25. Februar 2011 · 23:50
Dinge, die die Welt nicht interessieren, Part 42425252.
Gelegentlich schreibe ich, dass ich mich trotz Niedriglohnjob im Luxus befinde. Das kann ich immer wieder nur bejahen! Gewiss, das ein oder andere notwendige und wichtige Teil besitze ich nicht – zum Beispiel eine Krawatte oder eine Gelddruckmaschine. Auch sonst sieht mein Zimmer eher aus, als wäre es das vielbeschworene „Jugendzimmer“, dessen Existenz uns findige Möbelfabrikanten immer wieder einreden wollen.
Aber das ist nur ein kleiner Teil unserer Wohnung, und ich stellte heute einmal mehr fest, dass wir hier so verdammt viel verfreakten Quatsch herumstehen haben, der anderen vielleicht nicht die Tränen in die Augen, aber sicher das Fragezeichen auf die Stirn treibt.
Dass wir eine Schlagbohrmaschine besitzen, erklärt sich vielleicht noch aus der Tatsache heraus, dass wir in einem Plattenbau leben. Und auch wenn wir nur wie normale Menschen gelegentlich mal Bilder aufhängen und Regale an die Wand schrauben, haben wir diese inzwischen eher zur Zierde tief in unserem Werkzeugregal untergebracht und sind umgestiegen auf den Gebrauch eines Bohrhammers. Naja, Werkzeug…
Für den Großteil unseres Werkzeugs haben wir ein Regal in der Wohnung stehen, das überraschenderweise kein Billy ist, sondern doppelt so groß und zudem meiner Familie seit nunmehr einem Vierteljahrhundert gute Dienste leistet. Schon erstaunlich, was aus der kleinen „Werkzeug-Schublade“ der WG in Stuttgart geworden ist.
Aber blablabla, eigentlich wollte ich auf was ganz anderes heraus:
Wir haben endlich einen Baustrahler in der Wohnung!
Nun könnten natürlich Fragen aufkommen. Erstmal: Nein! Wir verwenden das niedliche (hey, sind nur 500 Watt) Tierchen nicht, um das Glühbirnen-Verbot zu umgehen. Wir sind also nicht dazu übergegangen, das Saarland zu einer Lichtwelt umzugestalten. Wobei ich mich gerade beim Schreiben frage, was das wohl für ein Gefühl ist, beim Verrichten seines Geschäftes von so einem Teil angstrahlt zu werden… ok, too much information!
Nein, selbst bei uns folgen Anschaffungen meist einer gewissen Rationalität. Das mag im Nachhinein nicht so aussehen, schließlich haben wir nach der erfolglosen Einstellung unseres Chili-Experimentes auch etwa 75 Blumenkübel (ich wollte sie zählen, war aber zu faul) und nur einen Kaktus. Aber zum Zeitpunkt der Anschaffung waren die Gerätschaften meist notwendig. Und wer an der Notwendigkeit beispielsweise eines Schokoladen-Fondue-Sets zweifelt, der hat noch nie ein glücklich dreinschauendes und schokoverschmiertes Ozie gesehen 😉
Also Nutzwert! Was ist der Nutzwert eines Baustrahlers? Klar, Licht! Aber wozu? Und hier kommen wir zu dem Punkt, an dem ich euch nicht nur ein weiteres Foto aus unserem Kreativlabor im fernen Osten zeigen möchte – sondern sogar ein bisschen Werbung machen.
Denn unser neues Schmuckstück (hier rechts im Bild) ist eigentlich nur für dieses liebevoll arangierte Chaos da:
Voll Profi-Zeug, ey! Quelle: Sash
Nun, auch wenn es für Laien nicht erkennbar und für Profis unglaublich dilettantisch erscheint: Das ist ein Lichtzelt (gucksu Wikipedia). Und da ein Lichtzelt mitunter eine ziemlich intensive Beleuchtung zum Fotografieren erfordert, die wir im Übrigen mit unseren völlig selbstverständlich auch in unserem Besitz befindlichen Tageslichtlampen noch nicht zufriedenstellend erreicht haben, haben wir nun noch einen Baustrahler 🙂
Nun warten die aufmerksamen Leser auf die Werbung, während die unaufmerksamen sich auch fragen, weswegen wir so einen Aufwand betreiben. Nun, es geht nicht um die Fotos an sich. Die Leute, die wirklich alles von mir lesen (beide Blogs, twitter und facebook) wissen, dass Ozie vor rund einem halben Jahr (erinnert euch an den Androiden-Schlafsack!) mit Nähen angefangen hat. Und ja, das „angefangen“ meine ich recht wörtlich. Seit zwei Tagen bin ich deswegen schon im Besitz eines neuen Hemdes (Ein Hemd, verdammt! Meine Freundin hat mir ein Hemd genäht und es sieht aus wie ein echtes! 🙂 ), aber noch viel beeindruckender lässt sich der Eifer meiner Freundin daran zeigen, dass sie seit nunmehr zwei Monaten Täschchen aller Art näht und diese auch (sehr erfolgreich) verkauft.
Ich persönlich bin ja immer noch ein wenig irritiert über diese seltsame Handarbeits-Szene, die von mir völlig unbemerkt im Netz herumgeistert und wäre immer noch skeptisch, wenn mir jemand erzählt, er hätte eine reizende Bücher-Tasche oder ein tolles Pillen-Etui gekauft. Aber hey, wir besitzen einen Baustrahler, also warum nicht? 😉
Naja, und so langsam – auch in Anlehnung an ihren Geburtstag vor zwei Tagen – kann ich Ozies Shop beim Portal DaWanda auch mal verlinken. Und die Fotos sind im Übrigen wirklich fantastisch 😉
Hier ist der Link:
mausgrau design
Nachtrag: Da ich mal wieder planlos einfach drauf losgeschrieben habe und sich das Thema im Laufe des Artikels verschoben hat, entsteht nun natürlich ein seltsamer Eindruck. Ich beginne den Text mit „Dinge, die die Welt nicht interessieren“ und ende mit dem Link auf Ozies Shop. Das ist so natürlich nicht gedacht gewesen. Der Anfang bezog sich auf die Ausstattung unserer Wohnung 🙂