Monthly Archives: Oktober 2012

Schuld beglichen

Letzte Woche hab ich nach einem abendlichen Einkauf mal wieder meinen russischen „Freund“ getroffen. Wie eigentlich zu jeder Tageszeit war er mäßig bis übermäßig alkoholisiert und furchtbar begeistert, mich zu sehen.

Das hat noch nie auf Gegenseitigkeit beruht. Zugegeben, dank meines Schlafrhythmus bin ich hier auch schon um 7 Uhr betrunken einkaufen gegangen, aber jedes Treffen mit ihm stellt mich vor Probleme. Sprachprobleme. Der Kerl kann quasi kein Deutsch und kein Englisch. Und es interessiert ihn auch nicht, er spricht dann halt russisch – ganz gleich, ob es wer versteht.

Aber gut, ich kam schwer bepackt mit 2 Tüten und einem Kasten Bier aus dem Kaiser’s und er kam zufällig vorbei, fragte mich irgendwas und schielte so auffällig unauffällig auf meinen Kasten Bier. Ich hab eine der Flaschen gepackt, sie ihm in die Hand gedrückt, ihm auf die Schulter geklopft und ihm einen schönen Abend gewünscht. Keine Ahnung was er eigentlich von mir wollte – aber das Ergebnis fand er wohl ok.

Und er ist gegangen.

Hey, 80 Cent für ein Lächeln! Das ist ein guter Tarif. Außerdem hat er mir ja damals auch ein Bier ausgegeben. Vielleicht sind wir jetzt quit, vielleicht hab ich jetzt auch bei irgendeiner Mafia was gut. Keine Ahnung, ich versteh den Kerl ja nicht. Aber wie dem auch sei: Hat sich gut angefühlt, war also in Ordnung so 🙂

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Leider kein Feingefühl

Jetzt hab ich mich erst über eine Medienanfrage ausgelassen, dann kommt alles noch dicker und dusseliger. Zunächst eine Anfrage von der BZ. Schön nett formuliert und alles ganz schnuffig – ändert aber nix dran, dass ich mit dem Springer-Verlag niemals zusammenarbeiten werde. Und schon dreimal nicht für eine Boulevardzeitung. Aber vielleicht findet die Redakteurin beim weiteren Recherchieren meinen Text für interessierte Journalisten ja selbst … 😉

Ein richtiges Schmankerl hab ich aber heute bekommen:

Hey,
Ich arbeite im Auftrag vom XY Theater Berlin und zur Zeit verlosen wir Tickets für die Show A und B.
Pro Gewinnspiel werden jeweils 2 Tickets verlost. Das Stück können Sie sich aussuchen. Content sowie auch Bilder werden von meiner Seite aus zur Verfügung gestellt.
Falls Sie interessiert sind oder noch weitere Fragen haben, stehe ich Ihnen selbst verstündlich zur Verfügung.
MFG

Ich finde die Idee, Freikarten zu verlosen ja eine nette Idee, wo interessierte Leser auch noch was davon haben.

ABER: Wie wäre es mal mit einer Anfrage? Oder einer Erklärung, was genau ich jetzt damit zu tun habe? Es gab nicht einmal einen Link zu der Seite. Aber klar, ich hab nix besseres zu tun, als mal eben schnell irgendwas in irgendeinem meiner Blogs zu machen, weil mir jemand was von Freikarten schreibt. Das ist hiermit dann irgendwie auch geschehen – ich vermute aber, aus den Karten wird so nix … aber das ist ja selbst verstündlich.

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Von verfatzten Stühlen

Ich finde es nicht schön, aber lustig. Sprache ist was wunderbares, Dialekte sind es erst recht. Auch für Beleidigungen:

Verfatz Da Du Klappstuhl an einem Fahrplan

Ohne (weitere) Worte. Quelle: Sash

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Ich schwöre …

Es ist noch nicht einmal ein Jahr her, dass ich mit der Hochzeit ein sicher nicht gerade unwichtiges Versprechen gegeben habe – noch dazu eines, bei dem mehr als bei allen anderen stets unklar ist, ob man es halten können wird. Dennoch habe ich am gestrigen Abend ein weiteres abgeben müssen, ebenfalls Ozie gegenüber. Wir nennen es

Das heilige Handschuh-Versprechen

Ich muss gestehen: Ich kann Handschuhe nicht sonderlich gut leiden. Ich erkenne ihre Nützlichkeit an, aber meist ertrage ich lieber ein wenig Leid, als sie zu tragen. Schnee zum Beispiel! Wie oft wurde mir in meinem Leben gesagt, ich solle doch Handschuhe anziehen, wenn es schneit. Aber die perfekten Schneebälle, die man seinem Bruder ins Gesicht schmeißt, bauen sich nunmal ohne Schutz!

Und wenn wir an Hygiene denken, dann sollte ich am Besten im Taxi Handschuhe tragen. Ich weiß selber, wie gerne ich in der Nase popel, was weiß ich da, welche Körperöffnungen die Hände präferieren, die mir mein Geld geben?

Die einschneidendsten Erfahrungen aber – und da kommen wir langsam zum eigentlichen Thema dieses Artikels – hab ich diesbezüglich mit Chilis gemacht. Als ich frische Habaneros zum Einfrieren kleingeschnitten habe, tat ich dies ohne Handschuhe. Mal abgesehen davon, dass nach dieser Entscheidung zwangsweise jedes Sexleben (ausgenommen eines mit Handschuhen) erlischt, wurde meine linke Hand bei diesem Experiment taub und dieser Zustand hielt rund einen Monat an. Ich habe nicht einmal eine Ahnung, wie das biologisch möglich war, aber es war eine beeindruckende Erfahrung. Ich bin da bei Chilis ja ganz relaxt. Unvergessen auch der Moment, in dem ich in eine Habi gebissen habe, um der Verkäuferin im KaDeWe zu beweisen, dass diese mitnichten so scharf sind, wie es sich gehört.*

Aber Ozie baut ja gerade für uns beide jede Menge Chilis an.

Ein Foto unserer Fuego-Chilis

Langsam reifen sie ab … Quelle: Sash

Die bislang ertragreichsten sind die Fuegos (siehe Foto), eine NuMex Suave ist fast abgeerntet und die Habaneros kommen so langsam. Aber wir denken über die nächsten Generationen nach. Und aus reinem Ehrgeiz – einfach um behaupten zu können, wir hätten das mal gemacht – wollen wir uns auch an die Bhut Jolokia wagen. Und die erfordert dann vielleicht doch etwas mehr Vorsicht als mein Draufgängertum im capsaicinhaltigen Universum normalerweise vorsieht …

Und deswegen hat Ozie mir im Gegenzug zur in Aussicht gestellten Aufzucht das Versprechen abgerungen, dass ich die Jolokia ausschließlich mit Handschuhen anfassen werde. Heiliges Handschuh-Versprechen eben. Ich werde es überleben – vermutlich genau wegen der Handschuhe 😉

*für eine Habanero war sie tatsächlich mild. Es hat keine halbe Stunde gedauert, bis nichts mehr brannte. Ich hatte mich dennoch etwas verschätzt, weil ich zuvor nur an der Außenseite der Frucht probiert hatte und Chilis das meiste Capsaicin nunmal rund um die Scheidewände speichern.

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