Monthly Archives: November 2011

Bild

Einige haben nachgefragt, deswegen hab ich mal geschaut, ob ich ein Bild von der Hochzeit soweit manipulieren kann, dass es veröffentlichungstauglich ist. Und siehe da:

Hier rein rechtlich noch zu haben: Sash im Standesamt. Quelle: Anne

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Volkes Wille

Der Volksentscheid in Baden-Württemberg zum Ausstieg aus Stuttgart 21 ist gestern gelaufen und hat bei miserabler Wahlbeteiligung einen Erfolg für die Befürworter gebracht. Ich schätze, dass damit „dr Fisch butzt isch“ und der neue Bahnhof so gebaut wird wie geplant. Es ist kein Geheimnis, dass ich kein Befürworter des Projektes bin, deswegen an dieser Stelle noch ein paar böse Worte zum Abschluss hinterher. Ich gehöre nun zu den Leuten, die prinzipiell damit leben können. Ohne eine Prise Zynismus schaffe ich es nicht, aber die Leute im Ländle sind alle volljährig – sie sollten wissen, was sie tun.

Als Person mit Randgruppenmeinungen bin ich es eigentlich ja gewohnt, dass Entscheidungen anders getroffen werden, als es mir persönlich in den Kram passt. Es ist natürlich ein wenig schade, wenn das auch an Punkten passiert, an denen man die eigene Meinung mal für hof- und mehrheitsfähig hält.

Ja, ich halte es nach wie vor für die falsche Entscheidung. Und auch wenn es nur nach dummdreister und beleidigter Arroganz eines Verlierers klingt: Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich noch einige Male Gelegenheit haben werde in den nächsten 2 Jahrzehnten, den Befürwortern von heute zu sagen „Ich hab es ja gesagt…“
Ich möchte aber auch gleich anmerken: Natürlich wäre ich froh, wenn es nicht so ist. Ich mag manchmal ein zu großes Ego haben, aber ich schaffe es auch nicht, meiner Heimat die Pest an den Arsch zu wünschen, bloß um Recht gehabt zu haben.

Mir persönlich ist der emotionalisierte Kampf um S21 ohnehin bescheuert vorgekommen. Mir geht es doch nicht darum, „dagegen zu sein“ oder auf irgendeiner Welle mitzuschwimmen. Ich bin noch nicht einmal gegen einen einschneidenden Umbau des Bahnhofes. So wie ich der Meinung bin, dass der öffentliche Nahverkehr ausgebaut werden sollte, so sehe ich auch ein, dass man in Stuttgart massiv was daran machen sollte. Dass man dafür allerdings die komplette Stadt untertunneln muss, den Kopfbahnhof in einen Durchgangsbahnhof umbauen, nebenbei die Anzahl der Gleise halbieren und für 5 Milliarden Euro unter die Erde verlegen muss – das glaube ich wirklich nicht.

Aber gut, Baden-Württemberg scheint mehrheitlich genau das zu wollen. Bitte sehr.

Meine Prognose ist, dass die Bauzeit sich um gut 2 bis 5 Jahre verlängert, der Preis letztlich nicht bei 4,5 Milliarden, sondern eher bei deutlich über 6 Milliarden liegen wird und die Verkehrs-, Lärm- und sonstigen Belastungen die Vorstellungen der meisten Leute übersteigen. Ich wette, es wird noch erheblichen Streit über die Finanzierung geben und es werden Einsparungen an anderen Stellen gemacht, bloß um die Baustelle in der Innenstadt möglichst schnell fertig zu bekommen. Und nachdem, was bisher so alles rauskam, vermute ich sogar, dass es noch ein oder zwei handfeste Bestechungsskandale oder ähnliches geben wird, bei denen ein Aufschrei durchs Ländle geht. Und ja, immer dann werde ich da sein und ganz arrogant behaupten, es sei nur verdient und dass ich das schon immer gesagt habe.

Wer weiss, vielleicht hat meine Heimatstadt so um meinen 50. Geburtstag herum einen schicken Bahnhof. Vielleicht ergibt sich das prognostizierte Chaos durch die Engstellen im Schienennetz auch nicht, weil die Bahn irgendwann mal pünktlich wird. Falls das aber alles ein riesiger Reinfall wird, dann werde ich mir meine Schadenfreude auch gönnen. Aber die gibt es dann immerhin umsonst, versprochen!

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Teufel komm raus!

Ich wollte mal eine kurze Rückmeldung geben. Vor etlicher Zeit habe ich mal gejammert, dass „meine“ Kopfhörer im Eimer waren. Daran hat sich bis heute leider nicht überraschend was geändert. Geändert hat sich mit der Hochzeit die Finanzlage bei uns, was mir ermöglicht hat, neue zu kaufen. Die Nachfolger meines alten Modells – die legendären DT880er von Beyerdynamic – sind es nicht geworden. Leider. Irgendwie. Ganz ehrlich: Mein Verdienst müsste sich um ein paar Klassen erhöhen, um es nicht obszön zu finden, für gelegentliches Musikhören 300 € für die Kopfhörer auszugeben. Die alten habe ich ja mehr oder weniger unwissend genutzt, ich ignorantes Arschloch. Empfehlen würde ich sie immer noch jedem, der den Preis zahlen kann.

OK, irgendwelche neuen hab ich ja dennoch gebraucht. In den Kommentaren zum alten Post sind ja von euch jede Menge Empfehlungen reingeschwappt, die ich mir allesamt zu Herzen genommen habe. Gut, einige waren preislich aus dem Rahmen, aber ich hab alle irgendwie abgeklopft und wenn möglich mehrere Tests gelesen. Am Ende stand eine Preis- und Emotionsentscheidung: Die Teufel Aureol Massive.

Mir war klar, dass ich keine 20€-Kopfhörer für meine Ansprüche brauchen kann, welche für 200 € konnte und wollte ich mir nicht leisten. Die Teufel schienen mit 70 € ein wirklich guter Kompromiss zu sein und nach dem ersten Testhören bin ich nicht enttäuscht. Nein, eher begeistert.

Mein Problem mit Kopfhörern ist ja: Ich brauche sie zum lauten Musikhören! Ich lebe in einer Wohngegend, in der Schreien zum anerkannten Sozialverhalten gerade unter Ehepartnern zählt, da kann ich mit Metal auf Zimmerlautstärke nachts niemanden ärgern. Aber beim Durchspülen der Birne braucht man dann ja nicht unbedingt Kollateralschäden in den 5 umliegenden Wohnungen. Und natürlich sind große Lautstärken bei Lautsprechern schwierig. Beim einen kreischen einem die Höhen die letzten Fetzen Trommelfell aus den Ohren, beim nächsten zerfetzt schon der leiseste Hauch von Bass die ersten Membranen und produziert nur noch knackendes Sound-Gequarke. Bei meiner Musikvorliebe zwischen Metal und HipHop kommt man da schnell an Grenzen. Und wenn man dann den „ultracoolen DJ-Profi-Party-Bass-Boost-Mega-Ear-Fledderer 5000+“ auf dem Ohr hat, merkt man, dass er eine Detailwiedergabe hat, als ob man sich gerade DVDs auf einem Monochrom-Display von 1980 ansieht.

Gleich vorweg: Im letzten Punkt scheinen mir die Teufel durchaus Nachholbedarf zu haben. Die gute alte Delicate Sound of Thunder
von Pink Floyd liefert zwar eine beeindruckende Bass-Line bei One of these Days, beim Intro von Time klingt aber die ein oder andere Glocke durchaus etwas dünner als über die Boxen. Dafür glänzt eine meiner Lieblings-Live-DVDs, die San-Diego-Aufnahme von der Binge & Purge von Metallica hier besonders. Während sie über die DT880er (und meinen PC) ein bisschen schwachbrüstig wirkte, knallt es mit den Teufeln richtig. Fazit: Ein bisschen basslastig sind sie. Das will ich nicht unbedingt gutheißen, aber ich kann ihre Eskapaden mit meinem Marantz-Verstärker ggf. problemlos  ausbügeln. Fürs Violent Brain Resetting via Noise sind sie jedenfalls große Klasse! 🙂

Ja, und dann die Lieferung. Die war fix binnen anderthalb Tagen. Der Umfang kann sich erst recht sehen lassen. Ich weiss nicht, was andere Hersteller zu Kopfhörern dieser Preisklasse beilegen, aber ich finde 2 unterschiedliche Kabel zuzüglich aufschraubbarem (und wohl vergoldetem) Adapter grandios. Insbesondere, da es sicher ein Glaubenskrieg ist, ob man nun glatte oder Spiralkabel bevorzugt. Kopfhörerseitig sind die Stecker verriegelbar – was allerdings auch notwendig ist. Dennoch: Austauschbare Kabel sind immerhin mehr, als meine alten Beyerdynamic zu bieten hatten.

Zur Dauerbequemlichlkeit kann ich noch nichts sagen, aber nach ein bis zwei Stunden sitzen sie noch recht gut – trotz meines Quadratschädels mit erhöhtem Transpirationsfaktor.

Einen direkten Vergleich zu den DT880ern kann ich nicht mehr machen. Ich hüte mich aber ohnehin vor der Aussage, diese könnten durch so einen ungestümen Jungspund an die Wand gespielt werden. Wenn es allerdings mal basslastiger sein soll, dann haben die Teufel hier ihre Stärken. Fuck, was rockt das gerade 😀

PS:

Ich kriege für den Text hier kein Geld, ehrlich! OK, die Amazon-Links sind Ref-Links. Aber die Teufel flashen mich gerade echt. Danke nochmal an Arne wegen seinem Hinweis damals!

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Mein lieber Schwan…

Reisen, Röcheln, Riesenkraken 9

Und so landete ich also am Steuer eines Autos, das mit 5 Personen und grob 30 kg Essen beladen war. Dazu Anlage, Einweggeschirr und gute Laune. Über die Fahrtauglichkeit meines fiebergeschädigten Körpers zu diesem Zeitpunkt lässt sich sicher vortrefflich streiten, aber es war mir egal. Mir war an diesem Abend eigentlich alles egal. Nur nicht, dass ich meinen goldwerten Parkplatz in Gablenberg wieder aufgeben musste, weil wir die Margarine vergessen hatten. Margarine!

Aber das Schicksal meinte es gut mit uns, mit mir. Der Parkplatz existierte immer noch und die Party wurde locker eine 11 auf der Skala bis 10.

Wie bereits erwähnt, haben wir bei alten Bekannten gefeiert. Die hatten nie die schönste Kneipe, dafür aber den gemütlichsten Umgang mit uns, was wahrscheinlich daran liegt, dass ich in dort schon Stammgast war, als ich noch kaum Bier trinken durfte. Das Wirtsehepaar hat sich mit einer unglaublichen Begeisterung auf diese Party gefreut, so dass es schon deswegen richtig war, dort zu feiern. Außerdem haben sie uns als Geschenk einen durchaus vorzeigbaren Rabatt auf die nicht gerade kleine Getränkerechnung gegeben 🙂

Also wer in Stuttgart-Gablenberg mal im Schwanen aufschlagen sollte, darf von mir grüßen.

Nun, die Party. Ich hab mich oft daran versucht, aber eine gute Party in einem Blogeintrag zu schildern, ist unmöglich. Es sind alle eingeladenen Leute gekommen und noch ein paar extra. Manch einen hatte ich seit 5 Jahren nicht gesehen, bei den anderen war es auch so schön. Wir haben die kleine Kneipe fast alleine gefüllt, die Leute haben getrunken, gesungen und in einem Fall sogar gekotzt. Wie auf den ganzen WG-Parties war es ein buntes Durcheinander an Leuten und trotz aller Unterschiede wurde einfach gefeiert und  jeder hatte wohl irgendwie Spaß.

Für mich war es interessant zu sehen, wie sich die Familie in das ganze eingliedert – was aber hervorragend lief. Während irgendwelche Lieder der Ärzte mitgegröhlt wurden, saß ich beispielsweise am Tisch mit meinem Vater und hab über die Rezepte für die Buffet-Speisen geredet. Dann kamen ehemalige Mitbewohnerinnen an und haben gratuliert und plötzlich saß Goran mit am Tisch und überreichte uns ein an einer Club-Mate-Flasche befestigtes besonderes Geschenk:

Geschenk mit Herz, Quelle: Sash

Das Schmuckstück (?) entstammt einem offenbar von ihm selbst gebauten 3D-Drucker, was ihn veranlasste, sich darüber auszulassen, wie sehr er sich mit dem CAD-Programm herumgeärgert hat um das zu entwerfen und und und. Dann folgte mein persönliches Highlight des Abends. Mein Vater, technisch nicht sehr versiert, dafür umso interessierter, fragte zu dem 3D-Drucker, was Goran mit selbigem sonst machen würde. Und Goran antwortete in seiner ganzen Dicht- und Schlichtheit wahrheitsgemäß mit:

„Hasen.“

Und irgendwie war das typisch für diese Party. Da saßen ein Mensch, der seit 40 Jahren einen Job macht, nur weil er Geld bringt und ein Typ, der 3D-Drucker baut um Häschen zu drucken an einem Tisch und haben sich unterhalten.

Während ich mich aus gesundheitlichen Gründen nur von Cola und Pfefferminztee ernährt habe, flog uns reihenweise überschwängliches Lob für das Buffet und die Party an sich zu. Die Menschen hatten sich aus ganz Deutschland (und Wien) eingefunden um zu feiern und das lief. Sicher war es für mich ein wenig betrüblich, nicht mittrinken zu können. Ich hab mich mit meinen Fieberträumen begnügen müssen, aber jedes Mal, wenn ich meinen Blick in irgendeine Runde hab schweifen lassen, dann hab ich zufriedene Gesichter gesehen. Lachende Menschen, angeregt diskutierende Menschen, nette Menschen. So scheiße es mir körperlich ging, so unglaublich war die innere Zufriedenheit an dem Abend.

Und am Ende kamen die Leute an und haben sich bedankt dafür, dass es zwar eine Hochzeitsparty, aber wenigstens mal eine richtig geile, war. Ich selbst habe die Szenerie irgendwann um die dritte Stunde nach Mitternacht alleine und auf Drängen besorgter Freunde verlassen. Mit dem Taxi ins Hostel, endlich ins Bett. Das sagt gleichzeitig alles und auch nichts. Weitergefeiert wurde nämlich dennoch – aber das ist nicht meine Geschichte.

Mein guter Freund sachma hat einen eigenen Text zur Party geschrieben – und hey: Er weiß im Gegensatz zu mir, was die Braut in der Hochzeitsnacht gemacht hat 😉

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Online-Gesindel

Ich rege mich gerne über überbordende Korrektheit auf und vertraue allgemein darauf, dass Menschen selber denken können sollten. Ich halte nichts von Warnhinweisen à la „Vorsicht, enthält Nüsse!“ auf Erdnuss-Dosen. Gestern hatte ich allerdings eine Art Erweckungserlebnis, das mir irgendwie an die Nieren ging.

Wir brauchen hier ein paar neue Lautsprecher in der Bude. Weil ich über Äonen hinweg verdammt geile Boxen meines Vaters aus dem Hause KEF bei mir stehen hatte, haben wir uns auch bei selbigen umgesehen. Und siehe da: Einsteigermodelle bieten sie auch an. Als versierter Online-Käufer sucht man dann ein bisschen rum und vergleicht Preise. Die KEF C3 finden sich bei Amazon beispielsweise irgendwo bei 200 €, redcoon.de bietet sie aber für respektable 119 € an.

Na, aber hallo!

Ozie und ich machen gerade ohnehin eine ausgedehnte Shopping-Tour im Netz, da wir uns einige Hochzeitsgeschenke selbst kaufen wollten. Also haben wir uns umgesehen und uns auch die heiß ersehnte Wii dort eingepackt. Als Ozie gerade das Bestellformular abschicken will, wundere ich mich über den Gesamtbetrag. Und – o Wunder! – der ist mehr als 100 € zu hoch. Warum? WTF?

Der Fehler ist schnell gefunden: Die KEF-Boxen. redcoon.de gibt nämlich tatsächlich bei den Boxen den Stückpreis an. Das kann man noch ok finden, richtig absurd wird es dann aber insofern, als sie die Boxen selbstverständlich wie jeder Händler nur im Paar ausliefern. Ergo: Ozie hat die Box für 119 € in den Warenkorb gepackt und redcoon hat daraus gleich 2 gemacht – natürlich zu je 119 €.

Hier mal die Produktseite mit dem Preis.

Keine Frage: Da steht „Stück“. Man kann jetzt natürlich sagen, dass man das ja hätte wissen können, aber meiner Meinung nach fällt der Hinweis echt zu dünn aus, um das noch ehrlich zu finden. Es wird beim Einkauf kein Hinweis gebracht, dass sich der Preis verdoppelt, es scheint echt alles darauf ausgelegt zu sein, dass man versehentlich einfach bestellt. Und bei größeren Einkäufen kann das ja wirklich mal fast untergehen…

Für Ozie und mich war klar: Nicht nur die (nun auch bei amazon billigeren) Boxen bestellen wir dort nicht, sondern gar nix! Nicht jetzt und nicht später! Wer der Meinung ist, sich derart unfair auf Kosten der Kunden bei Preissuchern vordrängeln zu müssen, darf gerne sterben gehen!

Also überlegt euch zweimal, ob ihr dort was kaufen wollt.

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Geschäumt und geschüttelt

Reisen, Röcheln, Riesenkraken 8

Der Mittag nach dem Standesamtsgedöns war immer eine der größten Sorgen von Ozie und mir. Wir hatten uns gewünscht, irgendwas mit den paar anwesenden Familienmitgliedern zu unternehmen. Wirklich viel eingefallen ist uns aber nicht, da im November allgemein das Wetter nicht zum auswärtigen Spaß einlädt, die Altersgruppe von 20 bis 55 reichte und keiner der Angereisten ein Interesse an Autos hat. Letzteres schreibe ich vor allem, weil als Vorschlag von allen (!) Angefragten immer wieder das Mercedes-Benz-Museum genannt wurde. Einen Besuch wert gewesen ist das Teil schon immer – aber so gerne ich mir mal wieder orangene Versuchsfahrzeuge mit Wankelmotor ansehen würde, man muss zugeben, dass man Autos schon auch mögen muss, um das toll zu finden.

Letztlich ist aus all den Überlegungen ein einfacher Café-Besuch geworden, was zumindest mal nicht die dümmste Idee gewesen ist. Bereits direkt nach unserer Ankunft – noch vor dem Check-In im Hostel haben wir eines von zwei in Frage kommenden Cafés ausgekundschaftet, für gut befunden und für diesen Nachmittag reserviert: Das Hüftengold.

Hatte ich schon irgendwo erwähnt, dass unsere Planung ineinandergegriffen hat, als wäre sie von vernünftigen Leuten gemacht worden?

Glücklicherweise hat sich herausgestellt, dass unsere Familien trotz Ost-West-Unterschied keine verfeindeten Spezien sind und das gemütliche Kaffeenuckeln war recht entspannt. Passend zum besten Winterwetter (immerhin mit etwas Sonne) schlürften wir irgendwas zwischen heißer Schokolade (Sash) und einem ersten Hefeweizen (Sashs Vater) und unterhielten uns über dies und das. Da wir jedoch die Laune der Anwesenden nicht überstrapazieren wollten, wurde die Veranstaltung recht früh, schätze mal 14 Uhr, wieder beendet und wir gaben den meisten nochmal die Chance auf Freizeit. Außer Ozies Onkel und Tante. Die wurden in die Küche abkommandiert.

Was dort noch zu tun war, war glücklicherweise überschaubar. Es ging um letzte Kuchenglasuren, das Herrichten von Wurst-, Käse und Gemüseplatten, sowie als größter Punkt das Braten der später so beliebten Gemüseburger. An diesem Punkt muss ich anfangen, ein paar Worte über meine Krankheit zu verlieren. Während ich in Stuttgart ein paar Tage erkältet war und etwas platt in der Ecke herumlag, sonst aber annehmbar fit war, brach es an dem Abend endgültig aus. Dass ich kaum noch Luft bekam, hab ich anhand des Hostels schon geschildert, an diesem Mittag kam dann allerdings gleich noch Fieber dazu. Ich hab keine Ahnung, wie hoch es war, ich weiss nur, dass ich 4 Stunden nach der Trauung und 2 Stunden vor der Party mit Schüttelfrost im Bett lag und mir gewünscht hätte, die eigene Hochzeitsparty schwänzen zu können. ASS, Hustenstiller, Novalgin gegen die Kopfschmerzen: Am Doping hat es nicht gemangelt. Dennoch kann ich mit Fug und Recht behaupten, dass ich ein jämmerliches Bild abgegeben habe, als man mich um 18 Uhr geweckt hat, damit wir zur Party fahren.

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Ringkampf

Reisen, Röcheln, Riesenkraken 7

Das mit den Ringen ist ja auch so eine Sache. Beim Standesamt war es schlicht und ergreifend eine nette und schöne Tradition mit dem Ringtausch. Dieser Satz aber beinhaltet Adjektive, die weder Ozie noch ich so in einem Satz über das Tragen von Ringen verwenden würden. Die naheliegendste Lösung mit den Halsketten scheitert daran, dass sie zumindest für mich ähnlich… naja… ganz frei raus: eklig zu tragen sind. Ich mag keinen Schmuck, Ozie eigentlich auch nicht. Unsere Lösung fanden die meisten überzeugend:

Schlüssel-Bund, Quelle: Sash

Unser Gedanke dazu war recht einfach: Da nerven die Ringe nicht und man hat sie dennoch symbolisch immer bei sich. Die wirklich krönende Interpretation hat dann allerdings der Schwob, seines Zeichens mein Bruder, anlässlich der Hochzeit geliefert:

„Passt doch: Wenn de’n Ring verliersch, brauchsch au gar ned erschd hoim komme!“

😀

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