Nun hab ich also Geburtstag. Mal wieder.
Naja, eigentlich hab ich noch nicht Geburtstag. Der Text hier ist auch vordatiert, denn wenn er veröffentlicht wird, werde ich gerade in Stuttgart-Feuerbach, weit weg von meiner neuen Heimat und meinem PC in einer mir noch völlig unbekannten Kneipe sitzen und mit hoffentlich möglichst vielen alten Freunden und Bekannten feiern. Es ist ja wirklich ein Wink des Schicksals, ausgerechnet an diesem Tag nach über einem Jahr mal wieder in der Heimat zu sein.
28 Jahre bin ich nun also alt. Gar nicht so schlecht…
Ich meine, wirklich biblisch ist das Alter noch nicht. Dank Ozie darf ich ja noch nicht einmal behaupten, dass ich auf die 30 zugehe, weil sie beschlossen hat, dass es für sie unmöglich ist, mit Anfang 20 einen Freund zu haben, der quasi 30 ist. Aber immerhin ist das schon weit über den Zeitpunkt raus, über den ich in Jugendjahren so nachgedacht habe. Obwohl ich mich immer noch nur beschränkt für erwachsen halte.
Es ist mein Geburtstag, da darf ich mich ja auch mal selber loben. Ich bin zwar inzwischen durchaus ein ziemlich langweiliger Typ, was meine Tagesplanung angeht, aber ich bin eben auch heilfroh, dass ich zu einer Generation zähle, in der es irgendwie kein Verbrechen mehr ist, sich in diesem fortgeschrittenen Alter noch kindisch zu benehmen.
28 Jahre, da sind einige Leute aus meiner ehemaligen Schulklasse sicher schon ganz schön fortgeschritten in ihrer Karriereplanung. Es gibt Leute, die in dem Alter Profi-Politiker sind, und von zumindest einem Klassenkameraden weiss ich ja schon seit Jahren, dass er eine eigene Firma mit mehreren Angestellten führt. Ich bin nun wirklich nicht mehr der 16jährige Punk, der den Leuten das auch noch vorhält und ich kann mir gut vorstellen, dass die meisten ebenso Spaß an ihrem Leben haben.
Aber wenn ich jetzt zurückblicken müsste, dann würde ich doch eigentlich keine Entscheidung bereuen. Vielleicht hätte ich nicht mit dem Rauchen anfangen sollen – aber irgendwie gehört das auch zu mir.
Ich bin kein Mensch, der überall auf jeder Party zu finden ist und mein Freundeskreis ist recht überschaubar. Aber dafür besteht er ausschließlich aus Leuten, bei denen ich im Zweifelsfall nachts klingeln und dort pennen kann. Dazu hab ich einen Job, den ich wirklich wirklich gerne mache, eine fantastische Freundin, und trotz teilweise recht nerviger Finanzprobleme kann ich mich nun wirklich nicht beschweren, dass es mir an irgendeinem Luxus mangelt.
Selbst die Tatsache, dass zu meinen Lebzeiten das Internet erfunden wurde, und ich somit in der Lage bin, mein liebstes Hobby mit der Welt zu teilen, ohne die Strapazen des Schriftstellertums über mich ergehen zu lassen, kann ich als kleinen Sieg des Timings werten.
Ich verschwende tatsächlich manchmal Gedanken daran, wie es wäre, jemand anders zu sein oder in einer anderen Zeit zu leben. Aber bei all diesen Gedankenexperimenten lande ich doch immer wieder im Hier und Jetzt und stelle fest, dass das schon alles so seine Richtigkeit hat. Wenn ich heute Nacht auf dem Heimweg einem Unfall zum Opfer fallen sollte, dann würde ich zwar ein riesiges Chaos hinterlassen und einige schockierte Mitmenschen. Ich selbst wäre dennoch zufrieden und hätte nicht das Gefühl, irgendwas verpasst zu haben. Und das ist ein Fazit, das ich mir bei jedem Geburtstag wünsche. Nicht mehr und nicht weniger.
In dieser Welt derart glücklich und im Reinen mit sich zu sein, werte ich als großes Glück!
Genauso wie die Tatsache, dass es zu diesem Geburtstag technisch möglich ist, der Welt einen melancholisch angehauchten Gruß zu senden, wenngleich ich derzeit völlig besoffen mit irgendwelchen Leuten Party mache…
Was bleibt?
Die Adresse im Impressum kann gerne für Geldgeschenke genutzt werden (aber nur Scheine, damit der Postbote sie nicht klaut) und als geltungssüchtiger Internetjunkie freue ich mich natürlich über viele Glückwünsche hier in den Kommentaren. Obwohl ich diese – wie nun ja beschrieben – eigentlich gar nicht nötig habe 😉
Leute, ich hoffe, ihr genießt diesen Tag so wie ich. Nein, eigentlich solltet ihr mehr draus machen als ich, denn der Kater heute Nachmittag wird ziemlich bitter sein… 🙂
Ohne große Worte: HAPPY BIRTHDAY SASH 😉
Oh man, Pathos pur. Aber so issa, der
alteSash 😀Weißt du was richtig lustig ist: An dem Tag als Du geboren wurdest (übrigens auch ein Donnerstag) hatte ich meinen ersten Prozess wegen Hausbesetzung hier in Berlin. eben auch als kleiner Punker 🙂
Ich hoffe, das Katerchen wird nicht zu stark und wünsche Dir nen schönen Tag!
Herzlichen Glückwunsch der Herr!
Werd versuchen, mich Dir zu Ehren heute mal am Ostbahnhof anzustellen…
Mensch Sash, du wirst ja richtig alt! Vielleicht kommst du ja mit deinem Brummschädel trotzdem dazu, die Kommentare zu lesen. Falls dem so sein sollte: ALLES GUTE! 🙂
Alles Gute zum Geburtstag wünscht dir ein treuer Leser 🙂
Krass wie viele Leute im November Geburtstag haben, ich bin morgen dran 😉
Ich habe gerade mal nachgeschaut, es gibt auf Wikipedia noch keinen nennenswerten Eintrag zum 12.Nov.1981. Na, das wird sich in 20 – 30 Jahren ändern. Dann wird da stehen: geb.: Sash, Taxifahrer aus Berlin, der viel Aufsehen erregt hat mit seinem Blog…
Alles Gute zum Geburtstag! 🙂
Auch von mir einen Herzlichen Glückwunsch gen Süden. Hoffe, dass der Besuch in der „alten“ Heimat scön ist 🙂
Na, herzlichen Glückwunsch! Und hoffen wir mal, dass es außerdem eine Siegesfeier und kein Frustbesäufnis war…
Hi Sash,
Ich konnte gestern Abend leider nicht. Außerdem wußte ich ja auch nicht wo. Falls du das liest und heute itgendwo unterwegs bist melde dich mal bei mir.
Ach ja bevor ichs vergess. Alles Gute Großer
Leini
allet jute und ein servus aus münchen, falls man sich noch an mich erinnern kann :-).
was treibt dich denn überhaupt in eine kneipe in feuerbach?
naja, grüß mir stuttgart und den eimer (falls ihr in dieser kneipe wart)
habe d‘ ehre,
bär
PS: zum thema pathos, 12.11 ist auch das datum, an dem ich zum ersten mal bei einer höhrsaalbesetzung in münchen dabei bin 😉
Dann ebenfalls herzliche Geburtstagsgrüsse von einer weiteren Kommentatorin 🙂
Ist witzig…..Du bist geburtstagsmässig sehr dicht an einem nahen Verwandten von mir, und Stuttgart-Feuerbach war meine erstes West-Reiseziel nach der Maueröffnung 🙂
Dann hoffe ich nur noch, dass der Gerichtstermin absolut gut ausgegangen ist, damit dann ein gutgelaunter Sash uns ab morgen wieder gut unterhalten kann.
dann gratulier ich mal herzlichst – das vergnügen habe ich heute auch! Damit bist du Nr. 5 der Leute, die mit mir heut Geburtstag haben 😉
grüße
martin
@
Wieso das denn???
von mir auch „alles gute!!!“ 28 is nu echt kein alter, da kannst du „noch soviiiel aus deinem leben machen!!!“ (gähn…) näh, hast schon recht; ich denk´auch immer, wenn´s mich jetzt zerlegt will ich nicht „scheisse“ denken – das ist das wichtigste!
ansonsten: am ostbahnhof sind dieser tage deutlich zu wenig taxen…
Auf Grund von diversen Einflüssen schreibt Sash heute wohl nix mehr…..:-)
Ihm hat es aber hier im Süden wohl gefallen.
Zu dem ersten Reiseziel nach dem Mauerfall, fällt mir nur Kopfschütteln ein, und das obwohl ich IN Feuerbach wohne!
@Bär. Nein waren wir nicht, wir waren bei christa (da wo wir mal nen Kaffee trinken waren) Grüsse mir München und dazu natürlich deine bessere Hälfte. Ihr dürft euch gerne mal wieder bei mir melden.
@Aro
[lach] Weil meine Patentante, jahrelange Verschickerin der liebenswerten Westpakete, mich eingeladen hatte.
Oder hätte ich sagen sollen, weil Stuttgart-Feuerbach so toll ist? 😉
(Ehrlich gesagt: Ich, aus Ostberlin kommend, war bass erstaunt, als in der Stuttgarter Kneipe, die ich mit meiner Anwesenheit beehrte, gegen 23 Uhr die Stühle hochgestellt wurden. Polizeistunde kannte ich selbst aus Ostberlin nicht in dieser Ausgeprägtheit 🙂
@Nihilistin
Oh, welch grausige Errinnerungen Du da in mir wachrufst. Aber, war es nicht 24 Uhr? 😉
@Nihilistin
Hallo? Wir reden von Schwaben. Das sind die Kneipen sicher nur an wichtigen Feiertagen so lange auf. Schließlich müssen die Bauern morgens früh raus 😉
@Aro
Ein Fahrgast vor kurzem:
„Ich habe nichts gegen Schwaben, ich finde jeder sollte einen haben, mindestens.“ 😀
Hey wir schwaben sind liebe nette Menschen. wir tun niemandem etwas und wollen nicht unterdrückt werden.
echt jetzt!
Hey, wenn ich im auto einen richtigen Schwaben habe (was öfter mal vorkommt), dann ist das schon akustisch-psychische Körperverletzung. Und dann muss auch Widerstand erlaubt sein.
Aber egal, ich will hier gar kein Schwaben-Bashing betreiben, zumal Sash ja auch so einer ist und mich einfach als Spammer deklarieren könnte. Außerdem gibt es nocht viel Schlimmere! Wie zum Beispiel die…, ähem, also, na ja die, hm, … egal. Es gibt auch Schlimmere!
Kuckschd du:
http://ug4.kwick.de/ug/0277/0470/82908266_full,r,470×470.jpg
@Marcus:
Und da wurden die Worte doch noch groß… 😉
Danke!
@Aro:
Das ist interessant. Wusste schon immer, dass es ein guter Termin ist 🙂
Das Katerchen war quasi inexistent, insofern war es alles in allem lohnenswert. Bezüglich der akustischen Körperverletzung musst du dich aber wahrscheinlich mit Ozie austauschen, denn ich habe es durchaus genossen, mit meinem Vater – sowie auch dem Beklagten vor Gericht – mal wieder ein wenig Schwäbisch zu sprechen…
Aber ob es schlimmere gibt, entzieht sich selbst meiner Kenntnis 😉
@Django:
Das ist doch mal eine Tribute-Handlung! Wow! 😉
Und, wie war es?
@Ingmar:
Naja, bin erst jetzt dazu gekommen (bzw. bin noch dabei) – aber da es nicht am Kater lag, bin ich mal zufrieden!
@David:
Danke und natürlich (wenn jetzt auch verspätet) alles Gute ebenfalls!
@Klaus:
Zugegeben, als Internet-Junkie wäre ich schon froh, irgendwann einen Wikipedia-Eintrag zu haben. Ob ich das allerdings als Taxifahrer schaffe… naja, wer weiss, wie bekannt der Blog mal wird oder wie sich in Zukunft das noch zu schreibende Buch verkauft 😉
@blauerblubb:
Vielen vielen Dank!
Der Besuch war sehr angenehm, und ich kann das Prinzip mit den zwei Heimatstädten nur empfehlen!
@Marco:
Es war eine Feier. Noch kein Sieg, aber ein Etappensieg… (näheres folgt bald)
@Leini:
Ich hätte schwören können, ich hätte es dir auch per Mail mitgeteilt. Fuck! Ich hätte mich echt wahnsinnig gefreut, dich zu sehen.
Clever wie ich war, hab ich natürlich keine Nummer von dir dabeigehabt…
Wir kriegen das mit dem Sehen in absehbarer Zukunft aber noch hin. Versprochen!
@bär:
Na klar bist du uns noch bekannt. Wenn du schon mitliest: Ist dir denn unsere Wohnung noch bekannt? Ja, es geht ums Verfahren. Näheres hierzu auch später…
@Nihilistin:
Der gutgelaunten Unterhaltung steht nichts entgegen! Ein bisschen Zeitmangel vielleicht.
Dass du ausgerechnet nach S-Feuerbach eine Bindung hast… faszinierend.
Ich selbst kann mit Feuerbach ja kaum was anfangen. Früher war es nur das Eck, wo mein Vater gearbeitet hat, und heute wohnen sowohl er als auch der Schwob dort. Aber sonst… ich hab auch viel neues gesehen bei meinem Besuch jetzt 😉
@Martin:
Dass der Tag als Geburtstag SO verbreitet ist, wusste ich nicht. Bei mir bist du der erste!
@Gastgeber:
Beim Zocken in der Kneipe einpennen ist kein Beweis für „Einflüsse“. Ich beantrage eine Vertagung der Diskussion!
@Klaus:
Ach ja, die Sperrstunde… das geht ja noch. Bis um 2 Saufen reicht mit nem normalen Rhytmus ja auch. Aber dass der Döner schon um 23 Uhr dicht gemacht hat, ich aber erst um 1 Uhr aus der Kneipe kam, ist eindeutig ein zu behebendes Missverhältnis. Und ich kann mich diesbezüglich leider nicht anpassen. Da muss was bei den Öffnungszeiten passieren… 😉
@All:
Ich hab jetzt auch manchmal ein Danke vergessen! Sei hiermit nachgeholt. Gegen die Versklavung von Schwaben bin ich allerdings auch. 🙁