Ich bin mir sicher, dass kaum jemand – insbesondere kaum jemand ohne Kinder – nachvollziehen können wird, was so befreiend daran ist, am Montagmorgen um 5:30 Uhr am Rechner zu sitzen, während hinter einem die Bettdecke langsam auskühlt und noch niemand in der Wohnung wach ist.
Aber es ist herrlich. Allerherrlichstens sogar.
Gut, dass es Montag ist, ist relativ egal. Für mich als Hausmann haben Wochentage keine allzu große Bedeutung derzeit, ich muss nur aufpassen, dass ich keinen Einkauf auf Sonntag zu legen versuche. Tatsächlich ist es die Uhrzeit: Ich bin ausnahmsweise mal ausgeschlafen. Nicht, dass die Nacht für meine Verhältnisse lang gewesen wäre*, aber es waren trotzdem gesunde sieben Stunden und durch das frühe Ins-Bett-Sinken nach einem langen Tag im Park mit den Knirpsgroßeltern gestern sind die jetzt vor sechs Uhr vorbei. Was eine sehr wahrscheinliche Zeit ist, die das Baby für den Tagesstart wählt.
Tatsächlich kann ich mich kaum an Momente erinnern, in denen ich so ausgeschlafen war, dass ich ohne Anruf von Sophie oder das Schreien des Spätzles freiwillig das Bett verlassen habe – nicht, dass es die gar nicht gab, aber sie sind rar gesät.
Natürlich werde ich abseits dieses Blogeintrags in der halben bis ganzen Stunde jetzt nichts irgendwie besonderes hinkriegen. Ich werde sogar den Teufel tun, mir schon einen Kaffee zu machen oder sonstige Morgenaktivitäten vorziehen, denn die Chance ist groß, dass ich damit des Babys und damit Sophies Nacht verkürze. Aber Kategorien wie „nur ein Blogeintrag“ sind eh keine mehr, die mit so einem wuseligen Zwerg Gültigkeit hätten, man ist ja eben froh um jede selbstbestimmte Minute. Und wenn die an einem Montag um 5:30 Uhr ist, dann ist das eben so.
Nicht vom Telefon aus einem Alptraum gerissen werden als Alltagsglück begreifen. So weit ist man nach nicht einmal einem Jahr. Lasst Euch das eine Warnung sein! 😀
*Ich kann mich über die Länge der Nächte wirklich wirklich nicht beschweren, da unser Spätzle bei Sophie im Bett schläft und in der Regel nur wegen Hunger aufwacht. Ich bin zwar für jede Windel und jedes Zäpfchen nachts zuständig, aber das fällt derzeit fast nie an, meist muss es nur kurz gestillt werden und da hab ich im Zimmer am anderen Ende der Wohnung quasi nie was mit zu tun.