Wohnliches

Mit der Wohnung hier ist alles etwas schwierig. Also zumindest schwierig zu erklären. Denn unsere Meinung ist extremst zweiseitig. Die gemeinhin gebräuchlichen Daten sind fast durchweg positiv. Die Wohnung ist mit ungefähr 120m² riesig, die Lage ist gemessen an der Umgebung sehr gut (400 Meter zum Marktplatz, 200 Meter zum Rhein) und mit großem Garten vor der Tür, großer Terrasse und zusätzlich noch einem Waschraum und einer Garage selbst für den relativ happigen Mietpreis (gemessen an unserer alten Wohnung in Marzahn) von 900 € kalt eigentlich ein No-Brainer.
Das Nebenbei verleidet es einem dann aber manchmal doch. Wenn man die Wohnung nicht sehr gut (mit Gas – ausgerechnet jetzt! – heizt, neigt sie zu Schimmel an den Außenwänden. Dazu: Obwohl wir bei einer der größten Immobilienfirmen der Umgebung untergekommen sind, ist dieses Haus eher die Spielwiese des Firmeninhabers und die Reparaturen lassen beizeiten auf sich warten. Und selbst da: Das „ob“ war nie das Problem bisher, aber das „wann“ kann halt auch schwierig sein.

Kleiner Einschub: Richtig süß war, dass als wir uns auf die Wohnung schon festgelegt hatten, plötzlich im Vertrag eine Staffelmiete stand. Ui! Krasse Scheiße! Und wir waren da nun quasi drauf angewiesen wegen Mangel an Alternativen, dem riesigen Umzug und Zeitdruck. Und dann stand da drin eine Erhöhung um 30 € in 2026 und nochmal eine um 30 € in 2029. Ohne Witz. Damit leben wir irgendwie doch recht gut. 🙂

Eine Kleinigkeit hatte ich bisher nicht erwähnt, und das ist der Zustand der Wohnung. Der ist … eher so mittel. Die Vormieter hatten Hunde, man sieht die Kratzspuren hier und da. Dazu ein abgenutzter Boden überall und vor allem sind alle Zimmer in unterschiedlich seltsamen Farben gestrichen. Ich schreibe das jetzt zwischen babyblau und lichtgelb, denn das sind die Farben der Wände meines Zimmers.
Wirklich schlimm ist vor allem der sehr lange Flur, der kaum Licht bekommt und unten weinrot, oben orange gestrichen ist. Den wollten wir mehr oder weniger sofort überstreichen, auch wenn das hier eigentlich keine dauerhafte Wohnung bleiben soll. Aber was soll ich sagen: Bisher haben wir es nicht hinbekommen und vermutlich werden wir das auch nicht mehr. Gestern hab ich wenigstens mal ein LED-Band als Nachtlicht hingeklebt bekommen und dabei wird es vermutlich eine Weile lang bleiben.

Wir machen mal den Wendler: EGAL!

Wir werden es schon überleben.

3 Comments

Filed under Bilder, Haushalt

3 Responses to Wohnliches

  1. Hendrick

    Irgendwann, wenn ihr so garnicht damit rechnet „läuft“ euch die richtige Butze über’n Weg. Die ist natürlich dann nur mit 2,75 Minuten Bedenkzeit verfügbar.
    Und das, wenn man so zurückblickt, schafft ihr locker. 😀

  2. @Hendrick:
    Ach, ich sehe das fast ein bisschen pragmatischer: Bei so einem komplexen Thema wird es Perfektion einfach nicht geben. Im einfachsten Fall ist die Lösung schlicht zu teuer und je weniger das das Problem ist, desto mehr ist es ein Verschieben von Graustufen. Aber auch das ist ok, weil wie wir gerade ja auch beim Auto lernen: Es gibt Phasen, die kommen und gehen. Unsere Bude in Marzahn hat uns ein Jahrzehnt fast alles gegeben, was wir gebraucht haben, jetzt mit Kindern hat sich das ein wenig verschoben. Und es wird sich weiter verschieben, wenn die Kinder älter werden, wir vielleicht anders arbeiten … ich arbeite hart daran, das alles gelassener zu nehmen.

  3. Hendrick

    Lieber Sash, ein sehr guter Plan, den Versuch zu starten, alles etwas gelassener zu nehmen. Manche verwechseln das mit Gleichgültigkeit, was es ja nicht ist, bzw. sein muß.
    Viel Erfolg dabei!
    Das sich Prioritäten im Laufe der Zeit verschieben macht es ja auch irgendwie spannend. Finde ich zumindest. 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert