbar nichtmal in verschiedenen Geschmacksrichtungen gibt 😉

Ein zusätzliches Problem ergibt sich in diesem speziellen Fall auch in der Art der Produkte und der vorgeschlagenen Verbreitung. Solche Deals mit Bloggern geben in meinen Augen vor allem Sinn, wenn man schreiben kann: „Wow, das is ’ne geile Geschichte! Hat mir gut gefallen!“

Ich sehe mich gerade allerdings nicht einem Umfeld gegenüber, das einen Produkttest von Pfefferspray ernstlich in Frage kommen lässt. Das würde mir bei Fertigsuppen doch leichter fallen 🙂

Insofern: Ich habe Verständnis für solche Anfragen, und die von Dominik war insgesamt auch nicht so, dass ich sie wirklich als Spam abkanzeln möchte. Viele Kollegen schwören offensichtlich darauf, Pfefferspray wenigstens dabeizuhaben, bei denen stößt das Angebot vielleicht auf Gegenliebe.

Dann bleibt noch zu sagen, was eigentlich selbstverständlich sein muss:

Ich nehme solche Angebote vielleicht irgendwann einmal an. Vielleicht ist ja DER Deal mal dabei. Aber ich werde NIE darauf verzichten, zu schreiben, weswegen ich ein Prokukt erwähne, und ebenso werde ich die mir gebotenen Gegenleistungen öffentlich machen. Mal ganz davon abgesehen, dass ich bezüglich meiner Meinung nicht käuflich bin. Deals, bei denen das eintritt, erkennt der Leser dann daran, dass ich nicht mehr arbeite 😉

Letzte Worte:

Ich bin ein Multiplikator! *freu*

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