Ich sehe in letzter Zeit gerne Navy CIS. Das – so muss ich es wohl schreiben – gebe ich zu. Ich mag die Charaktere, es macht Spaß, die mehr oder minder spannenden Geschichten zu verfolgen.Vom neutralen Standpunkt aus muss ich hier aber mal eines anmerken: Eigentlich sind Serien wie die diese ziemlich… beschissen!
Und nein, ich rede hier nicht von den manchmal billigen Special Effects, auch nicht von oft gut überbietbaren Schauspielern, sondern vom Inhalt. Ich habe nichts gegen spannende Krimis, und trotz anderer Erfahrungen kann ich sogar damit leben, dass die Cops immer die Guten sind. Das ist ok.
Es ist allerdings erschreckend zu beobachten, wie in fast jeder derartigen Sendung die Gewalt seitens der Polizei oder vergleichbarer Behörden propagiert, meistens geradezu glorifiziert wird. Denn jedes Mal, wenn dort Gewalt angewendet wird gegen noch nicht überführte Täter, dann stellt sich im Nachhinein heraus, dass es „richtig“ war, weil sich so etwas beweisen lies. Nicht dargestellt wird natürlich, dass sich selbst die größten Helden irgendwann einmal irren würden, und in so einem Fall der Zweck nie die Mittel heiligen würde. Natürlich geht es nie um sadistische Gewalt, sondern immer nur um zweckdienliche. Aber genau mit solchen (wenn auch fiktiven) Schilderungen kommt es dazu, dass viele Menschen sich solidarisieren mit Ermittlern, die Gewalt androhen (was de facto psychische Gewaltanwendung ist) oder gar anwenden.
Die Tatsache, dass Geständnisse unter Gewaltandrohung oder -anwendung oft nicht der Wahrheit entsprechen, wird natürlich unter den Tisch fallen gelassen.
Ich plädiere mit Sicherheit nicht dafür, dass nun alle Serien den höchsten Standards der Menschlichkeit entsprechen, denn das wäre in gewisser Weise auch wieder eine Art der Zensur. Aber ein bisschen differenzierter könnten manche Plots doch sicher dargestellt werden.
Das traurige Fazit kenne ich aber auch schon: Die Menschen sehen nun einmal lieber nette und manchmal mit gutem Grund ausrastende Cops. Schade, wirklich!