Baurnfänger?

So ein kleines gesellschaftliches Ereignis wie die eigene Hochzeit erfordert bei aller Bescheidenheit der angewandten Maßstäbe dann doch ein paar organisatorische Schachzüge. Ich kann hier beispielsweise den Begriff „Kleidung“ in den Raum werfen.

An dieser Stelle gebe ich den bereits verheirateten Herren die Möglichkeit, sich ausführlich daran zu erinnern… 😉

Eigentlich soll das mit den Klamotten ja kein großes Ding sein. Die Feier wird bei uns in einer kleinen Gaststätte stattfinden, und allen Beteiligten ist klar, dass das nicht darauf rausläuft, eine möglichst lange Schleppe anzulegen, weil die ohnehin nur bei der Reinigung des Raumes funktional wäre.

Nein: Alltagsklamottenzwang ist bereits ausgerufen worden, nichtsdestotrotz fällt darunter bei uns auch das ein oder andere neue Stück. Und warum nicht online bestellen? Der Versandhäuser sind gar viele und so ist Ozie unter anderem auch beim Baur-Versand gelandet. Etwas irritiert nahm sie dabei zur Kenntnis, dass sie wegen der „Kreditrichtlinien“ nicht bestellen konnte.

Das wundersame Geheimnis war schnell geklärt. Der Laden gehört zur Otto-Gruppe und bei eben jener gab es vor mehreren Jahren mal Ärger um eine unbezahlte Rechnung. Wir sind uns durchaus bewusst, dass man ja auch als Kunde in der Pflicht steht und mal abgesehen davon, dass das damals natürlich keine absichtliche Aktion war (und natürlich auch längst bereinigt ist), ist es ja nicht allzu unverständlich, dass die internen Richtlinien eines Konzerns da mal den eigenen Interessen zuwider laufen.

Irritierend an der Sache war dagegen, dass es sich ja beileibe nicht um einen Rechnungskauf gehandelt hat. Ursprünglich wollte Ozie mit Kreditkarte zahlen. Das Formular dafür war fehlerhaft, so dass sie Paypal als Zahlungsmethode ausgesucht hat, ein Vorgang bei dem es schon fast abenteuerlich wirkt, dabei auf „Kreditrichtlinien“ zu verweisen, wo gar kein Kredit von irgendwem an irgendjemanden vergeben wird.

Aber sei es drum. Dumme Dinge passieren und machmal hängt einem eine Unachtsamkeit eben etwas länger nach.

Heute haben wir dann festgestellt, dass das Geld für die Bestellung dennoch abgebucht wurde. Obwohl Ozie also damals unsanft mit dem Verweis auf die Richtlinien in der Bestellung via Paypal unterbrochen wurde und es nie zum Abschluss kam, wurde das Geld dennoch einfach mal angenommen. Auf die natürlich sofort versandte Mail mit der Bitte um eine Korrektur reagierte der Versandhandel nun eher unorthodox und vermeldete, dass sie sich über die Rückmeldung freuen („Gut, dass sie sich […] bei mir melden.“) und die Artikel natürlich binnen einer Woche versandt werden.

Ich würde ja gerne wissen, was in solchen Fällen passiert, wenn man keine Mail schreibt.

Auf zwei Dinge weise ich den Baur-Versand an dieser Stelle hin: Erstens auf meinen Satz oben: „Der Versandhäuser sind gar viele.“ Und zweitens auf die Tatsache, dass eine Rücksendung der Ware für uns kostenlos ist…

7 Comments

Filed under Haushalt, Medien, Vermischtes

7 Responses to Baurnfänger?

  1. Dreist. Vom Baur-Versand.

    Dein Satz

    … wo gar kein Kredit von irgendwem an irgendjemanden vergeben wird

    ist nicht ganz richtig. Du bzw. Ozie gewähren Baur immerhin einen Kredit, bis die Waren angelangt sind. Und klar ist deine Rücksendung kostenlos – nur, das Geld hast du dann noch immer nicht …

  2. Ozie

    @ednong:
    Dafür hat Paypal ja einen Käuferschutz. Ich wollte Baur nur die Chance geben, die Sache zu regeln, bevor ich mich an Paypal wende um mein Geld wieder zu bekommen. Darum mache ich mir also keine Sorgen.

  3. Uh ja, dieser Käuferschutz. Manchmal frage ich mich schon bei den diversen Berichten, wer da von Paypal geschützt wird. Aber ich bin mir sicher, ihr bekommt euer Geld zurück. Dreist ist deren Verhalten allemal.

  4. Ach ja,
    und ich hoffe doch auf mindestens 1 Foto hier … oder is die Hoffnung unberechtigt?

  5. Sowas nenne ich kackdreist vom Otto-Konzern.

  6. T

    Die alten Katalog-Versandhäuser sind halt noch nicht in der Online-Welt angekommen.

    Ich habe einmal bei Otto bestellt, weil es 20 Euro Gratis-Guthaben für Neukunden gab. Ausgezahlt wurde es letztlich 6 Monate später, währenddessen trudelten mindestens 2 Dutzend Kataloge, Kundenkärtchen und ähnlicher ungebetener Müll im Briefkasten ein.

    Oder Neckermann: Bezahlung per Rechnung wird angeboten, das freut ja erstmal. Ein paar Tage nach der Bestellung (im 2-stelligen Bereich) dann ein Brief (!), dass man mir diese Zahlungsmöglichkeit leider nicht anbieten könne, und bietet alternativ Nachnahme an. Natürlich gegen den entsprechenden Aufpreis. Dabei hätte ich durchaus auch Kreditkarte, Bankeinzug, ja sogar Vorkasse akzeptiert. Aber das ging nun nicht mehr und da der Artikel online zwischenzeitlich ausverkauft war könne man da leider auch nichts mehr machen. Dann eben nicht.

  7. @T:
    Das mit Neckermann hatte ich auch derletzt. Das ist wirklich noch Web 0.2…

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