GEOgate

Auf der Suche nach einem Thema für einen erneuten Blogeintrag dachte ich mir spontan:

„Boah, heute machst du dir mal Feinde!“

Ich bin eigentlich nicht sonderlich begabt darin, mir Feinde zu machen, schliesslich bin ich eigentlich ein ganz netter Mensch und lege Wert auf ein kultiviertes Miteinander. Daran hat sich auch nichts geändert. Wie jeder Mensch habe ich ein paar Grenzen – aber im Grunde kann man mit mir auch gut auskommen, wenn man meine Ansichten nicht teilt. Das Problem ist, dass so mancher Punkt ein unglaubliches Konfliktpotenzial birgt, dass man es sowieso vergessen kann, darüber sinnvoll zu diskutieren. Finde ich nicht schön, aber noch unschöner ist es in meinen Augen, diese „heißen Eisen“ gar nicht erst zu thematisieren.

Deswegen oute ich mich an dieser Stelle quasi erstmalig als Skeptiker und weise auf eine Diskussion hin, die von den Mainstream-Medien bisher nicht wirklich aufgegriffen wurde: GEOgate!

Im Prinzip ist es keine große Sache, es geht „nur“ darum, dass in der aktuellen Ausgabe der GEO – immerhin ein etabliertes wissenschaftliches Magazin – ziemlich unsägliches Gequatsche über die vermeintlich tolle und vermeintlich alternative Medizin von sich gegeben wird.

Warum ich das aufgreife? Naja, es ist eine nicht unwichtige Sache und ich habe mich im letzten Jahr ziemlich ausgiebig durch allerlei Texte zum Thema gelesen. Und es ist ein Paradebeispiel dafür, wie völlig unsinnige Diskussionen geführt werden müssen, weil Menschen nicht in der Lage sind, von einem Glauben abzulassen, auch wenn Fakten ihnen das Gegenteil nahelegen.

Einen Überblick über die gesamte Debatte gibt es hier bei „Kritisch gedacht“.

Die dort verlinkten Texte beschäftigen sich mit allen wichtigen Punkten zum Thema, aber die Leute, die sich jetzt vielleicht angegriffen fühlen, weil ihre letzte Erkältung schließlich dank irgendwelcher Globuli irgendwann vorrüberging, werden sich wohl kaum genötigt fühlen, sich damit zu beschäftigen.

Deswegen freue ich mich schon ein wenig auf das Schlachtfeld in den Kommentaren, möchte aber gleich mit einer Kleinigkeit vorgreifen.

Es stimmt: Homöopathie kann wirken! 😉

(Wer nicht wenigstens den hier verlinkten Text liest, disqualifiziert sich wirklich vorweg)

Mein Fazit zu der ganzen Geschichte ist übrigens in etwa das Gleiche wie zum Thema Religion: Die Welt ist von Idioten überfüllt!

21 Comments

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21 Responses to GEOgate

  1. idriel

    Ich werde mit Freude die Info an all die jungen Eltern weitergeben, wenn demnächst die Zähne bei deren Kindern rauskommen…. Damit sie dann wissen wie man Globuli RICHTIG anwendet! *hihi*

  2. Die Vorsteherin meines Familienclans ist eine überzeugte Anwenderin dieser Zuckerkügekchen, und das ist ,nach meiner Meinung, das Ausschlaggebende an der Homöpathie. Der menschliche Geist verfügt über erstaunliche Heilkräfte und diese brauchen ein Ventil (mir fällt grade kein besseres Wort ein) da man sie nicht einfach so aktivieren kann. Also glaubt man daran, dass ein paar mit Wasser bestäubte Zuckekugeln helfen und es funktioniert.
    Bei Muskelkater, Verspannungen und irgendwelchen kleineren Verletzungen Schluck ich die dann auch immer. Wenn ich was Ernsets habe geh ich zum Arzt und hol mir „richtige Medizin.
    sachma
    P.S.: sash, sich selbst mit in die Liste der fleißigsten kommentatoren reinzunehmen, ist unfair. Du Antwortest doch auf fast jeden Kommentar

  3. Wundert mich nicht. Eine befreundete Medizinerin schwört auch, bei manchen Anwendungsgebieten, auf Homöopathika. Ich war doch sehr bemüht, sparsam zu schauen, weil diese Person ansonsten durchaus extrem logisch und sachlich veranlagt ist.

    @sachma
    Er wollte meiner haushohen Führung einfach einen Kontrapunkt setzen. 😉

  4. Du weisst ja wohl, dass jedes Jahr allein in Deutschland Tausende an falsch verordneten Medikamenten sterben oder an solchen, die erst recht krank machen..? Auch da gibt es genügend Informationen im Netz drüber…Da solltest Du mal drüber schreiben, und hast dann besonders viele Feinde.

    Ich selbst bin offen und lehne nichts ab, nur weil Ärzte oder irgendwelche „Experten“ angebliche Fakten aufführren, die beweisen,dass dieses oder jenes gar nicht wirken kann und alles bloss Aberglaube ist…

    Was hilft und heilt, das ist gut, so denke ich – egal, was „Experten“ darüber sagen…Und deshalb lehne ich es von vornherein nie ab, auch Alternativen auszuprobieren …

  5. @idriel:
    Der Artikel ist geil, oder? 🙂

    @sachma:
    Der Placebo-Effekt ist eine geile Geschichte und insofern ist es ja auch prima, das auszunutzen, wenn man weiss, dass es für die Wehwehchen reicht. Zum Kommentatoren-Ranking: Ich wollte einfach mal selber sehen, wie viel das so ist…

    @Der Maskierte:
    Ist ja inzwischen auch weit verbreitet…

    @Sica:
    Du übersiehst dabei, dass es nicht hilft. Und das lässt sich nachweisen. Dass falsch verordnete Medikamente und Kunstfehler ein riesiger und schwieriger Bereich sind, ist mir bekannt. Ärzte sind Menschen und sicher zu einem Teil auch Idioten. Deswegen schreibe ich hier auch keinen Pro-Ärzte-Artikel oder ein Loblied auf die Pharmaindustrie.
    Aber ja: Wenn ich auf etwas im medizinischen Bereich vertraue, dann darauf, dass die Methode eine Faktengrundlage hat. Warum ein „Experte“ in Anführungszeichen stehen muss, ist mir persönlich nicht ganz klar, denn ich hab kein Medizinstudium und bin vielleicht mal auf Fachwissen oder wirksame Medikamente angewiesen.
    Es darf sich ja auch gerne jeder irgendwelche anderen Sachen einwerfen, da hab ich nix dagegen. Aber ich hab was gegen Lügen – erst recht, wenn sie lebensgefährlich sind.

  6. Nirven

    @SIca: Sash hat es schon gesagt, das entscheidende ist dein letzter Absatz.

    „Was hilft und heilt, das ist gut“, dagegen kann man so erst Mal nichts sagen.

    Und Homöopathie kann, dank Placeboeffekt, Symptome lindern, und hilft dadurch.

    Aber es heilt nicht.

    Bei Sachen wie Muskelkater kann, wer will, natürlich Zuckerkügelchen nutzen, um die Symptome zu lindern bis der Körper das Problem von selber behoben hat.
    Aber bei allem ernsteren, wo der Körper nicht alleine mit klar kommt oder wo die Gefahr von Komplikationen besteht, ist das Vertrauen auf Homöopathie gefährlich.

  7. Matthias

    @Placebo-Effekt: Mir ist es lieber, die Menschen, die sonst bei jedem Wehwehchen sofort zum Arzt rennen, rennen zum Homöopathen, bezahlen den selbst und schlucken Zuckerkügelchen, als dass sie hohe Krankenkassenkosten verursachen und sich auch nicht besser wirkende Placebos der Pharmaindustrie verschreiben lassen.

    Im Prinzip habe ich auch nichts dagegen, wenn gestandene Ärzte versuchen, lieber Globuli zu verteilen – solange sie wissen, was sie tun und das nicht auch bei Krebs versuchen.

    Andererseits gibt es schon ganz andere Geschichten. Meine russische Kollegin wirft sich bei stinknormalen Erkältungen gleich Tamiflu rein, welches sie sich in der Heimat rezeptfrei und billig besorgt. Vermutlich auch noch Antibiotika. Und ein paar Jahre später wundern sich alle, dass unsere ehemaligen Wunderwaffen gegen Infektionen nicht mehr wirken und die Leute wieder an so etwas Banalem wegsterben.

    Ich schwöre übrigens in Sachen Erkältung auf Honig. Wirkt nachgewiesenermaßen bakterizid, vielleicht auch viruzid, ist gesund, enthält wichtige Nährstoffe, beruhigt den Hals bei Hustenreiz und selbst wenn alles nicht stimmen sollte, schmeckt er wenigstens gut.

  8. @Sica:
    Wie denkst du denn im Umkehrschluss über die Leute, die sich gegen Krankheiten ausschließlich mit homöopathischen Medikamenten/Therapien behandeln lassen und dann (da es eben keine richtige Medizin ist) versterben?
    Sind die auch toll und offen für neues, oder bin ich, wenn ich an ner Lungenentzündung durch falsche/keine Behandlung sterbe, geistig vielleicht noch im Mittelalter?

  9. @Matthias
    Klar wegen jedem Scheiß gleich die ganz großen Hämmer auspacken ist auch nicht gut. Wegen jedem Scheiß zum Arzt rennen, ist eine ganz bescheuerte Idee. Das erinnert mich an die Geschichte von dem Jungen der immer „die Wölfe kommen“ schrie.

    Ich hab in meinem Leben drei Mal Antibiotika bekommen. Bei einer Blutvergiftung mit ca. 4 Jahren, bei einer Mittelohrentzündung mit ca. 10 Jahren und bei einer Erkältung die ich verschleppt hatte und nach 6 Wochen immer noch nicht auskuriert war, das war im Januar und im Ferbruar….. im März habe ich dann die Pillen genommen.
    Ansonsten schwör ich auf die pflanzlichen Heilmittel. Allerdings in Konzentrationen, dass sie auch wirken können.
    Geheimtipp: Bei Erkältungen Salbei-Pfefferminz-Tee kochen den abkühlen lassen, so dass er Handwarm ist dann mit Honig anreichern und dieses ecklige Gebräu hinunterstürzen. Anschließend nehme man drei warme Bier und ext die weg. Man schläft wie ein Baby für die nächsten 10-12 Stunden und dann geht es einem wieder besser. Isch schwör.
    sachma

  10. Donngal

    Meine Freundin ist auch so eine vom Typ Hypochonder, und rennt zu Arzt, Homöopathen etc. Sie sagt zwar selbst, dass sie nicht hundertprozentig an Homöopathie glaubt, es aber auch nicht schaden kann, solange man es nicht bei ernsthaften Krankheiten NUR mit Homöopathie versucht. Wenn dann mal eine Krankheit wieder verschwindet heisst es aber natürlich „und es wirkt doch“… Weil Placebo kann sie ja ausschliessen, da sie ja weiss, dass Homöopathie gar keine Wirkung hat (klingt Schitzophren? Ja, willkommen in meiner Welt…)

    Ich spare mir da jede Diskussion, ich bezahl es nicht, ich passe auf, dass sie ernsthafte Sachen auch ernst nimmt, und ich werde nicht genötigt irgendsowas zu nehmen. Meine ganz eigene Art von „Frieden“ mit der Homöopathie in diesem Haushalt.

  11. Flo

    Hihi, sehr schönes Thema, was du da anschneidest und der verlinkte Artikel ist wirklich nice 😉
    Einfach mal bei überzeugten Homöopathen die Zuckerkügelchen mit ohne Wirkstoff durch Zuckerkügelchen ohne Wirkstoff ersetzen und nix sagen. Spätestens dann sieht man den Placeboeffekt live vor sich sitzen! Ich muss zugeben, bei gewissen Patienten haben wir (also RD+Notarzt) auch schon Spritzen mit Kochsalz aufgezogen und als Schmerzmedikament mit wahnsinnig heftiger Wirkung appliziert… es wirkt 😀
    Ich würde die Homöopathie ja in Frieden lassen, weil im Prinzip ist es ja jedem selbst überlassen. Leider muss ich sagen, kenne ich in meinem persönlichen Umfeld mehrere Personen, die darauf geschworen haben, 1000e von € in alternativmedizinische Behandlungen gesteckt haben um dann am Ende doch wieder zum bösen Schulmediziner zurückzukehren, weil das ganze Geld zum Fenster rausgeschmissen war. Bei den Preisen, die diese Wunderheiler verlangen, überleg ich mir echt schon umzusatteln 🙂 Für eine Infusion 30-50€, wobei die Kochsalzlösung im 500ml-Beutel ca. 2-3€, und das Besteck mit Nadel nochmal 1-2€ kosten. Da bleibt bei 30min Zeitaufwand ein guter Stundenlohn übrig! Läuft die Behandlung schief, ists die Erstverschlimmerung; ändert sich nix, wurde die Krankheit am Fortschreiten gehindert; wirds besser: Gold und Lametta!

  12. nadar

    James Herriot hat in seinen Büchern sogar bei Kühen wirkende Placebos beschrieben. Im deutschen Sprachraum bekannt als „Der Doktor und das liebe Vieh“.

    Zu:
    >Die Welt ist von Idioten überfüllt!
    Genau!
    Die Einen glauben an die Mondlandung, die Anderen singen Hare Krishna.
    (Den erkläre ich (erstmal) nicht.

  13. @Matthias:
    Einverstanden. Was für Placebos sich wer gönnt, sei den Leuten gerne selbst überlassen. Mein Verständnis endet dort, wo sie beim Kaffeekränzchen anderen Leuten empfehlen, das doch unbedingt auch zu machen, weil es ja so toll wirksam und besser als böse „Chemie“ ist.

    @sachma:
    Mit Antibiotika sollte man auch vorsichtig sein. Gerne so selten wie möglich. Deine Statistik überbiete ich zwar so schnell nicht, aber es gibt eine Menge gute Gründe, damit verantwortungsvoll (auch der Gesellschaft gegenüber) umzugehen.

    @Donngal:
    Wenn du damit klarkommst…

    @Flo:
    Über Preise und dergleichen will ich mich nicht auslassen. Zu einer Behandlung gehört viel drumherum und da maße ich mir auch nicht an, über Wertigkeiten zu urteilen. Ich finde es nur dreist, „Alternativ-Medizin“ als supertolle Innovation zu verkaufen, wenngleich sich ausgerechnet deren Konzept im Gegensatz zum wissenschaftlichen Fortschritt seit teilweise Jahrhunderten nicht geändert hat.

    @nadar:
    Ich bin ein wahnsinniger Fan des Placebo-Effekts. Ist wahrscheinlich eine der geilsten evolutionären Entwicklungen überhaupt. Dass man das nicht toll findet und lieber irgendwelchen Mumpitz glaubt, verstehe ich nicht wirklich.

  14. Flo

    Sagen wir es so… es hat seine Gründe, dass sich der Heilpraktiker viel Zeit nehmen kann pro Patient, während der Doc einen nach dem anderen abfertigt… genauso bieten einige Ärzte alternative Sachen auch nur deswegen an, weil sie dort nicht von den Kassen läppische Pauschalbeträge bekommen, sondern Rechnungen schreiben dürfen.
    Ebenso lustig, wie die Leute, die über Pharmafirmen, Chemie und hastenichgesehen schimpfen. Wenn ich mir so überlege, was ein Medikament für einen Prozess durchläuft, bis überhaupt klar ist, ob es jemals auf den Markt kommt. (Was natürlich die Dinge, die bei solchen Konzernen trotzdem schieflaufen, nicht rechtfertigen)
    Dagegen sind die gängigen homöopathische Zulassungsverfahren und die damit verbundene Forschung gigantisch. Möglichkeit A, der Forschende legt das homöopath. Medikament unter sein Kopfkissen und erfährt die Wirkung im Traum oder B, er verabreicht es Gesunden (incl. sich selber), die somit ausgelösten Erkrankungen sind dann die Indikation und Einsatzgebiet… Da darf bezahlt man doch gern für 10g Glucosekügelchen 20€ 😉

  15. @Flo:
    Sehr schön auf den Punkt gebracht 😀

  16. Donngal

    ich möchte nochmal auf einen anderen Aspekt eingehen, bevor der untergeht, der eigentliche Skandal ist ja, dass eine WISSENSCHAFTSzeitung (auch wenn GEO wohl eher populärwissenschaftlich ist oder?) eine solche Pseudowissenschaft wie Homöopathie behandelt. Oder auch, dass an den Unis Homöopathie gelehrt wird im Medizinstudium, dass ist meiner Meinung nach das grössere Problem…

    dazu auf spon: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,730444,00.html

  17. @Donngal:
    Ja, das ist auch ein nicht unwesentlicher Aspekt. Manchmal erstaunlich, was Humbug für Reichweiten hat… 🙁

  18. Steffen

    Wenn ich mit einer Erkältung zum Arzt gehe, erwarten mich bei meinem Arzt gute Tipps und eine Krankschreibung (als Bakterienschleuder im Büro ist doof…). Das ist nur ein Beispiel für einen in meinen Augen guten Arzt. Man muss nicht immer mit Kanonen nach Spatzen schießen. Auch wenn man etwas mehr daran verdient.
    Alternativmedizin kann auch helfen. Es gibt zum Beispiel Osteopathen, die durchaus eine Linderung von Schmerzen erreichen ohne Medikamente einsetzen zu müssen. Jedoch bringt das meist nichts, wenn man die Ursache nicht durch gezielte Aktionen beseitigt.

    Den Placebo Effekt kann man ja in vielen Bereichen nachweisen, siehe Flo, hier steckt ein starker Glaube in die klassische Schulmedizin, gepaart mit Hypochondrie dahinter. Er hat sicher schon bei vielen Therapien eine unterstützende Wirkung gehabt oder wenigstens dem Patienten psychisch helfen können. Daher denke ich, dass Homöopathie doch einen gewissen Daseinszweck hat. Ich selbst als Atheist und Anhänger der Urknalltheorie glaube weniger an ein Gedächtnis von Wasser, welches einen heilenden Effekt haben soll. Dagegen glaube ich an die Unendlichkeit der menschlichen Dummheit…

    Steffen.

  19. @Steffen:
    Was meines Erachtens nach wichtig ist: Dass man den Placeboeffekt ernst nimmt, und ihn nicht als „psychische Verarsche“ begreift. Im Rahmen dessen, was Placebos leisten können, kann man ja auch gerne seltsame Dinge empfehlen oder erzählen.
    Wenn es aber eben um tiefgreifendere Dinge – bei denen eine Symptombekämpfung alleine nicht reicht – geht, sollte man sich einfach zurückhalten, wenn die Therapieform das nicht hergibt. Ob jemand sich nun belebtes Wasser oder Zuckerkügelchen gegen leichtes Unwohlsein reinpfeift, ist mir nach wie vor egal. Aber wenn ein vielgelesenes Wissenschaftsmagazin unsachlich und falsch behauptet, krude Theorien wie die der Homöopathie seien eine „Alternative“, womöglich sogar eine bessere als die evidenzbasierte Medizin – dann ist das kein Spaß mehr. Denn dann landen über kurz oder lang Leute bei Spinnern, obwohl sie wirklich Hilfe bräuchten.

  20. Steffen

    Sash,

    Ich habe bis vor einiger Zeit, 12 Jahre lang, PM gelesen und auch abboniert. Jedoch fand ich die Abkehr von allgemeinwissenschaftlichen zu vermehrt pseudowissenschaftlichen Themen irgendwann so langweilig und abstoßend, dass ich das Abo kündigte.
    Die in meinen Augen Beste populärwissenschaftliche Zeitschrift ist zur Zeit das National Geographic. Dort geht es um jede Art von Wissenschaft, verständlich aufbereitet und sehr gut geschrieben. Wobei hier das englische Original noch einen Tick mehr kann.

    Ich bin ganz mit Dir, Homöopathie, unterstützend eingesetzt kann viel bewirken. Allerdings sollte es in diesem Rahmen bezahlbar sein. Eine Alternativmedizin, die gerade boomt und deren Nutznießer lediglich die entsprechenden Praxen sind, is vollkommen entbehrlich.

    Übrigens wollte ich mal, da es gut zum Thema passt, den Hut vor Deiner Heimatstadt ziehen. Der Headliner bei den Sternstunden ist ja nicht gerade der Inbegriff von Unterhaltungsmucke und Bühnenshow, aber ich glaube, ganz Stuttgart hat gerockt!

    Steffen.

  21. Pingback: GEOgate: eine Nachlese – Kritisch gedacht

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