Nein, das ist kein Schreibfehler. Ich befinde mich nun hier im Internet, und das ist derzeit der einzige Ort, aus dem mein Rechner für mich besteht. Meine eine Festplatte befindet sich in klinisch reinem, frisch formatierten Zustand am IDE-Port und hat nicht einmal ein Betriebssystem drauf. Die andere weilt gleichwohl im Rechner, ist aber aufgrund massiver Ansteckungsgefahr physisch von den anderen Komponenten getrennt.
Ich schreibe also, indem ich eine Linux-Distribution namens ubuntu in meinem CD-Laufwerk rotieren lasse. Meine Windows-CD ist irgendwo in den Tiefen von Ralfs Zimmer verschwunden, und wenn ich ehrlich sein soll, dann verstehe ich den Partitionsmanager von ubuntu nicht, sonst würde ich es mir ja vorläufig installieren.
Nun, warum der ganze Ärger? Was ist passiert?
Hier eine Geschichte aus der Welt meines Computers:
Im Laufe des Samstags habe ich mir einen extrem nervigen Virus eingefangen, und witzigerweise weiss ich noch nicht einmal, wie. Ich möchte gar nicht leugnen, dass sicher auch eigene Blödheit dazu geführt hat, aber ich bin echt noch ratlos, was die Ursache angeht. Vielleicht eine Drive-by-Infektion? Der Virus ist ein nettes Kerlchen mit dem absurden Namen „Antivirus XP 2008“. Dieser vermeintliche Antivirenscanner meldet einem hunderte bis tausende Viren auf der Platte und schlägt einem mit endlos nervenden Popups ganz uneigennützig vor, doch die Vollversion seiner selbst für läppische 50 Tacken zu erwerben, um wieder in Frieden leben zu können.
Ich meine, ich bin doch wenigstens nicht so blöd, sowas zu glauben, aber beigekommen bin ich dem Viech dennoch nicht. Während er so vor sich hinnervte, habe ich erstmal beschlossen, Antivir zu fragen, was er zu dem komischen Kollegen sagt. Bei einem 40minütigen Scan meiner zwei 160GB-Platten kamen 9 Viren zum Vorschein, um die er sich redlich bemühte und sie bis auf einen entfernte.
Das hat dem Kollegen „Antivirus XP 2008“ offenbar nicht so gefallen, denn er liess das System crashen. Notabschaltung. Von Windows zum Bootvorgang in 0,2 Sekunden – sicher sehr gesund für alle beteiligten Komponenten. Nach dem Reboot habe ich natürlich zunächst versucht, den blöden Virus zu beenden, bevor er irgendwelchen Mist verzapft, aber das Kerlchen kam mir immer wieder zuvor und liess meinen Rechner permanent rebooten. Ich hab ihn also erstmal auf Eis gelegt, und bin zu Ozies Rechner gelatscht, um zu sehen, was ich mir da eingefangen habe. Die Ergebnisse waren niederschmetternd. Nach den ersten paar Foreneinträgen zum Thema auf einschlägigen Boards war mir relativ klar, dass ich um eine Neuaufsetzung des Systems nicht wirklich herumkomme, wenn ich auf Nummer sicher gehen will.
Ein wenig schockiert war ich, insbesondere da ich von einigen Bildern und Videos des letzten Jahres kein Backup besitze. Der Rest: Naja, stressig halt, aber meinem zugemüllten System kommt eine Generalüberholung gar nicht so ungelegen. Das ist übrigens mein persönlicher Grund, Windows XP zu hassen: Der Quatsch läuft bei mir so stabil, dass ich mich nicht – wie früher bei Win98 – alle paar Monate mit einer Neuinstallation beschäftige. Folglich verstopft die Maschine am mit den Jahren wachsenden Chaos…
Nachdem mein Rechner dann mit der Zeit nicht einmal mehr die eiligst gedownloadete ubuntu-CD mounten wollte, haben wir Ozies Rechner virenfit gemacht, und meine Zweitfestplatte zur Säuberung bei ihr eingehängt. Die wichtigsten Daten dieser Platte sind jetzt bei ihr gesichert, die Platte ist zu leer um wahr zu sein, nur ein kleiner Bootvirus ist nicht wirklich wegzukriegen. Was der anstellen soll, frage ich mich gerade ständig, aber darauf habe ich auf die Schnelle im Netz auch keine Antwort gefunden. Jedenfalls weigert sich die von Nico ausgegrabene Version von XP, bei mir auf dem Rechner zu booten, weswegen ich jetzt, wie eingangs erwähnt, das erste Mal in meinem Leben unter Linux online bin.
Für alle Kenner da draussen: Was (außer sich verbreiten) macht der Bootvirus antiexe und wie kann man ihn ohne Diskette und folglich ohne DOS aus der Welt schaffen?
Bzw. muss man das überhaupt?
Ja, das war es vorerst. Ich bin mir sicher, im Laufe dieses Sonntags liest man noch irgendwelche Neuigkeiten meinerseits.
wnn ich dir helfen soll, stehe ich dir zur verfügung. du kannst mich per mail oder im kontaktieren.
icq: xxxxxxxx (Von Sash entfernt)
-greets-
Danke, aber die hier beschriebenen Probleme haben sich inzwischen alle gelöst 🙂 Find ich trotzdem nett! Inzwischen hab ich ja ein Ubuntu-Windows-Doppelsystem, das astrein läuft. Kein Grund zur Klage…