Des Wagners Wagnis im Nackt-Business

Eine völlig sinnentleerte Überschrift. Musste aber sein. Der letzte Eintrag handelte von der perversen Rachegelüsten eines Franz Josef W. So zumindest hätte die Bild ihn wohl anonymisiert…
Man hat bei Wagner immer die Hoffnung, dass er irgendwann mal DIE Kolumne schreibt, nach deren Vollendung er in seiner eigenen Extase das irdische Dasein hinter sich lässt. Aber dann sieht man am nächsten Tag auf bild.de oder in der Zeitung selber nach, und – zack! – da schreibt der schon wieder. So ging es mir heute auch mal wieder, und dann stelle ich fest, dass er nur einen Tag nach der letzten – echt beängstigenden – Kolumne diesen Schrott produziert.
Die Presse insgesamt hat sich eingeschossen auf das Ex-Model Carla Bruni, das nun mit dem französischen Staatspräsidenten liiert ist. Sie ist jung, sie sieht gut aus, es gibt Nacktfotos von ihr, und zusammen mit der Ex-Frau ist es ein ganz schönes Häppchen, von dem man dem Präsidenten immer mal wieder was vorhalten kann.
Ich persönlich bin der Meinung, dass man jemandem in so einem Amt seine Politik vorhalten sollte, aber das ist ja nicht so das Metier der Bild.
Also packt man die Frau aus, und das am liebsten bis auf die Unterwäsche. Gerade kursieren „neue“, kaum 15 Jahre alte Aufnahmen der Frau Bruni, und nun vergeht sich Wagner an ihnen. Er schwadroniert, dass Bruni „zweifach auf Staatsbesuch in Großbritannien“ sei, „als vollständig bekleidete Frau des französischen Präsidenten und als Nacktfoto“.
Hier (und das ist der Einleitungssatz) läuten bereits alle Wagner-Glocken, und man weiss, dass da nur noch Schrott kommt.
Wagner kommt nicht umhin, das Foto genau zu beschreiben:
„Ihre linke Brust ist höher aufgerichtet, Ihre rechte Brust fällt. Ihre Oberschenkel sind schmal hinunterlaufend, Ihre Hände beschützen Ihre Scham.“
Diese enorm erotisierende Beschreibung beendet er wie folgt:
„Seltsam ist die Beinstellung. Sie kneifen Ihre Beine zusammen, als müssten Sie aufs Klo.“
Dann sinniert er noch ein bisschen darüber, dass Frau Bruni niemals eine echte Präsidentengattin sein wird, sondern… Sondern?
„Sie wird immer die nackte Frau sein. Die Frau der einsamen Männer.“
Und mit diesem Satz – natürlich nicht ohne das obligatorische „Herzlichst“ – entlässt Wagner unser Gehirn wieder in die Freiheit. Wie so oft nach einer Wagner-Kolumne sitze ich da, und frage mich: „Was war das gerade?“.

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