Monthly Archives: November 2013

Lang ist’s her …

Hab gerade zufällig bei Wikipedia gesehen, dass heute eine Sonnenfinsternis stattfindet. Eine hybride, somit aber immerhin an manchen Orten totale. Und da musste ich mich spontan an DIE Finsternis hierzulande erinnern. Die heutige werden wir hier nicht einmal partiell mitbekommen. Der Kernschatten trifft lediglich afrikanische Länder, Europa hat selbst beim Teilschatten fast komplett die Arschkarte gezogen.

Bei mir ist es aber irgendwie jedes Mal noch so, dass ich mir denke: „Fuck, verpasst!“

Als Kind war ich ja nochmal astronomiebegeisterter als heute und hab tatsächlich auf oben erwähnte Finsternis am 11. August 1999 gewartet. So rund ein Jahrzehnt lang. Da war ich dann zwar (fast) erwachsen, aber vielleicht erinnern sich ja ein paar wie ich Ältere daran, was das für ein Hype damals war. Und das ja nicht zu Unrecht, wenn man ehrlich ist.

Sicher, die physikalischen Grundlagen einer Sonnenfinsternis sind jetzt nicht sooo beeindruckend, aber es ist eben recht selten und ganz sicher ein Naturschauspiel, dass man mal erlebt haben sollte.

Ich hatte es bequem damals, denn Stuttgart lag mitten im Kernschatten, eine Reise hatte ich also nicht anzutreten. Wobei ich das getan hätte. Da war ich in meinem Alter vielleicht eine Ausnahme, aber einen an der Klatsche hatte ich ja schon immer. Ich erinnere mich beispielsweise auch sehr genau an die Sonnenfinsternis in Mexico 1991. Gut, das ist nun wirklich eine etwas seltsame Story, denn damals war ich mit meinen Eltern im Urlaub und hatte an diesem Tag einen wirklich mörderischen Sonnenbrand vom Strand – und als ob das nicht schon genug gewesen wäre, hab ich zudem die Röteln bekommen. Im Urlaub, krank und bewegungsunfähig auf dem Sofa liegend, prägt sich offenbar auch das Fernsehprogramm ein …

Aber eigentlich waren wir beim 11. August 1999. Wer von Euch hat sie gesehen?

Habt Ihr die Sonnenfinsternis 1999 gesehen?

View Results

Ich bin tatsächlich mit ein paar Freunden ein wenig aus der Stadt rausgefahren. In einen Garten am Arsch der Welt – aber eben im Kernschatten. Das Wetter war durchwachsen und es gab etliche Leute, die ziemliches Pech hatten damals. Wir hatten die vielleicht bekloppteste Mischung aus Glück und Pech. Denn auch bei uns war es bewölkt. Aber nur das absolut genial genau richtige Bisschen. Die langsam vom Mond verdeckte Sonne verschwand tatsächlich hinter Wolken, allerdings hinter so dünnen, dass wir einen guten Teil der Finsternis sehen konnten – teilweise ohne Schutzbrille durch die Wolken hindurch. Die Wahrscheinlichkeit für sowas ist wahrscheinlich noch nicht einmal wissenschaftlich erforscht. 🙂

Ich hoffe, die Leute in Afrika können die Finsternis heute ähnlich gut genießen. Es ist einfach was Schönes und definitiv ein guter Anlass, mal wieder seinen Blick auf die Größenverhältnisse des Universums zu kalibrieren.

Und allen Astronomen wünsche ich ebenfalls gute Beobachtungsbedingungen und vielleicht ja neue Erkenntnisse!

15 Comments

Filed under Vermischtes