…dann rechne ich mit etwas Geld.
Nach dem überraschenden (*hüstel*) Sieg im Gerichtsverfahren gegen meinen Ex-Vermieter haben wir nun eine ganze Weile auf eine schriftliche Ausfertigung des Urteils warten dürfen. Wie zu erwarten war, liest es sich nur halb so geil, wie es sich anfühlt:
Was bin ich froh, dass meine Wortwahl etwas freier ist, als die von Justizangestellten 😉
Nun ja, im Laufe des Samstags ist der Brief an Dieter und Petra via Post rausgegangen, und wir erwarten gemäß unserer Forderung einen Zahlungseingang bis zum 10.7.2010. Also binnen einer Woche. Das ist gar nicht so fies, wie es sich anhört, denn wir hätten auch gleich den Gerichtsvollzieher beauftragen können. Aber wieso sollte ich jemandem den Gerichtsvollzieher auf den Hals hetzen, wenn ich ihm auch einen netten Brief ohne förmliche Anrede zustellen kann?
Ja, damit ist die Geschichte zwar prinzipiell gelaufen, was aber noch folgen wird, ist ein Kostenfestsetzungsverfahren, in dessen Rahmen dann erörtert wird, was Dieter mir noch alles überweisen darf. Die Summe wird – wenn alles gut läuft – noch einmal ein ähnlich hoher Betrag, schließlich geht es um lange und beschwerliche Reisen, Verdienstausfall, Übernachtungen, Gerichtskosten (die wir vorgestreckt haben) und weitere solche Kleinigkeiten. Oder um es etwas pointenorientierter auszudrücken: Wenn er das Geld vor zwei Jahren nicht verdammt gut angelegt und damit verdoppelt hat, sehe ich schwarz für seine Gesamtbilanz zu dieser Geschichte 😀
Und nun mal gucken, ob er das mit dem Überweisen hinbekommt.
Der Zinssatz inkl. der 5 % beträgt für dieses und letztes Jahr 5,38 %. Wie hoch der 2008 war, ist auf der Seite der Bundesbank nachzulesen. Nur, falls du es denn nachrechnen willst. Und er muß taggenau Zinsen zahlen – bis zum Eingang auf deinem Konto. Und wenn du magst, darfst du dann sogar für ganz wenige Cent den Gerichtsvollzieher losschicken.
@ednong: Wir waren mal wieder (zu) nett und haben die Zinsen nur bis zum Datum des Urteils berechnet. Auf dieser Seite kann man das ganz einfach ausrechnen lassen.
http://basiszinssatz.de/
Cool, die kannte ich noch nicht. Schönen Dank.
Und außerdem – wenn du die ihm ausgerechnet hast, bist du viel zu nett. NOrmalerweise überlassen Anwälte das dem Verlierer. Damit können Sie dann wegen ein paar Cent weiterhin vollstrecken. Sehr praktisch, wirklich.
Okay, das klingt wirklich lustig… Anwälte können ja ganz schön fies sein. 😉
Ähm,
meine Erfahrungen:
1. Gegnerische Anwälte sind fies.
2. Man vermeidet Probleme, hat man einen fieseren Anwalt.
3. Obiges gilt jedoch nicht, wenn man trotzdem mit Pauken und Trompeten verliert. Leider.
Studierst du oder lernst du eigentlich irgendwas mit Recht, Ozie?
Nee, eher sowas mit Wirtschaft. Aber ich bin so der Typ Streber, der alles immer ganz genau wissen muss. Ich bin also eher anstengend als gebildet. 😉
LOL. Sehr schön *Hand reich* Gut biste aber erst, wenn du _auch_ gebildet bist 😉
Naja jetzt muss er nur noch das Geld überweisen. Das sind ja nur ein „paar“ Tage. Also in 2 Jahren kannst du dann das Haus bekommen. Dann kannst du am eigenen Leib erfahren wie es ist mit so schlimmen unfreundlichen Mietern ist. 🙂
Vielleicht steht er ja auch auf Demütigungen und geht in die Berufung. Dann habt ihr ein (vorläufig) vollstrecktes Urteil und noch eine Instanz Spaß 😉
@Nobody:
DIESES Haus würde ich nicht kaufen. Das ist ein Geldgrab.
@McDough:
Ja, aber die Berufung nach einem Anerkenntnis-Urteil würde ich mir interessehalber gerne geben 😉
Hi Sash,
da drück ich Dir mal ganz fest die Daumen, daß die Kohle zeitnah ankommt 🙂
Bis denn!
@TorstenW:
Danke! Das wird schon 😉
Die 5% über Basiszinsatz hast du hoffentlich nicht so gefordert, oder?
Besser wären doch 5-Prozentpunkte über dem Basiszinsatz, das ist nämlich mehr (und dann hat die Richterin das wohl verbockt).
@ZPO:
Das war tatsächlich ein Fehler von uns. Ich gehen aber davon aus, dass sie brav zahlen werden, was wir ihnen ausgerechnet haben. Trotzdem peinlich, gebe ich zu 🙂
@Sash
Kein Problem, die Anerkenntnis würde mit der Berufung widerrufen, der Fall würde von vorne aufgewickelt und der ganze Spaß geht von vorne los. Aber da ihr ja wisst, was der Gegner in der Hand hat, wäre das sinnlose Geldverschwendung und ihr hättet euren Spaß. Der Anwalt der Gegenseite freut sich, der wird von Dieter bezahlt 😀
Kurzer Nachtrag: Wobei der Widerruf natürlich überhaupt nur unter engen Voraussetzungen möglich ist, aber lustig wäre es so oder so ^^
@McDough:
Aber dennoch: Ich bin sehr zuversichtlich, dass das alles seinen ordnungsgemäßen Gang gehen wird. Auch wenn das Spaß-Argument natürlich seine Berechtigung hat, ich hoffe, es klappt auch so…
Das erste, was mir aufgefallen ist, waren auch die 5% anstatt Prozentpunkte 😉
Aber was mir noch aufgefallen ist: Waren das nicht etwas mehr als 1.000 Euro? 1.060, oder sowas, wenn ich mich richtig erinnere?
@Marco:
Ja, waren es. Aber wir haben von Beginn an nur 1000 € gefordert, weil ja eine Abmachung mit Dieter getroffen wurde, 2 kleinere Schäden zu ersetzen.
Das mag jetzt im Nachhinein albern wirken und wir hätten das Geld sicher auch noch bekommen können, weil es auch darüber keine schriftliche Abmachung gab, aber ich denke, es war erstens nicht schlecht, sich an die Wahrheit zu halten und zweitens ein guter Ansatz, um die Glaubwürdigkeit unserer Forderung zu untermauern.
Aber hatte er nicht mehr als die dir bekannten 1000 bekommen? Es waren doch schon mehr bei der Einzahlung und dann noch die Zinsen. Da macht er jetzt ja doch noch ein gutes Geschäft mit dir.
@Nobody:
Wir sind damals davon ausgegangen, dass er 1060 € bekommen hat. Das müsste eigentlich auch stimmen und darauf haben wir unsere Forderung ausgelegt. Wie gesagt: Mit einem kleinen Zugeständnis von 60 € für Schäden, die wir als selbstverschuldet akzeptiert haben.
In einem alten Mietvertrag waren 1120 € genannt, worüber wir uns bis heute wundern. Kurioserweise ist die Richterin nicht auf den Antrag eingegangen, Dieter zu verpflichten, die Gesamthöhe der Mietsicherheit meines Vormieters nachzuweisen.
Also geht es im Prinzip um 60 €, die „fehlen“ (wenn es sie je gab). Und auf die Zinsen von 60 € kann ich auch gerade noch so verzichten.
Warum über den Antrag jedoch nie befunden wurde, ist echt seltsam.