DRV und FA

Montag ist Comedy-Tag! Zumindest, wenn man diesen Tag nutzt, um mal ein paar Altlasten loszuwerden. Zum Beispiel mal Erkundigungen einholt bei der Rentenversicherung oder dem Finanzamt, wie das denn nun ist als Verheirateter. Wer braucht noch welche Unterlagen? Muss ich dies oder das oder beides oder nix irgendwohin briefen, faxen, mailen?

Nun gut, gegenwärtiger Stand der Ermittlungen:

Das Finanzamt hat mir bisher zwar schon bis zur richtigen Durchwahl verholfen, allerdings wird die Annahme des Telefonats immer noch verweigert. Mir bleibt nur, mich mit dem zugekoksten Xylophonspieler auseinanderzusetzen, der sich während der Wartezeit selbst die klassische Musik näherbringt. Bis ich wieder rausgekickt werde.

Zwischendrin hab ich die Rentenversicherung erreicht, die sich seit einer Woche nicht auf meine Mail gemeldet hat. Das ging schnell und komplikationslos und am Ende hatte ich die beruhigende Info, dass ich selbst erst einmal nichts tun muss, so lange sich mein Name nicht geändert hat.

30 Minuten später erhalte ich dann eine Antwort auf die oben erwähnte Mail, in der ich exakt dieselbe Frage gestellt hatte:

Sehr geehrter Herr Bors,

ja die Änderung muß mitgeteilt werden, indem eine Kopie von der
Heiratsurkunde eingereicht wird und der alte Sozialversicherungsausweis mit
zurückgeschickt wird.

Mit freundlichen Grüßen,

XXX*

Das ist dann selbst für mich zu viel. Dafür muss man sich einfach bedanken! Hab ich vor wenigen Minuten auch gemacht:

Vielen Dank für ihre Antwort, sehr geehrte Frau XXX.

Etwas irritiert habe zur Kenntnis genommen, dass sie mir das komplette
Gegenteil dessen raten, was mir vor einer Stunde am Telefon erklärt
wurde (Dass ohne Namensänderung von meiner Seite aus keine weiteren
Schritte zu unternehmen sind).

Da mir dieser Gedanke zugegebenermaßen mehr zusagt (zumal ich meinen
Sozialversicherungsausweis bei der Arbeit mitführen muss), werde ich
mich vorerst an den Rat ihrer Kollegin halten und freue mich auf eine
Nachricht von der Deutschen Rentenversicherung, sobald eine einheitliche
Lösung gefunden wurde.

Mit freundlichen Grüßen,

Sascha Bors

Jetzt bin ich ja mal gespannt, ob die Montags auch so viel Humor haben wie ich. 🙂

Nachtrag:
Keine 20 Minuten nach der Mail habe ich ein Rückrufangebot erhalten. Da erklärte mir Frau XXX, das alles wäre nur „etwas verwirrend“ gewesen, weil sie aus meiner Anfrage nach einem geänderten Familienstand geschlossen hat, ich hätte meinen Namen geändert. Den Rest des 10-minütigen Telefonates haben wir damit verbracht, über den hypothetischen Fall zu reden und dass das schon korrekt wäre, WENN ich denn den Namen geändert hätte. Irgendwie kurios, da ich gleich festgestellt habe, dass das ja auf einen Menschen in meinem – äh – näheren Bekanntenkreis zutreffen könnte. Aber gut, schließlich hab ja ich angerufen. Da konnten wir das natürlich nur hypothetisch und nicht für Ozie direkt klären… *kopfschüttel*

Aber jetzt isses erledigt.

* Der Name wurde geändert, ich rate hiermit aufs Schärfste davon ab, danach zu googeln…

9 Comments

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9 Responses to DRV und FA

  1. Die Google-Ergebnisliste ohne SafeSearch ist aber äußerst… erregend. 😀

  2. Andrea

    Moin! Den Sozialversicherungsausweis in seiner alten Form gibt es nicht mehr und er muß auch nicht mehr mitgeführt werden. Halt das gute Stück also in Ehren!
    Herzliche Grüße von einer treuen Blogleserin, die auch Mitarbeiterin der DRV ist… 😉

  3. @Der Maskierte:
    Ach ja? 😉

    @Andrea:
    Ui, das ist gar nicht so schlecht. Meiner ist nach 10 Jahren im Geldbeutel nun auch nicht mehr, ähm, ganz frisch… 🙂
    Aber seit wann ist das so? Hab mich da ehrlich gesagt nie erkundigt, hab ihn halt dabei…

  4. Skrenn

    Montags sind die telefonstärksten Tage im Büro. Einfach die Hölle, man kommt zu nichts mehr. Insbesondere, wenn sich der Brötchengeber (in meinem Fall auch die Deutsche Rentenversicherung) ewige Erreichbarkeit auf die Fahnen geschrieben hat und es keine offizielle Auszeit von der telefonischen Erreichbarkeit gibt. Das führt dann dazu, daß es mit der Entgegennahme der Anrufe auch nicht klappt, weil man auch mal was anderes zu tun hat. Laufzeiten sind schließlich auch wichtig, insbesondere bei Rentenanträgen.

    Ich lasse dann auch mal das Telefon klingeln. Da wundert man sich teilweise über die Leute, die echt 15 Minuten lang immer wieder die Wahlwiederholung drücken. Wollen die mich von Klo holen? Das ist eine Sache, die man auch mal von der anderen Seite des Schreibtisches sehen sollte.

    Die Sache mit dem Datenschutz führt auch mitunter zu sehr skurillen Verboten und Lösungen im Büro. Insgesamt neigt man da – zumindest bei meinem Regionalträger – schon etwas zur Hysterie. Eine Antwort per E-Mail hättest du da nie bekommen. Die kann ja jeder lesen…

    Wenn ich ein Fax schicke, müsste ich theoretisch vorher beim Empfänger anrufen und mich da vergewissern, daß das Fax in einem Raum steht, in dem kein unbefugter Zugriff auf das Teil hat oder der gewünschte Empfänger daneben steht und es direkt in Empfang nimmt. Das hat schon was von „Lebensnähe“.

    Sorry, das musste jetzt mal raus. 🙂

    PS: Ich bin auch Bürger und kenne somit beide Seiten des Schreibtischs.

  5. @mt:
    Naja, wiegt ja nicht viel, das Ding 🙂

    @Skrenn:
    Ach, dass man mal nicht durchkommt, ist ja auch kein Problem. Es ist halt komisch, wenn man 2 grundverschiedene Antworten auf eine Frage kriegt. Dass man das immer auch mit einem Lächeln sehen muss, sollte eigentlich auch meine Mail zeigen. Wobei deine Kollegin zugegebenermaßen ein wenig ironiefrei war…

  6. Anonymous

    @ Sash: Ich habe es auch nicht anders aufgefasst. 😉

    Ironie ist halt nicht jedermanns sache- und man wird manchmal resistent dagegen, wenn man regelmäßig mit einem gewissen Maß an Irrsinn auseinandersetzen muß. Auch hier gilt wieder: Irrsinn von intern und von extern. Ich flüchte mich da mittlerweile in Sarkasmus, lasse ihn aber natürlich nicht an der Kundschaft aus.

  7. Andrea

    @Skrenn:
    *hihi* Welcher Regionalträger isses denn ?
    @Sash
    Frag mal 2 Ärzte oder 2 Juristen, dann hast Du auch jeweils 3 Meinungen… 😉
    In Deinem Fall denke ich, es hat wirklich ein klassisches Mißverständnis gegeben. Wie so gerne, wenn Menschen kommunizieren. Wenn keine Namensänderung, dann brauch ich auch nichts machen. Wenn Namensänderung, dann neu. Und wenn ein Mann fragt, dann unterstellt der Sachbearbeiter vermutlich, daß er nur nachgefragt hat, WEIL er seinen Namen geändert hat, denn sonst würde er ja nicht anrufen….denn der Sachbearbeiter denkt ja in seiner geistigen Checkliste nur: Keine Namensänderung – also braucht er auch nicht anrufen…
    Oder so, oder wie ? :-)))

  8. @Anonymous (Skrenn?):
    Das ist auch erwiesenermaßen ein guter Weg 🙂

    @Andrea:
    Ja, so in etwa könnte das gewesen sein. 🙂
    Das Wichtigste ist doch, dass man halbwegs gelassen bleibt. Ich hab vorgestern auch einem Menschen vom Vodafone-Kundenservice lachend ins Ohr geflötet, dass ich ihnen leider allerhöchstens eine Vier als Schulnote geben könnte – aber nur, weil in den letzten Monaten nichts gravierendes passiert ist 😀

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