Was soll ich sagen? 2024 war nur so mittel und ich werde ihm nicht nachweinen.
Natürlich ist der Jahreswechsel wie immer im Grunde eine Art Zahlenmystik, der ich nicht übertrieben verfallen bin, aber wir sortieren unsere Zeit nunmal unter anderem in Jahren. Und ja, jetzt wo es wieder ansteht, sehe ich mich einmal mehr an dem Punkt, dass ich denke, dass es gut ist, mit dem Kapitel abzuschließen. Ich muss nicht schwarzmalen, wir haben zwei weitgehend glückliche Kinder, das Geld ist nicht knapp und bei allem Ärger damit haben wir auch eine im Grunde gute Wohnung. Ja, wenn mal wieder hinter dem Schrank entschimmelt werden muss, überschattet das erst einmal alles, aber wir haben so endlos viel Platz für die Kinder und das Homeoffice … das ist für jetzt ok. Wäre sie gekauft, wäre es ein Drama, so halten wir das schon aus.
Definitiv auf der Positivliste steht, dass ich zumindest gelegentlich mal wieder hier reinschreibe, um nicht ganz aus der Übung zu kommen; dass ich inzwischen seit Jahresbeginn satte 20 kg runter habe und alles, was so damit zusammenhängt. Trotzdem ist die Gesundheit eigentlich das große Minus auf meiner Seite, denn trotz des Abnehmens und auch der Tatsache, dass ich z.B. dieses Jahr keinen Schluck Alkohol getrunken habe, ist das alles einfach scheiße. Ich hab immer noch viel zu wenig Energie für sowas wie einen Alltag und außerdem haben meine ersten zaghafen Versuche, mal wieder sowas wie Sport anzugehen, bis auf weiteres dafür gesorgt, dass ich jetzt Dauerschmerzen im Fuß habe und eigentlich den ganzen Tag nur noch liegen will.
Und das führt dann bei uns beiden zu einer eigentlich permanenten Dauerüberlastung, die nicht so recht Stimmung aufkommen lassen will. Kombiniert mit den Anstrengungen, die das ADHS des Spätzle inklusive der komplett neuen Situation mit der Schule so mit sich bringt, enden eigentlich alle Tage damit, dass ich nur noch will, dass sie vorbei sind. Und das ist kein Punkt, den sich irgendwer als Ziel setzen will oder sollte. Das kann nur ein Zwischenschritt sein. Schlimm genug.
Es ist jetzt weit weit über ein Jahr, wenn nicht über zwei Jahre her, dass Ozie und ich uns geschworen haben, dass 2025 unser Jahr wird – aber das fußt natürlich auf einer sehr diffusen Hoffnung, dass dann beide Kids aus dem Gröbsten raus sind, was in gewissen Teilen sicher stimmen wird, aber das Spätzle wird noch lange überdurchschnittliche Hilfe brauchen und das Knöpfle hat sich momentan auch in den Kopf gesetzt, die Kleinkindkarte mit Wickeln und Trotzen noch ein bisschen auszureizen. Dennoch: Dieser Teil – und vermutlich sogar die Steuererklärung 2022 – werden kommendes Jahr sicher zumindest in Teilen realisiert werden können.
Abgesehen von mehr Gesundheit und Fitness – und damit mehr Freude in der Familie und mehr Haken auf den To-do-Listen – werde ich mir als Vorsätze (die ich jetzt meinetwegen auch einfach so nenne!) folgendes mit nach 2025 nehmen:
- Hier noch mehr schreiben, vor allem regelmäßiger, was ich gut fand. Ich merke, dass mir der Teil sehr fehlt, dabei ist das küchenpsychologisches Einmaleins.
- Wieder ein bisschen mehr Social Media. Nicht Doomscrolling, sondern mal wieder mit Leuten außerhalb kommunizieren und Spaß haben. Hab zusätzlich zu Mastodon jetzt auch Bluesky. Mal sehen.
- Mehr lernen bei der Arbeit. Ich hab mich nach der etwas zu kurz gekommenen Einarbeitung zu wenig eingefunden und das verleidet mir den Job viel zu sehr, was in Anbetracht der sonst tollen Umstände unnötig und schade ist.
- Mehr rausgehen. Im Zweifel öfter ja als nein sagen, wenn mal was nicht Couch bedeutet.
- Und weniger Podcasts! Das ist schlimmer als bei anderen Leuten Fernsehen. Vor allem, weil ich da den Drang hab, auch alles durchzuhören.
Das Absurde bei meiner Wenigkeit ist: Ich bleibe trotzdem optimistisch. Kennt Ihr ja alle. 🙂