Monthly Archives: Februar 2012

Die Geschichte von Jan (1)

Als Jan die Augen öffnete, gab sich die Sonne alle Mühe, seine Lebensgeister zu wecken. Keck strahlte sie ihm nach dem ersten Blinzeln seinerseits ins Gesicht. Jan nahm das wahr, dachte sich seinen Teil und artikulierte ihn dann auch:

„Leck mich!“

Dem Sonnenstand nach war es kurz nach Mittag und er wusste, er bräuchte allenfalls noch 3 Stunden warten, bis der dämliche Stern sich wenigstens hinter die Häuser in Berlin-Mitte verzogen hätte. Er zog seine Decke über den Kopf und stellte enttäuscht fest, dass der dünne Stoff nicht nur die Sonne durch ließ, sondern ihn zudem nötigte, dieses hässliche Blumenmuster anzustarren. Sonderangebot bei Ikea, immerhin günstig. Und mit geschlossenen Augen konnte er die Sonne – und das hässliche Blumenmuster – ja durchaus ignorieren.

Es kostete ihn keine zehn Minuten, wieder in einen ausgeprägten Tiefschlaf zu fallen. Gerade rechtzeitig, um auch vom klingelnden Wecker tödlich genervt zu sein, den er sich auf 12:47 Uhr gestellt hatte. Warum hatte er das?

Während er seinen Wecker mit einem seiner tigerpfotenförmigen Hausschuhe gekonnt vom Tisch fegte, überlegte er bereits. Was war heute? Welcher Tag überhaupt? Der 7. Februar 2012, aha. Und?

Kurz darauf stand Jan mit seinen Tigerpantoffeln im Flur vor dem Spiegel und sah sich fragend an. Irgendein abgebrochenes Plastikteil des Weckers hatte ihm beim Anziehen der Schuhe in den Fuß geschnitten. Folglich war sein Gesicht zusätzlich zu den üblichen Attributen komisch, unrasiert, müde und uncool auch noch schmerzverzerrt. Er beschloss, diesen Umstand zu ändern und schnitt eine Grimasse. Wieso bloß hatte er sich den Wecker gestellt?

Auf dem Küchentisch stand ein Glas mit abgestandener Cola, im Schrank daneben fand er eine Aspirin. Er schluckte die Tablette mit einer routinemäßigen Bewegung und verzog keine Miene, als er beim Nachspülen feststellte, dass die Cola nicht nur eklig schmeckte, sondern rund 50% Jack Daniels enthielt. Die dazugehörige Flasche überprüfend stellte er zwar nicht fest, warum er sich den Wecker gestellt hatte, wohl aber, warum er genau das vergessen hatte: Die Flasche war bis auf einen Bodensatz leer.

Während er weiter über den Umstand sinnierte, dass er sich ausgerechnet an einem Dienstag wecken ließ, kochte er sich einen Kaffee und legte sich seinen Bademantel um. Das Thermometer in seiner Küchenfunkuhr zeigte irgendwas zwischen -5 und -8°C, wahrscheinlich wäre es noch tiefer gestanden, wäre es nicht vor ein paar Monaten irreparabel beschädigt worden. Jan sah trotzdem hin und wieder darauf. Zum einen aus Gewohnheit, zum anderen um sich anschließend ärgern zu können, dass er die falschen Klamotten angezogen hatte. Der Februar war der dritte Monat in Folge ohne Arbeit und wenn man seine Freunde fragte, merkte man ihm das an. Glück für Jan, dass er sie sowas nie fragte.

Was zur Hölle sollte er an diesem eisigen Wintertag tun?

Was soll Jan jetzt tun?

  • Nach Anzeichen suchen, warum er den Wecker gestellt hat. (41%, 51 Votes)
  • Duschen! Duschen hilft immer! (36%, 45 Votes)
  • Im Bademantel nach draußen rennen und einen Schneemann bauen. (12%, 15 Votes)
  • Chillen. (11%, 14 Votes)

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Werbung oder so…

Nein, eigentlich will ich keine plumpe Werbung machen. Aber einer der Gründe, weswegen ich in den letzten Tagen nichts gebloggt habe, ist dieses Buch:

John Katzenbach – Der Professor

Ich persönlich bin ja ein großer Fan von Thrillern aller Art und liebe beispielsweise die Werke von Robin Cook, der seine Erfahrungen als Arzt in seine Arbeit mit einfließen lässt.

Inzwischen bin ich selbst fast etwas überkritisch geworden, weil ich mir jedes Mal denke, wie ich das Ganze geschrieben hätte. Nichtsdestotrotz sind die Romane von Katzenbach geil und fesseln immer wieder auf irgendeine Art. Ihr müsst nicht über meinen Amazon-Ref-Link auf die Seite gehen (was mich natürlich freuen würde), aber ich möchte Katzenbach auch einfach so allen empfehlen, die gerne mal was spannendes lesen.

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Die Geschichte von Jan (Einleitung)

Wie ich vor ein paar Tagen ja erwähnt habe, plane ich eine Fortsetzungsgeschichte. Voilà!

Na gut, das hier ist noch kein richtiger Teil davon, ich möchte das Ganze erstmal kurz erklären. Also: Ich schreibe eine Geschichte, immer abschnittsweise – als Blogeinträge. Die Geschichte heißt nun „Die Geschichte von Jan“. Auch wenn ich schon ein paar interessante Ideen hab, weiß ich wirklich noch nicht, wie lange das gehen wird und wo wir damit vielleicht mal hinkommen. Deswegen hab ich einen eher neutralen Titel gewählt, der nicht schon übermorgen nicht mehr passt. 🙂

Ich werde die Geschichte (hoffentlich regelmäßig) fortführen, und zwar unter der Zuhilfenahme von einer Umfrage immer am Ende eines Abschnitts. Dort frage ich mal wichtige Dinge zur Handlung, mal aber sicher auch Nebensächlichkeiten. Mit dieser Umfrage könnt ihr ein kleines bisschen mitbestimmen, wie es weiter geht, zumindest könnt ihr den Helden der Geschichte hier und da mal in ein Fettnäpfchen treten lassen oder dergleichen. Ich schreibe die Fortsetzung immer erst nach der Abstimmung. Versprochen!

Damit ich trotzdem nicht ewig warten muss mit dem Schreiben, ist die Umfrage aber nur einen halben Tag freigeschaltet. Wenn deswegen mal nur 5 Leute abstimmen, ist es ja nicht schlimm. Ich veröffentliche die Artikel pünktlich zur Mittagszeit, um Mitternacht ist dann die Abstimmung vorbei.

Für alle, die die Geschichte mal am Stück lesen wollen, habe ich eine neue Kategorie angelegt und die Ansicht so eingestellt, dass man in der Kategorieseite die ganzen Texte sieht und die Story so (mit etwas scrollen) am Stück lesen kann. In nächster Zeit sehe ich mal zu, dass ich noch einen Link hinbekomme, mit dem man gleich zur letzten Kategorienseite und damit zur ersten Seite des Textes kommt. Aber das ist ja unnötig, solange es erst eine Seite gibt 😉

So viel zum rein technischen Schnickschnack.

Nun zum Inhalt: Ich habe schon ein paar Ideen, aber da diese ganze Aktion für mich völlig neu ist, bin ich an Kritik immer interessiert. Also etwas mehr als ein „Laaangweilig!“ darf’s gerne sein. Auch falls jemand Ideen oder Vermutungen hat, wie es weitergehen könnte, einfach in die Kommentare damit! Ich lese mir das durch und vielleicht greife ich ja was auf. Vielleicht auch erst später mal, ich bin einfach mal gespannt, was kommt. Auch wenn ihr findet, der Abschnitt sei zu lang oder zu kurz: Sagt es. Ich werde wahrscheinlich selber ein bisschen Zeit brauchen, bis das richtige Vorgehen bei der Sache gefunden hab.

Aber ich freu mich drauf 😀

Ach ja: der erste Teil kommt heute Mittag!

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Krieg per Postwurfsendung?

Netter Schreibfehler, der mich irgendwie beim ersten Lesen verwirrt hat:

DHL = Defense Help Logistics? Screenshot: tagesschau.de via Google

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Mögt ihr Experimente?

Ich hatte vor einiger Zeit schon eine ganz lustige Idee. Also zumindest glaube ich, dass sie lustig werden könnte. Ich könnte im Rahmen meines Blogs eine Fortsetzungsgeschichte schreiben. Das alleine ist irgendwie noch nicht sonderlich spannend, zugegeben. Aber ich dachte darüber nach, am Ende jedes Kapitels, jeder Seite, also nach einem bestimmten Teil der Geschichte mehrere Möglichkeiten vorzugeben, wie es weiter gehen soll, über die ihr als Leser dann abstimmen dürft. Nicht so, dass ich die Handlung schon im Voraus benenne, sondern vielleicht dem Helden der Geschichte eine Entscheidung abverlange. Oder mal übers Wetter oder den Schauplatz des nächsten Kapitels abstimmen lassen.

Die Idee dahinter ist, dass auch ich zu Beginn noch nicht so recht weiß, was am Ende daraus wird. Und je nachdem, wie clever ich die Fragen wähle, euch mit einbeziehe in die Entwicklung des Ganzen.

Ich schreibe gerade recht viel auf unterschiedlichen Plattformen. Ein neues Großprojekt kann ich eigentlich nicht gebrauchen. Aber immer nur kleine aufeinander aufbauende Geschichten sind ja nichts weiter als Blogeinträge, die kann man ja immer mal zwischenschieben. 🙂

Ich würde dann hier eine neue Kategorie anlegen (und den Beginn direkt verlinken), sodass man bei Bedarf die ganze Geschichte ohne den Rest des Blogs mitverfolgen kann. Entweder mir fällt nicht viel ein und es wird am Ende eine dreiteilige Kurzgeschichte – oder aber es läuft richtig gut und am Ende kommt vielleicht ein geiler ellenlanger Roman dabei raus. Wer weiß? Ich wie gesagt noch nicht. Aber ich hätte Lust darauf, es zu versuchen. Wie findet ihr die Idee? Schließlich passt es nicht so wirklich in den bisherigen Blog – NOCH eine neue Seite will ich gerade allerdings nicht wirklich an der Backe haben. Ich vertraue auf eure Weisheit 😉

Sollen wir das mit der Fortsetzungsgeschichte angehen?

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