Es sieht so aus, als hätte Ralf zumindest nicht grundsätzlich vor, unsere Geduld weiter zu strapazieren. Gestern Abend hat er seine drei Großgeräte (Waschmaschine, Trockner und Spülmaschine) „rausgeräumt. Man kann also davon ausgehen, dass er demnächst auszieht.
Aber ich würde wohl keinen Blogeintrag schreiben, der nicht mit „Es ist vollbracht“, „Der Stall ist leer!“ oder schlicht „Juhu!“ beginnen würde, wenn ich nicht immer noch skeptisch und kritisch mit der Situation umgehen würde. Das hat auch Gründe. Sehen wir uns das aktuelle Geschehen in der schönen WG doch einmal an:
Gestern mittag kam ein Kumpel / Freund / Bekannter / zukünftiger Mitbewohner (?) von Ralf zu uns und hat mit ihm offenbar die Geräte abgeklemmt und beiseite gestellt.
Auf die lockere Frage „Was geht?“ seitens Nico bekam man die enorm informative Antwort „Alles, was Beine hat.“
OK, meine Lust zur Konversation über das Nötigste hinaus mit Ralf wäre gerade auch nicht weiter entwickelt, aber manchmal habe ich das Gefühl, dass das Abschließen von Waschmaschine und Trockner, sowie das – aller Voraussicht nach mindestens 24 Stunden andauernde – Zwischenlagern im Wohnzimmer etwas sein könnte, das in Punkto Kommunikation innerhalb einer WG unter die Kategorie „das Nötigste“ fällt. Muss ich da noch erwähnen, dass der Trockner so steht, dass man ihn erst zur Seite räumen muss, um die neuen Geräte herauszuholen?
Das alleine ist schon wieder so eine Aktion, bei der man seine Zähne ganz tief ins Beißholz drücken muss, um sich selbst davon abzuhalten, die Geräte in den Hausflur zu stellen, weil man dachte, dass sie ja eh gleich abgeholt werden.
Nun ist Ralf bereits seit etwa 4 bis 5 Stunden unterwegs. Ich habe also meine Zweifel, ob er einen Bus abholt oder dergleichen. Ich schätze eher, er ist arbeiten, um das Zeug dann irgendwann in den nächsten zwei Wochen zu holen. Aber: Das ist Spekulation.
Was ich dagegen – ich wollte ihn gerade fragen, ob er mal wieder das Telefon in seiner Schreibtischschublade liegen hat – sicher weiss: Mehr als einen Karton hat er ansonsten noch nicht gepackt.
Dass Ralf bei der Organisation von wichtigen Dingen nicht unbedingt mit einem wissenschaftlichen Realismus agiert, dürfte kaum jemanden überraschen. Wie jetzt allerdings die Folgearbeiten aussehen sollen? Das verleitet mich wieder zu wilden Spekulationen.
Bringt er heute am späten Abend die drei Geräte weg, braucht dann aber noch eine Woche, das restliche Zeug zu packen und erwägt, dass wir bis dahin ja eh unsere Geräte angeschlossen haben? Eine nicht grunddumme Vermutung, die aber insbesondere darunter leidet, dass wir einen „kaputten“ Waschmaschinenanschluss haben, für den wir erst einen Doppelnippel im Baumarkt holen müssten – wenn Ralf den bisherigen wie scheinbar geplant am Schlauch seiner Maschine hängen lässt, wo er ihm und uns die Arbeit erschwert, weil so keiner von uns ohne Zange oder Einkauf die Waschmaschine installieren kann.
Naja, ich bin eben gespannt…
Ich bin gespannt…
Filed under Haushalt