Hallo, mein Name ist Sash und ich bin süchtig.
So sollte ich wohl das ein oder andere Gespräch in der Küche anfangen, denn ich habe einen für Außenstehende nur schwer zu erfassenden Rühr-Fetisch. Eigentlich ist es ja nur ein gewisser Drang nach Sicherheit, wenn man mich fragt. Aber mich fragt man nicht, mich lacht man eher aus.
Zumindest handhabt das meine bessere Hälfte gelegentlich so.
Eigentlich habe ich mit angebranntem Essen nie sonderlich traumatische Erfahrungen gemacht. Erinnern kann ich mich zwar noch an ein Gulasch meiner Mutter, dass einen penetranten Holzkohle-Geschmack inne hatte, aber wie viele schöne Erfahrungen in meinem Leben war auch das ein Einzelfall.
Dennoch stehe ich neben einem Topf mit kochender Suppe und kann nicht davon ablassen, zu rühren. Vor wenigen Tagen habe ich feststellen müssen, dass ich selbst in purem Wasser kochende Kartoffeln gelegentlich umrühre aus der Sorge heraus, sie könnten ansetzen.
Zu meinen Gunsten könnte ich jetzt anfangen zu berichten, wie wenig mir in meinem Leben jemals an Essen durch Anbrennen verloren ging, diese Statistik allerdings wird aufs Gröbste verfälscht durch all die Kartoffeln, die ich in der alten WG gekillt habe, indem ich betrunken zu Bette ging, während selbige auf dem Herd standen und nach dem Verdampfen des Wassers einen eher knusprigen Aggregatszustand angenommen haben.
Sicher habe auch ich Grenzen. Klare Hühnersuppe rühre ich auch nicht öfter als zwei Mal die Minute für 10 Sekunden um. Bei Rahmspinat habe ich mich durch Ozie inzwischen auch auf drei Mal einigen können. Ansonsten komme ich leider kaum weg von dieser Angewohnheit.
Und jeder, der irgendwann mal Klümpchen in einer Tütensuppe hatte, oder einen Topf länger als die üblichen 20 Sekunden ausspülen musste, wird mich doch verstehen, oder? Nein? Naja…
Glücklicherweise kann ich auch manchmal für mich alleine kochen und die ganze Zeit nur rühren. Und rühren. Und…
Ich bin gerührt! Zutiefst!
Aber was das Ausspülen angeht: Gelobt und gepriesen sei die Spülmaschine.
Ich glaub in meine Küche dürftest du auch unter Androhung der Todesstrafe nicht rein.
Mein Göttergatte wird ja schon fast zerfleischt wenn er sich an meine köchelnden Töpfe traut, allerdings reicht ihm umrühren nicht.
Da muss auch frisch gewendetes Fleisch in der Pfanne immer schön die Seite wechseln. Als ob das Geschmack und Farbe fördern würde…
du kleines Rührmonster!!
Ich habe aber nun schon eine Idee was du zum 31. Geburtstag bekommst…..
Dann bin ich wohl das pure Gegenteil. Aber ich kann auch nicht kochen… wie man sich vielleicht denken könnte. Von daher: Viel hilft viel.
Oh, zu dieser Angewohnheit neige ich aber auch…
Erst gestern Abend habe ich einen riesen Topf Möhreneintopf gemacht und mein Herr Freund hat die ganze Zeit aus dem Wohnzimmer geschimpft, dass ich die Dinger ja auch mal weich werden lassen solle bevor ich wie ein Berserker die ganze Zeit darin rumrühre.
Ich glaube, bei mir ist es allerdings weniger eine Angst vor Angebranntem, als eine meiner vielen Neurosen; dass alles gleichmäßig sein muss…
Ich koche ja selbst nicht. Aber ich finde, da gibt es schlimmere Krankheiten als das Rühren, zumal man die Absicht sofort versteht, selbst als Laie wie ich.
Ich bin auch bekennende Dauerrührerin. 🙂 Warum auch immer …
Viele Grüße, Kat
Klümpchen in Suppen sind vermeidbar, wenn man das Pulver (so dieser Instant-Scheiß denn sein muss) zu Beginn mit dem Schneebesen reinklöppelt und erst wieder umrührt kurz bevor das Zeug droht aus dem Topf zu blubbern. Nur mal so am Rande. 😀
Möchte sagen… bei dir ist das Rührerhauptquartier!
http://www.youtube.com/watch?v=wGPGSyCreJA 😀
@Der Maskierte:
Wir haben eine Spülmaschine. Mein Topf sieht die aber selten. Mit dem Esse ich am Arbeitsplatz oder Bett und wenn ich ihn 2 Tage später wieder brauche, nehme ich ihn in die Küche mit. Und dann ist keine Zeit für Spülmaschine!
@LadySolana:
Fleisch! Böses Thema… 🙂
@der Schwob:
Ich lass mich überraschen 😀
@anonym:
Danke 🙂
@Kat:
Dazu ist das Internet da: Dass sich gleichgesinnte kennenlernen 😉
@Lithrael:
Vielleicht ist es das bei mir auch, wer weiss es schon?
@Antagonistin:
Das trifft auf meine Tomatensuppe NICHT zu. Da setzen sich immer kleine Klümpchen ab. Die muss man zu Tode rühren. Vielleicht rührt es auch daher (Bombenwortspiel, was?), dass ich das auf alles andere ausgeweitet hab 🙂
@Michi:
😀
Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du an einem Rühr-Fetisch leidest? Ja? Dann ist ja gut 😉
Ich kann dich voll und ganz verstehen – zumindest bzgl. des Abwasches.
Hmmm… wird die Tomatensuppe mit kaltem Wasser angerührt? Dann gib das Pulver und einen ordentlichen Schluck Wasser in ein dicht verschließbares Scraubglas (leeres gespültes kleines Gurkenglas o.ä.) und schüttle kräftig. So bekomme ich alles klümpchenfrei – egal ob Puddingpulver, Suppe (mache ich eher selten aus der Tüte), Stärke zum Andicken von Saucen und und und…
@Daniel:
Interessanter Vorschlag 🙂
oh man bist du mein männliches rührgegenstück? mir sagt man nach, ich hätte angst, das wasser brenne an! :o)
@Koschka:
Wasser hat auch einen starken Hang zum Anbrennen. Und Salzwasser erst! 😉