Es will einfach nichts passieren!

Ich könnte diese Überschrift jetzt einfach nehmen, um die Sache mit den riesigen Klimaprotesten gestern einerseits und dem mauen Ergebnis des Klimakabinetts andererseits zu beschreiben. Denn zweiteres ist über alle Maßen erschreckend – und damit ist noch nicht einmal der Ex-Präsident des Verfassungsschutzes gemeint, aber ja, selbst der wird an Schrecklichkeit übertroffen, wenn es um Klimapolitik geht.

Das meinte ich mit der Überschrift nicht oder höchstens nebenbei, aber ja: Auch wir waren gestern auf der Demo hier in Berlin. Ziemliches Gedränge, aber schön zu sehen, dass die Jugend von heute so sauer ist wie nötig. Ich hoffe, sie laufen nicht gegen die selbe Mauer aus Ignoranz wie wir immer wieder, wenn es um Nazis ging.

Mir persönlich geht es aber gerade auch sehr um meine zukünftige Arbeit, denn auch da mahlen die Mühlen langsam. Nächste Woche wird vermutlich endlich die Zusage kommen.

Ja, dass es keine Absage ist, ist schon ziemlich sicher, aber am Ende muss halt so gut wie jeder einzeln sein OK geben. Ich befürworte es sehr, dass sichergestellt wird, dass ich keinem Schwerbehinderten den Job klaue und stehe so gesehen auch hinter der Idee, dass das alles geprüft wird, bevor sie mir zusagen, aber ich bin so langsam an einem Punkt, wo ich auch mein Leben bedenken muss und wenn wir hier zwei Vollzeitjobs trotz Kleinkind irgendwie wuppen sollen, dann wären ein frühzeitig einsehbarer Schichtplan oder z.B. eine Bestätigung der Arbeitszeiten wegen erweitertem Kinderbetreuungsschein (Gut, da ist amtlich gerade eh Stillstand, aber es geht auch immer etwas ums Prinzip) ECHT richtige Hilfen. Denn den Dienstantritt nach hinten verschieben werden sie vermutlich auch nicht deswegen.

Öffentlicher Dienst. Auf die harte Tour halt.

Deswegen kann ich immer noch nicht wirklich was dazu sagen, wie es hier in ein paar Wochen aussehen wird. Außer im Schnitt etwas wärmer. Die Klimasache halt, aber ein Trost ist das ja nicht wirklich.

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Sash fährt nicht mehr

Kaum jemand, der hier mitliest, wird es wissen, aber: Ich bin gar nicht mit Führerschein zur Welt gekommen. Ja, ich bin jetzt 37 und hab erst mit 20 mein Abi gemacht und inzwischen 16 Jahre als Fahrer gearbeitet. Und mir auch Mühe gegeben, das gut zu machen.*

Aber jetzt hab ich keine Lust mehr. Natürlich wäre es töricht, jetzt einfach zu behaupten, dass ich niemals mehr gegen Geld ein Lenkrad in die Hand nehmen werde, aber ich habe es derzeit nicht geplant.

Jetzt wo ich raus bin, kann ich’s ja sagen: Mein Nebenjob, den ich bei Twitter immer mit Säbelzahnhamsterlieferung umschrieben habe, war der Fahrdienst für eine Apotheke hier ums Eck. Jede zweite Woche nachmittags ab halb fünf Zeug zwischen drei Apotheken und zusätzlich 3 bis 12 Lieferungen zu Kunden bringen. Ein super Nebenjob mit wahnsinnig tollen Kollegen in den Apotheken und abgesehen von der ein oder anderen schweren Kiste, die ich tragen musste, auch noch super relaxt und ausnahmsweise mal über dem Mindestlohn.

Aber ich bin durch damit.

Angst hat mich nie umgetrieben bei meiner Arbeit, aber in den letzten Monaten war da verdammt oft dieses Bild, dass mir einer ins Auto fährt und deswegen mein Tag oder sogar meine ganze Woche im Arsch ist. An Schlimmeres hab ich gar nicht gedacht, aber irgendwie fand ich das mit der Zeit immer gruseliger.

Der Witz ist: Im Grunde habe ich jetzt erst einmal noch mehr Unsicherheit. Denn ich habe mich auf einen Job beworben, der immerhin so cool ist, dass ich die Idee mit dem Museumskunde-Studium deswegen zumindest mal vertagt habe, aber ich weiß noch nicht einmal, ob ich den kriege. Die Zeichen stehen gut, denn der öffentliche Dienst ist in vielen Dingen auch berechenbar, aber ich habe eben noch keine Zusage und erst recht keinen Vertrag. Deswegen schreibe ich auch noch nicht, um was es eigentlich geht. Obwohl ich es sehr gerne würde.

Und eigentlich wäre ich eh im Arsch, wenn die mich googeln. 😀

Aber eigentlich ging es mir ums Fahren. Ich fahre immer noch gerne Auto und wenn das mit dem Job jetzt nicht klappt, dann wäre ein 450€-Job oder eine Teilzeitstelle eigentlich schon wieder im Bereich des Möglichen – aber das halt nur, wenn es zur Kita-Zeit des Spätzles passt. Und unsere Kita hat leider nicht gerade extrem viel Spielraum. Mal abgesehen davon, dass sie derzeit sowieso noch von Personalnot betroffen sind: Zwischen 7:30 und 16:30 Uhr müssten meine Nebenbei-Arbeitspläne dann halt auch passen. Und da ist ein Job, der ausgerechnet exakt um 16:30 startet, halt leider etwas suboptimal.

Und was ohne Kistenschleppen und Feierabendverkehr wäre darüber hinaus halt auch nett.

Andererseits bin ich halt auch der sentimentalste Mensch auf diesem Planeten und weine nach einem dreitägigen Urlaub, wenn ich in absehbarer Zeit nicht mehr an den Urlaubsort zurückkehren werde.

Und erstaunlicherweise ging das dieses Mal. Die Verabschiedung von den Kollegen und vom Chef war nett, mir wurde erwartungsgemäß das Angebot gemacht, jeder Zeit wieder zurückkommen zu können und ich hab mich ja wirklich nicht mit Groll abgewendet. Aber es war für mich vollkommen ok, nach einer nur so mittelprächtigen Kundentour das komplette Kapitel „Fahrerjobs“ auf unbestimmte Zeit, planungsmäßig sogar für immer, zu schließen.

Man soll ja angeblich im Laufe des Lebens an seinen Aufgaben wachsen und sich darüber hinaus auch persönlich weiterentwickeln. Ich schätze, das habe ich inzwischen getan. Und jetzt will ich endlich die fucking Zusage für den neuen Job haben!

(Klar, schreiben stünde auch zur Debatte, aber Ihr merkt ja selbst, wie ich da gerade schwächel‘.)

*Ich meine: Hey, ich hab mit 20 das Kiffen aufgegeben für die Arbeit! Das hat nicht jeder gemacht, den ich kenne.

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Slapstick-Unterkunft

oder: Das A und O eines Hotelaufenthaltes

Ich muss einfach noch „kurz“ unseren Stuttgart-Aufenthalt von Anfang August aufgreifen. Für alle Interessierten: Wir haben uns mit nur 30% Rückerstattung zufrieden gegeben, weil wir keine Querulanten sind.

Wenn einer eine Reise macht, dann kann er was erzählen. Stimmt schon. Aber mach das mal zu zweit mit Baby.
Wir sind bei Hotels nicht anspruchsvoll, also haben wir uns für unseren Stuttgart-Urlaub im unteren Preissegment umgesehen. Und waren im Grunde außerordentlich erfreut, dass sich das Angebot eines ortsansässigen A&O äußerst familienfreundlich gab. Zwei zusammenliegende Zimmer, davon eines mit Babybett, dazu eine Gemeinschaftsküche, ansonsten das übliche Tralala, drei Nächte mit Frühstück, nur knapp über 300 Euro, bitte, danke?

Leider nein.

Wir hatten die Kreditkarte im Vorfeld hinterlegt und schlugen erst spät am Hotel auf. Wir hatten 700 km Fahrt und ein mehrstündiges Treffen mit der Familie hinter uns, jetzt ging es ums Schlafen.

„Ich habe ihre Notiz gesehen, aber nun ist es so: Wir hatten ursprünglich zwei Zimmer nebeneinander für Sie gebucht, aber jetzt mussten wir wegen hoher Nachfrage … naja, sie haben jetzt Zimmer 106 und 270.“

Ja, man würde schon schnell über den Aufzug von einem ins andere …

Wir hatten die Zimmer extra so gebucht und telefonisch noch einmal nachgefragt, weil es uns darum ging, unser normalerweise sehr früh schlafendes Baby ablegen zu können und danach im zweiten Zimmer mit Babyphone noch etwas Zeit zu verbringen. Wenn das Babyphone keine Verbindung ins andere Zimmer hat, hat sich das alles erledigt.

Aber der Angestellte war nett und hat das spontan nochmal umgebucht. Ob es noch irgendwas zu beachten gäbe? Nein. Die Zimmer sind im ersten Stock und ausgeschildert.

Als sich die Fahrstuhltür öffnete, sahen wir in einen von Malervlies bedeckten, nur halb gestrichenen Flur mit herabhängenden Malerfassungen. Keine Schilder, nur an den Türen Notizen der Handwerker, wie welches Zimmer einzurichten ist.

Um diese Stelle abzukürzen: Unser Zimmer lag hinter der nächsten Brandschutztür „versteckt“ im nicht mehr akut zu renovierenden Bereich. Ein Hinweis darauf wäre wenigstens nett gewesen. Aber ich musste ja ohnehin wegen des Babybettes gleich wieder runter zur Rezeption.

Denn das mit dem Babybett war gelinde gesagt eine Doppelkatastrophe. Es empfing uns schon knautschig und offensichtlich nicht korrekt entfaltet. Wir haben ein ähnliches Modell zu Hause, daher haben wir das gleich gesehen und konnten es sogar mit einigem Hin und Her fertig ausklappen. Ist eine Scheißarbeit, hätte in dem Fall aber nicht unsere sein müssen.
Und dann? Überraschung: Es hatte keine Matratze!
Man kann nicht sagen, dass die Hotelangestellten das nicht bemerkt hätten, denn dem krumm dakauernden Bettchen lag eine schwer zu ermittelnde Anzahl weiterer (Erwachsenen-)Bettgarnituren bei.

„Wir dachten uns, Sie könnten vielleicht ein paar Decken reinstopfen …“, erklärte mir der Mann hinterm Tresen. Da hab ich kontern müssen:

„Guter Mann, bei unserem Kleinen mag das grenzwertig sein vom Alter her, aber ich erzähle ihnen jetzt mal was: Babys sind knackedoof. Die drehen sich auf den Bauch, blicken’s einen Nuller und ersticken dann. Einfach so. einen Haufen Decken anstelle von Matratzen in Babybetten stopfen geht gar nicht!“

Er wäre aber schon überall im Haus gewesen und sie hätten halt keine Matratzen mehr. Ich verstand das akute Problem sehr gut, aber wir waren mit dem Auto da und hatten so ein Bett zuhause. Ich hätte unser eigenes mitgebracht, wenn wir uns nicht extra telefonisch hätten versichern lassen, dass das mit dem Bettchen selbstverständlich garantiert wird. Arrrgh!

Ich hab mich hilfsbereit gezeigt, denn ich bin zum einen kein Unmensch, zum anderen wollten wir auch einfach nur endlich schlafen:

„Vorschlag meinerseits: Sie besorgen uns noch eine normale Matratze für Erwachsene. Wir legen die auf den Boden, da kann das Baby dann nicht zu tief fallen, das wird schon gehen für die drei Tage.“

Man kann wirklich nicht sagen, dass die Angestellten dort mies waren. Besagter Rezeptionist hat meine Idee dankbar aufgegriffen, auch mehrfach angemerkt, dass „alles ab jetzt natürlich nur eine kleine Verbesserung und nicht der Optimalzustand“ werden würde und einfach eine Matratze in unser Zimmer geschleift.

Baby konnte schlafen, ist auch wirklich nie aus dem „Bett“ gepurzelt, alles ok. Oder?

Nein.

Wie das denn mit der Gemeinschaftsküche und dem Kühlschrank dort sei, musste ich noch fragen, denn unser Spätzle musste ausgerechnet über den Urlaub hinweg noch zu kühlende Antibiotika nehmen.

Na das sei natürlich wegen der Renovierung gerade schlecht. Die Küche würde so einfach noch nicht existieren.

WHAT. THE. FUCK.

Wie gesagt: An den Mitarbeitern vor Ort lag es nicht. Die haben mir umgehend erlaubt, den Personalkühlschrank mitzubenutzen, wo wir fortan unsere Kühlakkus gekühlt haben. Was bedeutete, dass wir deswegen jeden Morgen und Abend zur Rezeption mussten, um die Dinger abzugeben und abzuholen.

Die Baustelle zeigte sich auch von Tag zu Tag innovativer. Mal mussten wir Leitern der Bauarbeiter aus dem Weg räumen, um die Tür freizumachen, hinter der unser Flur lag und ab Tag zwei war der Boden vor dem Aufzug von doppelseitigem Klebeband bedeckt, was einem leicht versehentlich die Schuhe ausziehen konnte.

Der zugesicherte Hochstuhl im Frühstücksraum war auch so eine Sache, denn auf die geschätzten 300 Sitzplätze kamen drei Hochstühle. Die billigen von Ikea, die keine 20 Euro kosten und von denen sich locker acht übereinander stapeln lassen. Aber nee, so viel wäre wohl zu viel gewesen. Drei. Fertig. Musste man halt mal warten.

Das war nur noch zu toppen durch den Abreisetag, an dem der Fahrstuhl zum Frühstücksraum aus irgendwelchen Gründen nicht dorthin fuhr. Nicht nur versuchten die dieses Mal sehr unmotivierten Mitarbeiter, einem Aufzüge zu empfehlen, die einfach nicht bis ins Untergeschoss führten, nein, sie zeigten auch sichtlich wenig Verständnis dafür, dass das mit Kinderwagen vielleicht ein kleines Problem sein könnte.

Und Tee gab es auch nicht: Weil ist ja Renovierung, deswegen kein heißes Wasser.

Zu guter Letzt sei noch erwähnt, dass in unserem neu renovierten Flügel zwar beherzt die Zimmer vergeben worden sind, allerdings bevor sie bei den Fernsehern die Sender eingestellt hatten. TV war also auch keine Option, im Übrigen auch das ohne vorherige Information. Wir sind nun wirklich die letzten, die zum Fernsehgucken ins Hotel gehen, aber wie man sieht: Wir haben es bemerkt …

Obwohl wir unseren Urlaub gut um all das herumbiegen konnten: Arg viel desaströser geht es vermutlich wirklich kaum. Und ganz ehrlich: Ohne Renovierung wäre bis auf den Hochstuhlmangel wohl nix von all dem passiert. Aber ja, auch dann darf halt nicht alles auf einmal schief laufen, auch das gehört zu der Organisation, für die man zahlt.

Wie auch immer. Wir haben es überlebt und das Hotel unseren Rabatt sicher auch. Weitermachen!

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Wie es weitergeht

Es ist erstaunlich, wie schnell so ein Blog zum Erliegen kommen kann, wenn man nur genug zu tun hat. Eigentlich wollte ich schon spätestens unseren Kurzurlaub in Stuttgart Anfang August minutiös auseinandernehmen, hatte sogar schon reihenweise Fotos von verschiedenen Wurstsalaten gemacht, die ich dort zu mir genommen hab – aber nicht nur hat es am Ende nicht für einen Wurstsalat pro Tag gereicht, ich bin auch mal wieder nicht zum Schreiben gekommen.

Neben dem täglichen Klein-klein zwischen Kita und Mittagessen hält uns gerade vor allem auf Trab, dass wir entschieden haben, zumindest mal noch ein paar Jahre in Berlin zu bleiben. Was zum Beispiel bedeutet, dass wir uns mal wieder intensiv mit unserer Wohnung beschäftigen, bei der wir zumindest seit 2018 Dinge oft verschoben haben mit dem Wissen, dass das irgendwo anders vielleicht einer anderen Lösung bedarf und wir uns zum Beispiel nicht jetzt einen großen Aufbewahrungsschrank kaufen, denn wer weiß, ob der in der neuen Wohnung noch passen wird …

Aber das hat sich erst einmal erledigt, denn Ozie hat ab nächsten Monat eine neue Arbeit und bei mir sieht es bisher auch gut aus. Das Studium hab ich erst einmal verworfen, auch wenn ich noch keine konkrete Zusage habe, denn zum einen ist der potenzielle Job es wert, darauf zu warten, zum anderen haben wir trotz derzeit gut gefülltem Rücklagenkonto die Entscheidung getroffen, dass eine Tätigkeit, die kein Geld bringt UND nicht mit den Betreuungszeiten des kleinen Spätzles kompatibel ist, vielleicht ein bisschen arg heftig ist. Und so bleibt jetzt nur noch die Entscheidung entweder für eine Arbeit mit gutem Gehalt, mit dem wir uns eine Betreuung leisten können oder gegebenenfalls halt doch einem Nebenjob – vielleicht ja sogar wieder schreiben – bei dem ich mich zusätzlich um den Nachwuchs kümmern kann. Es sieht also immer noch sehr gut aus, egal was passiert. Und die Entscheidung wird in den nächsten Tagen fallen.

Bis dahin sind wir dabei, neue Möbel aufzubauen, was bei einer riesigen Kleiderschrankkombo, neuen Küchenschränken, einem Sofa, diversen Flurschränken und und und nicht unbedingt eine eintägige Arbeit ist. Tatsächlich hat uns alleine die große Speditionslieferung von Ikea mit 380 kg in 100 Einzelteilen mit mehr als 2m³ Volumen zurückgelassen und wir müssen trotzdem (bzw. genau deswegen) derzeit die Töpfe auf der Kommode in Ozies Zimmer lagern.

Hätte man mir vor zwei Jahren gesagt, dass ich mal regelmäßig um 22 Uhr ins Bett fallen würde, ich hätte laut gelacht, aber so ist es derzeit.

Dafür soll heute der große Schrank im Flur fertig werden. Zwischenziele sind wichtig.

Und mit etwas Glück bekomme ich die Tage dann noch die Zusage für meinen Job, allerdings würde das natürlich auch wieder neue Planungen anstoßen, denn wie gesagt: Dann haben wir das Problem, dass wir mit den Kita-Zeiten hier und da in Bedrängnis kämen. Und die Steuererklärung für letztes Jahr ist auch noch nicht gemacht. Damn!

Wenn man mit 37 Jahren eines gelernt haben sollte, dann: Es hört nicht auf! Es kommt nie der Tag, an dem man sich einfach zurücklehnt und die Dinge passieren in festgelegter Reihenfolge und alles ist gut. Also bis auf die allerletzten Tage, aber die will man mit 37 dann auch noch nicht haben. Bis dahin gibt es immer noch was zu tun, zu ändern, zu verbessern. Und eigentlich ist das auch gut, man weiß es halt nur nicht immer zu schätzen.

Hier jedenfalls ist gerade Action angesagt.

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Gut schlafen

Heute wäre eine prima Nacht, um einfach gut zu schlafen. Nach mehreren Fiebertagen ist das Baby wieder fit und in der Kita, damit abends wieder mehr als nur erschlagen im Bett. Dank der Sache mit der VG Wort stimmt die Kohle, wir haben sogar angefangen, auf einen Spontanurlaub zu planen. Ozie hat wieder Erwarten ein Vorstellungsgespräch nach der ersten verschickten Bewerbung und nebenbei hat ihr auch noch die IHK geschrieben, dass sie Geld zurück kriegt.

Ich meine: In welchem Universum bekommt man Geld von der IHK zurück? Wir sollten dringend anfangen, Lotto zu spielen!

Damit nicht genug: Nach all den Jahren, in denen ich das eher ausgeschlossen habe, hab ich ein Studium gefunden, auf das ich mich beworben habe. Der Brief ist vorher raus und ich bin guter Dinge. Nicht weil mein Abi so gut war oder ich glaube, als 37-Jähriger Erststudent sonderlich glaubhaft zu wirken, sondern weil ich mir nicht vorstellen kann, dass Museumskunde überlaufen ist.

Ja, Museumskunde. Das ist so ein Studiengang, wo niemand sagt „Oh ja, das passt zu Dir!“. Und ich hätte das auch nach der Schule nie als Option gesehen, aber wenn ich mir das jetzt gerade durchlese, wirkt es wie das, was ich immer gesucht habe. So weit, so gut.

Und nun hab ich auch noch ein Bewerbungsgespräch. Noch vor Ozie, mitten im angedachten Urlaub.

What the Fuck? Ehrlich jetzt!?

Ich hab die Bewerbung, geplant als eine von vielen, noch vor der VG-Wort-Geschichte rausgehauen. Schnell gut Geld verdienen. Ozie und ich haben die Jobs, die da so zusammengepurzelt sind, Einhornjobs genannt: Jobs, die für meine Verhältnisse sehr gut bezahlt sind und bei denen ich wundersamerweise einen guten Teil der Voraussetzungen erfülle.

Die, die mich die letzten Jahre nicht hauptberuflich gestalkt haben, seien daran erinnert, dass ich formal keinerlei Ausbildung habe.

Und jetzt aber auch keinen Bock mehr auf Fahrer- oder Helferjobs.

Schwierige Lage, weiß ich.

Und trotzdem ein Vorstellungsgespräch. Öffentlicher Dienst btw, nur falls jemand fragt, wo sowas klappen soll.

Und so passiert es dann – once in a lifetime – dass man auf einen Schlag mehr Möglichkeiten, Aussichten, Chancen und einfach nur Glück hat, als es eigentlich pro Dekade angemessen wäre. Mit einer Einschränkung: Wie zur Hölle soll man da gut schlafen und das Ganze nicht dreißig Mal zergrübeln?

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PC aufgerüstet. \o/

Die neue Grafikkarte kam pünktlich. Und zwar sowas von! Ich hatte gerade den PC zwecks Reinigung geöffnet und dann auch schon mal die alte Karte ausgebaut. Und dann: Ding-dong!

Um ehrlich zu sein: Das mit der Karte war Luxus. Meine alte war nicht soo schlecht, im Wesentlichen kann ich jetzt endlich Just Cause 3 flüssig spielen, bei allem anderen wird man sehen, was da noch rauszuholen ist. GTA 4 jedenfalls reicht auch das mal wieder nicht, dieses Spiel ist auf fast schon amüsante Weise der Horror schlechthin. Meine vorletzte Grafikkarte (ich glaube sogar, noch mit dem alten Prozessor) hat das irgendwie geschafft und ich hab 150 Stunden gezockt. Mein jetztiger PC hat die dreifache Leistung, aber das Game will nicht mehr. Die schlechteste Portierung, die ich kenne. Ich meine, das Ding ist von 2009. Zehn Jahre. Aber ob es läuft ist ungelogen Glückssache.

Dazu hab ich mir eine neue SSD fürs System geholt, weil ich fürchte, dass die alte bald einknickt. Ein paar Mal nicht erkannt worden ist sie schon und das Betriebssystem mit allen Programmen (und insbesondere deren Einstellungen) zu verlieren rockt nur so mittel.

Naja, das ist jetzt erledigt. Und ich sollte längst wieder im Bett sein. Aber irgendwas ist ja immer.

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Der VG-Wort-Irrsinn

Was ein Wochenende! Da kommt am Freitag ein Brief von der VG Wort an und mein Gedanke war nur: „Fuck, ich hab die Meldungen vergessen!“ Nicht, dass mir das leichtfertig passiert ist, aber ich hab ja letztes Jahr auch kaum gebloggt und dann kam neulich noch irgendwo die Info durch, dass sie inzwischen nur noch 20 Texte vergüten. Die zwar höher, aber mit einer Kappungsgrenze von „nur“ 700 Euro. Natürlich ist es das wert, aber ich hab’s irgendwann verpennt.

Also öffnete ich den Brief sonst bis dato uninformiert und erwartete ein „Hey, Sie haben dieses Jahr gar nix gemeldet.“

Stattdessen stand da eine Abrechnung über zwei Seiten, deren Endsumme mich fast rückwärts die Treppen hinabfallen hätte lassen.

Zur Vorgeschichte (die ich jetzt aber nicht mehr minutiös rekonstruiere):

Ungefähr seit ich angefangen hab, meine Texte dort zu melden, stand die VG Wort in der Kritik und hatte ein gewichtiges Verfahren am Hals, dessen Ausgang man nach kurzer Presseschau eigentlich hatte voraussehen können. Die Verwertungsgesellschaft hatte es sich nämlich erlaubt, von dem Millionentopf der Vergütungen für die Zweitverwertungsrechte von Texten einen großen Teil abzunehmen, um diesen an Verleger auszuzahlen – obwohl ihr Auftrag die Vergütung der Urheber, sprich der Autoren selbst, nicht der Verlage, war. Und dagegen hatte ein Autor geklagt. Dass das durchgeht, haben alle geahnt. Nur die VG Wort, in der, so sagt man, recht viele Verleger organisiert sind, hat die Sache bis letztes Jahr in die letzte Instanz durchgestritten.

Und dann sind sie endlich dazu verdonnert worden, den Autoren das zu Unrecht vorenthaltene Geld nachzuzahlen.

Ich hatte ehrlich gesagt nicht das Gefühl, dass mich das betrifft, denn ich hatte für meine Blogtexte nie einen Verleger, dem die einen Anteil hätten zuschustern können. Das war wohl zu kurz gedacht, ich vermute inzwischen, dass die wohl schon vor der Einzelabrechnung mit den Autoren aus dem großen Topf die Verleger gearschpudert haben, denn was jetzt auf meinem Zettel stand, war nicht nur viel. Viel fand ich bisher schon die zweitausend bis viertausend Euro, die ich jedes Jahr bekommen hatte. Nur: Die Rückzahlung jetzt war sogar höher als alles, was ich bis dato insgesamt bekommen hatte: Über sechsundvierzigtausend Euro!

Und zwar einfach so. Freitags der Brief und jetzt am Montag die Überweisung. Ohne dass ich davor auch nur davon wusste!

So geil das auch ist – und es ist sehr sehr sehr geil! – ihr merkt, dass das kein Lobtext auf die VG Wort ist. Tatsächlich hätte mir das Geld ja offenbar schon die Jahre zuvor zugestanden. Und mehr als eine vage Info, dass da gerade Rücklagen wegen eines Verfahrens gebildet werden und Geld einbehalten wird, gab’s all die Jahre nicht. Da draußen gibt es vermutlich Mafia-Clans, die ihre Geschäfte transparenter in der Öffentlichkeit breittreten.

Naja, das wäre das. Ich denke, die höchste Rückzahlung meines Lebens habe ich jetzt hinter mir. So gesehen fast wieder schade.

PS: Heute kommt eine neue Grafikkarte für meinen PC an. Man muss die Feste ja feiern wie sie fallen. 😀

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