…passieren im Haushalt.
Das ist schon lange keine statistische Erkenntnis mehr, sondern ein geflügeltes Wort. Weiß ja jeder. Überhaupt ist das Leben lebensgefährlich, das halten einem die vielen Bagatellunfälle mit schweren Folgen immer wieder vor Augen. Trotzdem sah ich mich lange Zeit davon verschont. Dass ich mal im Bad ausgerutscht bin und mir ganz klassisch fast das Genick gebrochen hätte, ist über 10 Jahre her, an weitere Dinge kann ich mich kaum erinnern. Klar, ein Wadenbeinbruch beim Spielen mit Kindern kam 2008 noch dazu, aber aus der Berliner Wohnung glaubte ich lange, alle potenziellen Gefahrenquellen verdammt, bzw. mit dem Rest von ihnen eine gewisse Geschicklichkeit erlangt und die Gefahren selbst so minimiert zu haben.
Pustekuchen!
Ich selbst tapse zwar unbeholfen und unbeschädigt wie eh und je durchs Leben, aber Ozie ist von einer absoluten Pechsträhne begleitet seit einer Woche. Alles begann mit dem Zusammenbau ihres neuen PC. Obwohl immer sehr geschickt im Umgang mit Hardware, bekennt Ozie mit all ihren Computern Blutsbrüderschaft geschlossen zu haben. Irgendeine unsauber geschliffene Kante des Mainboards, eine Lamelle des Kühlkörpers oder eine Strebe am Gehäuse sorgte letztlich immer für Blutverlust. Die Computer übrigens haben das alles immer anstandslos überlebt.
Dieses Mal wehrten sich Kühler und Lüfter mehr denn je, aber die Operation gelang. Kaum, dass das erledigt war, eilte Ozie in die Küche, wollte sich Essen zubereiten und schnitt sich beim Reinigen eines Messers einen halben Zentimeter tief in den Daumen. Sie hatte es Stunden zuvor extra geschliffen …
Kaum dass wir diese Wunde mehr oder weniger fachgerecht verarztet hatten und das Schlachthaus die Küche gereinigt, schnitt sie sich erneut – ironischerweise beim Wegpacken ihres alten Mainboards in einen Karton. Der erste Schnitt beschäftigte sie die ganze Woche, ging zweimal wieder auf, zuletzt aber wichen der Verband einem Bärchenpflaster und das Bärchenpflaster durfte dann gestern früh auch ab. Alles gut verheilt, nichts entzündet.
Daraufhin schnitt Ozie sich erneut. Morgens in der Dusche bei einem ungeschickten Griff zu einer nicht ganz vollständigen Armatur – die so seit 5 Jahren in dem Bad hängt. An diesem Punkt hätten wir das mit dem Glauben an den Zufall aufgeben sollen und einfach alle gefährlichen Gegenstände wegschließen. Aber wir sind ja nicht abergläubisch! Es kam, wie es kommen musste:
Beim Kochen gestern Abend verbrühte Ozie sich beim Abgießen der Spaghetti. Nicht übermäßig großflächig, aber dafür schön schmerzhaft. Ich schneide ja gerne die Tomaten für sie, während sie dazu nicht in der Lage ist. Aber ich tue es so langsam mit einer gewissen Angst, sobald ich das Messer sehe …