So, nun bin ich wieder in Berlin, brotfertig zwar, aber immerhin.
Zu der Gerichtsgeschichte wird es ab jetzt wohl nur noch unspannende Kleinigkeiten zum Kostenfestsetzungsverfahren oder so geben, da ist die Spannung natürlich raus. Tut mir leid für euch Leser, aber mich entlastet es doch ein wenig, wenngleich sich die Tatsache, dass wir wirklich endgültig gewonnen haben, noch nicht bis ins Gehirn schleichen konnte. Aber nach den nun vergangenen 45 Stunden, seit die Geschichte gelaufen ist, kann ich tatsächlich noch mit einem netten Leckerli aufwarten, das zwingend verbloggt werden muss.
Dass René wahrheitsgemäß ausgesagt hat und damit für seine Eltern nicht nur keine Hilfe, sondern der Tropfen war, der das Schiff zum Kentern brachte, habe ich gestern bereits ausführlich beschrieben. Ozie hingegen hatte ein paar Minuten Gespräch mit René, und was dabei herauskam toppt so ziemlich alles, was ich bisher erwartet habe.
Das Hauptproblem unserer Ex-Vermieter war ja stets (in Bezug auf Wohnung, Mietvertrag, Protokoll, Kaution etc.), dass sie einfach nichts gemacht haben. Der ganze Prozess fußte ja auf der Tatsache, dass die beiden nie irgendwas gemacht haben. Jetzt aber die Neuerung: Genau so haben sie ihn auch verloren!
Es ist ja sehr löblich, dass sie nicht – wie wir ja durchaus befürchtet haben – versucht haben, auf Renés Aussage einzuwirken. Dass sie aber mit ihm offenbar nicht einmal darüber gesprochen haben, was er weiss, das ist echt zu viel des Guten. Laut René himself hat er von seiner Ladung durch – nun ja! – die gerichtliche Ladung erfahren. Was seine Eltern damit bezwecken, war ihm sichtlich fremd.
Ich meine: Die wohnen direkt nebenan und haben es nicht fertig gebracht, ihm zu kommunizieren, dass und warum sie ihn als Zeugen laden! Ich meine, wie soll ich es bitte ernst nehmen, dass sie sich beschweren, dass sie verloren haben?
Wie zur Hölle kann man sich in einem Gerichtsverfahren von der Aussage seines Sohnes überraschen lassen? Es ist doch nicht verboten, sich über das Thema auszutauschen. So lange er dennoch wahrheitsgemäß aussagt…
Ich meine, die haben ihn vor einem Jahr quasi auf die Zeugenliste gesetzt. Dann haben sie alle außer ihm wieder runtergenommen. Sie haben den Beschluss bekommen, dass René als einziger Zeuge den offenbar einzigen Beweis antreten soll, dass sie im Recht sind. Und dann reden die nicht mal miteinander? Ich meine, ich steig doch beim Taxifahren auch nicht hinten ein und warte mal, ob das Auto mich und den Kunden irgendwohin fährt, oder?
So langsam glaube ich, die wollten mir diesen zweiten Kurzurlaub in Stuttgart einfach gerne bezahlen. Das können sie haben, aber ehrlich gesagt, hätte es da eine einfache Überweisung getan. Deswegen muss man doch nicht vor Gericht gehen…
Die Dummheit der Menschen ist unendlich. Frei nach Einstein.
Dann solltest du schleunigst dein Auto aufrüsten:
http://en.wikipedia.org/wiki/KITT
Naja, vielleicht lernt er ja daraus… obwohl. Vergiss es.
Goldene Regeln: Lass keinen Zeugen laden, von dem du nicht genau weißt, was er aussagen wird und stelle einem Zeugen keine Frage, von der du nicht genau weißt, wie er sie beantworten wird…
Das ist schon krass, einen Zeugen anzubieten, und gar nicht mit ihm besprochen zu haben, ob er sich überhaupt erinnert, und wenn ja, was er denn noch weiß.
Hat der gegnerische Anwalt eigentlich öfter mal in Schriftsätzen Formulierungen verwendet wie „Meine Mandanten lassen vortragen…“ o.ä.? Das wäre nämlich ein deutliches Zeichen, dass er selbst das alles für Käse hält, aber die Mandanten nicht davon abbringen konnte.
Denn wenn das alles auf seinem Mist gewachsen sein sollte, sollte er schnmal seine Haftpflichtversicherung informieren… 😉
Wenn ich Dir nicht grundsätzlich vertrauen würde, täte ich denken, dass das alles nur ausgedacht ist. Weil eigentlich (EIGENTLICH) so bekloppt niemand sein kann.
Ich fass es nicht.
Dann mach mal noch nen Kasten Bier auf, Sash, und stoß auf die Blödheit einiger Leute an.
@Der Maskierte:
Und Beweise gibt es genügend…
@Nick:
K.I.T.T. braucht aber dringend noch eine zweite Tür auf der rechten Seite, um als Taxi durchzugehen. Sonst sicher eine gute Idee 😀
@Jo:
Bis vorgestern hatte ich im am weitesten hinten sitzenden Hirnareal noch so eine kleine Spur Hoffnung übrig gehabt. Aber seit diesem Termin ist da, wo es war, ein kleiner Hohlraum, in dem es hallt, hallt, hallt, hallt…
@Marco:
Zum Durchblick bei der Sache: Dieter hat das Ganze dadurch auszugleichen versucht, dass er der Richterin den Schnitt der Wohnung erläutert hat, und ihr erklärt hat, weswegen sein Sohn nicht wirklich im Bad war, als er bei uns zu Besuch war. Zumindest die rudimentäre Bedeutung von Beweislast hat der Anwalt ihnen nicht vermitteln können.
Die haben bis zuletzt geglaubt, sie würden das Verfahren vielleicht gewinnen, indem sie die Richterin davon überzeugen, dass in der Wohnung so viel kaputt war. Dass es darauf ankommt, WER WANN diese Schäden verursacht hat, das ist offensichtlich nicht ganz durchgedrungen.
Formulierungen wie du sie angesprochen hast, wurden zwar nicht verwendet, aber dass der Anwalt seine Mühe hatte, war unübersehbar. Am Ende hat er sich eingereiht ins Klagelied der beiden, dass man „hier mit Glaubwürdigkeit leider nicht weiter“ kommt und dabei in völliger Verdrehung der Tatsachen ausgerechnet die Kündigung erwähnt, die entgegen ihren Behauptungen ja nachweislich existierte.
Aber offensichtlich sind ein paar dieser Ideen auf seinem Mist gewachsen. Dafür kann er aber ganz doll ernst gucken!
@Nihilistin:
Das Leben schreibt nach wie vor die schönsten Geschichten.
Ich meine, so viel Blödheit nagt schon an meinem Stolz über den Sieg. Ich hätte mir so viel Stress ersparen können, wenn ich gewusst hätte, dass ihr einziger Beweis höchstens beweist, dass sie nicht wissen, was ein Beweis ist.
Dazu sag ich nur A U A ! ! !
(sind alle Schwaben so?)
@Taxi224:
Ohne meine Landsleute per se verteidigen zu wollen: Nein! Definitiv nicht!
Was des wieder koscht… 🙂
@Ingmar:
Tja, aber net mi!
Wow, das gehört in die Kategorie „Dummheit muss bestraft werden“, aber ich fürchte sie lernen nichts daraus.
@Anise:
Ja, das ist chancenlos. Die verstehen es bis heute nicht und ärgern sich einfach nur, anstatt ein wenig Selbstkritik zu üben. Um in Zukunft keinen Ärger mehr zu haben, wollen sie „nicht mehr an Studenten“ vermieten…
Wer soll denn so eine Bude überhaupt bewohnen, wenn nicht junge und abenteuerlustige Leute? Aber schuld sind immer nur die anderen…