Der Auszug von Ralf

Wenngleich er die Schlüssel noch hat, so betrachte ich den Auszug von Ralf dennoch als gegeben und beendet. Dann möchte ich mal eine Zusammenfassung wagen: Ralf ist ein Idiot! Nein, nicht das – das ist nur eine spontane Meinungsbekundung, und so will ich das auch verstanden wissen.

Ralf hat mich heute Mittag angesprochen wegen zwei Brettchen (Holzbretter zum Frühstücken und so…), die er nun quasi auch mit offizieller Erlaubnis hier rausgeschleift hat. Meinetwegen. Ich bin mir zwar sicher, das notfalls mein Vater mit seinem fotografischen Gedächtnis die Teile noch identifizieren könnte, aber wirklich widerlegen, dass es seine sind, kann ich natürlich nicht.

Ist mir aber auch egal, denn schließlich hat sich Ralf bezüglich anderer Dinge wieder einmal von seiner besten Seite gezeigt. Grob zusammenfassen lässt es sich unter: Wofür ich Geld bezahlt habe, nehme ich mit, wofür nicht, nicht. Oder so. Das führte dann dazu, dass er zwar einen Schrank stehenließ, den ihm jemand vor 2 Jahren geschenkt hat, dafür aber eine Leiter mitgenommen hat, die ihm nur zu einem Drittel gehört.

Nun haben wir ja glücklicherweise den Vorteil, bereits 100 € von seinem Konto abgebucht zu haben, aber damit erschöpft sich der Aufwand noch nicht wirklich. Der nun folgende Beitrag inklusive Rechnung ist eigentlich eher etwas, das Ralf selbst lesen sollte – wenngleich er diese Aufstellung auch noch so bekommt. Vielleicht aber ist es unterhaltsam für die ein oder anderen Mitleser, die ein letztes Mal die kranke Psyche meines (Juhu!!!) Ex-Mitbewohners erkunden wollen.

Ralf hat auf jeden Fall hiergelassen: Einen Kerzenständer, der nur hier in Berlin ist, weil er ihn unbedingt haben wollte. Ein Schrank, der ihm noch in Stuttgart geschenkt wurde. Ein Sessel, den er (wenn auch von Ozies Oma) mitnehmen wollte.

Das mag wertmäßig über dem folgenden liegen, aber ich möchte anmerken, dass keine Aussprache oder Benachrichtigung stattgefunden hat. Folglich: Für uns ist es Müll, den wir nicht brauchen! Ende!

Dinge, die Ralf mitgenommen hat:

  • Eine Auflaufform, die mir gehört. Ist zwar so ein Ikea-Teil aus Metall, aber immer noch besser als keine. (Ja, wir haben dennoch auch weitere…)
  • Einen großen Spaghettitopf, den er wohl entwendet hat, weil er ein Drittel davon gezahlt hat.
  • Eine Leiter, bei der er ebenfalls ein Drittel zur Finanzierung beigetragen hat.

Desweiteren bleibt natürlich zu erwähnen, dass er zwar einige seiner Hinterlassenschaften (4 Monate in einem vollgesifften Zimmer) in Form von Besteck und Geschirr ungespült an uns übergeben hat. Zitat Ozie: „Widerlich, um nett zu sein“ Sein Zimmer ist zudem zwar besenrein, aber durch eine – vielleicht harmlose – Wandmalerei in Form zweier roter Balken keineswegs korrekt hinterlassen.

Dazu kommt, dass uns definitiv Fön und Klebepistole geklaut wurden, so dass Ralf inklusive Entsorgung der ganzen Dinge einen Betrag von 166,75 € zu bezahlen hätte, wenn wir ihm das Pfand für das Geschirr – das er mehr oder minder in vernünftigem Umfang wieder rausgerückt hat – erstatten würden.

Also alle in allem ist selbst der Auszug abgelaufen, als hätte eine kleptomanische Wildsau ihn vollzogen. Nun warte ich mal ab, ob Ralf – er hat ja noch die Schlüssel! – wiederkehrt, um all das in Ordnung zu bringen…

Aber ich glaube, dass das eher weniger der Fall sein wird.

2 Comments

Filed under Haushalt

2 Responses to Der Auszug von Ralf

  1. war das wirklich die letzte ralf-story? schade eigentlich!

    ihr seit zu gut für diese welt. ich bin zwar auch fast unerschöpflich gutmütig aber da hört es auf. irgendwie bewundernswert. bei mir wäre er nicht ohne besenstil im hintern raus und nicht, ohne vorher besitzverhältnisse zu klären…

    wie siehts denn aus mit einem neuen mitbewohner? nicht das ich gehässig bin aber ich werde was vermissen 😉

  2. Die letzte „neue“ Story von Ralf wird das tatsächlich sein. Sorry! Was die Besitzverhältnisse angeht: Vieles hab ich erst im Nachhinein festgestellt, da ich mich heute vornehm zurückgehalten habe. Soll er es mitnehmen, er zahlt es ja auch – ist ja nix neues dabei 🙂 Der Besenstiel mag gefehlt haben, aber ein paar Euro weniger schmerzen ihn in seiner Weltanschauung sicher mehr…

    Einen neuen Mitbewohner brauchen wir nicht, da wir ursprünglich einen Zweier-Haushalt geplant hatten, inzwischen aber mit Nico auch wieder einen dritten im Bunde haben. Und dessen Anwandlungen sind nicht halb so bekloppt. Ich schwör’s!

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