#MeinSenf zu Cyberpunk 2077

Ach verdammt, ich weiß auch nicht! Irgendwie muss man sich als Spieler zu Cyberpunk 2077 positionieren, aber ich kann es nicht so recht.

Für alle Nicht-Spieler mal kurz als Zusammenfassung: Cyberpunk 2077 ist ein RPG von CD Project Red, das seit ungefähr einem Jahrzehnt angekündigt wurde und seit 2018 mit bombastischen Trailern und blumigen Ankündigungen ungefähr kaum weniger als die Revolution des Genres versprach.
Mitte Dezember 2020 kam es dann raus und war … so ungefähr der größte Fuckup der Szene seit in den 1980ern die ET-Spiele in der Wüste verklappt wurden:

Das ausgelieferte Spiel ist erkennbar sehr gut, nur hat es leider ungefähr zwölf Quadrillionen Bugs, läuft auf den aktuellen „last Gen“ Konsolen qualitativ so wie GTA IV auf einem Pentium III und wurde zudem erkennbar zurechtgestampft, um überhaupt mehr oder weniger als fertig gelten zu können.

Ich hab last Minute vorbestellt. Hab nie RPGs gespielt, mag die Cyberpunk-Szenerie bis heute nicht so wirklich, hab mich aber vom Hype mitreissen lassen. Ich bin nunmal jemand, der Triple-A-Games zu schätzen weiß und am Ende halt gerne GTA, Far Cry und Red Dead Redemption zockt. Also hab ich dem allem eine Chance gegeben, auch wenn mir CDPRs „The Witcher 3“ nie interessiert hat. Aber ich wusste ja trotzdem, dass es eines der besten Spiele der Welt war.

God damn it! Ich bin also auch mal aufs Marketing einer großen Firma reingefallen!

Inzwischen hab ich CP77 rund 40 Stunden gespielt. Und liebe es. Liebe im Sinne von Hardcore-Pornos. Bin voll drin, weiß, dass es moralisch eher so mittel ist, aber dennoch …

Aus der Aussage kann man jetzt natürlich noch den verblendeten Vollidioten mit Special-Interests raussubtrahieren, aber ich bin ja nicht der einzige, der sagt, dass das Spiel selbst mit Abstrichen immer noch ein Meilenstein ist.

Versteht mich nicht falsch: Ich hab genügend negative Rezensionen angeschaut und kann ausnahmslos alle hier und da nachvollziehen.

Schlimmer noch: Ich sehe ein, dass CDPR die Spieler wirklich getäuscht hat, Versprechen gebrochen und Möglichkeiten zerschreddert. Im Namen des Geldes. Und ich hasse sie dafür.

Aber der Grund, warum ich das tue, ist … Liebe.

Denn wenn man sich mal 10 bis 20 Stunden in CP77 reinfuchst, merkt man zwar, dass da Bugs überall sind und dass da Möglichkeiten rumliegen, die nicht genutzt wurden,

(wobei mich zweiteres bei GTA V viel härter angekotzt hat, obwohl ich es rund 1500 Stunden gespielt habe)

aber in dem, was nun da ist, was es letztendlich ins Spiel geschafft hat, erkenne selbst ich als absoluter Popkultur-Noob, wie detailverliebt, generell liebevoll und außergewöhnlich es ist.

Ich habe meine Liebe zu GTA trotz moralischer Probleme immer damit gerechtfertigt, wie offensichtlich die mal mehr, mal weniger clevere Satire dieses Spiel eigentlich prägt und NICHT NUR Feigenblatt für Grenzverletzungen ist, aber erst hier bei Cyberpunk sehe ich mich da wirklich bestätigt: Endlich mal ein erwachsenes Game für erwachsene Gamer! Und es liefert halt.

Es mag als RPG wegen des Balancings nur so mittel sein und außerdem als Triple-A-Open-World-Game mit Nebenaktivitäten geizen. Dafür ist es halt ohne Blick aufs Genre ein sehr geiler Open-World-Story-Shooter. Was aber ironischerweise irgendwie mein persönlicher Lieblings-Gametyp ist: Ein guter Shooter mit Story und Optionen, sich raufzuleveln. Als schmerzbefreiter Grinder … ich weiß ja, dass das nicht alle zufriedenstellt und wirklich eine Enttäuschung für die ist, die CDPR wegen des Witchers lieben.

Ich hab den selben Stress ja wegen GTA. Ich liebe die Serie wirklich unglaublich und kann es eigentlich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren. Unfassbar sinnlos brutaler Männerkitsch mit sexistischer Grundhaltung, aber halt leider ein geiles Game und für mich als Satire (die es mal ganz im Ernst auch wirklich ist) super spielbar, aber es ändert halt nichts daran, dass z.B. das Online-Spiel auf 14-jährige Cheater zugeschnitten ist, deren intellektueller Output das In-Game-Herabwerfen übergewichtiger halbnackter Frauen auf die Gegner ist.

Aber Cyberpunk 2077 ist echt ein detailverliebtes Spiel mit fantastischer Story und klugen Referenzen in einer bis zum Ende durchdachten Welt. Auch wenn Youtuber mit Penisimplantatproblemen darin vorkommen.

Ja, es ist nicht die beste aller möglichen Welten, die CDPR da hätte erschaffen können und sichtlich erkennbar nicht die, die sie vorhatten, aber abgesehen von ein paar Bugs lohnt sich das Zocken jetzt schon.

(Also wenn man es nicht auf einer „alten“ Konsole versucht)

Natürlich hätte das Spiel erst 2022 erscheinen sollen. Oder noch später. Ohne große Bugs und mit allem, was die eigentlichen Entwickler geplant hatten. Aber obwohl das Spiel sich jetzt schon sehr lange Zeit gelassen hat: Ein bisschen liegt der Fuckup halt auch an der schnelllebigen Gamer-Szene, für die eine Verschiebung immer gleich dramatisch ist und noch mehr natürlich am Aktienmarkt, wo ein respektables Studio wie CDPR natürlich umgehend verliert, wenn Fristen nicht eingehalten werden. Vielleicht wäre für die Revolutionierung eines Genres halt auch mal mehr als eine Dekade angemessen. Und ganz im Ernst: Was Cyberpunk 2077 bis 2023 hätte werden können, lässt meinen Kiefer ernsthaft in einer ungesunden Position verharren.

Ich finde die ganzen Crunching-Berichte aus der Game-Welt abstoßend und befremdlich, aber ich möchte an dieser Stelle auch anmerken, dass mich da eine gewisse Ambivalenz streift: Ich bin ein großer Vertreter von Arbeitnehmerschutzregeln und finde es selbstverständlich unmenschlich, wenn Leute wochenlang Überstunden schieben, teils ohne Bezahlung etc. pp.

ABER: Könnten wir bitte auch mal sehen, dass es da nicht unbedingt die „working poor“ trifft. Natürlich gönne ich auch Programmierern ihre Freizeit, aber es gibt auch in anderen Branchen „Crunches“, wo die Mitarbeiter eben nicht 6.000, sondern nur 2.000 $ im Monat verdienen. Brutto. Und bei denen ist der Aufschrei halt meist nur so mittel, weil sie nicht Cyberpunk programmieren, sondern den Programmierern Pommes verkaufen oder sie ins Studio fahren.

Fazit: CDPR hat das richtig verkackt! Sie haben ein verbuggtes und nicht einmal fertiggestelltes Spiel mindestens ein Jahr zu früh auf den Markt geworfen um der Kohle wegen.
Aber dieses verbuggte und nicht einmal fertiggestellte Spiel ist immer noch ein geiler Open-World-Shooter mit geiler Story, geiler Grafik und zumindest meiner Erfahrung nach mindestens 40 Stunden unterhaltsamem Gameplay.

Was jetzt schwerer wiegt: Wie ich eingangs gesagt habe: Ich weiß es nicht!

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Automatisch?

Ich möchte hier mal eine Frage in die Community werfen:

Wie steht Ihr zu eurem Auto? Wie wichtig ist es euch?

Ich kann die Frage im Grunde einfach beantworten: Nicht besonders. Ich besitze seit Anfang des Jahres einen Skoda Fabia Kombi, der bringt mich zur Arbeit, macht hier und da mal Ärger und ist halt da. Ich hab die Kiste der Pandemie wegen gekauft (spart mir als COPD-Patient pro Arbeitstag 2,5 bis 3 Stunden ÖPNV) und sehe sie ansonsten als sehr praktischen aber verzichtbaren Luxus. Ja, Luxus. Einen Skoda.

Ich weiß, dass das klimatechnisch eher doof ist und was Autos als Statussymbole angeht, habe ich

a) eh kein Verständnis und

b) mit einem Skoda nicht viel zu melden.

Das für mich verwirrende und seltsame ist: Ich fühle mich mit dem Besitz des Autos irgendwie deutlich besser. Besonders dramatisch ist, dass ich merke, wie sehr ich mich als Autofahrer in meiner Vaterrolle bestätigt sehe. Ich bin der Papa, der das Spätzle von A nach B fährt, ich zeige ihm das Auto und bin irgendwie sogar stolz darauf, dass er unser Auto inzwischen unter hunderten anderen findet und es mag.

(Wobei das Spätzle natürlich trotzdem gerne mal bis zu 15 Minuten braucht, um sich überzeugen zu lassen, in den Kindersitz zu klettern.)

Natürlich weiß ich, wo das herkommt. Ich bin nicht nur in Stuttgart – der vermutlich autoaffinsten Stadt Deutschlands – aufgewachsen, sondern auch in den 80ern und 90ern, der goldenen Ära der Boomer-Kinder. Ich habe meinen Vater als Autofahrer kennengelernt, die Urlaubsreisen von Stuttgart nach Schleswig-Holstein, später aber auch nach Spanien oder in die Bretagne haben natürlich Spuren hinterlassen.

Aber ich war bisher so naiv zu glauben, dass ich das hinter mir gelassen habe. Ich habe nach dem eigenen Führerscheinerwerb gemerkt, dass mein Vater nur ein mittelmäßiger Fahrer ist, hab selbst Autos gefahren, die er sich nicht zugetraut hat und zudem von ihm erfahren, dass er all das eigentlich nie gemocht hat.

Geil! Da sollte ich doch eigentlich der voll moderne Mann ohne PS-Allüren sein.

Aber ich bin es nicht. Ja, meine pubertäre Liebe zu Lamborghini hab ich abgelegt. Schon alleine, weil ich eh in keinen reinpasse mit meinen zwei Metern. Dazu will ich das Klima erhalten, finde SUVs prinzipiell rücksichtslos und bin auch sonst Transport-Pragmatiker. Ich hab ja schon im Taxi gerne meinen Großraum-Erdgas-Opel gegen einfache Mercedes-Limousinen verteidigt.

Trotzdem fühle ich mich abgesehen von Momenten des Kuschelns und Rumtobens mit dem Spätzle am meisten als „richtiger“ Vater, wenn ich ihn im Rückspiegel sehe und mich mit ihm übers Autofahren unterhalte. Ich finde das schlimm, aber der Wohlfühlfaktor ist unglaublich hoch, ganz ehrlich!

Deswegen: Kennt Ihr das? Und habt Ihr vielleicht eine Lösung dafür? Ich hätte nämlich gerne eine, weil das eigentlich nicht das ist, was ich sein will.

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THPS 1+2

T.H.P.S. Eine Buchstabenkombination, die gefühlt die frühesten Jugendtage zurückzuholen in der Lage ist – tatsächlich aber war ich bereits 17, als die Demo zu „Tony Hawk’s Pro Skater“ (noch ohne Nummer) in Heavy Rotation die Playstation (damals auch noch ohne Nummer) meines Bruders aufgeheizt hat.

Nein, damals haben wir uns nicht überschlagen, weil das das beste Game aller Zeiten wäre oder so. Es war ein Skateboard-Game und cool. 1080 (ein Snowboard-Game) auf dem N64 war auch cool, aber das hier war neuer und halt besser. So war das damals, neue Games waren meist besser als die alten, schon der Grafik wegen.

Die Nachfolgetitel verschwimmen in meinem Gedächtnis irgendwie, aber ich weiß, dass ich bis THPS 4 alle mehr oder weniger durchgespielt habe.

Ohne je selbst nennenswert oft ein Skateboard unter den Füßen gehabt zu haben, bin ich anno dazumal schon mit der Szene groß geworden. Ein paar Kumpels haben laienhaft geskatet und ich hab die Mode und die Musik damals gerne übernommen. Man hat die Hose unter dem Arsch getragen, seinen Geldbeutel mit langen Ketten an selbiger angebracht und in den ersten Discmen mit Anti-Shock-Funktion liefen Dog eat Dog und Such a Surge rauf und runter.

Coole Skate-Videos wurden damals noch via VHS-Kassette und nicht übers Internet geteilt und THPS hat den ganzen Spirit einfach rübergebracht. Endlich mal ein perfekter Soundtrack in einem Spiel, die Mechanik war wirklich gut und als Belohnung hat es damals halt gereicht, das einminütige Video des Skaters freizuschalten, mit dem man gerade das Game durchgespielt hat.

Bei mir folgte dann eine Phase, in der ich kaum gespielt habe und dazu hat man auch immer gelesen, dass der neueste THPS-Titel nur so mittel sei.

Seit 2018 aber hab ich desöfteren überlegt, mir THPS 4 wieder zu installieren. Was regelmäßig daran scheiterte, dass ich die CD nicht mehr hatte und das Spiel überhaupt nicht so günstig zu bekommen war, wie ich das für so alte Software erwartet hatte. Zuletzt hatte mein PC dann nicht einmal mehr ein Laufwerk dafür.

Und dann aus dem Nichts – weil ich einfach nicht tief drinstecke im Gaming-Universum – hieß es, dass THPS 1+2 remastered als ein Spiel rauskommen soll. Ich hab die ersten Trailer gesehen und da war es wieder: Dieses Begeisterungsgefühl aus der Jugend!

Getragen hat diese Begeisterung auch der ironische Ton der Trailer. Denn dass das Game die Physik immer eher kreativ ausgelegt hat, war seit jeher ein Kritikpunkt. Auf den „900“ hat Tony Hawk mehr als ein Jahrzehnt hingearbeitet und auch viele andere Tricks, die man in Game mal eben nebenbei macht. gelingen Pro-Skatern nur nach langer Übung. Aber jetzt das Spiel anzuteasern mit der Idee, mehr als im Reallife zu schaffen … Respekt!

Kurzum: Ich hab’s gekauft. Noch vor dem Release. Und ich stimme am Ende der Meinung so ziemlich aller Journalisten da draußen zu: Es ist im Wesentlichen ein grandioses Spiel! Dabei schafft es wirklich gut den Spagat zwischen 2020 und 1999: Es spielt sich wie damals und die Level sind im Grunde gleich geblieben – aber es ist erkennbar ein modernes Spiel und es wurden nicht nur neue Lieder mit in den alten Soundtrack gepackt, sondern auch behutsam die Verbesserungen aus den Nachfolgetiteln übernommen. Vorneweg seien hier die Reverses und Manuals genannt, mit denen man längere Combos machen kann.
Puristen fehlt sicher hier und da – z.B. in den Menüs – der alte Flair, aber ganz ehrlich: Wie bei jedem Spiel wäre man auch hier enttäuscht, wenn ein Remaster wirklich nur die (nun übrigens sehr hübsche) Grafik aufgefrischt hätte. Es ist ein 2020er-Spiel mit sehr sehr hohem Nostalgie-Faktor. Ich denke, das trifft’s.

Multiplayer hab ich übrigens bisher gar nicht ausprobiert, da fehlt es mir dann doch an Geschick.

Ach ja, auch ich möchte noch etwas anmerken, das in keinem THPS-Titel fehlen darf: Muscle Memory! Es ist fast schon bizarr, wie gut einem das Spiel von der Hand geht. Ich hab seit mindestens 12 Jahren nicht mehr THPS und auch nichts vergleichbares gespielt. Zumal am PC! Da hab ich zwar Nummer 4 gezockt, aber verglichen mit den Vorgängern an der Playstation war das gar nix. Und trotzdem flutschen mir die Combos nur so weg, weil das alles noch da ist. Irres Gefühl! Schon dafür hat sich das gelohnt!

Naja, so ist es. Ich muss nochmal kurz rüber nach Roswell, denn da wartet noch ein Tape auf mich. VHS. Wie damals.

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Berlin, Coronaleugner etc. …

Ich kann keinen sinnvollen Beitrag mehr leisten zu allem, was in der letzten Woche passiert ist. Dass Leute auf die Straße gehen und mehr oder weniger indirekt gegen ein Virus demonstrieren … was soll man auch sagen mit mehr als drei gleichzeitig aktiven Gehirnzellen?

Nein, das war schon wieder unnötig ableistisch, das will ich auch nicht, aber ich bin bezüglich der Dinge, die da passieren, einfach nur noch ratlos, verzweifelt und wütend. Im Grunde können die Leute, die da gemeinsam eine Art Superspreading-Event veranstaltet haben, nur bedingt selbst etwas dafür. Also die, die es wirklich nicht besser wissen. Nicht umsonst lautet – wie ich kürzlich in einem Tweet von Natalie Grams gelesen habe – die erste Regel des Dunning-Kruger-Clubs, dass man nicht weiß, dass man im Dunning-Kruger-Club ist.

Zudem sind auch intelligente bis sehr intelligente Menschen anfällig für Verschwörungstheorien. Klingt komisch, ist aber so. So ist unser Gehirn nun einmal: Es sucht nach Bestätigung und einfachen Lösungen und da werden Esoteriker und Populisten uns anderen immer einen Schritt voraus sein.

Ich würde mir sehr einen Konsens für unverrückbare Fakten wünschen, aber zum einen ist die Wissenschaft an sich nur so gut wie sie ist, weil sie in permanentem Diskurs einer Lösung näherkommt und trotzdem nie DIE Wahrheit verkünden kann; zum anderen ist die Vorstellung einer totalen Technokratie als Gesellschaftsform ethisch nicht wirklich haltbar.

Im Grunde haben wir also so eine traurige „Das müssen wir halt aushalten“-Situation.

Was mich betrübt und wütend macht, ist:

Das trifft darauf zu, dass es Menschen passiert, ins esoterische Milieu abzurutschen und verbrecherischen Vollarschlöchern zu folgen.

Nicht aber, dass wir ihnen alles durchgehen lassen müssen! Es darf einfach nicht sein, dass vollumnachtete Superspreader mit Weltbeglückungsanspruch von der Polizei wie ein Kindergartenchor behandelt werden, während die Wasserwerfer nur beim Protest dagegen rumstehen und auf Krawall warten!
Es darf nicht passieren, dass Nazis immer wieder gleichberechtigt in Talkshows eingeladen werden, um ihre menschenverachtenden Ideen als Alternative zu diskutieren!
Es darf nicht passieren, dass einem als Suchergebnis für „Corona“ schon auf Platz drei gezeigt wird, dass man sich nur nicht so haben solle, das sei alles nur eine Idee von Bill Gates!

Nein, ich spreche nicht von Verboten, Unterdrückung und ähnlichem! Ich will da keine staatliche Verordnung von Google-Suchergebnissen, sondern „nur“ gesellschaftliches Engagement!

Ich will eine Polizei, die wenigstens neutral ist; Medienschaffende, die wenigstens vor todbringenden Ideen warnen, anstatt auf Quote zu hoffen; Plattformen, denen ein paar Euro es nicht wert sind, die Menschheit auszurotten – und mangels Alternative auch eine Antifa, die allen freiwillig töten wollenden Nazis wenigstens die Fresse poliert, damit die nochmal drüber nachdenken müssen, während sie Milch aus Strohhalmen schlürfen!

Und Bildung! Bildung will ich mehr als all das, doch wie oben bereits angesprochen: Leider reicht das nicht! Verschwörungstheorien sind wie Drogen: Man muss nicht dumm sein, um ihnen zu erliegen, die wird es immer geben, egal was man verbietet.

Aber wir müssten nicht so wehrlos sein, wie es momentan den Anschein hat. Wir könnten das besser. Nur wollen müssten wir. Und den Ball muss man dann ehrlicherweise halt an Politik, Polizei, Medien und all die anderen zurückspielen die aber ja ohnehin angegriffen werden. Und wenn die jetzt schon nix machen, hab ich Angst vor der Idee, was wir tun müssten, um sie zu überzeugen …

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Arbeit und so …

Ich hab hier bisher nichts über meine „neue“ Arbeit geschrieben, und das ist eigentlich traurig. Klar, ich arbeite jetzt im öffentlichen Dienst und ich darf deswegen keine allzu plakativen Details nennen, aber die Grenzen ausloten muss drin sein. Mich selbst verleugnen war noch nie mein Weg.

Und ja, ich habe vor Monaten ein paar Fotos von Twitter gelöscht, weil mir zu verstehen gegeben wurde, dass das nicht im Sinne der Behörde ist. Einer Behörde und insbesondere einer Abteilung nach, die gelinde gesagt nur so mittel beliebt ist. Meine Meinung dazu könnt Ihr euch sicher denken, aber hey, was weiß ich als Blogger schon von den Effekten der unkonventionellen Öffentlichkeitsarbeit? Dazu hab ich ja gar keine Schulung gemacht!

Klingt schlimm, isses aber gar nicht. Ich bin ja nicht zu doof, mich an Regeln zu halten. 😉

Man sagt der Verwaltung (insbesondere in Berlin) schlimmes nach, aber ich bin nun in einem Job gelandet, der wesentlich schneller und direkter Einfluss auf die Stadt hat, als man es vermuten würde:

Ich kriege die Anrufe rein, wenn eine Ampel ausgefallen ist oder wenn wegen einer Baustelle ein Autobahntunnel gesperrt werden muss.
Und: Nein, das ist kein Callcenter-Job, ich kann die Ampeln schalten, Verkehrswarnmeldungen rausschicken und die Autobahn sperren. Da hängt einiges an Verantwortung dran.

Ohne das wirklich aktiv gesucht zu haben, muss ich sagen, dass das schon leider geil ist.

Ja, ich arbeite eng mit der Polizei zusammen (genau genommen sitzen die im selben Raum mit mir) und am Ende muss ich diese und jene Vorgabe einfach umsetzen, aber am Ende kann ich das befürworten, da es um die Verkehrssicherheit geht und ich darin wirklich nichts verwerfliches finden kann.

Zugegeben: Der Schichtdienst ist teilweise hart (Wecker auf 3:40 Uhr), aber es macht Spaß.

Der Job war ein Zufallsfund von Sophie, das Bewerbungsgespräch war absurd schlimm, aber da bin ich nun. Sehr zufrieden, mehr als manch andere, die das schon länger machen.

Aber falls ich jetzt wegen dieses Textes rausfliege, schnorre ich Euch wieder an, das ist hoffentlich klar. 😉

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Wir sollen alle sterben!

Ich mische mich „seit Corona“ nicht mehr allzu viel unter Menschen … ach, eigentlich war ich auch davor schon eher so ein Höhlenbewohner. Egal, darum geht es eigentlich nicht, aber so kann es halt passieren, dass man Leute erst nach Ewigkeiten wiedersieht.

Auftritt David:

„Hey Sascha, Du weißt schon, dass die Amis Corona mit Drohnen über China abgeworfen haben, um die Bevölkerung zu dezimieren, oder?“

Ja, Dir auch erst einmal einen schönen guten Morgen, David.

„Nein, David, das glaube ich nicht. Sollte irgendwer die Bevölkerung dezimieren wollen, gäbe es dazu eine Menge einfacherer Wege, die lange bekannt und wesentlich besser kontrollierbar sind.“

„Aber es geht denen ja auch darum, das China wirtschaftlich schlechter dasteht.“

„Na dann herzlichen Glückwunsch an die Amerikaner. So wie es jetzt aussieht, trifft Corona die USA viel härter als China. Ein weiterer Grund, eher nicht davon auszugehen, dass das geplant war, denn so schlecht würde es ja wohl niemand planen, der die Ressourcen für sowas hätte.“

David hat gezuckt, offenbar hat er im letzten Monat eher wenig Gegenrede bekommen zu seinen „Theorien“.

Ich hab mein Bestes gegeben, ehrlich. Wir waren nach 2 Minuten dabei, dass die Mondlandung gefälscht war und David brachte an, dass wegen der Strahlung eh niemand zum Mond fliegen könne ohne meterdicke Bleiwände und ich hab aus meinem spontanen Halbwissen ohne Witz ganz spontan geantwortet, dass die erhöhte Strahlenexposition von Astronauten natürlich ein Thema sei, die kosmische Strahlung allerdings nur zu kleinen Teilen aus Gammastrahlung besteht, die im wesentlichen dicke Bleiwände erforderlich machen würde.

Die Eloquenz hätte ich gerne mal in Situationen gehabt, die für mich wirklich wichtig waren!

Mein Fähigkeitsrepertoire ist überschaubar, aber wenn ich was kann, dann Verschwörungsmythen debunken. Ich kenne sie fast alle und weiß wie und warum sie funktionieren. Das hab ich David auch so gesagt und in der kürzesten Kurzfassung erklärt, wie komplexe Situationen sich gerne einfach erklären lassen, dass das aber halt nicht unbedingt was mit der Wahrheit zu tun haben muss.

„Aber hey, der Trump sagt wenigstens die Wahrheit!“

„Das ist nicht dein Ernst, oder?“

„Ja, er sagt halt was er glaubt.“

„OK, David. Mal ganz kurz: Ich glaube, hier gegenüber, das Fabrikgebäude ist eine Giftgasfabrik. Und das Auto dahinten: Da sitzt Obama drin und fährt gleich gegen einen Baum. Und dann fällt hier eine Maus vom Himmel und sorgt dafür, dass das komplette Viertel hier in einer gewaltigen Atomexplosion ausgelöscht wird.“

„Das ist Schwachsinn.“

Aber ich hab Dir gesagt, was ich glaube. Das hat doch nix mit der Wahrheit zu tun, oder? Was hat Trump denn wichtiges gesagt, was niemand sonst gesagt hat?“

„Da … da bin ich jetzt im Moment sprachlos.“

Ja, das klingt ganz gut und es hätte alles noch viel schlimmer laufen können. Das Problem mit Verschwörungsmythen ist, dass das halt leider nur zum Teil stimmt. Die Auseinandersetzung mit David war ok und man könnte meinen, ich hätte argumentativ einiges an Boden gewonnen, zum Nachdenken angeregt und die Welt zu einem besseren Ort gemacht. Ist halt wahrscheinlich nicht so, denn alles was David zuletzt zu sagen hatte, war:

„Na Sascha, da hab ich dich jetzt aber ordentlich erschreckt, was?“

Ja, verdammt! Und ich finde das leider überhaupt nicht witzig.

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Gehirnchen

Ich bin ja immer mehr baff, was das kleine Spätzle inzwischen alles kann. Selbst, bzw. gerade beim Sprechen, wo es ja eher nur so mittelfrüh angefangen hat, kann man den Synapsen quasi beim Wachsen zusehen. Ich hätte nie gedacht, was so ein Zweijähriger alles verarbeiten kann. Natürlich mit Lücken bei der Aussprache, aber sonst: Holla die Waldfee!

Mal als Beispiel: Nach einer kurzen Erklärung von uns – die nötig war, weil er die alte kaputte Kaffeemaschine sehr vermisst – erzählt er jetzt gerne auf Nachfrage, dass ich die alte Maschine zum Recyclinghof in einen Container gebracht habe und die dort eine Neue draus machen.

Noch geiler sind aber die Momente, wo man erkennt, WIE seine Welt zusammenhängt und wo die Grenzen liegen.

So kam es vor ein paar Wochen, dass er mir beim Spielen seinen Eimer für die Bauklötze auf den Kopf gesetzt hat und nach einem kurzen Blick wie eine Maschine zu singen begann:

„Bogsag Ebogsag, Papaa! Glück gehabt!“

Sieh an, in der Kita kriegen die Geburtstagskinder also offenbar eine Krone aufgesetzt. Geburtstag, Geburtstag, so viel Text konnte er sich merken. Und dann – und da zerfließe ich innerlich ein wenig – ist ihm das Wort Glückwunsch offenbar noch nicht so geläufgig und er verwendet die einzige ihm bekannte ähnliche Formulierung von uns: „Glück gehabt“.

Es ist so grandios!

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