Wenn man die Hälfte seiner Zeit damit zubringen will, Texte zu schreiben, dann geht das. Vorausgesetzt, man kann irgendwie Texte schreiben. Aber ums Niveau soll es nicht gehen, manche Leute verbringen die Hälfte ihrer Wachzeit damit, vermeintlich lustige und anzügliche, in der Realität eher öde und sexistische, SMS an verflossene Liebschaften zu schreiben. Manchmal fehlt es einem schlicht an gutem Content, bzw. vielleicht einfach an Content, den man selbst gerade auch bearbeiten kann.
Ich habe hier auch manchmal Notizen zu 8 neuen GNIT-Einträgen rumliegen, aber ich würde lieber nix übers Taxifahren schreiben.
Glücklich sind die, die es dann dennoch können.
Bei mir kommen die Ideen zu umsetzungswürdigen Texten grundsätzlich zur Unzeit.
Wenn ich seit Stunden gelangweilt vorm PC sitze und anfange, auf der Homepage der Bild nachzusehen, ob tagesaktuell auf der Startseite mehr Rechtschreib- oder inhaltliche Fehler zu finden sind, dann fällt mir ums Verrecken nichts ein, was ich selber zu erzählen habe. Wenn ich dann aber im Bett liege und der Wecker klingelt bereits in 5 Stunden (und ich mich zudem auf eine zwölfstündige Schicht einrichten sollte), dann kommen die Ideen zuhauf. Manchmal auch unter der Dusche. Oder im Taxi an jenem einen verfluchten Tag pro Monat, an dem ich ohne Notizbuch unterwegs bin und vor lauter Kunden sowieso nicht zum Notieren komme. Kurz: Immer wenn was wichtiges anliegt, könnte ich auch tolle Dinge schreiben.
Und zweifelsohne noch mehr nicht so tolle Dinge.
Gestern früh, so nach ein bis zwei Stunden erfolgloser Einschlafversuche hatte ich hatte ich etwas, dass ich nicht ganz ohne Ironie hier im Blog als Grabbelphase bezeichnen würde. Ich war reizunterfordert und hab deswegen in die Hand genommen und angeschaut, was sich so um mein Bett rum befindet. Und da befindet sich in erster Linie mein Regal mit vielfältigen Erinnerungen aus der Jugendzeit und jede Menge Briefe.
Also wenn ich wollte, könnte ich hier jetzt locker eine 100-teilige Reise in die Vergangenheit mit lustigem Bildmaterial starten. Wahrscheinlich wird es aber bei ein paar wenigen Dingen nebenbei bleiben.
Abgesehen davon, dass ich mich selbst ein wenig dafür hasse, heute nicht zu arbeiten, scheint das doch eine recht gute „Nacht“ gewesen zu sein. Und schön zu wissen, dass mein Chef mich der Schlaflosigkeit bedauert und nicht der entgangenen Umsätze wegen.
Du bist also auch ein Duschkreativer. Was wünsche ich mir schon seit Jahren ein ständig beim Duschen mitlaufendes Tonband, das meine Geistesblitze justamente aufzeichnet.
Aber ich bewundere ja deine Kontinuität. Ich ackere gerade seit Tagen an einem neuen Beitrag und es will sich einfach nicht die Schreibfreude einstellen…
@Der Maskierte:
Dusche ist aber wesentlich seltener als Bett. Aber das Tonband wäre auch für mich eine Idee. Wobei das ja auch wieder Zeit kostet.
Ansonsten: Ich hab mir inzwischen einfach angewöhnt, recht schnell das zu schreiben, was mir gerade einfällt. Im Zweifelsfall liegt der Entwurf dann ein paar Tage auf Eis. Momentan hab ich quasi 8 Dinge, an denen ich parallel was schreiben kann, wenn mir was einfällt…
Und da mache ich mir Gedanken wenn mir mal kein passender Kommentar einfällt. 😉
„Kreatief“ nenne ich solche Phasen wenn gar nix raus will, und das geht auch vorbei
Irgendwann, irgendwie.
Oder, wie ein bekannter Spruch bei mir hier in Hessen, genauer im Frankfurter Raum lautet::“Lebbe gehd weider.“
@Big Al:
Das tut es wohl 🙂
Aber die Kreatiefs kenne ich durchaus zur Genüge…