Dafür zahl‘ ich nicht!

Ich weiss, dass es wichtigeres gibt als das deutsche Fernsehen. Aber Kritik ist auch hier angebracht. Es ist ja tatsächlich so, dass man in Form der GEZ-Gebühren einen nicht unbedeutenden Beitrag dazu leistet, dass es „unabhängiges“ Fernsehen gibt. Eine Wahl hat man nicht wirklich. Es existiert meines Wissens nach kein Fernseher, der in der Lage ist, private Sender zu empfangen, nicht aber ARD, ZDF und Konsorten. Deswegen muss man immer GEZ zahlen – ob man das Angebot nutzt oder nicht. Das alleine wäre schon Kritikpunkt genug, aber zudem ist es ja so, dass die öffentlich-rechtlichen Sender niveaumäßig scheinbar eine Angleichung an durchaus hinterfragenswerte Formate des Privatfernsehens zu suchen scheinen.

Hier setzt die Kampagne Dafür zahl‘ ich nicht an, die ins Leben gerufen wurde von Holger Kreymeier, seines Zeichens freier Journalist und Macher des Online-Magazins fernsehkritik.tv. Im Gegensatz zu Kreymeier stelle ich die Existenzberechtigung der GEZ und ihrer Gebühren zwar grundsätzlich in Frage, aber sein Anliegen, wenn dann wenigstens gutes ÖR-Programm zu bezahlen, kann ich dennoch unterstützen. Offenbar ist bald eine Petition online (die man sich auf der Seite jetzt schon durchlesen kann) – bei der ich mich als Unterzeichner betätigen werde, und somit meine Leser dazu ermutigen möchte, es mir gleichzutun. Oder zumindest darüber nachzudenken!

Holger Kreymeier wurde der Kampagne wegen vom NDR gechasst, was (ob berechtigt oder nicht) nur den Eindruck erweckt, er liegt mit seiner Kritik mehr als richtig. Naja, soll sich jeder seine eigene Meinung bilden!

Ich möchte mich hiermit outen als regelmäßiger Zuschauer von fernsehkritik.tv, und zugleich meine Unterstützung kund tun. Ich finde es schön, dass es sowas im deutschsprachigen Web gibt! Danke an den Fernsehkritiker und viel Glück bei der Suche nach einer neuen Beschäftigung!

4 Comments

Filed under Medien

4 Responses to Dafür zahl‘ ich nicht!

  1. Marcus

    Tja die Gez, schon ein komischer haufen….im Grunde könnte sich doch Ard & Zdf und der ganze kram genauso selbst finanzieren wie z.b. Privatsender wie Rtl. So oft wie die jetzt schon Werbung schalten.

    Anderseits selben wir aber auch in einem Land, in dem auf hohen Niveau gemeckert wird. Ich für meinen Teil, möchte den Sozialstaat nicht missen.

  2. Vielen Dank für den Tipp auf fernsehkritik.tv. Da werde ich mal heute abend reinschauen…Und mich über die Kampagne Dafür zahl ich nicht…informieren…
    Mal sehen, was draus wird…
    Obwohl, für mich braucht es überhaupt kein Fernsehen zu geben, das Internet bietet genug Unterhaltung, und ausserdem kann man manche Sendungen als Podcast runterladen und ansehen, wann es einem selbst passt.
    Selbst im Internet ist die Fülle des Dargebotenen überwältigend und dann die vielen guten Blogs…

  3. @Marcus:
    Den Sozialstaat wollte ich damit auch nicht in Frage stellen. Ausnahmsweise mecker ich mal nur übers Fernsehen 🙂 Ich denke auch, dass die Werbefinanzierung irgendwie schon so massiv ist, dass sie es gleich dabei belassen können.

  4. @Sica:
    Ja, ich habe in den anderthalb Jahren in Berlin jetzt vielleicht 20 Stunden ferngesehen. Vielleicht auch 30. Seit gut einem Jahr gar nicht mehr. Fehlt mir was? Nein. Ich finde es gut, wenn es Sender gibt, die nicht über Werbung finanziert sind und sich damit Unabhängigkeit bewahren können. Das ist aber bei den öffentlich-rechtlichen in Deutschland nicht mehr der Fall.

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