Die (im übrigen noch sehr langsam vonstatten gehende) Planung der eigenen Hochzeit in der Heimat bringt so manches Mal auch sonderbare Gedanken mit sich. Die offensichtlichsten sind natürlich die bezüglich des Alters, des Erwachsenwerdens und der grundsätzlichen Bösartigkeit der Institution Ehe. Gedanken über Zeit- und Arbeitsaufwand, Finanzier- und Durchführbarkeit nehmen natürlich neben der Angst um das Versagen einzelner Ämter die meiste Hirnkapazität in Beschlag.
Ganz im Verborgenen schwingt aber auch leise Freude mit, mal wieder „nach Hause“ zu fahren, bzw. selbigem auf diese Weise wieder ein bisschen Raum im eigenen Leben zu geben.
Wir werden ja nicht ohne Grund in Stuttgart heiraten.
Inzwischen ist es ziemlich genau ein Jahr her, dass ich in Stuttgart gewesen bin. Im Grunde ist mir das egal. Ich lebe inzwischen in Berlin, und da es in Berlin bekanntlich alles gibt, gibt es auch nichts, was mir aus der Heimat fehlen könnte. Zumindest fast. Bei der Vorstellung, das Standesamt in Stuttgart telefonisch zu kontaktieren, ist mir aufgefallen, dass ich mich fast schon darauf freue, den Klang des heimatlichen Dialektes zu vernehmen. Ja, mir ist dabei aufgefallen, dass mir die Telefonate mit dem Amtsgericht wegen unseres Verfahrens letztes Jahr ein wenig fehlen 🙂
Zugegeben: Ich könnte mich öfter mal bei meiner Familie melden – aber es ist einfach nicht das Gleiche.
„Warddedse Iguggamoal!“
kriegt man einfach selten bei privaten Gesprächen zu hören.Ein
„Hennsesnogriggd?“
eben auch nicht. Ämterwahnsinn und Schwäbisch passt einfach so verdammt gut zusammen. Muss jetzt ja nicht soweit gehen, dass Ozie den Beamten nicht versteht, der uns die Unterschrift abnimmt.
Aber wie ich mein Glück kenne, ist ausgerechnet derjenige ein kürzlich ausgewanderter Berliner 🙂