Irgendwann in den nächsten Tagen werde ich wohl auch mal wieder eine eigene Pflanze besitzen. Die Tatsache, dass ich das bisher noch nicht tue, liegt weniger darin begründet, dass ich Pflanzen nicht mag, sondern mehr in meiner Arglosigkeit, mit der ich sie irgendwann versehentlich sterben lasse.
Aber – mein Glück – Pflanzen haben noch keine Möglichkeit gefunden, es einem übel zu nehmen. Sicher, sie werden braun, hässlich und irgendwann verholzen sie, aber zu dem Zeitpunkt, zu dem sie mich ärgern, weil sie sich nicht mehr problemlos in einen Bio-Müllbeutel pressen kann, wäre auch jede Hilfe zu spät.
Dass ich gerne eine Pflanze hätte, ist also eigentlich ein Wunsch, der so sinnig ist wie der der Nachbarn über uns nach einer Familie: Gar nicht. Während die Nachbarn schreien, toben und Gegenstände durchs Haus werfen, wird bei mir irgendwann der Tag kommen, an dem ich feststellen werde:
„Huch, dich gibt es ja auch noch!“
Daraufhin werde ich dem knusprigen Freund einen Liter Wasser verpassen, er wird nach langer Trockenzeit schlichtweg ersaufen und das war es dann. Ein Ende, dass ich der Familie über uns nicht wünsche, aber auch nicht ausschließen kann…
Nein, im Ernst: Ich möchte mich mal wieder mit einem Einzelversuch an Pflanzen herantrauen. Eine komplette Wohnung voller Grünzeug überfordert mich garantiert, schließlich ist unsere Wohnung so groß, dass ich manche Zimmer nur selten betrete. Aber eine Pflanze, noch dazu eine, die meine Liebe erwidert, die wird es hoffentlich schaffen.
Butter bei die Fische: Ozie hat heute Samen bestellt und neben anderen capsaicinhaltigen Köstlichkeiten in ihrer Obhut werde ich mich heranwagen, selbst eine Habanero-Pflanze großzuziehen. Bei meinem gering ausgeprägten grünen Daumen wird das nur klappen, wenn ich mir auch was davon verspreche – insofern sind Habis ja das Beste, was mir unterkommen könnte. Denn direkt nach Kartoffeln, deren vielfältige Verwendung natürlich weit über die von Habaneros herausgeht, kann man wohl sagen, dass dies meine Lieblingsfrüchte sind.
Ob mein kleiner mir noch unbekannter Liebling mir anders als sein Vorgänger aber auch tatsächlich Früchte bescheren wird, weiß ich natürlich noch nicht. Das beste Anbaugebiet ist Berlin im Vergleich zu Mexico beispielsweise ja eher nicht.
Aber ich werde euch auf jeden Fall auf dem Laufenden halten über dieses Experiment 😀
Sollte es wider Deinem eigenen Erwarten zu einer Ernte kommen – die Früchte trocknen und als Gewürz benutzen. Und die Früchte werden erst grün, dann schwarz, dann rot!
Aber was rede ich, jede Pflanze hat größere Überlebenschancen, wenn ich die Finger davon lasse! kAnn Dich also voll und ganz verstehen.
http://nachbarsgarten.blogspot.com/2012/02/ist-denn-schon-fruhling.html
Sehr gut! Habe die Überschrift nicht gleich dechiffrieren können, aber mir nach ein paar Sätzen auch gedacht, dass eine Pflanze aus der Gattung Paprika ein Gewächs mit überdurchschnittlichen Überlebenschanchen bei Dir sein könnte. 🙂
Wenn das Pflänzchen überlebt, wird es auch „im Norden“ Früchte bekommen können. Ich hab auf meiner Fensterbank (Braunschweig) eine Capsicum wasweißichum, an der gerade zwei Chilis wachsen.
Na dann gutes Gelingen. Ich wollte das auch mal probieren, erschien mir aber dann doch zu umständlich, nachdem ich mich eingelesen hatte: http://www.pepperworld.com/cms/anbau2/crashkurs-teil-1.php
Nach Teil 2 oder 3 (weiss es nicht mehr genau) hatte ich keine Lust mehr. Aber ich bin gespannt, ob es Dir gelingt.
@Petra:
Noch viel besser ist, sie frisch zu zerkleinern und dann einfrieren 🙂
@mm.:
Wir hatten damals mit Pepperonis auch Erfolge, die Habis wollten allerdings nicht so recht. Aber gut, demnächst dann ein neuer Versuch!
@Andreas O.:
Es kann schwierig sein, ist aber natürlich auch eine Frage, was man erwartet. Wenn man unbedingt die perfekte Pflanze mit möglichst hohem Ertrag haben will, muss man sich natürlich ganz schön ins Zeug legen. Ich denke, bei mir wird es eher so mittelprächtig 😉
Wo lag denn bei Habi1 das Problem? Zu früh dahingeschieden, keine Blüten, oder keine Früchte nach Blühen?
@mm.:
Trotz liebevollster Bestäubung wollten nach dem Blühen keine Früchtchen wachsen 🙁
Bei mir sind immerhin 2 von +-10 Blüten was geworden… dank künstlicher Befruchtung mit nem Wattestäbchen 🙂
Muss mal versuchen, rauszukriegen, was ich überhaupt habe.
@mm.:
Ich hab das damals mit einem extra feinen Pinsel gemacht. Irgendwie schon lustig 😀
Und berichte, was du hast!
Ja, ist schon ne tolle Beschäftigung 😀
Nach eingehenden Recherchen:
Ziemlich sicher ists ne Annuum; bei der Sorte bin ich aber ganz unsicher, könnte eine Cayenne sein… Vielleicht lässt sich beim Reifen mehr rauskriegen.
Ums genau zu erfahren, muss ich mal den Freund fragen, der sie mir geschenkt hat, dass der bei seiner Quelle fragt… keine Ahnung ob das klappt. 😉
@mm.:
Also mit Cayenne hatten wir auch ganz gute Erfahrung bezüglich der Zucht, das spricht so gesehen für diese Theorie…
Und ja: Schöne Beschäftigung! 🙂