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Freiheiten

Sturmfrei!

Wieder einmal stelle ich fest, dass dieses grundsätzliche „Boah, geil!“-Gefühl nicht weichen will, wenn ich mal alleine bin. Inzwischen liegt das wohl vor allem daran, dass es selten geworden ist. Das heißt: Alleine bin ich sehr oft. Schließlich teile ich mit Ozie nur selten einen Schlafrhythmus und so wie ich jetzt am Schreibtisch zum Bloggen sitze, hätte ich das auch jeden zweiten x-beliebigen Tag des vergangenen Jahres tun können – nein, ich hab es sogar getan. Und das umfasst noch nicht einmal den kompletten Zeitraum, seit wir verheiratet sind.

Ja, im Gegensatz zum elterlichen Haushalt hat man halt im eigenen ohnehin ein paar Freiheiten mehr, auch wenn ein Partner anwesend ist. In meinem Fall: alle! Ich kann in meinem Alltag, wenngleich verheiratet, essen wann ich will, schlafen wann ich will, arbeiten wann ich will. Ich kenne nicht das dem ein oder anderen Kollegen verordnete Alkoholverbot, ich sitze am PC, wenn es mir passt … und Ozie umgekehrt natürlich auch. Zugegeben, vielleicht bleibt bei uns im Haushalt öfter mal was liegen als anderswo. Dafür schiebe ich nicht mismutig 12-Stunden-Schichten wie ein Kollege, „weil auf der Straße is‘ immer noch besser als zu Hause.“

Ich weiß, dass ich Glück habe. Die Welt ist voll von selbsternannten Propheten, die Weisheiten über Beziehungen kundtun, bei denen ich umgehend kotzen könnte. Soso, Eifersucht ist was normales, Streiten gehört dazu, die Einschränkungen einer Beziehung tun nunmal weh …
Ich hab längst beschlossen, irgendwann mal einen Ratgeber zu schreiben, in dem derartiges Geplärre nicht vorkommt, weil es Bullshit ist. Es dürfen sich meinetwegen da draußen alle knechten und ärgern wie sie wollen. Ich frage mich nur desöfteren, warum SM als Sexpraktik immer noch ein Nischendasein führt, wo es als Beziehungspraxis doch offenbar Alltag ist in diesem ach so konservativen Land.

Aber wir waren beim Glück, dass ich das nicht kenne und beim sturmfreie Bude haben.

Warum?

Warum freue ich mich immer noch so über ein sturmfreies Wochenende, wo doch der Alltag schon so ganz ohne Gewitter abgeht? Ich bin da auch ein wenig im Dunkeln getappt, hab nun aber eine – wirklich nur für meine Situation gültige – Erklärung gefunden: Musik! Ich kann nachts ohne Kopfhörer beruhigt Musik hören! 🙂

Das liegt natürlich nicht am unterschiedlichen Geschmack – da sind wir uns auch ähnlich, wenn auch mit unterschiedlichen Schwerpunkten – nein, Ozie hat offensichtlich nicht genügend Chaoze-WG-Lautstärken-Sozialisation hinter sich, um zu wissen, dass auch nachts um 3 Uhr gewisse Lautstärken ok sein können. Zumal in einem Haus, in dem ich demnächst einfach mal irgendwelche Leute anquatschen könnte, was sie denn zum Vorwurf ihres Partners sagen, den der gestern, vorgestern, letzte Woche und alleine dreimal im April 2012 formuliert hat.

Ich bin ein wirklich humaner Nachbar geworden und höre kaum laut Musik. Zweimal im Jahr so richtig vielleicht. Ozie hingegen traut sich nachts oft nicht einmal, ihre Nähmaschine anzuschmeißen, was nun wirklich definitiv keiner außerhalb ihres Ateliers mitbekommt. Und da nun der Sound von Wasauchimmer natürlich dennoch zuerst unsere dünnen Holztüren – und dann erst den Beton zu den ständig streitenden Nachbarn mit den offenbar teilweise unehelichen und hyperaktiven Kindern – überwindet, fällt an diesem klitzekleinen Punkt meines Lebens tatsächlich ein bisschen Last von meinen Schultern, wenn Ozie wie jetzt im Urlaub ist.

Darauf genehmige ich mir jetzt erst einmal die Echoes von Pink Floyd. Um 3 Uhr morgens …

PS: Dieser Text wird um einiges amüsanter, wenn man statt „Musik“ die Worte „die Tonspur von Pornos“ einsetzt. Das wäre dann Punkt zwei auf der Liste.

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Meine Worte

(nur mit zu vielen Ausrufezeichen)

Ich hab den Psiram-Beitrag zur Homöopathie wirklich sehr geschätzt. Ein fantastischer Text, der eigentlich alles sowas von unglaublich haargenau auf den Punkt bringt. Und am Ende fand ich ihn irgendwie unverlinkbar, weil der Autor offenbar eine Schwäche für Ausrufezeichen hatte. Komisch vielleicht, aber so ist das eben, wenn man selbst schreibt und sich die Wahrnehmung dadurch ändert.

Aber ich will mich darüber hinwegsetzen. Der Text ist – Ausrufezeichen hin oder her – einfach nur fantastisch und erklärt bei diesem heute (leider) komplizierten Thema ALLES. Und deswegen bin ich jetzt so frei, den Text doch zu verlinken, auch wenn er mich interpunktionsmäßig irgendwie triggert:

Homöopathie ist Irrtum!

Ich weiß vom ein oder anderen Leser, dass er der Homöopathie nicht grundsätzlich abgeneigt ist. Das ist ok. Ich find’s nicht toll, aber da sind wir wieder mal bei der Sache mit der Toleranz. Ich möchte explizit diese Leser bitten, den Text einfach nur zu lesen. Und mehr noch möchte ich darum bitten, im Anschluss einen Kommentar zu hinterlassen – ABER: Einen Kommentar, der auch nach dem Lesen des Textes noch in irgendeiner Form Sinn gibt – unter Einbeziehung der dort genannten Fakten.

Wer das schafft, der hat meinen Respekt. Alles andere läuft dann wohl unter Idiotie.

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What’s goin‘ on in there?

Dachte, ich kann doch mal ein kleines Status-Update abliefern. In den letzten Tagen sieht es ja mal wieder ein bisschen so aus, als sei ich extrem schreibfaul geworden. Das ist – natürlich! – nicht der Fall. Aber selbst wenn das so wäre, dann sollte sich niemand Sorgen machen. Jetzt, wo ich das Schreiben langsam aber sicher an einem Punkt praktiziere, an dem es (langsam aber sicher) anfängt, sich zu lohnen, wird mir nämlich auch immer wieder bewusst, dass ich sowas wie freie Tage an und für sich kaum noch kenne. Glücklicherweise deckt sich das damit, dass ich so ganz ohne Schreiben halt auch nicht klarkommen würde. Dadurch, dass das Schreiben sowohl aufwändigste Arbeit als auch liebste Entspannungsmethode geworden ist, befinde ich mich dann doch mehr oder minder in einer, wenn auch kuriosen, Win-Win-Situation. OK, was geht also gerade so?

Gestern war ich zur Abwechslung mal wieder beim Radio. War leider nicht ganz so eindrucksvoll und toll wie das erste Mal, aber es war ok. Nachlesen kann man das drüben bei GNIT, der Link zum Anhören findet sich dort natürlich auch.

Ich kämpfe nebenbei freiwillig – glücklicherweise aber nicht gänzlich unbezahlt – gegen ein für mich als Laien recht aufwändiges Computerproblem bei meinen Chefs. Aber wie immer, wenn ich dort mal etwas mehr zu tun habe, weiß ich sie hinterher mehr zu schätzen als vorher. Arg viel mehr Komplimente kriegen Chefs selten, ohne das dafür Geld geflossen ist, oder? 😉

Ich schreibe am nächsten Buch. Nach reiflicher Überlegung habe ich beschlossen, nun doch mal „DAS große Projekt“ anzugehen: Die Geschichten aus der WG. Dadurch, dass dieses Mal eine Menge Menschen eine Rolle spielen, die ich ungern so verunglimpfe wie ehemalige Chefs in meinem ersten Buch, schreibe ich das wesentlich freier und mit deutlich fiktionaleren Zügen. Ich bin da bislang nicht sonderlich geübt, aber es wird. Sehr rapide sogar, der erste Entwurf hat bereits jetzt zwei Drittel der Länge von „Papa, ich geh‘ zum Zirkus!“. Das Buch soll allerdings mehr als doppelt so lang werden, es ist also letztlich doch nur ein Anfang. Bei dem Buch weiß ich dann auch noch gar nicht, was daraus werden soll. Vielleicht wieder ein eBook, vielleicht suche ich einen Verlag … selbst BoD würde ich nicht grundsätzlich ausschließen dieses Mal. Aber das werde ich vermutlich erst entscheiden, wenn das Werk halbwegs fertig ist …

Das erste Buch verkauft sich glücklicherweise auch noch – obwohl natürlich auf niedrigem Niveau. Aber in Anbetracht der Tatsache, dass mich die Zahlen weder enttäuschen, sie aber auch nicht etwa meine kühnsten Erwartungen übertreffen, bleibt wohl zu sagen, dass wir das alles ganz gut eingeschätzt haben und es ok ist soweit. Vielleicht lande ich damit ja wirklich noch in der Gewinnzone. Das wäre für ein Erstlingswerk ohne Verlag doch mal ein Achtungserfolg.

Nebenbei warte ich – dieses Jahr allerdings wesentlich entspannter als letztes – darauf, ob ich eventuell das Arbeitsstipendium der Stadt Berlin kriege. Sollte das tatsächlich klappen (was nach wie vor eher unwahrscheinlich als wahrscheinlich ist), dann könnte ich von heute auf morgen zumindest vorübergehend meinen Traum leben: Taxifahren nur noch am Wochenende, bzw. „wenn ich Lust habe“ und den Rest der Zeit fürs Schreiben aufwenden. So weit weg davon bin ich schon derzeit nicht wirklich, aber mein Finanzstatus beim Online-Banking zeigt immer noch leuchtendes Rot. Es wird weniger, aber von Reichtum brauchen wir die nächsten paar Jahre gewiss nicht reden …

Und wenn mir das alles zu nervig ist, dann nehme ich mir einfach eine Auszeit und spamme Twitter und Facebook voll.

Ansonsten bin ich immer noch glücklich verheiratet und dank Ozies Bemühungen im heimatlichen Floralabor hab ich bereits die ersten Chilis des Jahres verspeist. Zugegeben, das waren unbedeutende Frühstarter der überwinterten Pflanzen, aber in Anbetracht der schlechten Wetterlage sind wir wirklich sehr sehr froh darüber, dass wir überhaupt so viele Chilis retten konnten. Die alten blühen also schon fleißig, zudem wächst aber auch eine schöne Generation neuer Pflanzen und neuer Sorten heran. Überraschenderweise machen sich ausgerechnet die als schwierig geltenden Bhut Jolokia bislang sehr gut. Für diesen Bereich meines Lebens kann ich also nur Bestnoten vergeben. 😀

Ansonsten hoffe ich sehr darauf, dass in den nächsten paar Monaten die Finanzen halbwegs ins Lot kommen, so dass ich mir endlich mal ein neues Handy kaufen kann. Ich mag meines ja, aber inzwischen eiert es doch ziemlich rum. Gerade für myTaxi zum Beispiel ist es nur selten zu gebrauchen. Jetzt wo das Samsung Galaxy S4 rausgekommen ist, hoffe ich auf ein baldiges Schnäppchen beim S3. Aber wie gesagt: Dafür sollte erst einmal das Konto entsprechend vorbereitet sein. Im Gegensatz zu hier kann ich die Zahlen dort leider nicht direkt eintippen – was irgendwie schade ist …

Wenn sich jetzt noch meine ein wenig verschleppte Erkältung endgültig verpisst, dann steht einem guten Start in die warme Jahreszeit aber dennoch nichts so wirklich entgegen. Weiterhin gilt:

„I’m happy I did it like this!“

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Ostern, ehrlich jetzt?

Ich gebe zu, dass ich ein wenig betrübt bin, weil die Taxi-Umsätze zu Ostern schlimmer sind als im Januar. Aber darüber hinaus waren die letzten Tage einfach auch so mal wieder schwer zu ertragen. Der Tatsache geschuldet, dass die Katholiken derzeit einen neuen und in ihrem Sinne verhaltensauffälligen Papst haben und es zudem mancherorten schneit, schwirren die Nachrichtenmeldungen über das wichtig(st)e Fest der Christen nur so um einen herum.

Und, ganz ehrlich, das stimmt mich traurig.

Wir schreiben das Jahr 2013, idiotischerweise auch noch den Bibelgeschichten wegen. Wir sind ein paar Jahrhunderte über die schlimmsten Verfehlungen der meisten Religionen hinweg, nutzen das Internet – sogar unterwegs – und nehmen gegen die in dieser Jahreszeit grassierende Erkältung wie völlig logisch erklärbar Medikamente unserer Wahl ein. Wir bezeichnen uns als aufgeklärte Menschen, behaupten zumindest aber mal, wenigstens ethisch und moralisch besser zu sein als die Generationen vor uns.

Und feiern Ostern.

Ich hab wirklich nichts gegen lustiges Eiersuchen im Garten für die Kinder und kann auch verstehen, dass man an Feiertagen mal seine Familie sehen will. Und den meisten ist das Osterfest eine nur allzu weltliche Begebenheit ohne tieferen Sinn. Aber noch immer ist es in diesem Land Gesetz, an Karfreitag keine Tanzveranstaltungen zu erlauben.

Weil eine beschissen irrationale Sekte um den Tod eines angeblich übernatürlichen Wesens trauert.

Ich bin für Religionsfreiheit. Ehrlich. Und das zu schreiben, verlangt mir einiges ab – nämlich die Dummheit der Menschen zu akzeptieren. Aber ja, ich gestehe es jedem zu, an Dinge und Personen zu glauben, die objektiv betrachtet Humbug sind. Ich finde das peinlich, lächerlich, traurig und teilweise verachtenswert, aber die Freiheit der Menschen ist mir wichtiger als mein persönliches Empfinden. So gesehen: Viel Spaß mit Ostern!

Im Gegenzug werde ich aber nie akzeptieren können, dass mein Leben beeinflusst werden soll von irgendwelchen Riten, die geistgläubige Irre dummerweise vor ein paar Jahrhunderten als vermeintliche Wahrheit in den unaufgeklärten Köpfen irgendwelcher Idioten platzieren konnten. Dass nach wie vor Gesetze – die zum Wohl aller gemacht sein sollten – einen Unfug stützen, der beloppter ist, als ich es mir je ausmalen könnte. Wir reden hier von Toten, die wieder zum Leben erwachen; von Schwangerschaften ohne Sex; von Geistern und einer Fülle an Dingen, die heute wahrscheinlich heilbar sind …

Versaue ich mit diesem Eintrag jetzt die Stimmung? Oh, Entschuldigung!

Nee, im Ernst: Es rennen eine Menge Bekloppte durch die Welt, aber wenn es um den Glauben geht, dann soll man gefälligst die „Gefühle“ der Gläubigen nicht verletzen. Na Prost Mahlzeit! Hat mich mal wer gefragt, ob ich als Kind mit unwahrer Scheiße vollgesülzt werden wollte? Natürlich nicht. Meine Eltern – obwohl keinen Fatz gläubig – haben mich trotzdem mal besser taufen lassen, damit ich mir nicht versehentlich irgendwelche Jobchancen verbaue. Und ich bin nicht Fünfzehnhunderthastenichtgesehen geboren.

Eine Gruppe psychisch nur begrenzt für zurechnungsfähig zu erklärender Leute verbietet mir und dem Rest der Nation das Tanzen und Feiern. Und unsere Kanzlerin reiht sich ein und findet das alles völlig normal. Nee, is‘ klar!

@FreXxX hat es bei Twitter auf den Punkt gebracht:

„ich frage mich, was an ‚trennung von staat und kirche‘ so schwer zu verstehen ist,“

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Blog vs. Facebook

Von vorgestern bis gestern schwappte die Nachricht durchs Netz, dass sich der Radiomoderator Domian darüber geärgert hat, dass Facebook einen Beitrag von ihm gelöscht hat. Das ganze hat in den Social Networks und natürlich in Blogs einen gewissen Anklang gefunden, schließlich konnte man sich mal wieder übers böse große Facebook aufregen.

Das sicher nicht ganz zu Unrecht, denn es ist natürlich etwas krude, dass Facebook irgendwelche Inhalte löscht. Das Schwierige daran ist aber gar nicht in erster Linie, dass Facebook damit irgendeine Art von „Zensur“ ausübt – ein Wort, das im Internet im Übrigen fast jedem irgendwann zum Hals raushängt, weil es viel zu inflationär für ganz andere Sachverhalte verwendet wird.

Es ist genauso wenig Zensur von Facebook, wenn es einen kirchenkritischen Beitrag von Domian löscht, wie wenn mich hier irgendwelcher Nazikommentare entledige. Das ist gewissermaßen eine Form von Hausrecht. Zensur ist es, wenn man keinen Naziblog mit kirchenkritischen Inhalten schreiben darf und das von staatlicher Seite aus unterbunden wird. Und abgesehen vom durchaus streitbaren §86 a des StGB deutet darauf nicht wirklich was hin.

Ich hab bei meinem Blick auf einen Text von Sascha Lobo letztes Jahr das Thema kurz gestreift, dass viele Inhalte im Netz weg von den eigenen Blogs zu Social Networks wandern. Das habe ich für wichtige Dinge zwar eher verneint, allerdings kaum Gedanken denen gewidmet, bei denen das gang und gäbe ist. Wie offenbar bei Domian.

Der ärgert sich jetzt natürlich, dass er ein bisschen auf die Pauke gehauen hat und all das im digitalen Orkus verschwunden ist. Das gönne ich niemandem, aber ich halte es definitiv mehr mit Florian Freistetter, der in einem wirklich lesenswerten Artikel gestern eine einfache Lösung aufgezeigt hat:

Wenn ihr der Welt etwas sagen wollt, sagt es in eurem Blog! Und nicht bei Facebook

Auch wenn es uns nicht passt und Facebook das gerne hinter ein paar netten Worten versteckt: Schreiben wir etwas auf Facebook, schreiben wir etwas für Facebook. Klar, es teilt sich toll, man informiert seine Freunde, Likes kriegt man schneller als Kommentare und außerdem isses ja auch total hip, das gleich voll social und so zu haben.
Gleichzeitig liefert man Facebook aber auch einfach den Content, den es braucht um wichtig zu sein. Genau genommen ist die Tatsache, dass wir was auf Facebook posten das Geschäftsmodell dieses Unternehmens. Das ist auch nichts per se verwerfliches, im Gegenzug kriegen wir ja eine ausgefeilte Software, um mit Freunden und Feinden in Kontakt zu treten und unsere Meinung zu verbreiten. Und das ist im großen und ganzen ein guter Deal. Deswegen funktioniert Facebook so gut, deswegen haben sie rund eine Milliarde Nutzer. Auf der anderen Seite hat Facebook aber halt auch das Recht, uns rauszuschmeißen, wenn wir im geschäftlichen Sinne unbequem werden …

Was im Übrigen – wenn man ein paar Schritte weiterdenkt – ähnlich auch ist, wenn man bei blogger.com oder wordpress.com bloggt. Da sind die Grenzen natürlich noch mal ganz andere und wesentlich weiter zu Gunsten der Schreiber verschoben, im Prinzip ist es aber das Gleiche.

So gesehen wäre auch mein Rat: Selber bloggen. Teilen kann man die Einträge nachher ja gerne überall. Und das ist toll und ich bin froh, dass es Facebook, Twitter und co. gibt. Ich würde mich da allerdings lieber nicht so abhängig machen. Und ich würd’s schon dreimal nicht tun, wenn ich eine Reputation wie Domian hätte, der nun ja mit einem eigenen Blog echt nicht bei Null anfangen müsste …

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Urlaubspläne

Wisst ihr, manchmal bin ich zu ehrlich. Ich hatte mir überlegt, einfach zu schreiben, dass Ozie und ich nächsten Monat über ein verlängertes Wochenende in den Urlaub fahren. Das witzige daran sind im Grunde gar nicht die Urlaubspläne an sich, sondern die Tatsache, dass unser Beziehungsstatus ungefähr 100% der Leser glauben machen würde, das würde ein romantisches Wochenende werden.

Dabei könnte kaum was weiter entfernt sein. Denn ich fahre in die Berge, Ozie ans Meer. Und das nicht einmal am gleichen Wochenende. 🙂

Insgeheim habe ich ja den Wunsch, mal so bekannt zu werden, dass wir die Boulevardpresse mit sowas ärgern können. Jede zweite Meldung würde die Überschrift „Jetzt doch die Scheidung?“ tragen, die andere Hälfte würde wohl „überraschende Fotos“ beinhalten, die uns wieder zusammen zeigen. Würde das nicht auch mit ziemlich nervigen Dingen einhergehen, könnte ich mir glatt überlegen, ob ich auf meine alten Tage noch It-Girl werde.

Und naja, wenigstens Party ist ja dann nächsten Monat angesagt. Einer meiner Ex-Mitbewohner wird auch endlich 30 und es ist schon komisch genug, ihn zwischen meiner Hochzeit und seinem runden Geburtstag nicht gesehen zu haben. Das klingt schon sehr nach Frührentner-Rhythmus. Auf der anderen Seite ist wohl noch nicht alles zu spät, wenn man mal eben über 700 km Anreise für ein Party-Wochenende in Kauf nimmt … 😉

Nebenbei hake ich noch Bröderlingssehen und Bahnfahrtromantik für dieses Jahr ab, eigentlich kann nichts mehr schief gehen.

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Wo kämen wir hin …

…wenn man mit ein bisschen Menschenverstand ein günstiges Bahnticket erwerben könnte?

DB-Bashing ist natürlich einfach. Als Kunde hat man ja immer was zu meckern und bei Massenanbietern wie der Bahn passiert natürlich auch viel. Aber es ist eben auch so, dass sich vieles erklären lässt und man als Laie gerne mal zu hohe Maßstäbe ansetzt. Wenn wir ehrlich sind, dann sind beispielsweise 15 Minuten Verspätung auf eine Fahrtstrecke von 600 Kilometern ein Witz. Jeder Autofahrer würde sicherheitshalber eine Stunde einplanen.

Aber abseits vom allgemeinen Betriebsablauf wäre es doch schön, wenigstens ein bisschen Logik vorzufinden.

Ich habe gerade ein Ticket gekauft. Genau genommen sogar zwei. Ich will ja nicht auswandern, sondern nur zu einer Party fahren. Auch wenn das sicher nicht gesund wird, muss man ja nicht vom Schlimmsten ausgehen.

Mir war klar, dass es mit günstigen Tickets nicht allzu leicht werden würde. Schließlich ist der Termin schon in anderthalb Monaten und zudem geht es über die deutsche Grenze hinaus – mal davon ausgehend, dass das mit der Annektion Österreichs im letzten Jahrhundert eine Ausnahme war. Ansonsten ein einfacher Sachverhalt: Freitags irgendwann Hinfahrt, Sonntags spät eine Rückfahrt.

Also mal checken.

Zunächst: Alles prima. Gibt noch Tickets für 59 € für die Hinfahrt. Sogar mehrere Verbindungen. Ein paar besonders attraktive Angebote lasse ich links liegen, weil die Bahn die Tickets zwar verkauft, allerdings mit dem Hinweis, dass ein Zug ausfällt. Nach so viel Abenteuer ist mir dann doch nicht. Die Rückfahrt wird teurer, kein Europa-Spezial-Österreich mehr verfügbar. Na gut. Also schauen wir doch mal auf der ESÖ-Unterseite direkt nach. Da gibt es noch welche. Warum auch immer. Die bereits ausgewähle Hinfahrt wäre ja auch … ach egal!
Also schnell die Rückfahrt dazugebucht. Geht nicht. Wieso das denn jetzt?
Ach, na klar! Die Hinfahrt war ein Sonderangebot für die erste Klasse, die Rückfahrt jedoch zweite. Kann man natürlich nicht kombinieren. Ist ja logisch. Glücklicherweise ist das ESÖ ja kein Super-Sparpreis, also lässt sich das umgehen, wenn man Hin- und Rückfahrt getrennt bucht. Gut, dann muss man halt zweimal seine Daten eingeben – vermutlich kriege ich demnächst also zwei Werbeanrufe von der Firma, an die die Bahn die Adressdaten voraussichtlich vertickt. Wo kämen wir auch hin, wenn man einfach ohne Privatadresse eine Fahrkarte kaufen könnte?

Und belohnt wird das Ganze dann dadurch, dass man sich ganz toll fühlen kann, weil man nicht den „Normalpreis“ bezahlt und somit in meinem Fall 215 € „spart“. Vor einem Monat hätte ich sogar 255 € „sparen“ können, wow!

Nix gegen Frühbucher-Rabatte, aber die Perversion des DB-Tarifs ist echt kaum noch zu überbieten. Ich zahle jetzt 118 € für Hin- und Rückfahrt. Von Berlin bis nach Österreich. Ein Preis, den die Fahrt locker wert ist. 150 € würde ich auch für angemessen halten. Es sind immerhin runde 1500 km Fahrtstrecke. Kein Wunder, dass niemand den Wert dieser Dienstleistung zu schätzen weiß, wenn man für dieselbe Leistung je nach Mondstand beim Datum der Buchung zwischen 78 und 333 € zahlt. Mit Bahncard kommt man wahrscheinlich bis auf 50 € runter. Wenn – ja, wenn! – man zwischen zig Angebotsseiten hin- und herhoppt, dieses mit jenem kombiniert, entkoppelt, vergleicht und zwischendrin den Verstand einfach ausschaltet.

Ich würde mir echt die Kohle wünschen, den Scheiß nicht mitmachen zu müssen.

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