Es war der 28. Dezember 2009. Draussen war es kalt und dunkel und in einem kleinen Zimmer in Berlin-Marzahn liegt ein gemütlich vor sich hinschnarchender Sash, der seiner freien Nacht entgegenschlummert. Während draussen die Schneeflocken im Laternenschein tänzeln (Haltet die Klappe, dann hat es halt nur in Marzahn geschneit!) fällt ein fahler Schein in das dunkle Zimmer.
Die Tür öffnet sich unmerklich leise, oder zumindest gerade so leise, wie es die DDR-Architekten in den 70ern vorgesehen haben. Ein kleines Ozie schleicht herein und Sash erwacht mit unscharf umrissenen Gedanken, die glücklicherweise nur Sekundenbruchteile von Einbrechern handelten.
Runde zwei Minuten soll die nette Ahnungslosigkeit im kuschelig warmen Bett anhalten, bis Ozie mit der Sprache rausrückt:
„Dein Blog funktioniert nicht…“
Von Koma auf Wach in 0,2 Sekunden. Muss man mal mitgemacht haben. Das ist, wie wenn ein Arzt sagt:
„Prostatakrebs. Und wir müssen ohne Narkose operieren.“
Nicht, dass ich die Diagnosen vergleichen möchte, aber die Wirkung ist vergleichbar.
Äußerlich besonnen aber innerlich verwüstet tapst der Sash kurze Zeit später ins Arbeitszimmer und versucht sich ein Bild vom Ausmaß der Zerstörung zu machen. Diese ist gründlich. Im Blog werden keine Artikel angezeigt und WordPress findet auch keine. Na danke. Die Datenbank auf dem Server meldet einen Tabellenfehler und schweigt sich abgesehen von für Laien kryptisch anmutenden Fehlermeldungen aus.
„Und wenn einen mal die Panik packt“
wie Jo eine Viertelstunde später am Telefon bemerkt…
Dann übersieht man auch mal einfachste Repair-Funktionen bei phpMyAdmin 🙁
Ich bin inzwischen sicher kein kleiner dummer User mehr, der bei jeder gelöschten Zeile um seine Existenz im digitalen All fürchtet, aber da die Daten auf einem Server irgendwie etwas aus der Reichweite kleiner Kostenlos-Tools sind, lässt sich nicht verleugnen, dass bei einem komplett ausgefallenen Blog ein Wort ganz oben auf der Tagesordnung steht:
PANIK!!!
Nun gut, aber jetzt ist wieder alles da, es scheint problemlos zu laufen. Der Dank gilt Jo fürs schnelle Eingreifen und Überblickbehalten!
Schön, wieder hier zu sein! 🙂
…nächstes Mal springt aber mindestens ne Gratisfahrt für mich raus, klar? 😀
@Jo:
Is wie mit Kurzstrecken: Musste vorher ansagen 😀 😀 😀
Kriegst nächstes Mal beim Billard ein Beck’s mehr!
Ich empfehle übrigens das Plugin „WordPress Database Backup“, dann haste wenigstens in einem wirklichen Ernstfall noch alle Daten. Ich lass sie mir z.B. jede Woche zuschicken.
Ein Hoch auf den Cronjob… *pfeif*
Ich war sogar schon soweit, das Blog auf dem IE zu öffnen (bäh), in der geheimen Hoffnung, nur mein FF würde spinnen.
Dann bin ich ja beruhigt und freu mich auf Deinen Jahresrückblick.
@Aro:
Werd ich mir anschauen. Hab in der Plugin-Beschreibung nur nichts zum Zuschicken gelesen. Aber es gibt ja einige BackUp-Lösungen für WP. Ich bin bei BackUps schon etwas nachlässig. Hat mich schonmal ein Jahr Tagebücher gekostet… 🙁
@Jo:
*mitpfeif*
@Nihilistin:
Ich verwende selbst FF, also wenn da was ernstlich spinnt, dann weiss ich auch Bescheid. Da ich Linux nutze, werde ich den Blog niemals auf den IE anpassen. Weder will, noch kann ich. Also künftig das böse Programm zulassen! 😀
Wenn Du das Plugin installiert und aktiviert hast, kannst Du es unter Werkzeuge > Backup entsprechend konfigurieren. Ich nutze die Funktion „Auf deinen Computer herunterladen“, das läuft dann in festgesetzten Abständen automatisch, bis hin zu stündlich 🙂
@Aro:
Puh, jetzt bin ich immer noch nicht dazu gekommen. Mal sehen, ob es dieses Jahr noch was wird. Ich werde Bescheid sagen!
Aber stündliche Aktualisierung ist schon eher was für Paranoia-Geplagte, oder?