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Der ganz normale Einkauf

Einkaufen kann ein Quell der Freude sein. Man muss dabei nicht mal so weit gehen wie Jürgen von der Lippe und aktiv den Laden umgestalten. Ich bin zum Beispiel ein großer Anhänger des Spiels, aus den Einkäufen anderer Leute zu schließen, was sie am Abend kochen werden. Aber es gibt natürlich auch ganz andere Glanzmomente. Wenn Leute panisch von der Kasse wegrennen, weil sie was vergessen haben – und dann mit irgendeinem Bullshit wiederkommen. Einer Packung Bonbons. Oder einer Klatschzeitschrift.

Ich weiß, das klingt sehr gehässig. Isses vielleicht auch. Aber im Vergleich zu sonst allerorten gepflegten Vorurteilen weiß ich wenigstens, dass es irre ist, von einem kleinen Einkauf auf das Leben von Menschen zu schließen. Außerdem: Manche machen es einem wirklich schwer!

Heute zum Beispiel war da ein eifrig turtelndes Pärchen vor mir an der Kasse. Sie haben getrennt bezahlt, beide mit EC-Karte. Sie hatte eine Dose Chili-con-Carne und zwei Dosen NoName-Energydrink. Und sein Einkauf? Eine Dose Chili-con-Carne und vier Dosen NoName-Energydrink. Da wellt sich jedes Bettlaken vor knisternder Erotik und es wäre an dieser Stelle zu meiner Heiterkeit gar nicht mehr notwendig gewesen, dass ein Supermarktbediensteter auf dem Tresen der Nachbarkasse lautstark eine Nacktschnecke gefunden hat – oder dass der Kunde hinter mir beeindruckt darauf hinwies, dass selbige „schon ganz ordentlich kacka gemacht“ hätte.

Da kommt man trotz schwerer Taschen relativ mit einem Lächeln auf den Lippen nach Hause. 🙂

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Schlimme Flüchtlinge!!1!!einself!

Ja, ich würde das ewige Vergleichen in der Debatte über Asylsuchende auch gerne meiden. Ich würde auch gerne einfach ganz vernünftig sagen:

„Hey, die Welt ist offenbar scheiße. Zu den einen mehr, zu den anderen weniger. Und von ersteren suchen derzeit viele Hilfe in Deutschland – und lasst uns doch mal drüber nachdenken, wie wir als eher vom Glück Begünstigte da sinnvoll mit umgehen können.“

Und ich würde gerne das ganze Begleitprogramm fahren und auf regenbogenpupsende Einhörner auf grünen Wiesen setzen und hoffen, dass das auch die letzten Schreihälse friedlich stimmt. Stattdessen kommt als Antwort außerhalb der eigenen Filterbubble natürlich immer nur Hass. Und untermauert wird der mit (ohnehin meist erfundenen) Geschichten darüber, wie schlecht all die Flüchtlinge für Deutschland sind, wie schlimm die Menschen sind, weil sie nicht von hier kommen, wie schlimm das ist, weil es doch ach so schlimm ist. Diese Geschichten halt. Jede Schlägerei in einer Flüchtlingsunterkunft wird als Beweis hergezogen, dass (zum Beispiel) Muslime einfach unzivilisiert sind. Und, seien wir ehrlich: Egal, wie linksversifft oder rechtsaußen wir sind: Das ist doch plausibel! Man selbst würde sich ja niemals grundlos prügeln. Prügeln vielleicht ja, aber grundlos? Das liegt natürlich an der „südländischen Mentalität“ und sowas.

Klar, mit etwas mehr Interesse am Lesen der Buchstaben neben den Bildern von verwüsteten Zelten könnten wir alle auf die Idee kommen, dass Menschen vielleicht ähnlich wie Hühnchen nicht sonderlich gemacht sind für perspektivlose Massenunterbringung. Aber wer hat jemals schon irgendwas gelesen, was einem nicht in den Kram passt?

Liebe „Besorgte“: Ich hab als Gutmensch in letzter Zeit eine Menge gelesen, was mir nicht in den Kram passt. Jede Menge rechte Seiten, auf denen o.g. gepostet wurde. MIR wäre das nicht eingefallen, glaubt mir bitte!

Und da der Holzhammer gerade angesagtes Kommunikationsmittel der Wahl ist, hab ich mich ernstlich über einen Tweet von Jan Böhmermann gefreut, der gestern wie folgt aussah:

Und er hat Recht: Das sollte man sich mal durchlesen!

Der dort verlinkte Artikel aus dem Spiegel von 1990 liest sich wie eine Blaupause der derzeitigen Probleme: Deutschland kann das alles nicht verkraften, sollte die Grenzen schließen, bricht zusammen. All die Flüchtlinge bedrohen den Wohlstand, finden keine Bleibe, nutzen das Sozialsystem aus. Noch schlimmer: Sie sind undankbar, prügeln sich in den Unterkünften, belästigen Frauen, werden sonstwie gewalttätig.

Nur, Kenner der Geschichte werden es anhand des Datums erahnt haben: Es ging hier beileibe nicht um Muslime oder „Nordafrikaner“. Es ging hier um Ostdeutsche. Teilweise also sogar um Sachsen. So wie heute Teile der Sachsen den selben Scheiß verbreiten. Ironie der Geschichte, was?

Ebenso wie Syrern unterstelle ich selbstverständlich auch den Sachsen nicht aufgrund ihrer Abstammung irgendwas schlimmes. Dieses Messen mit zweierlei Maß überlasse ich immer noch den Rechten. Der Punkt ist: Dieser Bericht von 1990 zeigt recht eindrucksvoll, dass man immer, wenn man Menschen in Extremsituationen verblendet unter die Lupe nimmt, die wundersamsten und abscheulichsten Dinge beobachten kann. Analog zu Flüchtlingsgeschichten könnte man auch psychologische Experimente anschauen: Das Stanford-Prison-Experiment z.B., um nur das bekannteste zu nennen.

Und wenn wir das dann alles durchgelesen haben: Liegt es jetzt wirklich in der (ost-?)deutschen Natur, sich gegenseitig zu verprügeln oder besoffen auf die Bettlaken anderer Leute zu pinkeln?

Ich habe die Vermutung, selbst der ein oder andere überzeugte Nazi hätte plötzlich ein Problem mit dieser Theorie. Was schwierig für ihn werden dürfte, denn wie ich bereits oben umrissen habe: Der Spiegel-Artikel (Und ja, liebe Nazis: 1990 hatte der Spiegel noch eine deutschlandweit anerkannte Qualität!) ist für diese Theorie der selbe „Beweis“ wie die derzeit diskutierten Postings über syrische Geflüchtete auf Facebook.

Und damit zu einem gleichermaßen erwartbaren wie dennoch eindeutigen Fazit: Nazis sind mitnichten Scheiße, weil sie eine andere Meinung als ich haben. Das dürfen sie gerne weiterhin. Nazis sind Scheiße, weil ihr Ziel darin liegt, bar jeder Faktenlage andere Menschen für minderwertig zu erklären, nur weil sie nicht wahrhaben wollen, dass sie nicht besser sind als wir anderen auch. Und weil sie wider besserem Wissen darauf beharren. Und das ist nun mal die weltweit anerkannte Defintion von Arschlöchern, was soll man da machen?

PS: Dagegenhalten! Immer wieder!
Ich will nicht nur über diese Scheiße bloggen, die so offensichtlich ist. Aber in Zeiten, in denen rechte Gewalt alltäglich ist, in der am Ende dann doch auch die Regierung das Asylrecht erkennbar unnötig verschärft: Wir dürfen diesen Arschlöchern nicht die Diskurshoheit überlassen, nur weil Facebook sich noch zu fein ist, alle Nazikommentare zu löschen! Diese peinlichen Jammerlappen und unzufriedenen Rechercheunfähigen sind NICHT „das Volk“!

NAZIS FUCK OFF!

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Und dann noch #Rigaer94

Ich muss es gleich vorneweg sagen: Ich hab als langsam erwachsener Linker manchmal ein seltsames Problem mit der Gesellschaft.

Nämlich einfach nicht so, wie ich es vorhergesehen hatte, als ich noch wirklich aktiv in „der Szene“ war. Als ich in den 90ern in der Antifa war, da hätte ich schwören können, dass bis zu meinem Ableben im Fernsehen niemals das Wort „Sexismus“ fällt. Waren wir wohlstandsveröhnten Freizeitrevolutionäre schon stolz darauf, einfach bei einem Streit nicht „Fotze“ zu sagen und Frauen genauso ernst zu nehmen wie Männer, war das weit entfernt von jeder Relevanz. Von Mainstream ganz zu schweigen.

Und heute? Überlege ich manches Mal, wie spießig ich geworden bin, weil die ein oder andere Meinung, die selbst vom zum reaktionären Schundblatt verkommenen Spiegel wiedergegeben wird, teile. Und dann – aber immer erst im zweiten Anlauf – frage ich mich schüchtern: „Hmm, haben wir am Ende vielleicht wirklich sogar irgendwas erreicht?“

Ich will ehrlich sein: Vermutlich nur bedingt – und ich gleich dreimal nicht. Wahrscheinlich war ich einfach nur nie so underground, wie ich gerne gewesen wäre. Aber Tatsache ist, dass ich verwundert feststelle, dass sich ein Teil meiner Jugendrebellion in der Realpolitik manifestiert hat und ich nicht weiß, wie ich damit umgehen soll, weil ich doch eigentlich damit aufgewachsen bin, immer nur „dagegen“ zu sein – und all meine Einwürfe abgekanzelt wurden mit Verweisen darauf, wie unmöglich oder gar kriminell das alles sei.

Und aus meinem linken Selbstverständis heraus war für mich ebenso wie der gesellschaftliche Rassismus und Sexismus auch die ständig unverhältnismäßig bei den Linken zugreifende Staatsgewalt ein Fakt.

Ich will hier mal – so sehr ich manchem Genossen von damals auf die Füße treten werde – zugeben, dass ich an diesem Punkt in den letzten Jahren am meisten gezweifelt habe. Sicher auch, weil ich selbst als meist eher wenig Beteiligter nie wirklich die ganze „Härte des Gesetzes“ spüren musste. Aber ja, da driftete die Gesellschaft ein kleines Bisschen nach links, ich hab im Rahmen meines Jobs öfter mal konstruktiv mit den Cops zusammengearbeitet und dann kam die ein oder andere persönliche Auseinandersetzung mit intelligenten Vertretern dieses Berufsstandes im Rahmen meiner Schreibtätigkeit – und das hat dann doch dazu geführt, dass ich offener geworden bin. Und in der deutschen Polizei nicht einfach simplifiziert Büttel eines faschistischen Staates gesehen hab, die mich und meine Freunde mit Gewalt daran hindern wollten, ein paar Gramm Gras zu rauchen.

Das war wahrscheinlich nicht gänzlich falsch. Ja, selbst bei den Cops gibt es solche und solche und ich erkenne im Nachhinein auch an, dass sie bei mancher Aktion meiner Peergroup nur wenige Optionen bezüglich der Antwort hatten.

Aber …

wenn ich nochmal detailliert nachdenke, dann war einiges davon nicht völlig an den Haaren herbeigezogen, auch wenn es noch nicht so groß thematisiert wird wie die Tatsache, dass das N-Wort kein Bestandteil aktueller Leitartikel sein sollte.

Zum einen kann ich als Milchbubi-Antifa auch im Nachhinein nur feststellen, dass mein Verhalten niemals die Schläge, Tritte und Wasserwerfertreffer wert war, die ich erhalten habe. Ich war allerhöchstens frech, aber selbst ich bin heute der Meinung, dass ein bisschen Frechheit keine Körperverletzung rechtfertigt.

Schlimmer aber ist wirklich die Blindheit auf dem rechten Auge. Ich will mich hier nicht in Verschwörungstheorien versteigen oder die alte Formel „Ob grün, ob braun, Nazis auf die Fresse hau’n!“ wieder hochholen. Ganz ehrlich? Ich hab in den letzten Jahren sogar mal einen (ironisch natürlich!) mitleidigen Blick aufgesetzt, wenn ich gesehen hab, was Nazis bei ihren Demos so für Auflagen hatten: Keine Springerstiefel, keine Aufnäher XY, usw. – andererseits muss ich an der Stelle doch auch mal einen geschichtlichen Break machen:

Wir wissen inzwischen vom NSU, wir wissen über das desaströse Versagen des Staates bei den Ermittlungen diesbezüglich Bescheid. Darüber hinaus haben wir seit Pegida ansteigende Zahlen von fremdenfeindlicher Kriminalität, meist in Form von Brandanschlägen auf Flüchtlingsunterkünfte oder gar offene Angriffe auf nichtdeutsche Menschen auf der Straße. Hundertfach. Obwohl ich mich politisch hinter letzterem auch nicht mehr positionieren würde: Die ausufernde rechte Gewalt lässt die überwiegend Linken zugeschriebene Abfackelei von Autos in den letzten paar Jahren völlig verblassen. Nicht nur zahlenmäßig. Denn man sollte wenigstens so viel Anstand besitzen, zwischen der Gewalt gegen Sachen und der gegen Menschen zu unterscheiden. Selbst wenn man gerne AfD wählt.

Ich will nicht sagen, dass wir Linken nicht auch was auf dem Kasten hättten, aber spätestens seit der Flüchtlingskrise hat das Land ein Problem mit rechter Gewalt. Und seit Köln nochmal mehr. In Heidenau haben die Cops sich überwiegend zurückgezogen (abgesehen von dem Tag, als es eine linke Gegendemo gab), in Köln waren sie überfordert und vor ein paar Tagen in Leipzig-Connewitz hat erst die Entglasung eines halben Viertels dafür gesorgt, dass ein paar Faschos ihre ED-Behandlung bekommen haben. Ganz abgesehen davon, dass kurz zuvor erst rauskam, dass fast 400 Nazis gesucht, aber bisher nicht festgesetzt wurden.

Und dann kam Berlin!

Am 13. Januar 2016 wurde gegen Mittag in Friedrichshain offenbar ein Polizist angegriffen und leicht verletzt. Von vier Leuten, die vermeintlich „linksextrem“ waren. Und ich glaube das der Polizei sogar. Ich hab zwar auch zuerst die Indymedia-Meldung gelesen, in der stand, dass der Cop der Angreifer war, aber das schien mir insgesamt eher unwahrscheinlich. Sorry, liebe Mitstreiter, aber die Version war echt nicht überzeugend …
Nun ja, die Leute verschanzten sich daraufhin offenbar in der Rigaer 94, einem linken Wohnprojekt.

Dass das aus Sicht der Polizei nicht toll war – geschenkt! Was dann aber passierte … man glaubt es kaum.

Ein paar Stunden später rückten 500 (!) Polizisten an, um die Rigaer 94 zu durchsuchen. Klingt plausibel? Ähm, nein!

Um nur mal das Allernötigste plausibel zu machen: Ich wurde mal am Rande einer Demo angehalten, weil ich Fotos gemacht habe. Infolgedessen hatte ich eine Woche später eine Durchsuchung meines Zimmers an der Backe. Ich kann’s heute offen fragen: Ratet mal, in welchem einzigen Zimmer der westlichen Hemisphäre ich inzwischen dafür gesorgt hatte, dass keine Spuren der Fotos vorhanden waren?

Und hier waren die (total unterbesetzten) Cops Stunden nach dem Vorfall vor Ort. Besser aber noch: Sie hatten keinen Durchsuchungsbeschluss! Weswegen das so war, weiß ich auch nicht, aber man braucht seine Fantasie nicht allzuweit abscheifen lassen, um zu vermuten: Sie hätten keinen gekriegt! Von außen klingt das immer so belanglos mit der Hausdurchsuchung, tatsächlich ist das ein mehr als nur schwerer Eingriff ins Leben von Menschen (wie gesagt: Ich hatte das schon!). Sowas ist hier im guten Deutschland eben keine Kleinigkeit. Also hat sich die Polizei auf eine „Hausbegehung“ beschränkt, die – ich hab das jetzt nicht überprüft – anscheinend eine Durchsuchung des Hausflurs erlaubt. Es ging ja (angeblich?) auch nicht um die Festnahme von Personen (warum eigentlich nicht?), sondern um die Frage, ob da gefährliche Gegenstände herumlägen.

Laut dem Anwalt der Betroffenen wurden übrigens sehr wohl Wohnungen aufgebrochen und die Bewohner gewalttätig drangsaliert. Meine Überraschung hielte sich in Grenzen, sollte es so gewesen sein …

Wunderschön war es dann, auf Twitter zu verfolgen, was alles gefunden wurde. Steine! Feuerlöscher! Eisenstangen! Krähenfüße!

OK, das mit den Krähenfüßen wird schwer zu erklären. Aber es bleibt doch auch zu erwähnen, dass selbst das allenfalls passive Waffen sein können. Beim Rest müsste sich jeder zweite Hausbesitzer in Deutschland mal umsehen, ob er nicht versehentlich die vorgeschriebenen Feuerlöscher … oh, wait!

Ganz ehrlich: Es ist kein Wunder, dass Zitate aus dem Scherben-Lied „Rauch-Haus-Song“ gepostet wurden:

„Und die deutlichen Beweise sind 10 leere Flaschen Wein,
und 10 leere Flaschen können schnell 10 Mollies sein“

Was mich eigentlich umtreibt:

So sehr ich versuche, nicht in alte Reflexe zu verfallen und die Cops als Grund allen Übels zu betrachten: Sie machen es mir schwer! Soweit ich weiß, ist bisher wegen Connewitz keine Wohnung durchsucht worden, soweit ich mich erinner, klang unser Innensenator Henkel immer vergleichsweise unaufgeregt, wenn es „nur“ um angezündete Flüchtlingsheime ging.

Aber bei der Rigaer 94 musste dann doch mal „der Rechtsstaat“ mit voller Härte eingreifen, ja?

Soll ich dann als halbwegs sozialkompatibler Pseudolinker auch endlich mal wieder die „Slime 1“ ausgraben und „ACAB“ mit gutem Gewissen hören? Ja, doch, ich glaube, das mache ich jetzt. Es scheint ja längst nicht mehr um nötige oder sinnvolle Auseinandersetzungen zu gehen, sondern um’s Aufrechterhalten der Feindbilder. Wenn die Bullen nicht erwachsen werden wollen, will ich’s auch nicht!

„They say it’s law and order but we live in fear
– fuck off Cops, get out of here! All Cops …“

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OK, dann halt doch #kölnhbf!

Der Anfang des Jahres 2016 macht es einem ja nicht leicht, sich zu entscheiden, zu was man seinen Senf dazugibt.

Aber Köln toppt ja nun wirklich alles: Während einer silvestertypischen Ansammlung dort am Bahnhof wurden in schier unglaublicher Zahl Frauen sexuell belästigt, teilweise wohl sogar vergewaltigt, obendrein auch noch beklaut. Die Täter hatten ein (überwiegend?) nichtdeutsches Aussehen und deswegen muss man Flüchtlinge jetzt schneller abschieben. Äh …

Und als ob das nicht genug wäre, begeistert uns die Kölner Polizei mit Berichten, die zwischen „Ach, eigentlich schien das ganz nett zu sein dort …“ bis hin zu „Das war der Alptraum jeder Zivilisation und wir sind dem kräftemäßig nicht beigekommen!“ schwanken.

Was für ein Polizeiskandal sich da möglicherweise auftut, bleibt erst einmal abzuwarten. Zum Rest der Ereignisse kann man aber dennoch schon mal so einiges sagen. Und nein, natürlich nicht, was jetzt genau passiert ist, wer welche Verbrechen begangen hat und woher er kam … aber zumindest mal, dass es furchtbar gewesen sein muss – und dass das alles wirklich nix in der Debatte über Flüchtlinge zu suchen hat.

Und bevor die besorgten Bürger jetzt „Zensur“, „Lügenpresse“ oder sonstigen Bullshit einwerfen:

Wir haben Euch Rassisten das seit Jahrzehnten schon gesagt: Niemand von uns „linksversifften Gutmenschen“ glaubt, dass Ausländer bessere Menschen als Deutsche sind. Dementsprechend hat auch niemand von uns ein Interesse daran, Verbrechen von Nichtdeutschen nicht als Verbrechen zu bezeichnen oder gar irgendein Problem mit deren Verfolgung. Euer dümmlicher Trugschluss war immer und ist auch hier, dass man aus der Nationalität von Verbrechern irgendwelche allgemeingültigen Regeln aufstellen könnte!
Ihr wollt als Deutsche nicht mit pädophilen Priestern und z.B. dem Mörder von Elias und Mohammed gleichgesetzt werden – wie fern liegt da bitte der Gedanke, dass ein syrischer Familienvater auf der Flucht nix mit rachsüchtigen IS-Terroristen oder handgreiflichen Landsleuten am Kölner Bahnhof zu tun hat?
Dass jetzt kein Feminist „Scheiß Flüchtlinge!“ ruft, liegt einfach daran, dass die in der Regel mehr als Spachtelmasse hinterm Schädelknochen haben und sich zudem völlig zurecht fragen, wir ihr es wagen könnt, mit dem selben Twitter-Account, mit dem ihr bei der #aufschrei-Debatte Frauen Vergewaltigungen gewünscht habt, jetzt einen auf Opfervertreter zu machen.

Natürlich ist die Aufarbeitung des Frauenbildes im Islam, in islamischen Ländern (in religiösen Ländern überhaupt!) wichtig. Und sicher in vielen Fällen auch bei hierher geflohenen Menschen aus islamisch geprägten Gegenden ein Problem, das angegangen werden muss. Aber weder verschweigt, noch bezweifelt das irgendeiner mit einem Fünkchen Restverstand.

Tatsächlich aber lassen sich die Probleme nicht mit dem Rausschmiss aller etwas dunkelhäutigeren Männer aus Deutschland oder dem Anzünden von Flüchtlingsunterkünften lösen, denn die heutigen Werte Deutschlands, auf die ihr so fleißig onaniert, während ihr Bachmanns Reden anhört, sind zu einem großen Teil geprägt von dem, was man Rechtsstaat nennt. Und dieses – von natürlich hier und da auftretenden Ungerechtigkeiten begleitete – Phänomen besteht im Wesentlichen daraus, dass nicht eine Zusammenrottung von möglichst ähnlich Dummen darüber zu entscheiden hat, wer aus dieser liebenswerten Gemeinschaft von Brandstiftern verbannt und in ein Gefängnis (egal in welchem Land) gesteckt wird. Insbesondere so etwas archaisches wie Sippenhaft (man findet hier sicher islamisch geprägte Länder, in denen das gang und gäbe ist), ist ganz sicher nicht Teil des Wertekanons hierzulande. Wäre sicher auch ärgerlich für Euren Vater und/oder Bruder, wenn man das gleichermaßen auf Inländer anwenden würde.

Köln (und Hamburg und Stuttgart und …) war schlimm. Das muss aufgearbeitet werden und hoffe eifrig, dass das passiert. Solche Zustände sind nicht haltbar. Natürlich eigentlich nirgendwo, aber hier haben wir wenigstens einen etwas direkteren Einfluss darauf. Da auch in punkto Strafmaß oder Gesetzesänderungen offen zu bleiben, ist nicht per se falsch.

Aber das jetzt als Argument in der Flüchtlingsdebatte herzuholen, ist billig und polemisch. Jeder „besorgte Bürger“, der in den letzten sieben Tagen seinen Hang zum Feminismus entdeckt hat, könnte problemlos nachvollziehen, wie sehr sexuelle Gewalt für Frauen auch vor Silvester und auch in Deutschland ein Problem war. Ja, selbst vor #aufschrei. Ich mag das gleichermaßen polemisch wirkende Beispiel vom Oktoberfest nicht allzu sehr, aber es ist halt so schön offensichtlich: Auch dort ist das an der Tagesordnung. Schon immer gewesen. Oder beim nun anstehenden Karneval. Oder in Karls Kneipe um die Ecke. Aber da sind wir an dem Punkt, wo sich die Spreu vom Weizen trennt: Wer Köln jetzt wegen der Flüchtlinge thematisiert, wird bis dato stets auffallend ruhig oder sogar eher kontraproduktiv gewesen sein. Bei #aufschrei, bei Brüderle, bei mit Sicherheit allen Meldungen, bei denen es um Gewalt gegen Frauen ging.

Ich denke, die Seite der Feministen und Antisexisten bräuchte eigentlich jede Unterstützung. Die Unterstützung derer, die auf massive sexuelle Gewalt mit dem Rufen nach Abschiebung antwortet, braucht trotzdem niemand. Nein, wirklich gar niemand.

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Der faulste Tag des Jahres

Es gibt wahrscheinlich einige da draußen, die mich für sehr faul halten. Mit gewissem Recht, denn ich charakterisiere mich ja selbst gerne so. Aber ganz so einfach ist es nicht. Das Problem dabei ist „diese Schreiberei“: Für die nehme ich mir vergleichsweise viel Freizeit – und oft schreibe ich dann währenddessen nicht einmal was und lass auch alles andere schleifen. Wenn das mal nicht totaler Müßiggang ist!

Ich würde mich freuen, wenn’s so wäre. Denn dann wäre ich wesentlich weniger gestresst, als ich es trotz des geringen Arbeitspensums bin.

Das Problem ist, dass sich vor dem eigentlichen Schreiben so viel im Kopf abspielt, noch dazu oft unabsichtlich und mit unklarem Ausgang. Abgesehen von ein paar Blogposts hab ich die letzten Monate nix auf die Kette gebracht und oft stundenlang lethargisch auf meine Bildschirme gestarrt. Klingt wie das Paradies für Nerds, ist aber mehr meine übliche Übersprungshandlung. Ehrlich gesagt hab ich es nunmehr binnen eines Monats nicht hinbekommen, mir einen neuen PC zu bestellen und hab stattdessen GTA IV auf meinem zu langsamen Rechner durchgespielt. Ich hatte ständig Ideen im Kopf, hab sie wieder verworfen, neue Geistesblitze aufgenommen und sie stets wieder in den mentalen Ausguss gekippt. Mit einem produktiven Output von Null und einer handfesten depressiven Verstimmung, weil einfach nix geht. Und als Freiberufler hat man (anders als der Name es vermuten lassen würde) eben nie frei: Es könnte/sollte/müsste immer noch etwas mehr gehen als jetzt gerade …

Darüber hinaus habe ich im Taxi etwas vorgearbeitet und Ozie hatte geschäftlich auch mehr um die Ohren als es ein einzelner Mensch eigentlich schaffen müsste. Das lustige Rumgammeln hat sich also eher angefühlt wie die stressigste Zeit seit langem. Aber alles hat ein Ende, so hab ich die Tage dann doch noch die offensichtlich dringlichst notwendige mentale Auszeit bekommen: Ich bin einmal einfach nicht aufgestanden. Also bis 20 Uhr zumindest. Obwohl ich früh im Bett war. Gut, der eine oder die andere mag da vielleicht „Oha!“ rufen und Depressionen diagnostizieren, aber das wäre ein Fehler und ich möchte erklären, warum.

Gut, eigentlich bin ich kein Mensch, der im Bett rumgammeln toll findet. Schlafen ist zwar was feines, aber wenn ich wach und nicht gerade in ein spannendes Buch vertieft bin, dann zieht es mich doch aus dem Bett. Ja, vielleicht nur an den Schreibtisch vor den PC, aber aus dem Bett! Und mehr als 9 Stunden Schlaf kriege ich selbst mit der Unterstützung von Onkel Alkohol eher nicht hin.

Dieses Mal aber ging’s um Träume. Teils richtige, teils auch diese luziden Träume, deren Fortgang man zumindest teilweise bestimmen kann. Ich wachte hier und da auf und beschloss bewusst, mich wieder umzudrehen. Hatte ich eben im Traum etwas gewonnen, kostete ich diesen Gewinn nun aus. Wachte ich auf, weil ich verfolgt wurde, schmiss ich mich wieder in Morpheus‘ Arme und holte zum Gegenangriff aus. Hatte ich gerade noch Sex im Traum, versuchte ich, das wenigstens noch auszukosten.

Bei meinem mehrmaligen Erwachen habe ich desöfteren den Entschluss gefasst, Ozie wenigstens zu sagen, dass ich „im Prinzip“ schon wach bin, aber ganz Inception-like war das vielleicht auch nur eine Ebene höher im Traumland und ich bin unverrichteter Dinge wieder zurückgefallen.

Ich habe keine Ahnung mehr, was ich an diesem Tag wirklich geträumt habe. Wie es den meisten nach so einer Nacht geht. Aber ich weiß, dass ich zu unterschiedlichen Tageszeiten wach war oder geschlafen habe. Ich hab zwei, drei, fünf geile Geschichten durchlebt, und das, ohne zu vergessen, dass das ja eigentlich nur Träume sind und ich eigentlich auch hätte aufstehen können. Ich hatte unanständige Gedanken, Ideen für Bücher, wilde Phantasien, schwere Umnachtungen. Und dennoch war all das einfach nur … entspannend.

Im Gegensatz zu den Tagen auf Twitter und Youtube war ich dieses Mal wirklich faul. Ich hab bewusst wirklich gar nix gemacht und mich einfach fluten lassen von all den noch so absurden Gedankengängen. GTA zocken war dagegen die reinste Gehirnakkrobatik. Ob es im herkömmlichen Sinne „was gebracht“ hat, ist weiterhin offen. Ich persönlich glaube allerdings, dass dem so ist. Schon alleine, dass ich hier mal wieder völlig mit mir im Einklang 700 Wörter runtertippe, ist ein gutes Zeichen. Aber am Ende werde ich es genauso abwarten müssen wie Ihr.

Ich verbleibe mit dem optimistischen Fazit, dass vielleicht sogar den Faulsten noch mehr Faulheit gut tun könnte. 😉

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Fahad und Mossam

Wie sie nach Marzahn kommen würden, haben sie etwas ungelenk gefragt. Hätte ich mein Taxi nicht vor ein paar Minuten abgestellt, wäre das eine simple Sache gewesen – andererseits hab ich auch an der Bahnhaltestelle dasselbe gesagt:

„Come with me.“

Die Verständigung war mehr als mäßig, mit etwas Glück kamen wir auf 20 Worte, die wir alle gleichzeitig verstanden – auf Englisch und Deutsch zusammen. Für etwas Aufklärung hat dann der kleine Zettel gesorgt, den mir einer der beiden hingehalten hat: Die Notunterkunft in der Bitterfelder Straße. Damit waren zwei Dinge halbwegs klar:

  1. Es waren wohl Geflüchtete.
  2. Ich hatte keine Ahnung, wie sie bis zur Bitterfelder kommen sollten.

Irgendwer cleveres hatte ihnen geraten, die S7 zu nehmen – was ich auch getan hätte, hätte die S-Bahn nicht seit einer Stunde Betriebsschluss gehabt. Und straßenbahnmäßig ist da oben mal eine verdammt tote Ecke. Während des Umsteigens in die M6 haben wir ein wenig versucht uns zu unterhalten, was nach wie vor nicht sonderlich einfach war. Das mit den Namen haben wir geklärt gekriegt: Sascha, Fahad und Mossam. Darüber hinaus, dass es scheiße kalt ist – und nicht zuletzt, wie man die Minutenanzeige an der Haltestelle auf Deutsch liest.

Ich hatte zu der Zeit eigentlich schon beschlossen, dass ich sie am Bahnhof Marzahn in ein Taxi verfrachten würde – ggf. wäre ich selber mitgefahren und anschließend noch nach Hause. Wäre nicht die Welt gewesen. Aber da ich den beiden irgendwie via Google Maps ein Bild von derLage machen konnte und sowieso kein Taxi am Bahnhof stand oder gerade vorbeikam, hab ich die beiden dann doch laufen lassen, so ermutigt wie sie inzwischen waren.

„You’re sure you find it?“

„Find it!“

Fahad grinste und machte mit den Fingern das Zeichen, das ich ein paar Minuten vorher verwendet hatte, um den Begriff „laufen“ zu verdeutlichen. Zwei grinsende Syrer in Jogginganzügen in einer Dezembernacht in Marzahn. Hätte man sich vor zwei Jahren vermutlich nicht einmal ausdenken können, dieses Szenario.

Und irgendwo ist das auch so völlig egal. Obwohl ich selbstverständlich nach den 20 Minuten keine Ahnung hab, was Mossam und Fahad so für Menschen sind – das hinzunehmen ist mir bei den beiden nicht schwerer gefallen als bei dem seltsamen Letten vor einer Weile oder den vielen kuriosen Typen, die mich tagein tagaus als Taxifahrer nach dem Weg fragen.

Ich denke manchmal, dass das der aktuellen Debatte über Geflüchtete immer noch zu sehr fehlt. Es geht nicht um Zahlen oder massenmedientaugliche Geschichten über die Heldentaten irgendwelcher Einzelner. Es sollte nicht darum gehen, wie viele supergute oder extrem böse Menschen irgendwo Teil dieses Komplexes „Flüchtlingsdrama“ sind. Es würde eigentlich schon reichen, mal zu erkennen, dass es trotz der Masse und trotz allen dabei anfallenden Extremen einfach Menschen sind. Auch Menschen, die einfach mal nachts durch die Stadt latschen, weil sie die letzte Bahn verpasst haben. Menschen, die abgesehen von vermutlich bittersten Erfahrungen „irgendwo da draußen in der Welt“ einfach genau die gleichen Probleme – aber auch Freuden – haben wie wir auch. Mossam und Fahad heute haben sich verlaufen gehabt und waren froh, jemanden zu finden, der ihnen so grob den Weg zeigt. Keine Heldengeschichte und auch kein Horrorfilm, ganz normales Zusammenleben unter Menschen, auch wenn zwei davon noch ziemlich neu hier sind.

Mir tun die Menschen leid, die vor den beiden tatsächlich mehr Angst haben, nur weil sie aus Syrien und nicht aus Friedrichsfelde kommen.

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Reisenotizen

Meine Abwesenheit im Internet diese Wochenende war einer Reise in meine alte Heimat geschuldet. Es waren nur runde 48 Stunden, aber die hatte ich mir gut vollgepackt. Es folgen ein paar unzusammenhängende Eindrücke:

Bahn:

Die Bahn war gut zu mir an diesem Wochenende. Kein Ärger, kein stressiges Personal. Auf dem Hinweg zwar 40 Minuten Verspätung – aber die waren mir egal. Auf dem Rückweg war ich auf die Minute pünktlich – was mir auch egal war. Einzig das mit dem Preis nervt jedes Mal erneut. Ich hab 100 € hin und zurück gezahlt – was ich mehr als nur ok finde, ganz ehrlich. Aber ja: Die Hinfahrt hat 81 €, die zurück 19 € gekostet. „Normalpreis“ wären 142 € gewesen. Rabatte für manche Karten sind toll, aber wie will man unter solchen Umständen noch bemessen können, was diese Dienstleistung wert ist?

Bekanntschaften:

Unerwartet Menschen treffen, die man von vor 15 Jahren aus New York kennt – check!

Bier:

Wulle und Tannenzäpfle. Nach dem drölften ging sogar Hofbräu in Ordnung.

Essen:

Hab das erste Mal Zitronen-Lauch-Risotto gegessen. Kann man definitiv empfehlen, aber ich fürchte, ich kann meinen Vater nicht überreden, für Euch alle zu kochen. Ansonsten das Übliche auf Reisen: McDonald’s und Le CroBag. Wenn man’s selten genug macht, ist das ja auch leider geil.

Familie:

Mehr als in den letzten vier Jahren zusammen. Und das war gut so!

Flughörnchen:

Hoffentlich kuschelig!

Geburtstagsgeschenke:

Holy Shit, WTF!?

Kappelberg:

Immer noch so geil wie vor 17 Jahren. Mit Bier, Stockbrot, einer wundervollen Aussicht und den richtigen Leuten. I like!

Musik:

Von Pur bis Wizo. Kann man sich nicht ausdenken, sowas!

sachma:

Mein guter alter Freund wird die Tage den Bund der Ehe eingehen. Das zugehörige kleine Bündel Neumensch nennen er und seine Angetraute ohnehin schon ihr Eigen. Die Anzahl meiner guten Wünsche lässt sich grob mit einem Googolplex umreissen.

Stuttgart:

Ist überschaubarer, als ich es in Erinnerung hatte. Das soll kein Rumgedisse eines neunmalklugen Neuberliners sein, aber so gut wie alles wirkte kleiner als ich es in Erinnerung hatte. Abgesehen von der S21-Baustelle natürlich.

„Verreckt! Verreckt alle!“:

Unerwartete Liebesbekundung einer Joggerin nebenbei. Was halt so passiert in der schwäbischen Provinz.

Wohnungen:

Hab dieses Wochenende 3 neue Privatwohnungen kennengelernt:

  • Eine vollkommen coole, locker zusammengestellt und mit einer Plattenauswahl im Regal, die von mir hätte sein können.
  • Eine total geil und voll nach meinem Geschmack eingerichtete Design-Behausung, die mehr Gläser mit bunten Kieseln aufzuweisen hat, als mir meiner Lebtage Pickel am Hintern gewachsen sind. Erschreckenderweise hab ich festgestellt, dass es das alleine auch nicht ist. Aber die coolen Bewohner haben es wettgemacht.
  • Eine so geil absurde Mini-Behausung, die ihresgleichen sucht: ein 10m²-Wohnzimmer ohne Fenster, ein Raum ohne Lichtschalter (der ist im Wohnzimmer), ein Küchenfenster ins Treppenhaus und eine offizielle Adresse, an die nix geliefert werden kann, weil der Zugang zu dieser Seite verschlossen ist. Aber beste Innenstadtlage, immerhin.

Zusammenfassung:

Diese paar Stunden im Süden waren Gold pur, ehrlich. Alte Freunde, Familie, ein Haufen sonstiger netter Leute. Dazu Party, Gespräche, Bier und die Erkenntnis, dass es manchmal auch einfach genau so gut sein kann, wie es ist. Selbst wenn die Frage nach Perfektion eine ganz andere gewesen wäre. Ich bin nach Jahren mal wieder (nicht ganz nüchtern) durch den unbeleuchteten Wald gestapft, die Lichter der Stadt unter mir. Trotz der straffen Taktung hab ich wichtige Gespräche geführt und mich an unendlich vielen Kleinigkeiten erfreut. Hier Staunen, dort auch mal wehmütiges Erinnern – was man dem Reallife eben so abringt, wenn man es mal wirklich ernst nimmt.
Ich freue mich aufs nächste Mal, insbesondere weil ich sicher bin, dass Ozie dann auch mitkommt. Denn dass das diesmal nicht der Fall war, wäre das einzige, was ich zu bemängeln hätte …

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