Monthly Archives: Februar 2011

lustlos²

Was mir gerade einfällt, wenn ich den letzten Artikel sehe:

Ich war am Samstag noch im Netto, ein paar Bier fürs Wochenende holen. Da hab ich dann in Anbetracht der Tatsache, dass morgen der Heizungsableser kommt… verdammt: Das wisst ihr ja auch noch nicht!

Morgen kommt der Heizungsableser. Und zwar Abends! In den Kommentaren unter meinem letzten Eintrag zum Thema – als wir den Termin bewusst verschlafen haben – kam ja die Sorge auf, das würde teuer werden. Nein, wir haben einfach ein paar Tage später einen Zettel mit einem neuen Termin im Briefkasten gehabt – und der liegt noch dazu in den Nachmittagsstunden. Also zu einer Zeit, in der ich wach bin. Wie schon mal erwähnt: Ich bin mit unserer Wohnungsbaugesellschaft sehr zufrieden.

Naja, deswegen bin ich die vergangenen Tage, als ich sturmfrei hatte, ausnahmsweise dazu übergegangen, dort wo ich mich in der Wohnung bewege, eher Ordnung als Unordnung zu hinterlassen. Man kann jetzt nicht sagen, dass das überall geglückt ist, aber für meine bescheidenen Verhältnisse bin ich zufrieden.

Naja, also hatte ich im Netto einen leeren Bierkasten zwecks Pfandabgabe dabei. Dummerweise ist der bei Flaschen verdammt locker eingestellte Automat bei Kästen übel zickig. Ich hab den Kasten da nicht reinbekommen. Nicht mit allen Flaschen, nicht halbvoll, nicht leer, nicht vorwärts und nicht rückwärts. Aber glücklicherweise kam mir eine Angestellte dort entgegen. Sie zog einen Rollcontainer hinter sich her, aber vielleicht würde sie mir ja kurz beantworten, was ich nun machen sollte.

Denkste! Deswegen auch die Überschrift. Ein

„Sorry, beschäftigt!“

wäre ja ok gewesen, aber die hat es geschafft, nach meinem

„Entschuldigen sie bitte!“

30 cm von meinem Gesicht entfernt vorbeizugehen, ohne mich auch nur einmal anzusehen. Also ich erwarte ja keine Wunderdinge, aber das?

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lustlos

Eigentlich bin ich um die Uhrzeit schon aus dem Haus. Ich hab mich bisher noch nicht aufraffen können. Ich werde es natürlich trotzdem gleich tun, ist ja immerhin Wochenende. Aber die ganzen letzten Tage waren immer so zum Abgewöhnen! Ich hab scheinbar meine Erkältung nur so teilweise auskuriert und die Tage sind umsatzschwach und trinkgeldarm. Irgendwie so richtig bäh!

Also wenn es das Schicksal heute gut mit mir meint, dann schickt es mir einen Kunden, der kurz mal 200 € springen lässt um nach Frankfurt/Oder zu kommen, und dann mache ich danach Feierabend 🙂
Ich freue mich schon darauf, dass dieser Monat zu Ende ist, und ausnahmsweise würde ich mich sogar freuen, wenn es wärmer werden würde.

Ansonsten weiss ich es aber zu schätzen, dass ich morgen einen arbeitsfreien und menschenleeren Sonntag vor mir habe. Ozie ist auf Kurzurlaub, und ich hab auch schon alles eingekauft, was ich übers Wochenende brauchen könnte. Das sollte eigentlich ein Tag mit relativ viel Internet werden, ich hab gerade einfach keine große Lust auf noch mehr Menschen.

So, schlechte Laune weggebloggt – jetzt geht es zur Arbeit!

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Ausstattung!

Dinge, die die Welt nicht interessieren, Part 42425252.

Gelegentlich schreibe ich, dass ich mich trotz Niedriglohnjob im Luxus befinde. Das kann ich immer wieder nur bejahen! Gewiss, das ein oder andere notwendige und wichtige Teil besitze ich nicht – zum Beispiel eine Krawatte oder eine Gelddruckmaschine. Auch sonst sieht mein Zimmer eher aus, als wäre es das vielbeschworene „Jugendzimmer“, dessen Existenz uns findige Möbelfabrikanten immer wieder einreden wollen.

Aber das ist nur ein kleiner Teil unserer Wohnung, und ich stellte heute einmal mehr fest, dass wir hier so verdammt viel verfreakten Quatsch herumstehen haben, der anderen vielleicht nicht die Tränen in die Augen, aber sicher das Fragezeichen auf die Stirn treibt.

Dass wir eine Schlagbohrmaschine besitzen, erklärt sich vielleicht noch aus der Tatsache heraus, dass wir in einem Plattenbau leben. Und auch wenn wir nur wie normale Menschen gelegentlich mal Bilder aufhängen und Regale an die Wand schrauben, haben wir diese inzwischen eher zur Zierde tief in unserem Werkzeugregal untergebracht und sind umgestiegen auf den Gebrauch eines Bohrhammers. Naja, Werkzeug…
Für den Großteil unseres Werkzeugs haben wir ein Regal in der Wohnung stehen, das überraschenderweise kein Billy ist, sondern doppelt so groß und zudem meiner Familie seit nunmehr einem Vierteljahrhundert gute Dienste leistet. Schon erstaunlich, was aus der kleinen „Werkzeug-Schublade“ der WG in Stuttgart geworden ist.

Aber blablabla, eigentlich wollte ich auf was ganz anderes heraus:

Wir haben endlich einen Baustrahler in der Wohnung!

Nun könnten natürlich Fragen aufkommen. Erstmal: Nein! Wir verwenden das niedliche (hey, sind nur 500 Watt) Tierchen nicht, um das Glühbirnen-Verbot zu umgehen. Wir sind also nicht dazu übergegangen, das Saarland zu einer Lichtwelt umzugestalten. Wobei ich mich gerade beim Schreiben frage, was das wohl für ein Gefühl ist, beim Verrichten seines Geschäftes von so einem Teil angstrahlt zu werden… ok, too much information!

Nein, selbst bei uns folgen Anschaffungen meist einer gewissen Rationalität. Das mag im Nachhinein nicht so aussehen, schließlich haben wir nach der erfolglosen Einstellung unseres Chili-Experimentes auch etwa 75 Blumenkübel (ich wollte sie zählen, war aber zu faul) und nur einen Kaktus. Aber zum Zeitpunkt der Anschaffung waren die Gerätschaften meist notwendig. Und wer an der Notwendigkeit beispielsweise eines Schokoladen-Fondue-Sets zweifelt, der hat noch nie ein glücklich dreinschauendes und schokoverschmiertes Ozie gesehen 😉

Also Nutzwert! Was ist der Nutzwert eines Baustrahlers? Klar, Licht! Aber wozu? Und hier kommen wir zu dem Punkt, an dem ich euch nicht nur ein weiteres Foto aus unserem Kreativlabor im fernen Osten zeigen möchte – sondern sogar ein bisschen Werbung machen.

Denn unser neues Schmuckstück (hier rechts im Bild) ist eigentlich nur für dieses liebevoll arangierte Chaos da:

Voll Profi-Zeug, ey! Quelle: Sash

Voll Profi-Zeug, ey! Quelle: Sash

Nun, auch wenn es für Laien nicht erkennbar und für Profis unglaublich dilettantisch erscheint: Das ist ein Lichtzelt (gucksu Wikipedia). Und da ein Lichtzelt mitunter eine ziemlich intensive Beleuchtung zum Fotografieren erfordert, die wir im Übrigen mit unseren völlig selbstverständlich auch in unserem Besitz befindlichen Tageslichtlampen noch nicht zufriedenstellend  erreicht haben, haben wir nun noch einen Baustrahler 🙂

Nun warten die aufmerksamen Leser auf die Werbung, während die unaufmerksamen sich auch fragen, weswegen wir so einen Aufwand betreiben. Nun, es geht nicht um die Fotos an sich. Die Leute, die wirklich alles von mir lesen (beide Blogs, twitter und facebook) wissen, dass Ozie vor rund einem halben Jahr (erinnert euch an den Androiden-Schlafsack!) mit Nähen angefangen hat. Und ja, das „angefangen“ meine ich recht wörtlich. Seit zwei Tagen bin ich deswegen schon im Besitz eines neuen Hemdes (Ein Hemd, verdammt! Meine Freundin hat mir ein Hemd genäht und es sieht aus wie ein echtes! 🙂 ), aber noch viel beeindruckender lässt sich der Eifer meiner Freundin daran zeigen, dass sie seit nunmehr zwei Monaten Täschchen aller Art näht und diese auch (sehr erfolgreich) verkauft.

Ich persönlich bin ja immer noch ein wenig irritiert über diese seltsame Handarbeits-Szene, die von mir völlig unbemerkt im Netz herumgeistert und wäre immer noch skeptisch, wenn mir jemand erzählt, er hätte eine reizende Bücher-Tasche oder ein tolles Pillen-Etui gekauft. Aber hey, wir besitzen einen Baustrahler, also warum nicht? 😉

Naja, und so langsam – auch in Anlehnung an ihren Geburtstag vor zwei Tagen – kann ich Ozies Shop beim Portal DaWanda auch mal verlinken. Und die Fotos sind im Übrigen wirklich fantastisch 😉

Hier ist der Link:

mausgrau design

Nachtrag: Da ich mal wieder planlos einfach drauf losgeschrieben habe und sich das Thema im Laufe des Artikels verschoben hat, entsteht nun natürlich ein seltsamer Eindruck. Ich beginne den Text mit „Dinge, die die Welt nicht interessieren“ und ende mit dem Link auf Ozies Shop. Das ist so natürlich nicht gedacht gewesen. Der Anfang bezog sich auf die Ausstattung unserer Wohnung 🙂

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Altmetall

Wahrscheinlich wird mich nur eine kleine Gruppe meiner Leser wirklich verstehen können. Und zwar die, die sich irgendwann von ihren langen Haaren zugunsten eines zivilen Erscheinungsbildes getrennt haben…

Kennt ihr das, wenn ihr nach 5 Jahren mal wieder eine wirklich geile Scheibe in den CD-Player schiebt (ja, keine mp3’s, richtig bewusstes Musikhören!) und dann nach einer Minute feststellt, dass irgendwas anders ist als in eurer „Jugend“?

Und dann merkt man, dass irgendwie die Gravitation der ehemaligen Haare fehlt, und das Headbangen fast schon anstrengend wird…

Ich widme diesen Post all den guten Bands, zu deren Musik ich so viele Stunden meine Nackenmuskulatur gestärkt habe. Da wären zum einen natürlich Metallica und hier und da ein paar Stunden Slayer und Sepultura. Meist aber erlangte ich mein halbwegs erwähnenswertes Schleudertrauma mit den Crossover-Helden meiner Jugend. Hier seien insbesondere Such a Surge, H-Blockx und Dog eat Dog genannt. Das heisst natürlich nicht, dass es nicht auch einige andere gegeben hätte… insofern gilt mein besonderer Dank auch Clawfinger, Thumb – und um die Punk-Fraktion nicht zu vergessen – auch die genialen Drescher von Dritte Wahl.

Wer das halbwegs nachvollziehen kann, postet folgendes in den Kommentaren:

\m/

😉

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Die Antwort steht in den Sternen…

Warum schreibe ich eigentlich gerade so wenig?

Ich bin ja eigentlich ein zu regelmäßiger Blogger, um ernsthaft auf die Idee zu kommen, ich schreibe mal zu wenig. Meist poste ich meine Entschuldigungen auch noch, bevor irgendwer es auch nur in Betracht ziehen würde, dass ich gerade so eine Art Pause mache. In den vergangenen Tagen lag meine sichtbare Aktivität im Internet allerdings irgendwo herum, wo sie nicht so einfach aufgefunden werden konnte. Dabei war ich im Netz. Stundenlang. Jeden einzelnen Tag!

Wer selbst schreibt, wird irgendwann gemerkt haben, was das große und wahrscheinlich einzige Geheimnis hinter einem brauchbaren Schreibstil ist: Lesen. Man kann die verrücktesten Dinge erleben, man kann einen schon übernatürlich ausgeprägten Drang zur Selbstdarstellung haben und alle Zeit der Welt. Man wird wahrscheinlich nie wirklich gut im Schreiben sein, wenn man nicht seinerseits viel liest, und damit – mitunter völlig unbewusst – seinen sprachlichen Horizont erweitert.

Und als rundum schreibbegeisterter Mensch lese ich auch wahnsinnig viel. Leider zu wenige Bücher, keine einzige Tageszeitung, aber dafür im Netz umso mehr. An einem normalen Tag lese ich inzwischen sicher mindestens 300 Texte, von einer Polizeipressemeldung bis hin zu mehrseitigen wissenschaftlichen Erklärungen und politischen Hintergrundberichten. Ein Genie bin ich deswegen noch lange nicht, mein Kurzzeitgedächtnis funktioniert ähnlich gut wie Suppe essen mit Stäbchen.

Aber ich kann nicht nicht lesen. Es geht nicht. Seit ich mein Smartphone hab, nutze ich sogar die Zigarettenpause vor dem Taxi zum Lesen im Internet. Es gibt Tage, da überlege ich mir, ob ich an der Ampel nicht kurz an einem Artikel weiterlesen kann. Ist wahrscheinlich eine komplexe Zwangsstörung 🙂

Naja, und wenn ich dann mal wirklich an was dran bin…

Ich muss jetzt vielleicht ein bisschen weiter ausholen – zurück in die Kindheit. Ich war immer schon ein astronomiebegeisterter Mensch. Also zumindest seit ich 9 oder 10 Jahre alt bin. Und mit astronomiebegeistert meine ich nicht, dass ich gerne mal den Mond angesehen habe, sondern dass ich die Namen der Krater dort kannte und seit meinem zwölften Lebensjahr auswendig weiss, dass die Lichtgeschwindigkeit nicht 300.000 km/s beträgt, sondern 299.792,458. Übrigens ein Wissen, mit dem ich manche Lehrer ganz schön genervt habe 😉
Das bis heute schönste Weihnachtsgeschenk, das ich je bekommen habe, war ein astronomisches Lexikon, und das Verschwinden desselben rangiert unter den schlimmsten Verlusten meines Lebens ziemlich direkt hinter verstorbenen Familienmitgliedern und hat mit der Zeit meinen Teddy verdrängt, den ich mit 7 Jahren im Eutiner Staatsforst zugunsten eines Stocks habe liegen lassen.

Ich hab Artikel über Quasare gelesen, bevor ich jemals auch nur eine Stunde Physik in der Schule hatte und besaß ein reges Interesse an Kernfusion, bevor mir mein Chemielehrer gezeigt hat, dass Heliumatome auch verdammt langweilig sein können.

Mein geringes Verständnis auf der Berechnungsebene hat mich eigentlich nie daran gehindert, zu lesen, was es zu lesen gab. Und seit ich Internet habe, bin ich zu einem der Menschen geworden, der von der Wikipedia behauptet, alle interessanten Artikel sowieso schon gelesen zu haben. Bevor jemand fragt: Ja, ich lese die Wikipedia als Unterhaltungslektüre.

Naja, und dann das:

Vor etwas über einer Woche hab ich mir mal endlich ein paar alte Beiträge in Florian Freistetters Blog „Astrodicticum Simplex“ angesehen. Ich bin hier und da immer mal wieder durch Links auf diesen Astronomie-Blog gestoßen, hab ihn aber stets wieder vergessen. Nun hab ich den „Fehler“ gemacht, das Tab geöffnet zu lassen…

Das heisst, um es auszusprechen: Ich lese seit einer Woche jede freie Minute bei Astrodicticum Simplex. Jedes Mal, wenn ich was anderes machen will, lande ich dann doch nach kurzer Zeit wieder „versehentlich“ dort und lese. Und lese. Und lese.

Ja, und somit steht die Antwort, warum ich so wenig schreibe, gewissermaßen in den Sternen.

Ich weiss, die meisten meiner Leser sind davon sicher nicht so übermäßig begeistert, aber ich möchte den Blog einfach gerne weiterempfehlen. Man erfährt dort viel Grundlagenwissen, aber auch viele detailliertere Antworten auf aktuelle Fragen. Freistetter schreibt gegen Pseudowissenschaften an und hat zum Beispiel beim Erklären, warum 2012 die Welt nicht untergehen wird, eine geradezu liebenswerte Geduld. Dazu kommen sehr kuriose, aber interessante Links, atemberaubende Fotos und allerlei aktuelle Forschungsergebnisse – und alles so simpel wie möglich erklärt, ohne dabei allerdings kindisch oder dümmlich zu sein.

Also falls ihr meiner Schreibfaulheit wegen nicht wisst, was ihr lesen sollt…

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Ich und die Ärzte

Während ich mit der Fun-Punkband dieses Namens immer schon nette Konzerte und feinste pubertäre Witze verbunden habe, sind Ärzte im eigentlichen Wortsinne selbst oft am Verbinden. Ich bin nicht ganz glücklich mit diesem ersten Satz, aber ich will ja auch irgendwann weiterschreiben können.

Restkrankheitsbedingt habe ich heute mal wieder meinen Arzt aufgesucht, was seinen Zweck wie üblich vor allem darin hatte, einen gelben Schein abzuholen, der meinen Verdienstausfall beschränkt. Verdammte Axt, was werde ich auch ausgerechnet übers Wochenende krank!

Ganz clever bin ich gleich zur Praxisöffnung hingefahren, um mich vordrängeln zu können auf Kosten der Rentner, die für den Fußweg 5 Minuten länger brauchen als geplant. Das war mal wieder eine Fehlentscheidung, denn telefonisch hätte ich erfahren können, dass die Praxis diese Woche geschlossen ist…

Also hab ich mich verzweifelt in Richtung meiner Heimatgefilde aufgemacht. Das Dumme in Marzahn ist, dass eigentlich kein Arzt noch Patienten annimmt. Ich hatte allerdings gleich vor der Haustüre Glück und bin als Notfall dann doch untergekommen. Ich strapaziere die Geldbeutel meiner Mitmenschen nur ungerne, aber alleine zwei unfreiwillig freie Wochenendtage kosten mich rund 200 €. Da hört in meinem Universum der Spaß auf.

Allerdings teilen die wenigsten Ärzte meine Ansichten zum Thema Krankschreibungen. Meist lassen sie sich unterteilen in die eine Gruppe, die eine Krankschreibung am liebsten auf die paar Stunden des Arztbesuches beschränken möchte, und neben Cholera, Lungenpest und abgesägten Körperteilen sowieso kaum eine Notwendigkeit für derartige Maßnahmen sehen – und die andere Gruppe, bei der man nach der nüchternen Beschreibung einer wegen Kopfschmerzen durchwachten Nacht die Möglichkeit erhält, nach umfassender Untersuchung durch 8 angesehene Spezialisten und einer ambulanten 4-wöchigen Therapie eine übergangsweise halbjährliche Krankschreibung bis zur zweimonatigen Reha bekommt.

Wie es der Zufall so will, ist mein Plan auf der Jagd nach einem gelben Schein aber in der Regel weder, dass ich ihn mir ausreden lasse, noch der zusätzliche Aufwand eines stark verfrühten Rentenantrages. So durfte ich auch dieses Mal wieder feilschen und meiner Übergangsärztin klarmachen, dass ich zwar gerade noch nicht arbeitsfähig bin, durchaus aber plane, die Wiederaufnahme meiner Tätigkeit nicht hinter meinen vierzigsten Geburtstag zu schieben, wenn ich noch nicht einmal weiss, was ich an meinem dreißigsten so mache.

Also haben wir uns auf Mittwoch geeinigt. Meinetwegen.

PS: Ich möchte an dieser Stelle als Nacht- und Wochenendarbeiter anprangern, dass es kaum möglich ist, mit einem normalen Aufwand eine Krankschreibung für Freitag zu erhalten!

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Verkaufsoffene Demokratie

Ich war ja geradezu schockiert, als ich vorhin mit Ozie beim Abstimmen für den Volksentscheid zum Gesetzentwurf über die Berliner Wasserverträge an unserem Wahllokal angekommen bin. Ich musste noch niemals anstehen, um einen Stimmzettel abzugeben!

Das wiederum lag wahrscheinlich auch daran, dass wir dank krankheitsbedingt umgestaltetem Schlafrhytmus zu einer für uns eher untypischen Uhrzeit dort waren. Mit einiger Skepsis würde ich nämlich behaupten, dass zu dieser Abstimmung ohnehin fast nur Befürworter gehen, und ich in unserer Umgebung die größte Chance für ein 50%-Ergebnis der Antwort „JA“ dort vermute, wo nach der chemischen Formel von Wasser gefragt wird. Aber man darf gespannt sein. Der Berliner Senat hat sich ja mal wieder nicht mit Ruhm bekleckert im Vorfeld, aber das mag auch deswegen meine Meinung sein, weil ich meist auf der anderen Seite stehe 😉

Aber wenn man sich mal durchliest, was B like Berlin über die seriösen Werbemethoden schreibt…

Ich bin jedenfalls vor allem mal gespannt wegen der Wahlbeteiligung. Ich hab meine Zweifel, dass sie ausreicht, aber ich hoffe natürlich. Vielleicht ist es von Vorteil, dass heute mal wieder verkaufsoffener Sonntag ist, und die Leute sozusagen auf die Straße gehen müssen. Jawohl: Müssen! Wann sonst gibt es bei Netto schließlich 10% auf alles?

Das Peinliche ist, dass ich eben selbst noch kurz drüben war, um die Getränkevorräte aufzustocken. Da geht es wirklich zu wie in einem durchschnittlichen Ameisenhaufen. Ganze Großfamilien scheinen ihren Ausflugstag zu nutzen, um im Discounter endlich mal wieder eine ganze Palette Vollmilch kaufen zu können. Daneben trudelt eine Kompanie Hardcore-Alkis durchs Getränkelager im Wissen, heute pro Bierflasche zackige 5 Cent zu sparen. Abgerundet wird der Irrsinn, der sich sonst wenigstens auf 6 Wochentage verteilt, durch die Rentner, die offenbar doch auch nachmittags wach sind, und auf armlangen Einkaufszettel jede einzelne Pralinenschachtel vermerkt haben, die sie an ihre Großfamilie aus Alkis und Vollmilchmüttern in der nächsten Dekade zu verschenken gedenkt. Zwischen den ganzen Großeinkäufern wirken die Sammler von homöopathischen Mengen an Biokäse doch recht verloren, kämpfen an der Kasse aber doch recht verbissen um einzelne Positionen und behaupten sich dank ihrer wesentlich leichteren Einkaufswagen beim Kolonnenhopping umso mehr.

War da wirklich wer abstimmen? Und wenn ja: Macht das was aus. Ich bin irgendwie verstört gerade. Vielleicht hätte ich im Bett bleiben sollen.

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