Längst ist für mich das erste halbe Jahr Berlin Vergangenheit. Ich sitze hier in einer zu weit über 90 % fertigen Wohnung, bin gut eingerichtet, habe mich ans Berliner Bier gewöhnt und fühle mich eigentlich rund um „zu Hause“.
Dennoch habe ich mich gerade beim Gang durch unser Gebüsch (beim „Todesstreifen“ für Hunde) dabei ertappt, das alles hier noch neu und fremd zu finden. OK, dieses Gebüsch blüht auch das erste Mal seit wir hier wohnen, aber irgendwie hat mich doch ein kleiner Hauch von Wehmut erfasst. Es ist kein Jahr her, da existierte die WG noch in Stuttgart, in dieser engen überteuerten Bude, die uns allen irgendwie doch etwas bedeutet hat – auch wenn man ihr das nie ansehen konnte. Im Verlauf der Jahre ist die WG zu einer Art Institution geworden, mit der es diese Bude mit uns drei WG-Teilen einfach nicht aufnehmen kann.
Natürlich fühle ich mich wohl, aber es ist so viel anders, hier in den Aufzug zu steigen, als sich im Dunkeln durch den ersten Stock in unserem alten Haus zu tasten. Die Umgebung hier kenne ich inzwischen ähnlich gut, und doch ist es einfach etwas anderes.
Vermisse ich Stuttgart? Nein, Stuttgart als solches sicher nicht. Freunde und Verwandte ja, und ein bisschen auch den Status, den wir als WG hatten. Ich weiss, dass Stuttgart gut ohne uns dreie auskommt, und wir auch ohne Stuttgart. Dass ich allerdings nicht mehr in die WG in der Teichstraße fahren kann, um mich so wohl zu fühlen wie hier, das bedauere ich wirklich.
Naja, genug sentimentales Gequassel. Das versteht eh keiner, der die WG nie kannte.
Nachwehen
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