Manchmal weiß man ja nicht, ob man lachen oder weinen soll. Traurigerweise trifft das für Mieter sehr oft auf Ideen zu, die Vermieter so haben. Ich frage mich manchmal echt, ob denn eigentlich alles stimmen muss, was ich mir in teilweise brachialem Unwissen als radikal Linker in meiner Jugend so herbeifabuliert habe. Ich meine, es ist doch unlogisch, dass Leute zu Vollidioten werden, sobald sie ein paar Euro übrig haben und diese in Immobilien investieren. Denn selbst wenn man mal anerkennt, dass sie das machen, um Geld zu verdienen, sehe ich echt nicht, dass abgesehen von so ein paar Entscheidungen wie Mieterhöhungen, für die Vermieter die Interessenlage immer der der Mieter entgegenstehen muss.
In unserem konkreten Fall geht es natürlich um die Sache mit dem Rasenmäherraum, der mit Wasser vollläuft.
Natürlich ist das im ersten Moment nicht so dringend für die Vermieter, aber im Grunde geht es ja darum, dass ihnen ein Teil des Hauses wegbröckelt. Sie können es ja nicht einmal uns anlasten, es ist einfach nicht sinnvoll, sich da jahrelang nicht zu kümmern.
Aber jetzt …
Es sind tatsächlich Handwerker aufgetaucht und haben sich der Sache angenommen. Sie waren auch nach der ersten Inaugenscheinnahme recht entsetzt über den Stand der Dinge, denn wir erinnern uns: Da laufen an jedem guten Regentag dutzende Liter Wasser unkontrolliert direkt am Stromkasten vorbei und von den Rigipswänden, die das Schauspiel zum Nachbarraum – den wir übrigens nutzen – abtrennen, ist eine schon komplett durchgeschimmelt und wirklich buchstäblich zerbröckelt.
Da das Wasser physikalisch korrekt von oben kommt, wäre die eigentliche Lösung natürlich eine ordentliche Abdichtung der Decke, was zugleich der Terassenboden unseres Nachbarn ist. Das aber ist jetzt im Winter natürlich völlig undenkbar. Aber da sie schon mal da waren und bezahlt wurden, haben sie jetzt unsere Eimerkonstruktion professionalisiert. Quasi.
Ja, jetzt darf das Wasser „kontrolliert“ abfließen. Das erspart uns das Eimerleeren und ist so gesehen wirklich nicht nichts … aber:
Jetzt hängt ein Abwasserrohr quasi mittig in der ohnehin winzigen Tür und dürfte den Rasenmäher im Raum bis auf weiteres gefangenhalten. Darüber hinaus endet dieses Rohr in einem Plastikschlauch, der einfach mal quer über unsere Terasse gelegt wurde und es ist jetzt natürlich an uns, den Kindern zu erklären, dass sie damit nicht spielen dürfen. Und bevor mich jemand kleinlich nennt: Diese Lösung hat länger gedauert als wir hier wohnen, ich hab also gute Gründe davon auszugehen, dass das nicht mit den ersten Sonnenstrahlen im kommenden Frühling dann gänzlich gerichtet wird.
Selbst unser Nachbar – als Ex-Polizist nicht unbedingt verdächtig, revolutionäre Phrasen zu dreschen – sieht als wahrscheinlichstes Szenario inzwischen, dass das Haus hier eigentlich eine Belastung für die Vermieter ist und die es gerne verfallen lassen um dann in naher Zukunft an der Stelle neu bauen zu können. Ist das nicht alles großartig?