Bild und bild.de haben sich ja seit geraumer Zeit ein bisschen eingeschossen auf den „Brückenteufel“, den „Holzklotzkiller“, wie immer man den jungen Mann nennen mag, der zu Ostern einen Holzklotz von einer Brücke in ein fahrendes Auto warf, und dabei eine Frau tötete. Drei kleine Impressionen von der bild.de-Seite:
Die Überschrift mit Klärungsbedarf:
Eigentlich sollte man es ja positiv bewerten, dass Bild nicht gleich „Selbst das Verhör stand der Rauschgiftsüchtige nur mit Drogen durch!“ schreibt. Dafür bekommt man diese Info im Artikel selbst. Wenn man aber seiner Zielgruppe nicht zutraut, zu wissen, was Methadon ist, dann muss man es ja nun wirklich nicht gleich in der Überschrift herausposaunen.
Der pure Horror:
Wahrscheinlich wäre es der Bild-Redaktion recht gewesen, wenn der junge Mann Blut an den Wänden, Kinderpornographie auf dem Rechner und eine Leiche im Keller gehabt hätte. Aber so musste der arme Garten herhalten für den unheimlichen Lebenswandel.
Die Scheinverbrechen:
Alle Screenshots: bild.de
Bild ist in der Vergangenheit unter anderem immer wieder dadurch aufgefallen, dass Angeklagte schon im Vorfeld zu Verbrechern gemacht wurden, wenn es nur ins Konzept der jeweiligen Kampagne gepasst hat. Ausgerechnet bei Taten, die offenbar (nicht nachgeprüft!) von einem Gericht bereits geahndet wurden, schreibt bild.de nun „angeblich“. Als wäre ein Holzklotzkiller der Fahrrad-Hehlerei nicht würdig. Aber klar: Wahrscheinlich hat er diese Diebstähle und Verkäufe nur vorgetäuscht, um harmloser zu wirken!