Ostern, ehrlich jetzt?

Ich gebe zu, dass ich ein wenig betrübt bin, weil die Taxi-Umsätze zu Ostern schlimmer sind als im Januar. Aber darüber hinaus waren die letzten Tage einfach auch so mal wieder schwer zu ertragen. Der Tatsache geschuldet, dass die Katholiken derzeit einen neuen und in ihrem Sinne verhaltensauffälligen Papst haben und es zudem mancherorten schneit, schwirren die Nachrichtenmeldungen über das wichtig(st)e Fest der Christen nur so um einen herum.

Und, ganz ehrlich, das stimmt mich traurig.

Wir schreiben das Jahr 2013, idiotischerweise auch noch den Bibelgeschichten wegen. Wir sind ein paar Jahrhunderte über die schlimmsten Verfehlungen der meisten Religionen hinweg, nutzen das Internet – sogar unterwegs – und nehmen gegen die in dieser Jahreszeit grassierende Erkältung wie völlig logisch erklärbar Medikamente unserer Wahl ein. Wir bezeichnen uns als aufgeklärte Menschen, behaupten zumindest aber mal, wenigstens ethisch und moralisch besser zu sein als die Generationen vor uns.

Und feiern Ostern.

Ich hab wirklich nichts gegen lustiges Eiersuchen im Garten für die Kinder und kann auch verstehen, dass man an Feiertagen mal seine Familie sehen will. Und den meisten ist das Osterfest eine nur allzu weltliche Begebenheit ohne tieferen Sinn. Aber noch immer ist es in diesem Land Gesetz, an Karfreitag keine Tanzveranstaltungen zu erlauben.

Weil eine beschissen irrationale Sekte um den Tod eines angeblich übernatürlichen Wesens trauert.

Ich bin für Religionsfreiheit. Ehrlich. Und das zu schreiben, verlangt mir einiges ab – nämlich die Dummheit der Menschen zu akzeptieren. Aber ja, ich gestehe es jedem zu, an Dinge und Personen zu glauben, die objektiv betrachtet Humbug sind. Ich finde das peinlich, lächerlich, traurig und teilweise verachtenswert, aber die Freiheit der Menschen ist mir wichtiger als mein persönliches Empfinden. So gesehen: Viel Spaß mit Ostern!

Im Gegenzug werde ich aber nie akzeptieren können, dass mein Leben beeinflusst werden soll von irgendwelchen Riten, die geistgläubige Irre dummerweise vor ein paar Jahrhunderten als vermeintliche Wahrheit in den unaufgeklärten Köpfen irgendwelcher Idioten platzieren konnten. Dass nach wie vor Gesetze – die zum Wohl aller gemacht sein sollten – einen Unfug stützen, der beloppter ist, als ich es mir je ausmalen könnte. Wir reden hier von Toten, die wieder zum Leben erwachen; von Schwangerschaften ohne Sex; von Geistern und einer Fülle an Dingen, die heute wahrscheinlich heilbar sind …

Versaue ich mit diesem Eintrag jetzt die Stimmung? Oh, Entschuldigung!

Nee, im Ernst: Es rennen eine Menge Bekloppte durch die Welt, aber wenn es um den Glauben geht, dann soll man gefälligst die „Gefühle“ der Gläubigen nicht verletzen. Na Prost Mahlzeit! Hat mich mal wer gefragt, ob ich als Kind mit unwahrer Scheiße vollgesülzt werden wollte? Natürlich nicht. Meine Eltern – obwohl keinen Fatz gläubig – haben mich trotzdem mal besser taufen lassen, damit ich mir nicht versehentlich irgendwelche Jobchancen verbaue. Und ich bin nicht Fünfzehnhunderthastenichtgesehen geboren.

Eine Gruppe psychisch nur begrenzt für zurechnungsfähig zu erklärender Leute verbietet mir und dem Rest der Nation das Tanzen und Feiern. Und unsere Kanzlerin reiht sich ein und findet das alles völlig normal. Nee, is‘ klar!

@FreXxX hat es bei Twitter auf den Punkt gebracht:

„ich frage mich, was an ‚trennung von staat und kirche‘ so schwer zu verstehen ist,“

14 Comments

Filed under Politik, Vermischtes

14 Responses to Ostern, ehrlich jetzt?

  1. Ich stimme dir aus vollem Herzen zu… So wie du schreibst, so ist es…
    Aber ich denke allmählich, dass mit dem Zunehmen des religiösen Wahns auch die allgemeine Dummheit zunimmt…

  2. ein Matthias

    Obwohl getauft, halte ich mich jetzt nicht so für den Glaubensverfechter und einen Gottesdienst besuche ich auch nur zu Weihnachten….
    aber:
    Niemand beklagt sich, dass er an einem (kirchlichen) Feiertag nicht arbeiten (im Sinne lohnabhängiger Erwerbsarbeit) darf, nur dass er nicht tanzen darf.
    Man sollte nicht vergessen, wenn die Trennung Staat und Kirche bis zum letzten Punkt und Komma durchgezogen würde, gäbe es nur noch den 1. Mai und den 3. Oktober als amtlichen Feiertag (da darf man auch jetzt schon tanzen), für alle anderen ehemaligen Feiertage kann sich dann jeder individuell Urlaub nehmen und dann wie an jedem anderen Urlaubstag auch, tanzen und saufen wie er lustig ist.

    Meiner Meinung nach ist es also verkraftbar, an gerade mal einer handvoll Tagen im Jahr sich etwas einzuschränken, vor allem wenn man diese freien Tage als nichtgläubiger Mensch gewissermaßen „unverdient“ geschenkt bekommt.

  3. Quacki

    @ein Matthias: Zuckerbrot und Peitsche, und Sonntage sind unser Zuckerbrot 😉 Lustigerweise ja nicht für Sash, der fährt Taxi am Tage des Herrn (Ketzerei!).

  4. icke (ein Johannes)

    An meinen Apostelkollega Matthias:
    Ey, Keule,
    also, wir wissen doch beide das die Kirchenoberen anno Zwieback alles dafür getan haben um den Katholizismus und damit ihre Macht auszubreiten und sich dabei dem alten Trick der Römer bedient haben: Wir lassen den „Wilden“ ihre heiligen Feste, besetzen sie aber mit unserer Symbolik. Klappt immer!
    Glaubst du etwa das die Germanen sich jemals ihr Winterwende hätten nehmen lassen? Da passte Weihnachten doch wie Arsch auf Eimer!
    Und die wohl überall, in Gegenden mit strengen Wintern, üblichen Frühlingsbräuche und Gottheiten der Fruchtbarkeit, Erneuerung, etcpp, umzuwandeln in Ostern und dem Humbug mit der Auferstehung ist einfach genial!
    Das karge Leben und Hungern am Ende eines Winters wird zur (freiwilligen) Fastenzeit umgedeutet und aus der Wiedergeburt der Natur wird die Wiedergeburt Jesu. Haha, echt mal, das is PR-Arbeit allererster Güte! Heute wären die alle sackreiche Bankmanager (OK, früher warn sie sackreiche Kirchenlords, nich soviel unterschied)
    Was ich sagen will lieber Matthias: Ich bin ziemlich enttäuscht was da aus unsere Religion gemacht wurde. Wär ich heute nochmal Apostel, würde ich nichts mit der Kirche zu tun haben wollen. Und deshalb möchte ich solche Lügengeschichten nicht mehr decken und schon garnicht verbreiten…
    Wenn den heutigen Menschen ihre kirchlichen Feiertage genommen werden würden (haben die Gewerkschaften da eigentlich garnichts mit zu tun, oder warum lässt du die raus?) , dann hätten sie immer noch deren Vorgänger. Oder sie denken sich selber welche aus – zum Beispiel jeder Monats 15. ist frei!
    Wenn der Staat dann noch alle Vergünstigungen, die der Kirche in ihren runzeligen Arsch geblasen werden, einstellen und diesen unglaublich riesiegen Haufen Kohle mitsamt der Kirchensteuer sinnvoll einsetzen würde, dann würde das sicher für ne Woche vom Staat bezahlten Urlaub für ALLE reichen!
    Und hey, diese modernen Leute meckern, glaub ich, nich nur weil sie nicht tanzen dürfen, sondern weil sie nicht gerne bevormundet werden. Schon garnicht von so einer unglaubwürdigen, bigotten(!) und verranzten Rentnerpossie!
    Nichts für ungut, dein Johannes

  5. ein Matthias

    @ Johannes
    Ich versuche mal ein paar Repliken, angefangen vom Ende deines Beitrages.

    Ja, sie sind verranzt, unglaubwürdig und bigott. das bekomme ich eben in den Nachrichten bestätigt, Lammert fordert eine Diätenerhöhung für die Abgeordneten, und damit es nicht so aussieht als ob sich die Volksvertreter (das mit Staubsauger- Versicherungs- und Volksvertreter dürfte ja bekannt sein) ihre Diätenerhöhung selbst beschließen, soll es noch schnell der jetzige Bundestag tun.
    War jetzt nur ein Beispiel.

    Aber dass diese modernen Leute nur deswegen meckern weil sie sich nicht bevormunden lassen wollen, nein das glaube ich nicht.
    Die meisten dieser „modernen“ Leute (nicht alle und hier anwesende sowieso nicht) die über das Tanzverbot meckern, wissen nicht mal um den wirklichen/vorgeblichen Grund für die verschiedenen Feiertage geschweige denn deren vorchristliche Bedeutung.

    Ich verlange auch nicht die Streichung der Feiertage, aber solange diese Tage mit der christlicher Tradition benannt und begründet werden, kann man eben auch die daraus folgenden Regeln einhalten.
    Es betrifft doch ohnehin nur Karfreitag, Totensonntag und den Abend des 24. Dezember, der Volkstrauertag ist ein staatlicher Feiertag.

    Und nachdem ich versucht habe, mich auf Wikipedia schlau zu machen, lese ich, dass das ganze Palaver über Tanzverbot Sash eigentlich momentan überhaupt nicht berühren dürfte, denn in Berlin gibt es anscheinend keinen einzigen Tag im Jahr, an dem vor 4 Uhr und nach 21 Uhr ein Tanzverbot herrschen würde. Und vor 21 Uhr geht keiner tanzen, in Berlin schon gar nicht und arbeitet Sash ja auch oft noch nicht.

    Von den Gewerkschaften erwarte ich leider auch nicht viel. Wer seine eigenen Mitarbeiter unter dem selbst geforderten Mindestlohn bezahlt (oder war es gar im Aufstockerbereich?) …
    Auch ist den meisten „modernen“ Menschen ein neues Handy wichtiger als eine Gewerkschaftsmitgliedschaft.

    Und solange die Mehrheit unserer Bevölkerung eine sich laut Namen christlich gebende Partei (zwei Parteien) mit der Regierungsverantwortung in Bund und etlichen Ländern beauftragt – was soll sich da schon ändern. Da muß ich doch auch angesichts der übrigen, weitaus größeren Schweineren annehmen, dass es den Leuten egal ist, oder, schlimmer noch, sogar ihre Zustimmung findet.

    Auch wenn es nur eine relatve Mehrheit ist, wenn die anderen nicht mal den Arsch hochbekommen, wen auch immer wählen zu gehen, dann ist es ihnen scheinbar egal. Und mit solchen Leuten, denen schon der Gang zum Wahllokal oder das Ausfüllen eines Briefwahlscheines zwei mal in 4/5Jahren zu viel ist, wird man auch die Feiertage nicht auf ihre vorchristliche Bedeutung zurückführen (-streiten) können.

    Das ist meine Einschätzung der heutigen „modernen“ Menschen dem oftmals bereits das geringste Maß an Rücksichtnahme fehlt. Das geht über Auto über zwei Parklücken aus der Hand fallen lassen, Mülltonnen befüllen wie es gerade kommt (oder die Windeln gar aus dem Fenster werfen), die Waschmaschine oder Schlagbohrmaschine Nachts um elf Uhr betreiben und könnte von mir noch weiter geführt werden, im Großen wie im Kleinen.
    Selbst der Polizist in seinem Auto gestern beim Osterreiten in der Lausitz, musste erst gebeten werden, während der Friedhofsumrundung der Reiter (einem Gottesdienst), seinen Diesel abzustellen.

    Für mich hat das alles was mit sozialem Zusammenleben zu tun. jeder nimmt irgendwo mal Rücksicht auf andere und schon ecken alle weniger an.

  6. icke (ein Johannes)

    Wer sagt das (unsere) Politiker NICHT verranzt, unglaubwürdig und bigott wären? Was hat das eine mit dem anderen zu tun?

    Wir reden hier von der Kirche und darüber das sie immer noch sehr großen Einfluss auf unser aller Leben hat – egal ob ich selber an diesen, einen anderen, oder garkeinen Humbug glaube.
    Außerdem geht es um die Trennung von Staat und Kirche (die in D zwar im GG steht, es aber real nicht gibt!)

    Deine These war, das man der Kirche doch für die Feiertage dankbar sein solle und das es in einem säkularen Staat auch keine christlichen Feiertage mehr geben würde und wir nurnoch an zwei Tagen (zusätzlich) Frei hätten.
    Dem habe ich entgegengesetzt das die christlichen Feiertage eh nur adaptionen heidnischer Bräuche und Riten sind, man also getrost auch auf diese zurückgreifen könne, oder sich doch einfach selber welche ausdenkt (09.11, 08.05, „Tag der Trennung von Kirche und Staat“, …) – gerne auch besser im Jahr verteilt als bisher (jeder 1. Montag im Monat).

    Mit den ins Spiel gebrachten Gewerkschaften meinte ich nicht die heutigen Placebovereinigungen, sondern die früheren, die mit viel Blut unter anderem geregelte Arbeitszeiten und auch Arbeitsfreie(Feier)tage/Freizeiten erKÄMPFT haben.

    Leider hast du darauf nicht geantwortet, sondern nur ins „Ja aber“ Horn gestossen.

  7. Karl Napp mit der Holzbacke

    Ich möchte hier eigentlich gar nicht Position pro oder contra beziehen. Was ich aber absolut nicht verstehe, ist dieser militante Atheismus, der heutzutage teilweise anzutreffen ist. Beiden Seiten würde eine liberalere Grundhaltung guttun.

    Toleranz ist hier das Stichwort, und die äußert sich nicht in Worten wie Idiotie, beschissen irrationale Sekte, dumm, peinlich, lächerlich, verachtenswert, objektiv betrachtet Humbug, geistgläubige Irre, Unfug, bekloppt, psychisch nur begrenzt für zurechnungsfähig.

    Nicht irgendein anderer Beitrag hier in diesem Blog erreicht eine derart aggressive Rhetorik. „Ich bin für Religionsfreiheit. Ehrlich“ klingt hier eher wie „Ich habe nichts gegen Ausländer, aber…“

    Was hat die Religion oder eine Kirche dir angetan? Feiertage allgemein oder Tanzverbot sind Gesetze. Die erlässt nicht die Kirche, sondern der Staat, das/die Parlament(e). Dich hat niemand gefragt, als Dir irgendwas von Kirche in deiner Kindheit erzählt wurde? Ich habe damals vom Religions- in den Ethikunterricht gewechselt, ohne Probleme oder Nachteile… Und dass Deine Eltern Dich haben taufen lassen, kann man nun auch schwerlich der Kirche anlasten, sondern es war ihre freie Entscheidung.

    Zum Glück kann man heute in Deutschland ein weitestgehend religionsfreies Leben führen. Niemand muss Kirchensteuer zahlen, niemand muss an Weihnachten in die Kirche gehen oder seine Kinder taufen lassen. Das Tanzverbot ist einer der überhaupt allerletzten spürbaren Berührungspunkte. Ob das Verbot heute sinnvoll ist oder nicht, kann man diskutieren, und sicherlich spricht da sehr viel dagegen. Man sollte aber nicht so tun, als wäre das eine Einschränkung, die einem das ganze Leben versaut.

  8. Matthias

    Herrlich, und jetzt so einen Text bitte noch zu Zucker- und Opferfest.

    Aber darauf kann ich wohl bis zum Ende alle Tage warten.

  9. @ein Matthias:
    Das mit den Feiertagen ist doch das selbe wie mit der Nächstenliebe: Ist ein tolles Konzept, benötigt aber keinen Gott und keine Ideologie dahinter. Gäbe sicher eine Menge interessanter Vorschläge für neue Feiertage. 🙂

    @Karl Napp mit der Holzbacke:
    Sicher, mein Leben ist garantiert nicht versaut durch Religionen oder Kirchen. An solchen absurden Punkten wie dem Tanzverbot wird das Ganze halt greifbar. Religion halte ich an und für sich für bekloppt – wie vieles andere auch – und wie auch viele andere anderes bekloppt finden. Aber an dem Punkt gilt eben die Toleranzgeschichte: es passt mir nicht, aber ich toleriere es. Dass ich sie mögen muss, ist ein bisschen ein naiver Wunsch. (sicher schön, aber doch ein bisschen utopisch)
    Und ja, ich kann der Kirche recht gut ausweichen. Das ist sicher toll und bei uns wesentlich einfacher als z.B. in vielen muslimischen Ländern oder den USA und was weiß ich, wo noch. Nichtsdestotrotz: man muss ausweichen. Warum kriegt die Kirche überhaupt eine eigene Steuer, warum läuten hier ernsthaft Glocken in einem überwiegend atheistischen Wohngebiet, wieso haben Kirchen bei der Einstellung von Personal mehr Rechte als andere? Das sind einfach alberne Überbleibsel einer Unterordnung unter den Glauben, der in meinen Augen völlig verfehlt ist.
    Und was die Nettigkeit angeht: Ja, ich bin gemein, ich greife das Weltbild der Kirche an. Deren Chefguru hat letztens über Menschen wie mich gesagt, sie würden zum Teufel beten. Ich vermute, in deren scheinheiliger Sprache ist das eine ziemlich fiese Beleidigung. Und meine Meinung dazu steht eben hier oben – in meiner, deutlichen, Sprache.

    @Mattias:
    Ja, die Muslime sind besonders schlimm. Die wünschen sich den ganzen Quatsch auch noch herbei. In meiner Gegend machen halt die bekloppten Christen die Ansagen und Gesetze – mag sein, dass das bei Dir anders ist. Da kannste gerne auch mal was zu schreiben.

  10. Ich bin inhaltlich völlig bei Dir und verweise insofern auf diesen Artikel: http://buntklicker.de/archives/751 — ich hatte diese Idee schon vor zwei Jahren. 🙂

  11. Stimme dir von ganzem Herzen zu Sash, es ist auch für mich schwer Religionen zu akzeptieren. Aber andersherum ist es wohl noch schwerer, wie am Karfreitag zu sehen, wo eine Religion bestimmtes Verhalten nicht akzeptiert und diese Sanktionierung vom Staat unterstützt wird. Wie bei obigen Kommentaren zu sehen kommt schnell die Argumentation á la „Ihr wollt einen Feiertag, dann müsst ihr auch die Tradition des Feiertages akzeptieren“ Schön zu hören war dass bei einer Diskussionsrunde letzte Woche auf WDR 2, hier der Link :http://www.wdr2.de/sendungen/wdr2arena/tanzverbot110.html
    Podcast: http://www.wdr.de/radio/home/podcasts/channelausspielung.phtml?channel=wdr2_arena
    Wie so häufig wenn es um Religion geht sind die Kommentare (erster Link) dort viel lebhafter als die ganze Diskussion, echter Popcorncharakter.

  12. @dave:
    Ja, aber anstrengend isses halt auch immer wieder. 🙂

  13. Andreas

    Wir sind ein paar Jahrhunderte über die schlimmsten Verfehlungen der meisten Religionen hinweg, nutzen das Internet – sogar unterwegs – und nehmen gegen die in dieser Jahreszeit grassierende Erkältung wie völlig logisch erklärbar Medikamente unserer Wahl ein.

    Wenn Du damit zum Ausdruck bringen willst, dass die meisten Menschen abgesehen von Religionen völlig rational handeln würden: Nein, das ist nicht so. Selbst in Deinem Beispiel nicht. Denn die Einnahme von – abgesehen vom Placebo-Effekt – völlig wirkungslosen Medikamenten (sogenannten „Homöopathika“) ist alles andere als logisch erklärbar. Trotzdem tun das gerade in Deutschland unzählige Menschen.

    Irrationalität gehört zum Menschsein. Stört mich manchmal genauso wie Du, aber es lässt sich eben nicht einfach abschalten. Und die institutionalisierten Religionen sind da nur die Spitze des Eisbergs. Kritisches Denken muss man mühsam lernen, magisches Denken ist angeboren.

  14. @Andreas:
    Da hast Du Recht. In meinen Satz hatte sich außerdem ein Tippfehler eingeschlichen: Es sollte erklärbarE Medikamente heißen. Unsinn wie die Homöopathie wollte ich ganz bewusst außen vor lassen …
    Irrationalität hat im Übrigen durchaus auch angenehme Seiten. Ich denke z.B., dass Gefühle, Träume und Romantik durchaus einen wichtigen Platz in unserer Welt einnehmen und es im Privatleben vielleicht sogar öfter tun sollten. Eine für alle funktionierende Gesellschaft gründet sich halt vielleicht doch besser auf Logik.

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